Stefan Koenig - 2034

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2034. Wir leben in einer sterilen Demokratie, einer Art digitalem 1984. Noch nie habe ich so viele Menschen so mundtot erlebt. Ich selbst war scheintot und lag auf dem kalten Stahltisch der Pathologie. Deutschland war wieder einmal gespalten. Im Norden herrschte ein rigoroses Regime – und ER war wieder da. Im Süden hatte sich das Land zu einer komfortabel-digitalen Diktatur gemausert. Vielleicht erinnern auch Sie sich, wie es dazu kommen konnte. Alles begann mit diesem Virus. Damals, als ich hilf- und reglos auf dem Seziertisch lag und der Pathologe mit seiner Geflügelschere vor meinen starren Augen herumfuchtelte.
10 Jahre nach Corona
50 Jahre nach Orwells 1984
100 Jahre nach Gröfaz

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Wo haben mich diese Blödmänner aufgegabelt und wie haben Sie mich transportiert? In einem dieser hässlich-grauen Minnas der Pathologen?

„Stephan!“, ruft Pit aus. „Jesus, du siehst guuuut aus! Das ist echt ‘ne Ehre! Sing für uns, großer Junge! Sing, Stephan, sing um dein Leben!“

Irgendwo hinter mir erklingt die Stimme der Ärztin, kühl, nicht einmal mehr vorgebend, diese Possen amüsant zu finden: „Schluss jetzt, Pit.“ Dann in eine andere Richtung: „Was ist mit ihm passiert, Tim?“

Tims Stimme ist die erste Stimme – Pits Partner. Ihm scheint es etwas peinlich zu sein, mit einem Kerl zusammenzuarbeiten, der gerne Oliver Pocher wäre. „Ist im Impfzentrum zusammengeklappt, einfach vom Stuhl gefallen und war sofort mausetot, Herztod. Die Sanis meinen, so schnell könne eine Spritze nicht wirken, wie er vom Stuhl gesegelt wäre, vielleicht vorgeschädigt. Herzdruckmassage habe nicht gefruchtet. Wahrscheinlich hätte ihn sowieso bald irgendein kleiner Schock einfach umgehauen.“

Noch einmal rekapituliere ich: Ich liege hilflos und starr in einem Leichensack, wahrscheinlich in einem Autopsie-Raum. Irgendwelche Idioten erlauben sich Scherze auf meine Kosten, und ich glaube, dass ich atme, aber es nicht merke. Wie sollen es da die Knallköpfe merken, die mich für Stephan Remmler halten? Nur die Aufschnitt-Ärztin („Dürfen es 50 Gramm Aufschnitt mehr sein?“) scheint noch einen Funken Respekt vor meiner Leiche zu haben.

Pit schaut noch immer auf mich herab, blöde und fasziniert. Nicht mein Tod interessiert ihn, sondern meine Ähnlichkeit mit TRIO-Sänger Stephan Remmler. Oh ja, ich bin mir dieser Ähnlichkeit bewusst, bin nicht darüber erhaben gewesen, sie bei bestimmten Gesangsgelegenheiten auszunützen. Ansonsten ist nicht viel damit anzufangen. Und unter diesen Umständen … mein Gott!

„Wer hat den Totenschein ausgestellt?“, fragt die Ärztin.

„Der Impfarzt, Dr. Widuweit, und der herbei gerufene Kollege, ein Notarzt namens Dr. Schlauer. Die beiden haben ihm die Absolution zur Himmelfahrt erteilt“, sagt Tim und blickt dabei kurz auf mich herab. Mindestens zehn Jahre älter als Pit. Schwarzes, an einigen Stellen grau meliertes Haar. Brille.

Wie kommt’s, dass keiner dieser Leute sehen kann, dass ich nicht tot bin?

„Das hier ist Schlauers Unterschrift auf Seite eins … sehen Sie?“, fährt Tim fort.

Das Rascheln von Papier, dann: „Jesus, Maria und Josef! Schlauer! Den kenne ich. Der hat Noah untersucht, nachdem die Arche am Berg Ararat gestrandet war.“

Pit sieht nicht so aus, als habe er den Scherz verstanden, aber er lacht mir trotzdem schallend ins Gesicht. Ich rieche Zwiebeln in seinem Atem, ein kleiner Rest Mundgeruch von einem Döner, und wenn ich Zwiebeln riechen kann, muss ich atmen. Das muss ich, nicht wahr? Wenn ich nur …

Bevor ich diesen Gedankengang zu Ende bringen kann, beugt Pit sich noch tiefer über mich, und mich durchzuckt ein Hoffnungsstrahl. Er hat etwas gesehen und will mich mit Mund-zu-Mund-Beatmung wieder beleben. Gott segne dich, Pit! Gott segne dich und deinen Zwiebel-Atem!

Aber das blöde Grinsen verändert sich nicht, und statt seinen Mund auf meinen zu drücken, ergreift er mit einer Hand meinen Unterkiefer. Jetzt hält er die eine Seite mit seinem Daumen und die andere mit seinen Fingern fest.

„Er lebt!“, plärrt Pit. „Er lebt, und er wird für den Stephan-Remmler-Fanclub von Raum 508 singen!“

Seine Hand packt fester zu – das tut entfernt weh wie das Abklingen einer örtlichen Betäubung mit Novocain. Er fängt an, meinen Unterkiefer so auf und ab zu bewegen, dass meine Zähne klappern. Plötzlich fängt er mit schrecklich atonaler Stimme zu singen an:

„Was ist los mit dir mein Schatz, aha?

