Stefanie Worbs - Phönix Band 1

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Tyree wurde in eine Ära der Erde geboren, in der ein Volk dominiert, die Elfen.
Und die haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschheit auszurotten.
Ty gehört zu den Gejagten und lebt ein Leben auf der Flucht. Bis zu dem Punkt, an dem sie entscheiden muss.
Der qualvolle Tod durch die schwere Krankheit, die sie schon seit geraumer Zeit aufzuhalten versucht oder ein Deal mit einem Elf, der sie von ihrer Krankheit heilen, am Ende aber ebenso das Leben kosten könnte.

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Prolog Prolog

Tyree

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Enyo

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Tyree

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Tyree

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Enyo

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Tyree

Epilog

Enyo

Bisherige Veröffentlichungen

Leseempfehlung

Impressum

Stefanie Worbs

Band 1 Prolog - фото 1

Band 1

Prolog Tyree Die UBahn ist überfüllt wie jeden Freitag Alle wollen nach - фото 2

Prolog Tyree Die UBahn ist überfüllt wie jeden Freitag Alle wollen nach - фото 3

Prolog

Tyree

Die U-Bahn ist überfüllt, wie jeden Freitag. Alle wollen nach Hause, außer mir. Ich fahre mit, weil es mich beruhigt, mit der Bahn zu fahren. Das monotone Rauschen, unterbrochen vom Quietschen und den Ansagen, das beruhigt mich. Ich weiß nicht warum. Ich weiß nur, hier bin ich sicher.

Viele der Leute, die heute mitfahren, kennen mich schon. Hier und da bekomme ich ein Lächeln von ihnen, andere werfen mir genervte Blicke zu, weil ich schon wieder dabei bin. Sie wissen alle, dass ich kein richtiges Ziel habe. Ich fahre oft nur von einer Endstation zur nächsten.

Ein paar Mal wurde ich sogar schon gefragt, warum ich das tue und jedes Mal antworte ich: „Keine Ahnung.“ Ich habe keine Ahnung, zumindest rede ich mir das immer ein. Denn eigentlich tue ich es vorwiegend, um unter Leuten zu sein. Aber wenn dann die letzte Durchsage für die Endstation kommt, weiß ich, jetzt wird es gefährlich für mich.

Die Welt über der Erde ist gefährlich für Menschen und ich bin ein Mensch. Zwar leben einige da oben und die meisten sogar relativ normal - für Menschenverhältnisse -, doch es ist und bleibt eine Gratwanderung. Vor allem in den großen Städten, wie der über mir. Meine derzeitige Heimat, Maén.

Die Elfen machen uns das Leben schwerer als wir es haben sollten. Aber eigentlich sind wir auch selbst Schuld. Wir haben unsere Erde zerstört und nun zerstört sie uns, mit ihren ganz eigenen Soldaten.

In den ganz alten Aufzeichnungen meiner Vorfahren steht noch, wie es hier früher mal gewesen ist. Wie es war, als auf der Erde nur Menschen offen gelebt haben. Wie es war, als es hier noch nichts Magisches gab. Oder besser, als die Menschen noch dachten, es gäbe nichts Magisches.

Ich lese diese Bücher gern, denn sie spenden mir Frieden. Sie nehmen mir für eine Weile die Angst vor der Realität. Genau die Wirklichkeit, in die mich die Stimme der Durchsage für die Endstation jetzt zurückruft. Es ist so weit.

Heute bin ich nur spät dran, weil meine Besorgungen mich aufgehalten haben, nicht weil ich nicht aussteigen wollte. Ich atme tief durch und stehe auf. Nur zwei Leute sind noch mit mir im Zug, auch sie sind die typischen U-Bahn bis zum Letzten als Schutz-Nutzer . Sie fahren aber nicht immer mit. Die Bahn hält und die Türen gleiten auf. Ich folge den beiden und nicke ihnen freundlich zu, dann trennen sich unsere Wege. Wie immer geht einer rechts und einer links ab, während ich die Treppe geradeaus nach oben nehme. Es ist reiner Selbstschutz, allein zu bleiben. Geh nie mit anderen zusammen, sie könnten dich bei einer Flucht aufhalten.

Auf der zweiten Stufe bleibe ich nochmal stehen. Schon von hier aus kann ich den Mond und die Sterne sehen. Jetzt sind es noch 23 Stufen bis oben. Bis an die Oberfläche. Bis zum Ende der Schutzgrenze.

„Tyree?“

Ich drehe mich um. Am Fußende der Treppe steht Zeez und schaut fragend zu mir auf. Der Zwerg ist der Zugführer und mittlerweile ein richtig guter Freund. Er hat mich schon öfter bei sich schlafen lassen, wenn die Elfen wieder auf der Jagd gewesen waren.

