Stefan Koenig - 2034

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2034. Wir leben in einer sterilen Demokratie, einer Art digitalem 1984. Noch nie habe ich so viele Menschen so mundtot erlebt. Ich selbst war scheintot und lag auf dem kalten Stahltisch der Pathologie. Deutschland war wieder einmal gespalten. Im Norden herrschte ein rigoroses Regime – und ER war wieder da. Im Süden hatte sich das Land zu einer komfortabel-digitalen Diktatur gemausert. Vielleicht erinnern auch Sie sich, wie es dazu kommen konnte. Alles begann mit diesem Virus. Damals, als ich hilf- und reglos auf dem Seziertisch lag und der Pathologe mit seiner Geflügelschere vor meinen starren Augen herumfuchtelte.
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Die Pathologin beugt sich über mich, und ich hoffe, dass sie das blanke Entsetzen in meinen Augen erkennen wird. Ich summe verzweifelt, aber das ist zwecklos. Ich kann mich nicht einmal selbst hören.

Das Skalpell schwebt eine kurze Zeit über mir, dann schneidet es.

Ich schreie in meinem Kopf auf, aber ich spüre keinen Schmerz, sondern nur, wie mein Polohemd in zwei Stücken zur Seite gleitet. (Und ich dachte erst, ich sei schon nackt; dabei hatte man mich wahrscheinlich nur aus dem Leichensack befreit.) Mein Hemd fällt auseinander, wie mein Brustkorb es tun wird, wenn Klaus seine erste Brustkorböffnung an einem lebenden Patienten vornimmt.

Ich werde hochgezogen. Mein Kopf fällt nach hinten, und ich sehe einen Augenblick lang Klaus von unten, der sich seine Schutzbrille aus Plexiglas aufsetzt, während er an einem Stahltisch steht und ein erschreckendes Sortiment von Werkzeugen begutachtet. Ich sehe sie nur flüchtig, sehe den erbarmungslosen Satinglanz stählerner Klingen. Dann werde ich wieder flach hingelegt, und mein Hemd ist fort. Jetzt spüre ich meine Haut noch mehr als zuvor.

Ich bin bis zur Taille nackt. In dem Raum ist es kalt. Dann ist wieder Dr. Möllers halbvermummter Kopf über mir.

Sieh dir meine Brust an!, kreische ich sie an. Du musst sehen, wie sie sich hebt und senkt, selbst wenn meine Atmung noch so flach ist! Du bist die gottverdammte Expertin, Herrgott noch mal!

Stattdessen sieht sie durch den Raum und spricht laut, um die Musik der Toten Hosen zu übertönen („In dieser Nacht der Nächte, die uns so viel verspricht, erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht“, singt diese unsensible Band, und ich stelle mir vor, wie ich diesen grölenden Siegersong in den Höllenfluchten bis in alle Ewigkeit hören werde.)

„Worauf tippen Sie? Boxer oder Jockey?“

Mit einer Mischung aus Wut und Entsetzen erkenne ich, wovon die Rede ist.

„Boxer!“ ruft Klaus zurück.

Von Stephen King höre ich kein Wort, außer vielleicht einem dezenten Räuspern, das zu ihm gehören könnte.

Klaus: „Natürlich! Sehen Sie sich den Kerl bloß an!“

Arschloch!, würde ich am liebsten brüllen. Du denkst wahrscheinlich, dass jeder Ü-Vierziger Boxershorts trägt! Du denkst wahrscheinlich, dass du mit vierzig keinesfalls …

Frau Doktor knöpft meine Bermudashorts auf und zieht den Reißverschluss herunter. Unter anderen Umständen wäre ich wahrscheinlich äußerst glücklich, wenn eine so aparte Frau (ein bisschen streng, ja, aber trotzdem irgendwie hübsch) das täte. Heute jedoch …

„Sie haben verloren, Klaus“, sagt sie. „Jockey-Shorts. Fünf Euro in die Kaffeekasse.“

„Am Zahltag“, sagt er und kommt herüber. Sein Gesicht gesellt sich zu ihrem. Die beiden blicken durch ihre Plexiglasbrillen auf mich herab wie zwei Außerirdische, die einen Entführten begutachten. Ich versuche sie dazu zu bringen, dass sie meine Augen sehen, dass sie sehen, dass ich sie anstarre, aber diese beiden Dummköpfe haben nur Augen für meine Unterhose. Und Stephen King schaut mir auch nicht in die Augen, denn sonst würde ich ihn sehen; wer weiß, wohin er guckt, um seine nächste Story makaber anzureichern.

„Ooooh, und rot!“ sagt Klaus. „Ein Swinger!“

„Ich würd’s eher ein verwaschenes Rosa nennen“, antwortet sie. „Da haben wir uns ja ein besonderes Sonderexemplar für Mr King ausgesucht.“

Ich höre sie lachen, auch das Lachen von Mr King. „Heben Sie ihn für uns hoch, Klaus, er wiegt eine Tonne. Kein Wunder, dass er einen Herzanfall gehabt hat. Lassen Sie sich das eine Lehre sein.“

Ich bin fit!, brülle ich sie an. Und ich wiege keine Tonne! Wahrscheinlich fitter als du, altes Miststück!

