Stefanie Worbs - Wolfswege 3

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Blut zu Blut.
Magie zu Magie.
Mensch zu Wolf.
Endlich sind die Thalans Royale.
Doch die Veränderungen, die mit der Zeremonie kommen, lassen Ryans innere Kämpfe extreme Ausmaße annehmen.
Hat er Amber vorher einfach nur haben wollen, ist es jetzt ein unbändiges Verlangen.
Was wird siegen? Seine wölfischen Instinkte oder die Liebe und Treue zu seinem Bruder Evan?

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Wieder vereint

Reise Reise

Lupis Mâne nôbilitâs

Unrein

Erste Verluste

Ankunft im kalten Norden

Verschwiegen und aufgeklärt

Das eine Verbot

Schuld und Eingeständnis

Instinkt über Kopf

Zwischen Brüdern

Letzter Ausweg

Personenverzeichnis

Die Ränge

Lies weiter in

Wolfswege

Zeitenwandel

Bisherige Veröffentlichungen

Stefanie Worbs

Wolfswege

Band 3

Wolfswege

Kampf der Instinkte

Wieder vereint

Die Hektik hielt sich in Grenzen, obwohl die Thalans seit Ewigkeiten mal wieder eine Reise als komplettes Rudel unternahmen. Jeder packte seine Sachen in Ruhe und von der bevorstehenden Aufregung beim Rat war nichts zu spüren.

Nicht mal Ryans Mum war gestresst, wobei Ryan den Vergleich zum Besuch des Azurrudels zog. Das waren stressige, aufregende und vor allem nervenaufreibende Tage gewesen. Seit die Thorburns abgereist waren, herrschte eine fast vollkommene Ausgeglichenheit im Brandoner-Rudel. Die Tage liefen vor sich hin und eine Art Normalität stellte sich ein. Ryan verbrachte einige Zeit mit Maise Lynn, aber auch viel mit Kaya. Einziges Manko hierbei, sie mussten auf Logan aufpassen.

Er war offiziell als Schutz für Maise abgestellt worden, beobachtete Ryan und seine Familie jedoch mit Argusaugen. Er war stets dort, wo ihn keiner vermutete, und so hielten alle die Ohren gespitzt und waren in Habachtstellung. Rudelinterne Gespräche wurden nur noch geführt, wenn Logan außer Hörweite war.

Maise war hier eine große Hilfe, denn sie lotste ihn für diese Zeit immer aus dem Haus, unter dem Vorwand im Wald als Wolf laufen zu wollen. Da ihr Schutz Logans offizielle Aufgabe war, konnte er seine Begleitung schlecht verweigern. Allerdings war auch allen Thalans bewusst, dass er mindestens eine Ahnung hatte, was während seiner Abwesenheit vor sich ging.

Auch Logan würde mit zu den Diamantwölfen reisen und Gast bei der Zeremonie werden, die die Thalans in ihrem Rang bestätigte und ihnen ihren Titel gab. Sie würden endgültig braune Achaten werden und damit formell in den Adelsstand aufsteigen. Später würden sie zu den Azur reisen, wo die Hochzeit von Evan und Amber geplant werden und stattfinden sollte.

Noch immer grämte es Ryan, dass Evan das Mädchen bekam. Er konnte tun, was er wollte, seine Gedanken ließen sich nicht von Amber ablenken. Natürlich tat Kaya alles Mögliche, um seine Meinung zu ändern, und Ryan nahm ihre Zerstreuung dankend an, doch er wusste, dass das nicht ewig so weitergehen konnte.

Kaya hatte ihm von ihren Gefühlen erzählt und er respektierte sie zu sehr, als dass er sie irgendwie ausnutzen wollte. Sie wusste ebenso von seinem Amber-Ding, ließ sich davon aber nicht beirren. Sie war bei ihm und tat alles in ihrer Macht Stehende, um ihn abzulenken. Sie schaffte es auch ab und an, doch sobald er allein war, stahl sich das Azurmädchen in seine Gedanken.

Amber hielt sich unterdessen in jeder freien Minute bei Evan auf. Sie wurde von Tag zu Tag offener und immer öfter ertappte Ryan sich dabei, wie er sie anstarrte. Sie lachte häufig und wurde empfänglicher für die Scherze der Thalans.

Nicht mehr lange und sie ist ein fester Teil unserer Familie , dachte Ryan, während er seine Tasche packte. Sie wird meine Schwägerin werden und später meine Alpha. Frust baute sich in ihm auf. Er würde sie nie haben können.

