Berndt Guben - Kerker und Ketten

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font2 Der Pfeifer und seine Freunde quälen sich in den Steinbrüchen von El Mengub. Schon haben sie den sicheren Tod vor Augen, da dürfen sie neue Hoffnung schöpfen: die Piratin Marina, in schmerzlicher Haßliebe an Michel Baum gekettet, versucht, die Gefangenen zu befreien. Doch bald wird sie selbst von Sklavenhändlern verschleppt, und nun ist es an Michel, sie zu suchen. Aber der Bej von Tunis hält ihn fest, und erst eine Palastrevolution schafft ganz neue Verhältnisse. Doch Marina bleibt verschwunden.
In buntbewegten Szenen wird die Welt des ausgehenden 18. Jahrhunderts gegenwärtig.

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Durch Destes Fall wurden die Wächter wieder auf die Gefangenen aufmerksam. »Steh auf, du Hund!« brüllte einer den Spanier an und stieß mit dem Kolben nach seinem Kopf. »Allah! Waliah! Tallah!« schrie der Zugführer jetzt begeistert. »Seht doch, es sind unsere Leute. Beim Barte des Propheten, es sind Janitscharen wie wir!«

Tatsächlich konnte man jetzt einzelne Reiter erkennen. Immer näher kamen die Leute des Daj. Aber es waren nur wenige Janitscharen. Die Menschenmasse, die die große Staubwolke verursachte, bestand aus gefangenen Spaniern. Ein Haufen von annähernd fünfzehnhundert Menschen wälzte sich über das Geröllplateau.

Das Stöhnen der Verwundeten wurde laut. Schmerzensschreie stiegen zum Himmel empor. Sie wurden von keinem Gott gehört. Erbarmungslos sausten die Nilpferdpeitschen auf die Rücken der Gefangenen und trieben sie immer wieder zum Laufen an. Blut floß aus staubverkrusteten Wunden, die mit jedem Schlag erneut aufplatzten. Es war ein Zug des Jammers und des Leides. Die zehn Posten, die mit ihren Gefangenen aus Algier kamen, brachen in Jubelrufe aus, stürmten auf ihren Kamelen ohne Rücksicht auf die daranhängenden Gefangenen ihren Kameraden entgegen und wurden von diesen mit dem gleichen Freudengeheul begrüßt. Michel stürzte über einen Stein und wurde eine Strecke weit geschleift. Deste überschlug sich gar mehrmals und riß sich an den Steinen die Arme blutig. Bei den anderen ging es glimpflicher ab. Dennoch waren Michel und Deste froh, daß sie für diesmal dem drohenden Tode entgangen waren. »Schejtan«, schrie der Anführer des großen Haufens, ein Onbaschi, den Heranstürmenden zu. »Wo kommt ihr her? Was habt ihr da für verfluchte Hunde an euren Tieren hängen? Wollen wir sie nicht in die Reihen der anderen jagen? Ich nehme doch an, daß sie ebenfalls nach El Mengub in die Steinbrüche sollen, ist es nicht so?«

»Allah hat deinen Verstand mit Weisheit ausgefüllt, Sihdi; aber wir haben vom Wesir den Auftrag, diese Giaur selbst in El Mengub abzuliefern.«

»So wollt ihr euch uns anschließen?« »Wenn du erlaubst?«

Der Onbaschi machte eine gönnerhafte Handbewegung.

»Wie könnte ich euch meinen Schutz versagen? Ich bin der Vater der Gehorsamen. Ich bin der Beschützer der Schwachen und Gefährdeten. Bei mir braucht ihr keine Furcht zu haben, daß euch die räuberischen Berber überfallen. Schließt euch also an.« Deste übersetzte.

»Gott sei Dank«, sagten die anderen, »dann hört wenigstens dieses mörderische Tempo auf.« Jardin blickte mit verstörten Augen um sich. Das waren doch Landsleute von ihm! Unverkennbar Spanier!

Aber die Verbindung mit einigen Leuten aus den letzten Gliedern dieses Zuges herzustellen, war nicht leicht, weil die Kamelreiter sich an den Schluß gesetzt hatten und so zwischen Michel, seinen Freunden und den gefangenen Soldaten ritten.

Meile um Meile legten sie zurück. Ojo schleppte noch immer den alten Porquez auf seinem breiten Rücken. Deste fluchte, Jardin hielt die Augen geschlossen. Abu Hanufa.schwieg, und Ibn Kuteiba klagte.

Michel Baum grübelte. Er überdachte vieles, was er während der letzten Monate erlebt hatte. So hoffnungslos wie jetzt hatte er noch niemals in seinem Leben in die Zukunft gesehen. Sogar das Pfeifen hatte er während dieses Riesengewaltmarsches verlernt. Seine Lippen waren aufgesprungen und so trocken wie die Sträucher, die hin und wieder am Wege wuchsen. Hinzu kam, daß er die arabische Sprache nur brockenweise verstand, und das auch nur dann, wenn sich der Sprecher Mühe gab, klar und langsam zu sprechen. Das war zweifellos eine der stärksten Erschwerungen. Aus einer so verzweifelten Lage herauszukommen, ohne die Sprache der Feinde zu kennen, ohne sich dadurch mit der Mentalität der Araber vertraut machen zu können, war wenig aussichtsreich.