Wieder einmal überhören sie mich.

Meine Hüften werden plötzlich von kräftigen Händen hochgerissen. Mein Rückgrat knackt; dieses Geräusch lässt mein Herz erneut jagen.

„Sorry, alter Junge“, sagt Klaus, und ich friere plötzlich noch mehr, als meine Shorts und die rote Unterhose heruntergezogen werden. Ich schäme mich; schäme mich nicht vor Dr. Möller und ihrem Azubi. Ich schäme mich vor Stephen King, der mich und meine ganze schmale Männlichkeit sezierend in Augenschein nimmt, um alle Einzelheiten weltweit in einer seiner Storys zu verwursten.

„Hoch das Bein zum Ersten“, sagt sie und hebt einen Fuß, „und hoch das Bein zum Zweiten“, während sie den anderen Fuß hebt, „runter mit den Mokassins, runter mit den Stinkesocken …“

Sie macht abrupt Halt, und ich schöpfe erneut Hoffnung.

„Hey, Klaus.“

„Yeah?“

„Tragen Leute normalerweise Bermudashorts und Mokassins, wenn sie sich im Mai in ein Impfzentrum begeben?“

„Warum nicht? Es hat draußen 26 Grad.“

„Trotzdem komisch“, sagt sie.

Hinter ihr (aber das ist nur eine Schallquelle, tatsächlich umgibt mich der Krach von allen Seiten) sind die Toten Hosen bei »Steh auf, wenn du am Boden bist« angelangt. Jetzt singen sie: »Nur keine Panik, so schlimm wird es nicht! Mehr als deinen Kopf reißt man dir nicht weg! Komm und sieh nach vorn!« Es ist Frontmann Campino alias Andreas Frege, der da grölt, und ich frage mich, wie irre er tanzen würde, wenn er ungefähr drei Stangen Hi-Core-Dynamit in seinen Hintern gerammt bekäme.

„Wenn Sie mich fragen, hat dieser Kerl sich selbst in Schwierigkeiten gebracht“, fährt die Pathologin fort. „Ich denke, er hätte sich vor der Impfung von einem Kardiologen beraten lassen sollen. Oder wollte er uns mit seinem tollen Herzstillstand erschrecken? Wenn er wüsste, was wir alles zu sehen bekommen …“ Wieder lachen alle drei.

Die Toten Hosen verstummen und ein Radiosender meldet sich mit der Stimme von Frankreichs Präsident Macron zu Wort. Er ist ein Schüler aus Klaus Schwabs Denkfabrik, und er hat es auf Ungeimpfte abgesehen. Mich betrifft es nicht, ich bin ja jetzt geimpft – auch wenn es mir derzeit wenig nützt.

„Ich habe große Lust, die Ungeimpften zu nerven, also werden wir fortfahren, dies bis zum bitteren Ende zu tun“, tönt es aus Macrons Mund – natürlich in Französisch, aber simultan übersetzt von einer deutschen Radiostimme. Er sagt, er wolle die Franzosen grundsätzlich nicht nerven, aber die Gruppe derjenigen, die störrisch seien, verkleinere man so. Hoffentlich unterliege nicht auch ich diesem Reduzierungsprogramm, denke ich. Ich fühle mich in diesem Moment äußerst genervt.

„Ich werde sie nicht ins Gefängnis bringen, ich werde sie nicht zwangsimpfen, aber ich werde sie unendlich nerven!“, fährt der Herr Präsident fort.

Ist das eines demokratischen Präsidenten würdig? Einen Moment lang zerbreche ich mir darüber ernsthaft den Kopf.

Alleine schon seine martialischen Gedanken, er wolle die Leute »natürlich nicht« in den Knast bringen oder zur Zwangsimpfung abführen lassen, sind verräterisch. Es stinkt nach Rache, nach einer schockierend undemokratischen Attitüde. Während sich zu meiner vorhandenen körperlichen Starre noch eine seelische Sonderschockstarre gesellt, führt Macron in aller präsidialen Würde weiter aus, dass in wenigen Tagen Ungeimpfte keinen Zugang mehr zu Restaurants, Kulturstätten und Fernzügen haben sollen.

Im Moment ist mir – mir persönlich – diese Welt aus Konsum und Reisen sehr, sehr fern … Fernzüge hin oder her.

Klaus streckt seine Hände, die in weißen Gummihandschuhen stecken, über meinem Gesicht aus, legt sie aneinander und biegt die Finger zurück. Während seine Knöchel knacken, rieselt Talkumpuder wie Puderzucker auf mich herab.

„Wollen Sie jetzt die Temperaturmessung und Erstuntersuchung übernehmen?“, fragt die Ärztin.

Nein!, brülle ich. NEIN, er ist noch Student, was machst du da?

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