Burkhard Friese - Glutwächter

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Ein Dorf in Mecklenburg.
Ein Moor.
Ein Haus.
Der Zweite Weltkrieg.
Die Wiedervereinigung.
Nationalsozialismus.
Fremdenhass.
Neonazis.
Eigentlich wollten Stefan und Tanja nur ein Haus kaufen.
Im mecklenburgischen Krähenstein, einem verschlafenen Dreihundert-Seelendorf. Was daraus werden würde, und welche Fäden dort zusammenlaufen, war nicht absehbar.
Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt.
Dunkel, grausam, berührend.
Eines haben alle Geschichten gemein.
Das Moor vergisst keine von ihnen.

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Eine Handvoll Soldaten stürmte das Haus. Sie rissen Schränke um, traten das Bett zusammen und hebelten Dielenbretter aus dem Boden. Als alle Möbel zerbrochen, das Haus fast unbewohnbar war, hielt der Unteroffizier Hans eine Pistole unters Kinn: „Pass auf, Judenfreund. Solche wie dich kennen wir. Wir wissen, was wir machen müssen. Bewege dich einmal, bitte, nur einmal. Dein Sohn ist nicht mehr hier um dich zu beschützen.“

Elisabeth drückte ihre Hand fester um die von Hans. Sie spürte, wie seine zitterte und feucht wurde.

„Na, hoffentlich tröstet dich die Witwe gut.“ Und zu Elisabeth gewandt: „Wenn ich mal einsam bin, kannst du auch zu mir kommen!“

„Heil Hitler!“ Die Soldaten schlugen ihren Hacken zusammen: „Heil Hitler“

Elisabeth hatte dem Führer schon alles Heil der Welt gewünscht. Hans schaute auf. Er sah in die Augen des Unteroffiziers und wusste, dass dies sein letzter Abend im Haus seiner Eltern sein könnte. „Heil Hitler!“ presste er hervor und hob seinen Arm.

Hans schreckte hoch, rutschte in seinem Sessel hin und her und nur zaghaft kam das Hier und Jetzt zurück. Schweiß perlte von seiner Stirn. Im Halbschlaf griff er die Flasche neben dem Sessel und nahm einen tiefen Schluck. Noch bevor er ganz aus den Träumen und Erinnerungen zurück war, baute er das Husten, das von draußen in seine Ohren drängte, in seinen Traum ein und sackte zurück.

Elisabeth und Hans saßen im alten Hanomag vor der Bäckerei. Der Motor stotterte widerwillig. Der Abend dämmerte früh, auf dem Weg von Wismar zurück nach Krähenstein.

Hans half Elisabeth Mehl und Holz abzuladen und ging über die Moorbrücke zurück zu seinem Haus. Zwei Soldaten standen vor seiner Tür.

„Der Herr Hauptmann von Harenburg will ein paar Worte mit dir wechseln“, sagte der rechte und ließ seine Mauser am Ledergurt von der Schulter rutschen. Der andere machte zwei Schritte auf Hans zu.

Hans sah durch die offenstehende Tür. Die wenigen geliehenen Möbel waren zertrümmert. Alles von Wert hatten sie mitgenommen. Hans griff sich seine Lodenjacke und folgte den Gefreiten. Er musste immer wieder stehen bleiben, um sich irgendwo festzuhalten. Sein Bein schmerzte.

Nach der Begrüßung für den Führer wurde der Ton des Hauptmanns lauter.

Hans stand zwischen den beiden Soldaten. Das Gewicht hatte er auf sein linkes Bein verlagert. Er wankte.

Hauptmann von Harenburg hatte sich im Tanzsaal des Dorfkruges niedergelassen. Einem Anbau hinter Elisabeths Bäckerei. An der Stirnseite des Raumes stand ein großer eichener Schreibtisch. Links und rechts dahinter hingen Hakenkreuzfahnen an der Wand, dazwischen ein übergroßes Portrait vom Führer. An der Tür saß Harenburgs Adjutant an einem Metalltisch vor seiner Schreibmaschine. Ein Feldtelefon, ein blecherner Aktenschrank. Vor dem Schreibtisch des Hauptmanns standen zwei Stühle, die ganz an den Schreibtisch herangerückt waren. Das Licht wurde durch schwere samtrote Vorhänge ausgesperrt. Ein paar Strahlen versteckten sich dahinter und lugten neugierig durch schmale Schlitze ins Halbdunkel.

Hans schwitzte. Das tat er immer, wenn er sich anstrengte oder aufregte. Vor Schmerzen wusste er nicht, wie er stehen sollte. Sein Bein pochte und brannte und er fühlte, wie ihm der so vertraute Rinnsaal aus Eiter und Blut die Hose durchfeuchtete. Immer wieder schaute er auf die beiden Stühle. Doch jedes Mal, wenn Schwäche oder Schmerzen ihn zu übermannen drohten, dachte er an Jürgen.

„Wir sind noch einmal in deinem Haus gewesen. Wir waren wohl nicht gründlich genug.“ Hauptmann von Harenburg grinste und zog ein Laken, gefüllt mit Gegenständen, auf seinen Schreibtisch. Hans konnte einen Kerzenständer und eine Schriftrolle erkennen. Daneben lag eine Chupa.

