Stefan Koenig - 2034

Здесь есть возможность читать онлайн «Stefan Koenig - 2034» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

2034: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «2034»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

2034. Wir leben in einer sterilen Demokratie, einer Art digitalem 1984. Noch nie habe ich so viele Menschen so mundtot erlebt. Ich selbst war scheintot und lag auf dem kalten Stahltisch der Pathologie. Deutschland war wieder einmal gespalten. Im Norden herrschte ein rigoroses Regime – und ER war wieder da. Im Süden hatte sich das Land zu einer komfortabel-digitalen Diktatur gemausert. Vielleicht erinnern auch Sie sich, wie es dazu kommen konnte. Alles begann mit diesem Virus. Damals, als ich hilf- und reglos auf dem Seziertisch lag und der Pathologe mit seiner Geflügelschere vor meinen starren Augen herumfuchtelte.
10 Jahre nach Corona
50 Jahre nach Orwells 1984
100 Jahre nach Gröfaz

2034 — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «2034», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Rainer hatte mich erstaunt angeschaut. Und diesmal hatte ich nachgelegt: „In Wahrheit zahlen die Ungeimpften für die Geimpften mit! So herum wird ein Schuh draus!“

Da hatte er endlich seinen Mund gehalten. Ich hatte noch erläutert, dass die erwähnten Pharma-Unternehmen in der Pandemie fünf neue Milliardäre, nämlich die Chefs der Vakzin-Konzerne, hervorgebracht hatten, die zusammen derzeit über ein Nettovermögen von 35,1 Milliarden Dollar verfügen.

Offensichtlich bin ich noch klar bei Verstand, wenn ich mich an diese unerfreuliche Begegnung mit Dr. Neumann erinnern kann. Schließlich hatte ich bis dahin tatsächlich gedacht, er sei der Arzt meines Vertrauens.

Auch dass ich mich an die Zahlen so gut erinnere, gibt mir Mut und Zuversicht – nein, ich kann noch nicht hinüber sein. Aber vielleicht bin ich es bald – und diese Aussicht ist irgendwie zermürbend.

Doch meine Gedanken lassen jetzt keine weitschweifige Vergangenheitsbewältigung zu. Ich male mir schon wieder aus, wie die Schere weiterschneidet, durch die Knochen … Schnipp-KNIRSCH, Schnipp-KNIRSCH, Schnipp-KNIRSCH, etwas splittert in meiner Brust, Muskeln zerreißen wie aufgespannte Gummibänder beim Gummitwist. Dann schauen diese nachlässigen verbeamteten Medizinmänner beziehungsweise diese Medizinfrau auf meine freigelegten Lungen und vielleicht ruft Frau Doktor entzückt aus: „Noch ein Nichtraucher. Wie sauber!“

Ein hohes, durchdringendes Surren – wirklich ein Geräusch wie von einem Zahnarztbohrer.

Klausi-Mausi: „Kann ich …“

Er sieht zwar Kinski ähnlich, er hat aber nicht dessen aufbrausend-cholerisches Durchsetzungsvermögen, denke ich. Gottseidank!

Frau Dr. Cisco-Kid, deren Stimme tatsächlich etwas mütterlich klingt: „Nein! … Damit!“ Schnipp-schnapp. Als Demonstration für ihn.

Das können sie nicht machen, denke ich. Sie können mich nicht aufschneidenich kann FÜHLEN!

„Warum?“, fragt er.

„Weil ich es so will“, sagt sie, was erheblich weniger mütterlich klingt. „Wenn Sie später allein verantwortlich arbeiten, Klausi-Boy, dann können Sie machen, was Sie wollen. Aber hier bei mir, in Brigitte Möllers …“

(Aha, so heißt Cisco-Kid in Wirklichkeit!)

„… Autopsie-Raum, bauen Sie keinen Mist, sondern fangen mit dieser Schere an.“

Autopsie-Raum. Sofort denke ich an einen Horror-Schriftsteller. Das ist’s! Endlich. Jetzt ist es heraus. Ein Autorenkollege, ein Experte in Sachen Horror, hat mich als Sezier- und Studienobjekt für seine Geschichte benutzt und entführen lassen. Schriftstellern traue ich jeden Mist zu, nur damit sie ihre Auflage steigern können. Ich bin sein Studienobjekt. Ich bin die Ratte auf dem Seziertisch. Scheiße.

Noch einmal von vorne: Ich liege in einem Autopsie-Raum, vielleicht nackt in einem Leichensack, nur mein Gesicht schaut aus der Hülle, und meine braun-grünen Augen sind gezwungen, in das grelle Neonröhrenlicht zu starren. Meine Schmalzohren müssen das spielerische Schnipp-schnapp der Sezierschere hören, die gleich an meinem Körper zum Einsatz kommt. Und ich kann mich bei den ignoranten Pathologen nicht verständlich machen, obwohl es für jeden normalen Menschen wahrscheinlich wahrnehmbar wäre, dass ich noch lebe.

Mensch Meier, sind das Experten!, denke ich wütend. Doch selbst die Wut bleibt irgendwo in mir stecken. Und dann schreie ich ganz laut: HALLO! HALLO! Aber die da draußen sind taub. Der einzige, der meinen Schrei hört, bin ich.