Wer sich fragt, warum ich nicht immer hier unten wohne, dem soll gesagt sein, dass es kein Ort für einen Menschen zum Leben ist. Es ist kalt, laut, nicht besonders einladend und außer Zeez und seiner Frau Myra, wohnt nicht ein einziger, weiterer Zwerg hier, weil es einfach keinen Wohnraum gibt. Selbst Zeez’ Wohnung ist nicht mehr als ein Hasenbau.

Die Zwerge sind unsere einzigen Freunde in den Großstädten. Zwar sind auch sie gegen die Zerstörung der Umwelt, doch sie wissen, dass das zur Vergangenheit der Menschen gehört. Sie messen uns nicht an den Taten von „gestern“, sondern an denen der Gegenwart. Und auch nicht alle zusammen, sondern jeden für sich.

„Hey Zeez. Wie geht’s dir heute?“

„Kann mich nicht beschweren. Hast du Hunger? Myra hat sicher wieder mehr gekocht, als nötig.“

Ich schüttle den Kopf. „Heute nicht, aber danke. Ich muss dringend nach Hause.“ Ich halte meine Tasche hoch. Da drin sind Kräuter für eine Salbe. Ich bin diesmal spät dran und es ist wichtig, dass ich schnell nach Hause komme. „Das nächste Mal gern.“

Er zuckt mit den Schultern. „Kein Problem. Pass auf dich auf, Kleine.“ Er lächelt und winkt.

Kleine , denke ich ebenfalls mit einem Grinsen. Zeez geht mir gerade mal bis zur Hüfte und nennt mich Kleine. Für seine Art ist er allerdings wirklich klein. Die meisten Zwerge sind klein. Es gibt aber, wie bei allen Lebewesen, verschiedene Rassen. Er gehört eben zu den Kurzen.

Ich winke zurück und drehe mich wieder nach oben. Es wird Zeit. Nochmal atme ich tief durch, dann laufe ich los. Ich zähle die Stufen mit, wie immer rückwärts.

23, 22, 21.

Weil es draußen schon dunkel ist, habe ich bessere Chancen, unentdeckt zu bleiben.

18, 17, 16.

Zwar haben die Elfen eine ungeheuer gute Nachtsicht, doch auch sie müssen schlafen.

13, 12, 11.

Allerdings wissen sie auch, dass die meisten Menschen von der Oberfläche, sich die Nacht zunutze machen.

8, 7, 6.

Die Nachtluft weht mir entgegen. Kurz schließe ich die Augen, öffne sie aber gleich wieder. Ab jetzt muss ich wachsam bleiben.

3, 2 , ich bin oben.

Mein Blick fliegt über meine unmittelbare Umgebung. Gezielt suche ich die Stellen ab, an denen sie sich verstecken könnten. Auch wenn sie das selten tun. Ihre Art ist so überlegen - und das wissen sie -, dass sie es nicht nötig haben, sich zu verbergen. Ich kann niemanden sehen, also los.

Ich achte bewusst darauf, zügig, aber nicht gehetzt zu laufen. Ich schaue nicht über die Schulter, denn das zählt unter auffälliges Verhalten und trotzdem fliegt mein Blick unablässig über alle möglichen Standorte eines Elfen.

Sie tauchen meist aus dem Nichts auf, denn sie bewegen sich fast lautlos. Rein theoretisch müssten sie sich gar nicht bewegen, um einen zu erschießen, denn die meisten von ihnen beherrschen den Umgang mit Pfeil und Bogen genauso, wie ein Mensch die Veranlagung zum Atmen besitzt.

Nur einer hat mich mal mit einem Schwert verfolgt. Das ist jetzt ungefähr ein Jahr her und es wäre fast mein Tod gewesen. Doch zum Glück war ich der U-Bahn nahe genug, um mich dorthin retten zu können. Die Narbe am Rücken trage ich seitdem, wie ein Mahnmal mit mir. Wenn ein Elf kommt und du siehst ihn, lauf!

Die Erinnerung daran, bringt wie fast immer die Erinnerung an die Geschichten mit sich. Früher, als der Mensch noch geglaubt hatte, Magie gäbe es nicht oder es wäre alles einfach Illusion, da schrieben sie Geschichten über Magie. Über Elfen, Zwerge, Riesen, Trolle, Magier, ja sogar Vampire und Werwölfe und alles was für mich heute als total normal gilt. Hätten sie gewusst, dass zu ihrer Zeit schon all diese Wesen unerkannt unter ihnen lebten, hätten sie sich so einen Mist nicht ausgedacht.

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