Geht es immer nur bergab, aha?

Geht nur das, was du verstehst, aha?

This is what you got to know:

Let you go, it didn’t show.”

Mein Mund öffnet und schließt sich unter dem groben Druck seiner Hand; meine Zunge steigt und fällt wie ein auf der Oberfläche eines schwankenden Wasserbetts liegender toter Hund.

Ich weiß nicht warum, aber ich muss jetzt an eine TV-Krimiserie denken.

„Schluss damit!“, faucht die Ärztin ihn an. Das klingt ehrlich schockiert. Pit, der das vielleicht spürt, hört keineswegs auf, sondern macht fröhlich weiter. Seine Finger graben sich jetzt in meine Wangen. Meine unbeweglichen Augen starren blind nach oben, direkt in sein blödes, singendes Maul:

„Da da da

Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht.

Da da da

Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht.

Da da da

Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht.

Da da da

Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht.

Da da da“

Ich glaube, ich muss kotzen. Aber nichts passiert. Ich lenke mich mit einem Erinnerungsversuch ab: Was war eigentlich vor dieser Impfung geschehen? War ich nicht mit Ben bei Freunden eingeladen gewesen? Doch, da war etwas. Meine Erinnerung wird sehr konkret. Meine Freunde, ein Pärchen um die sechzig Jahre alt, hatten Ben und mich ausgeladen, weil wir uns noch nicht hatten impfen lassen …

Endlich hört der Schwachsinnige mit seinem schwachsinnigen Song auf, und doch erinnert er mich damit an eine schöne Zeit in den Achtzigern. New Wave, Neue Deutsche Welle, Fehlfarben, Spider Murphy Gang, Geier Sturzflug, Hubert Kah.

Unangenehm spüre ich die Sprengsel seiner feuchten Aussprache auf Stirn und Wangen, aber ich kann nichts wegwischen. Scheiße. Plötzlich beugt er sich wieder über mein Gesichtsfeld und starrt mich wie ein wildgewordener DJ an und singt mit seiner schrägen Stimme weiter:

„Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht – Aha!

Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht – Aha!

Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht – Aha!

Soso, du denkst, es ist zu spät, aha!

Und du meinst, dass nichts mehr geht, aha!

Und die Sonne wandert schnell, aha!

After all is said and done”

Mir gruselt’s. Werde ich gleich in ein Kühlfach geschoben, zu all den anderen?

Plötzlich muss ich an HIT RADIO FFH denken. Ist das hier alles nur ein Hörspiel? Aber das kann nicht sein!

„Schluss hab ich gesagt!“, zischt die Ärztin jetzt mit einem ganz entschlossenen Unterton. Dann ist sie da, eine Frau in einem grünen Arztkittel, deren Mütze an einem Band um den Hals und wie Cisco Kids Sombrero über ihren Rücken herabhängt. Sie trägt kurzes, aus der Stirn zurückgekämmtes Haar, ist gut aussehend, aber ein wenig streng – eher apart als hübsch. Sie packt Pit mit einer Hand, deren Nägel sehr kurz geschnitten sind, und zerrt ihn von mir weg.

„He!“, sagt Pit empört. „Hände weg von mir!“

„Dann lassen Sie Ihre Hände von ihm“, sagt sie unüberhörbar verärgert. „Ich habe Ihre Dummenjungenstreiche satt, Pit, und wenn Sie nächstes Mal wieder damit anfangen, erstatte ich Meldung.“

„He, nur nicht aufregen“, sagt der Baywatch-Typ (ihr Assistent). Er sagt es offenbar in Richtung von Pit. Das klingt besorgt, als fürchte er, Pit und seine Chefin könnten ihren Streit auf der Stelle mit den Fäusten austragen. „Schluss jetzt, okay?“

„Warum ist sie so eklig zu mir?“, fragt Pit. Er versucht noch immer empört zu wirken, aber tatsächlich winselt er jetzt. Dann in eine andere Richtung: „Warum sind Sie so eklig zu mir? Haben Sie Ihre Tage, liegt’s daran?“

Frau Doktor, hörbar angewidert: „Schaffen Sie ihn hier raus.“

Tim: „Komm jetzt, Pit. Wir müssen uns die Einlieferungspapiere quittieren lassen.“

Pit: „Yeah. Und ein bisschen frische Luft schnappen.“

Ich höre mir das alles an, als käme es aus HIT RADIO FFH jenem Sender, den ich bald schon als private Aktiengesellschaft mit meinen Bücher-Fans betreiben würde. Fabulieren und Rekapitulieren ist hier in diesem schrecklich langen Moment meine einzige geistige Nahrung: Ich liege hilf- und reglos wie ein Toter in einem Leichensack auf einem Stahltisch. So fühlt es sich zumindest an. Depperte Medizinmänner machen sich über meine Leiche lustig, und ich starre ununterbrochen in die grellen Neonröhren über mir und kann die Augen nicht schließen und hoffe, dass ich erblinde, um diese Augenlicht-Folter nicht länger ertragen zu müssen. Die pathologischen Idioten, die sich mit mir beschäftigen, merken nicht, dass ich noch lebe – aber ehrlich gesagt, bin ich mir selbst nicht ganz sicher …

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