Mir ist nach einer Gänsehaut am ganzen Körper zumute, aber natürlich passiert nichts; meine Haut bleibt glatt. Meine Gedanken kreisen noch kurz um Ben und eine unserer letzten Corona-Diskussionen. Es ging um Biontech, als das Unternehmen 2019, kurz vor der Pandemie, an der Börse Kapital einwarb. Laut Börsengesetz war es gezwungen, seine Investoren auf »die Risiken in Bezug auf unser Geschäft« hinzuweisen.

Ben hatte mir daraus vorgelesen: „Keine mRNA-Immuntherapie wurde bisher zugelassen. Sie wird möglicherweise auch nie zugelassen. Die Entwicklung von mRNA-Arzneimitteln ist aufgrund der neuartigen und nie dagewesenen Kategorie von Therapeutika mit erheblichen klinischen Entwicklungs- und Zulassungsrisiken verbunden. Unsere Produktkandidaten könnten nicht wie beabsichtigt funktionieren, unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen oder andere Eigenschaften aufweisen, die ihre Zulassung verzögern oder verhindern.“

Das also war Originalton Biontech.

Innerlich seufze ich gerade, was aber außer mir niemand bemerkt. Ich bin es schon gewohnt. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Aber ich wehre mich mental gegen jenen Zustand, den man schlichtweg »Resignation« nennt.

Plötzlich unterbricht mich das Dozentengefasel der Pathologin. „Denken Sie daran …“, sagt Dr. Möller (Cisco-Möller; Ärztinnen und Studienrätinnen tragen vorzugsweise Doppelnamen, wahrscheinlich weil sie auf eine Verdoppelung der Pensionsansprüche hoffen), „… jeder Dummkopf kann lernen, den Schalter einer Gigli-Säge zu betätigen und drauflos sägen ... Aber Handarbeit ist immer am besten.“ Ihr Tonfall klingt jetzt dozierend. „Okay?“

„Okay“, bestätigt ihr Anlernling.

Sie werden es tun. Sie werden mich aufschneiden – mit dieser verdammten Geflügelschere. Ich bin sicher, dass sie es im Namen meines Horror-Kollegen tun. Vielleicht haben sie anhand seiner Storys diesen abscheulichen Beruf gelernt. Vielleicht waren Horrorgeschichten in ihrem Studium sogar eine Lern- und Prüfungseinheit mit 100 Credit Points – inklusive einer Studienexkursion in irgendein Gruselhaus der Disney-Parks. Ich denke da an Phantom Manor.

Ich muss irgendeinen Laut, irgendeine Bewegung machen, sonst tun sie‘s wirklich. Quillt oder spritzt gar nach dem ersten Schnitt mit der Schere Blut heraus, werden sie zwar wissen, dass irgendwas nicht in Ordnung ist, aber dann ist es sehr wahrscheinlich zu spät. Zu spät für mich. Dieses erste Schnipp-KNIRSCH wird passiert sein, und meine Rippen werden an meinen Oberarmen liegen, während unter den Leuchtstoffröhren und den entsetzten Blicken dieser sogenannten Pathologen mein Herz in seinem von Blut glänzenden Beutel wie wild um sich schlägt ...

Gerade will ich mich auf meine Brust konzentrieren, um einen Schrei zu starten, da höre ich, wie sich die Druckluft-Tür mit diesem bekannten Zischen öffnet und die Ärztin begeistert ausruft: „Hi, Mr. King. Treten Sie ruhig näher, wir haben Sie bereits erwartet.“

Ich höre näher kommende Schritte. Ich höre wie mein Namensvetter in gebrochenem Deutsch antwortet: „Wie göht es Öhnen? Darf ich?“

Ich höre, wie Kleider abgelegt werden. Klausi-Boy wird von Dr. Möller vorgestellt.

„Holen Sie bitte für Mr King die vorgeschriebene Kleidung, die Haube und den Mundschutz.“

„Okay“, sagt Klaus und man hört eine blecherne Schranktür quietschen und ein Flüstern zwischen der unbekannten Ärztin und dem berühmten Schriftsteller. Dann rascheln Kleidungsstücke, das Flüstern hat aufgehört, und mehrere Schritte nähern sich meinem Tisch. Habe ich »meinem Tisch« gesagt? Das ist natürlich Quatsch, und das wissen Sie auch, verehrte Leserin, verehrter Leser. Es ist ein extra für Stephen King aufgebauter Seziertisch, an dem (aus mir) eine Extrawurst für ihn fabriziert wird – nur, damit seine Story glaubwürdiger klingt.

Wie ich aus seiner Biografie weiß, spricht Stephen King ein mehr oder weniger gutes Schuldeutsch, so, wie man in Maine eben Deutsch lernt, ein breites Quark-quark-quark und die Verben als Substantiv.

„Wo setzen Sie den Schnitt an?“

(„Woa sötzen sö dön Schneiden an?“ So etwa klingt sein Deutsch, ohne dass ich das dramatisch finde – unter anderem weil ich weiß, dass Sie, liebe Leser, ebenso wie ich der Überzeugung sind, dass er ansonsten hervorragend schreibt.)

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «2034»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «2034» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «2034»

Обсуждение, отзывы о книге «2034» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x