Anfangs hatte er noch gedacht, es würde leichter werden. Er hatte gedacht, es wäre nur eine Schwärmerei gewesen. Doch mit jedem Tag, der verging, wurde es schlimmer. Sie war hier und er hatte sie gefunden. Doch jetzt gehörte sie zu Evan - seinem ältesten Bruder - und der würde sie heiraten.

„Ry?“, Kaya stand in der Tür und klopfte sachte gegen den Rahmen. „Kann ich reinkommen?“

Er wandte sich ihr nur kurz zu und packte weiter. „Klar.“

Sie ließ sich mit einem Seufzen auf seinen Computerstuhl fallen. „Kann ich dich was fragen?“, bat sie und klang besorgt.

Ryan drehte sich erneut zu ihr und sah sie ihre Hände nachdenklich betrachten. „Immer.“

„Wenn du ich wärst, was würdest du tun? Bei den Diamant meine ich.“

Er runzelte die Stirn und setzte sich neben seine Tasche auf die Bettkante. „Meinst du wegen der Anerkennung?“

Sie nickte.

„Willst du doch nicht annehmen?“, hakte er nach und musterte sie eingehend. Sie hatten schon darüber gesprochen und Kaya war sich noch immer nicht ganz sicher.

„Ich weiß nicht. Ich würde schon, aber was bin ich denn dann? Und was wenn ich nicht bin, was die wollen und gar nicht erst anerkannt werde?“

„K, darüber haben wir doch geredet. Meine Eltern werden dich als Kind annehmen und damit bist du ein Teil von uns. Noch mehr als jetzt schon. Du bist nicht weniger als wir, warum sollten die Diamant dich ablehnen?“

„Weil ich eben keine echte Thalan bin.“

„Der Großteil des Rudels ist kein Thalan-Blut.“

„Aber sie sind Reinblüter. Ich nicht. Ich bin ...“

„... nicht schlechter als sie oder wir. Egal welches Blut in deinen Adern fließt.“

Noch immer hatte sie den Blick auf ihre Hände gesenkt. „Angenommen es kommt trotzdem so. Was glaubst du, machen deine Eltern?“

„Was sollten sie denn tun?“

Kaya hob kurz die Schultern und schaute nun auf. „Mich rauswerfen?“

Ryan lachte auf. „Du spinnst. Das würden sie nie machen.“

„Ich wäre keine Achat und hätte kein Recht zum Hauptrudel zu gehören.“ Das stimmte. Im Adelsstand war es ein No-Go, wenn ein Mischling zum Hauptrudel zählte. Es kam so schon selten vor, dass eines überhaupt zu einem Reinblutrudel gehörte. Es war, wie das Bastardkind in der Königsfamilie zu sein.

„Sie werden dich nicht abschieben. Du bleibst bei uns, egal wie du dich entschiedest und was beim Rat passiert. Mum und Dad haben gesagt, es ändert sich nichts für uns“, blieb Ryan dabei.

Kaya sah kein Stück danach aus, als würde sie das glauben. Dennoch atmete sie durch. „Okay.“

Ryan erhob sich, ging zu ihr und zog sie aus dem Stuhl in eine Umarmung. „Alles gut?“

Sie nickte an seiner Brust und drückte ihn ebenfalls fest. „Danke.“

„Immer gern“, grinste er und gab ihr einen Kuss aufs Haar.

Ein Auto in der Auffahrt unterbrach ihre kleine Zweisamkeit und sie lösten sich voneinander. Beiden stand ein breites Lächeln im Gesicht, denn die Ankömmlinge wurden sehnlichst erwartet.

Ryan sprang gerade die letzte Stufe zum Hausflur hinab, als die Tür aufschwang und seine kleine Schwester hereinkam.

Sie hatte keine Zeit für irgendwas, da hatte er sie schon in den Armen. „Zo. Man, ich hab dich vermisst.“

Sie kicherte und hielt ihn kurz fest. „Und ich dich erst.“

„Und uns?“, fragte eine Stimme hinter Ryan. Ihr Vater kam und löste seine Umarmung mit Zoe ab.

„Ich hab euch alle wahnsinnig vermisst“, gab sie zu und nahm auch ihren Dad fest in die Arme. Wenig später kamen auch Charlotte und Evan dazu und auch Xander schloss sich der Gruppenumarmung an. Fast unbemerkt betraten Emily und Rahel das Haus, doch während Rahel sofort von Otis empfangen wurde, blieb Emily an der Tür stehen.

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