Burkhard Friese - Glutwächter

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Ein Dorf in Mecklenburg.
Ein Moor.
Ein Haus.
Der Zweite Weltkrieg.
Die Wiedervereinigung.
Nationalsozialismus.
Fremdenhass.
Neonazis.
Eigentlich wollten Stefan und Tanja nur ein Haus kaufen.
Im mecklenburgischen Krähenstein, einem verschlafenen Dreihundert-Seelendorf. Was daraus werden würde, und welche Fäden dort zusammenlaufen, war nicht absehbar.
Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt.
Dunkel, grausam, berührend.
Eines haben alle Geschichten gemein.
Das Moor vergisst keine von ihnen.

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Kurt hatte aufgeschrammte Knie und war außer Atem.

„Herr, du musst mit ihnen reden. Rede mit ihnen.“ Dann unterbrach er sich selbst, wischte sich Tränen aus den Augen: „Bitte Herr, bitte ...“

„Kurt, es ist gefährlich. Das sind böse Männer.“

„Das ist mir egal, die müssen mich mitnehmen!“

„Und wenn sie nicht nach Lübeck fahren?“

„Doch, doch, das tun sie. Ich habe es gehört. Sie sind auf der Flucht, die Russen kommen.“

Der jämmerliche Haufen Soldaten wuchs an. Es kamen immer mehr; einige schauten ängstlich auf die saubere, unverletzte Gruppe, die um die beladenen Wagen stand. Dann senkten sie die Köpfe und schlichen weiter. Wenn sie nicht sehen konnten, wurden sie auch nicht gesehen. Niemand schaute auf. Sie verdrängten den Soldaten in sich, das kümmerliche Leben, und gierten allein nach dem nächsten Pulsschlag.

Jeder Zivilist wurde von Uniformierten zurückgeschoben. Der, der nicht gehen wollte, wurde geschlagen und getreten. Sie stahlen Brot, Decken und Zigaretten. Nur noch das Leben blieb den Menschen, und manchmal nahmen sie auch das.

In den zahllosen Gesichtern, in dem Wurm aus Mänteln und Not, erkannte Kurt Issac. Dann verschwand er wieder. Es war die Zeit, da sie nicht gesehen wurden.

Lastwagen spukten weitere Soldaten aus. Die, die zu Fuß kamen, fielen hin, wo sie gerade lebten.

Kurt lief erneut zu den Offizieren und bekam mitten im Lauf eine Ohrfeige. Er schrie und kreischte und weinte. Die Offiziere drehten sich um, setzten sich in einen der Kübelwagen und fuhren zum einzig verbliebenen Gleis. Zwei sprangen in den hintersten Waggon und winkten den Soldaten mit den Kisten. Hans kam hinter seinem Mauervorsprung vor und humpelte so schnell er konnte.

„Komm Kurt, schnell! Wir müssen zurück. Viel zu gefährlich hier!“

„Nein!“ schrie Kurt.

„Nein!“ heulte Kurt.

„Nein.“ jammerte er.

„Wir finden einen Weg, aber jetzt müssen wir hier weg.“ Hans zerrte Kurt zwischen den verbogenen Gleisen zurück zum Hanomag. Elisabeth diskutierte mit einigen Soldaten.

„Gut, dass ihr kommt. Wir müssen sofort weg! Die wollen den Laster!“

Hans hob Kurt auf die Ladefläche und zog sich mühselig auf die Pritsche. Soldaten riefen ihnen hinterher. Befehle wurden gebrüllt.

Der stotternde Motor des Hanomag ließ alle aufatmen und als die verwundeten Häuser zurückblieben, setzte Kurt sich auf. Hans schlug gegen die Ladeklappe.

„Alles in Ordnung bei dir?“ rief er von hinten.

„Ja, aber das war knapp. Wie geht es dem Jungen?“ Elisabeth hatte Angst.

Kurt saß mit angezogenen Beinen auf der Ladefläche und wippte hin und her.

„Er wird schon wieder. Wir müssen erst mal nach Hause.“

„Werden wir verfolgt?“ Der Hanomag hatte keine Spiegel.

„Nein, alles frei.“

Hans schaute dem Licht des Hanomags hinterher, bis es in der Kurve zum Kirchhof hinter der Friedhofsmauer verschwand. Erst jetzt humpelte Hans in sein Haus. In der Küche warf er Holzscheite in die Glut der Küchenhexe und stellte einen Topf mit Milch auf die gusseisernen Ringe.

„Komm, ich mach dir warme Milch, das wird dir gut tun.“

Kurt blieb im Türrahmen stehen und stampfte mit den Füßen auf. „Du willst nicht, dass ich nach Hause komme; ich laufe zur Polizei!“

„Kurt, das stimmt nicht. Natürlich helfe ich dir. Wir müssen aber vorsichtig sein. Es ist gefährlich!“

„Ich habe keine Angst!“ Kurt lief in der Diele auf und ab.

„Das weiß ich. Schau, wir wissen doch, dass sie es bis Lübeck geschafft haben.“

Doch auch in Lübeck fielen Bomben. In diesen Stunden wurden Leben, Familien und Träume ausgelöscht. Sie könnten überall sein und niemand könnte sie finden. Es gab Flüsse aus menschlichen Leibern, die kamen und gingen und niemand nahm Notiz von ihnen.