Michel hatte beschlossen, den Aufenthalt im Steinbruch dazu auszunützen, um so gut wie möglich von Deste Arabisch zu lernen. Vielleicht blieben sie sogar mit Ibn Kuteiba zusammen. Michel konnte sich vorstellen, daß der Steuermann ein vorzüglicher Lehrer war. Immer weiter ging der Marsch. Von den Wächtern hatte man die Bemerkung aufgefangen, daß der Zug morgen gegen Mittag El Mengub erreichen werde.

5

Wenn Michel und seine Freunde geglaubt hatten, auf dem Gewaltmarsch von Algier nach El Mengub bereits alle Qualen der Hölle durchkostet zu haben, so sahen sie sich jetzt darin getäuscht.

Dieser Weg war ein Kinderspiel gegen das, was jetzt begann. Beim ersten Morgengrauen rannten die Wächter, selbst ehemalige Sträflinge, mit geschwungenen Peitschen in die Steinkrale, wo die Gefangenen gefesselt die Nächte verbrachten. Dann mußten sie an die Arbeit, und oft standen sie bei fünfzig Grad Hitze mit bloßen Füßen auf den glühend heißen Steinen des Bruches und kratzten ohne Werkzeug, nur mit den Händen, riesige Steinblöcke aus dem mit feinem Sand überdeckten Boden. Tagsüber bekamen sie keinen Schluck Wasser und nichts zu essen. Die Arbeit schien nicht enden zu wollen, bis endlich der Abend kam.

Wenn sie dann ihren Weg bis zu den Steinkralen zurückgelegt hatten, wurden sie, aneinandergefesselt, wieder in die Verliese getrieben, die zu ebener Erde dicht am Ufer eines kleinen Flüßchens lagen. Jeder einzelne Kral, in dem sich etwa fünfzig Männer aufhalten mußten, war nicht mehr als zwanzig Fuß im Quadrat groß.

Michel war mit seinen Freunden zusammengeblieben und teilte ,seinen Kral mit noch dreiundvierzig spanischen Soldaten.

Sie waren eben erst von der Arbeit im Steinbruch hereingewankt und fielen nun erschöpft auf das kalte und feuchte Gestein. Über- und untereinander lagen sie. Dabei hinderten sie die Ketten an den Handgelenken, zum Schlafen eine bequeme Stellung einzunehmen. Schlafen? Soweit war es noch nicht. Zuerst gab es — Essen. Diese Art der Fütterung mußte von einem ganz besonders teuflischen Hirn erfunden worden sein; denn sie säte Haß und Zwietracht unter die Leidgenossen.

Das ging etwa so vonstatten: Nachdem die Eisengitter geschlossen worden waren, schleppte eine Sonderabteilung von Sträflingen, meist aus Arabern bestehend, große, längliche Tröge vor die Kraltür. Die Tröge waren so gestellt, daß man sie, wenn man einen normal langen Arm hatte, durch das Gitter angelnd erreichen konnte.

Dann wurde abgestandenes Wasser (obwohl genügend Frischwasser vorhanden war) hineingegossen. Zuletzt kamen dann Träger, die in dieses Wasser Brotfladen warfen, die sich in verhältnismäßig kurzer Zeit auflösten. An der Gittertür hatten nie mehr als höchstens zehn Mann zu gleicher Zeit Platz. Jeder, der einmal in seinem Leben gehungert hat, richtig gehungert hat, wird sich ausmalen können, daß in diesem Augenblick unter den Gefangenen eine wahre Schlacht um den kleinsten Platz am Eisengitter einsetzte. Die mit den längsten Armen und der größten Körperkraft hatten natürlich die größte Chance, sich einen oder mehrere der nassen Brotklumpen zu erobern, während sich draußen die Posten einen Spaß daraus machten, hin und wieder ihre Peitsche über die ausgestreckten Hände sausen zu lassen.

Zwei Abende lang hatten Michel und seine Freunde vergeblich versucht, auf anständige Art und Weise zu ihrem »Brot« zu kommen. Es war ihnen nicht gelungen. In der Zelle befand sich ein spanischer Feldgeistlicher, der unter Aufbietung seiner letzten Kräfte versuchte, Ordnung in das Essenfassen zu bringen. Doch die Soldaten, die sonst bei jeder Kleinigkeit die Heilige Maria anriefen, fluchten und schimpften jetzt nur über diesen Versuch. Sie schlugen ihn sogar und verdächtigten ihn, ein besonders großes Stück für sich selbst erbeuten zu wollen. Da unterließ er

seine Bemühungen und zog sich resigniert dorthin zurück, wo er Michel und seine Leute bemerkt hatte.

An einem Abend wurde es Michel doch zu bunt. Er schickte einen vielsagenden Blick zu Diaz Ojo und winkte mit den Augen zu dem Trog hin.

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