„Das sind nicht meine Sachen“, stammelte Hans. Er spürte den härter werdenden Griff der Wachsoldaten links und rechts. Ein Dritter schlug ihm einen Gewehrlauf in den Rücken. Hans klappte zusammen. Harenburg drehte sich um und sprach zum Führerbild. „So ergeht es jedem, der unserem geliebten Führer und unserem großartigen Vaterland Schaden zufügt.“ Er drehte sich nicht einmal mehr um. Hans wurde gestoßen und geschoben. Aus dem Augenwinkel heraus sah er Elisabeth an der Tür vorbeihuschen. Die Soldaten stießen Hans die Kellertreppe hinunter. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst. Hans schlug mehrmals auf die Steinstufen. Er konnte nicht schreien, als eine Rippe krachend brach. Er konnte nicht schreien, als sich sein Knöchel verdrehte. Aber er schrie, als seine Wunde tiefer aufriss. Er schrie! Niemand drehte sich um. Niemand sagte ein Wort. Niemand half ihm.

Die Luft war schwer, muffig und kohlig. Es war dunkel. Das Atmen fiel Hans schwer und noch schwerer fiel es ihm, sich zu bewegen. Dennoch stemmte er sich hoch. Hans torkelte mit seinem Oberkörper an einer modrigen Wand entlang. Warmes Leben lief an seinem Bein hinunter. Der Eiter roch süßlich. Hans stützte seinen Rippenbogen und tastete sich mit der anderen Hand am moosigen Fels entlang. Fast wäre er gestolpert, als er gegen einen Haufen stieß. Wie im Wahn tastete er sich weiter. „Kohlen, das sind Kohlen“, wollte er hinausschreien. Die Bilder vom Saal schlichen in seine Erinnerung. Der Tanzsaal der Gasstätte. An der hinteren Wand war die Rutsche in den Kohlenkeller. Hans schob sich auf den Haufen loser Eierbriketts. Bei jedem Versuch, sich über den Haufen nach oben zu drücken, kullerten und klickerten die Briketts nach unten. Hans lag auf dem Bauch, er kroch, zerrte, weinte, wollte schreien. Er keuchte. Jeder zweite Atemzug blieb ihm hustend im Rachen stecken. Er bekam kaum noch Luft. Sein Hemd war nassgeschwitzt. Er reckte sich und seine Finger erreichten den eisernen Riegel der Schüttklappe. Unwillig gab der rostige Riegel nach. Schattenlicht drang durch den hochgedrückten Verschlag zu ihm. Hans presste sein Gesicht in den Spalt. Seine Lungen giemten nach frischer Luft, seine Seele nach Freiheit und sein Körper nach Leben. Seine Brust gierte und die kühle Brise ließ ihn frösteln. Hans blieb liegen. Das Dunkel im Keller wurde dunkler. Die Sterne übernahmen die Nacht. Stimmen und Geräusche versiegten. Nun wagte er die Klappe ganz aufzustoßen, konnte sie aber nicht halten. Sie schrie im Scharnier und das Holz schlug dumpf auf den Boden. Ein Hund beschwerte sich und zerrte an seiner Kette. Auf dem Kies: lederne Stiefel. Hans blieb auf dem Kohlehaufen liegen. Dann packte er zu. Das weiße Gesicht der Wache, das durch die Luke schaute, quiekte erschrocken auf. Im Todesringen gab es keinen einzigen Wimpernschlag Zeit, um Alarm zu schlagen. Beide keuchten auf dem Kohlehaufen. Gesicht an Gesicht erkannten sie einander. Das Grammophon im Tanzsaal tönte bis in den Keller: „Mein kleiner grüner Kaktus.“

Ineinander verschlungen, und wie auf ewig verbunden, rollten sie auf der Kohle.

Und der Thorsberg seufzte.

Hans kramte in seinen Erinnerungen, in seinen Träumen, doch die stießen ihn zurück.

Jetzt hörte er es ganz deutlich: das Husten. Hans öffnete seine Augen.

Kurt

Kurt schrie, das hörte ich. Kinderschreie berühren selbst mich.

Kraftvoll riss die Lok die Waggons nach vorne, stockte, zog an den Kupplungen. Der Zug ruckte an. Metall knirschte auf Metall. Er reckte und streckte sich, dann der Knall. Metall wurde gebogen und zerdrückt.

Kurt wurde von der Druckwelle zu Boden gerissen. Das Zerbersten menschlichen Schaffens hörte er nicht, als er auf die gesprengten Steine schlug. Kurt rang nach Luft. Er hustete und spürte die scharfkantig zerrissenen Steine unter sich. Splitter flogen wie Blütenstaub durch die Luft. Kurt rang nach Atem und spuckte feinen Steinstaub. Die Hitze war unerträglich und raubte der Staubluft den Rest Sauerstoff, den das Feuer übrig ließ. Kurt wischte sich durch die Augen. Er schmeckte Ruß und Blut. Flammen fraßen sich durch seine kleine Kinderwelt. Mauern barsten, Metall schmolz. Entfernte Schreie. Von den Zügen war nichts zu hören oder zu sehen. Kurt riss seine Augen auf. Das Gleisbett war zerfleischt, die Gleise verbogen. Waggons, wie in einer Spielzeugkiste, unachtsam übereinandergeworfen. Kurts Hirn hämmerte und in seinen Ohren pochte es. Ihm war schwindelig und er sah alles wie durch einen Schleier. Die Bomben, die Steine, das Eisen, die Schreie schwollen an, wie in einer einzigartigen Symphonie aus Leid und Krach.

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