„Trink erst mal deine Milch. Dann werden wir überlegen, wie es weitergeht.“

„Wer war das heute?“ Kurt stützte seine Arme auf die Tischplatte und stierte Hans unverhohlen an.

„Das waren Freunde, Leute aus Krähenstein.“

„Warum waren sie im Wald, im Moor versteckt?“

Hans musterte Kurt. „Im Thorsberg?“ Die Milch kochte über.

Hans fluchte leise, hob die Kasserolle vom Herdring und stellte sie zur Seite. Dann nahm er einen Spachtel und kratze damit über die Ringe. Erst dann füllte Hans die Becher mit Milch. Der Geruch von verbrannter Milch biss in ihren Nasen. Den Topf mit den angebrannten Resten füllte er mit Wasser auf und stellte ihn zurück auf die Herdstelle.

„Sag schon, warum waren die im Wald?“

„Weißt du noch, warum deine Eltern geflohen sind? Was hast du mir erzählt?“

„Weil die Russen kamen. Und die Russen sind keine lieben Menschen.“

„Ja, und deshalb seid ihr geflohen.“

„Ja, das sagte Oma.“

„Auch bei uns gibt es schlechte, ganz schlechte Menschen, Kurt.“

„So wie die Russen?“

„Ja, so wie die Russen, vielleicht sogar noch schlimmer.“

„Und die haben sich in dem Wald vor den bösen Menschen versteckt?“

„Ja, und wir haben ihnen geholfen, damit sie ihnen nicht in die Hände fallen.“

„Wer sind diese bösen Menschen?“

„Das sind wir.“ Hans flüsterte: „Das sind wir, mein Junge!“

„Aber wir sind die Guten!“ Wie ein Donnerschlag hallte Hauptmann von Harenburgs Stimme durch die Diele. Lederstiefel schlugen hart auf den Boden.

Hans erkannte die Stimme sofort und fuhr herum.

„Kannst du noch immer nicht Gut von Böse unterscheiden, Hans?“ Harenburg stand breitbeinig in der Tür.

Hans schaute in den matten Lauf der Walther. „Da habe ich doch richtig gesehen! Und wie ich jetzt sehe, hast du wieder einen Jungen hier. Ist dir ein toter Junge nicht genug? Willst du dich auch von dem hier beschützen lassen?“ Der Hauptmann drehte sich zu Kurt. „Das waren Judenratten mein Junge. Unwertes Leben, faules Fleisch, wie der hier!“ Dabei ruckte der Lauf der Walther immer wieder in Hans' Richtung. „Sagte ich dir nicht, ich komme wieder, Judenfreund?! Wir haben noch eine Rechnung offen.“ Hans stand mit dem Rücken zum Herd. Durch das Küchenfenster sah er die mit Kisten beladenen Lastwagen auf dem Hof stehen. Die Hille-Brüder, Christian und Paul, schlichen sich von hinten an den letzten Lastwagen ran. Hans sah gerade noch Karl Flisch mit seinem Melkmeister, dem Warncke Friedhelm, weiter vorne wild fuchteln. Rötliches Haar wehte hinter Harenburg vorbei. Dann erklang das Spannen des Abzugs der Walther. Das einzige Geräusch jetzt.

In dieser Nacht seufzte der Thorsberg bis in den frühen Morgen hinein.

Elisabeth

Elisabeth keuchte. Sie trug schwere Eisenkannen, randvoll gefüllt mit Milch. An ihren nackten Füßen klebten Gülle und Mist. Dreckig waren auch ihre aufgerissenen Hände. Trotz ihrer jungen Jahre wirkte sie deutlich älter. Die feinen rötlichen Haare hatte sie mit einem Tuch hinter dem Kopf zu einem Knoten gebunden. Elisabeth versuchte, eine verschwitzte Strähne mit hochgezogenem Mundwinkel aus dem Gesicht zu blasen. Sie ging langsam, die Arme vom Körper abgespreizt. Jeder Schritt wollte die Milch über die Kannenränder schwappen lassen.

Elisabeths Eltern lebten nicht mehr. Ihre Mutter war schon lange tot; sie hatte nie fliehende Deutsche gesehen, hatte nicht die einnehmenden Russen erlebt. Sie schlief friedlich bei der Unterdrückung und Teilung eines Landes. Seit dem Tod ihrer Mutter musste sich Elisabeth um den kleinen Hof kümmern.

Die Mutter habe etwas mit der Lunge, so sagte man Elisabeth damals auf dem Schulhof, als sie aus der Schule geholt wurde, um bei Mutter zu bleiben. Noch in derselben Nacht kämpfte Mutter mit der Luft. Ihr Brustkorb hob sich, doch nur hohles Pfeiffen drang aus ihrem Inneren, dann ein Husten, wieder gieriges Luftholen, sie presste und drückte, ihr Gesicht wurde rot. Wieder nur pfeiffen. Dann auch beim Einatmen. Elisabeths Mutter hatte Angst, ihre Augen wurden größer und das Gesicht noch roter. Diesmal war das Peiffen beim Einatmen kürzer, sie griff mit einer Hand nach Elisabeths und krallte die andere in die ihres Mannes.

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