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Stephan Thome: Grenzgang

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Stephan Thome Grenzgang

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Alle sieben Jahre steht Bergenstadt Kopf: Beim traditionellen» Grenzgang «werden die Grenzen der Gemeinde bekräftigt — und alle anderen in Frage gestellt. Auch für Kerstin und Thomas, die in der kleinstädtischen Provinz hängen geblieben sind, nachdem sich ihre Lebensträume zerschlagen haben: Sie reibt sich auf zwischen pubertierendem Sohn und demenzkranker Mutter, er ist nur deshalb Lehrer, weil die Unikarriere eine Sackgasse war. Aber beide geben sie ihre Suche nach dem Glück nicht auf.

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Nach dem zweiten Bier hatte sie eindeutig einen Schwips. Ein Schulfreund von Anita weihte sie in die historischen Wurzeln des Grenzgangs ein: die Grenzstreitigkeiten mit den Nachbargemeinden, die regelmäßig durchgeführten Grenzbegehungen, bei denen es offenbar die Aufgabe des Mohren gewesen war, alle Gauner zu erschrecken, die sich an den Grenzsteinen zu schaffen machten, dann die allmähliche Überführung des Amtsvorgangs in ein Volksfest, kurz, all das, was Anita in ihren Schilderungen zugunsten von Wandern, Trinken, Partnersuche übergangen hatte.

«Interessant«, sagte Kerstin.»Und warum alle sieben Jahre?«

«Na ja«, bekam sie nach reiflicher Überlegung zur Antwort.»So lang dauert’s halt zwischendurch, gell.«

Später schlenderte sie eine Weile alleine über den Platz, aß eine Bratwurst und schaute von ferne dem Mohr und seinen Wettläufern bei der Arbeit zu. Einer der beiden sah ganz schick aus, fand sie, trotz der albernen Uniform. Nicht groß gewachsen, aber gut gebaut, breitschultrig und mit starken Armen schien er sein Amt zu genießen wie eine unverhoffte Auszeichnung; jedenfalls strahlte er allen entgegen, die auf dem mit einem Tuch abgedeckten Grenzstein Platz nahmen und sich zum Trommelwirbel drei Mal hochheben ließen. Der Mohr murmelte dazu den immergleichen Spruch, den Kerstin aus der Ferne aber nicht verstand. Hinterher bekam man zur Erinnerung eine schwarze Backe, und darauf hatte sie keine Lust. Die Schlange war sowieso zu lang. Der zweite Wettläufer hatte einen Kopf wie ein Kürbis und schien Hautpflege für Frauensache oder Zeitverschwendung zu halten.

Schließlich fand sie Anita wieder — im Arm eines weiteren ehemaligen Schulkameraden — und wollte gerade anfangen, sich ein wenig zu langweilen, als mit lautem Peitschenknallen der Aufbruch verkündet wurde. Ein Raunen ging durch die Menge, Wanderer erhoben sich von ihren Picknickplätzen im Gras, wischten sich über den Hosenboden, sammelten ordentlich ihren Müll ein.

«Na dann, weiß nich, ob ich’s unfallfrei bis zurück schaffe«, sagte Anitas vollbärtiger Prinz, ein Timo, wenn sie’s richtig verstanden hatte. Kein sonderlich sympathischer Typ allerdings, sondern einer, dem man bereits jetzt ansah, wie unausstehlich er werden würde, sobald ein Standesbeamter der Frau neben ihm das Versprechen abgenommen hatte, ihm auch in schlechten Zeiten treu zu bleiben. Ein viel zu klobiger Ring am kleinen Finger zeigte die Art seines Geschmacks an. Kerstin hielt sich, als sie sich in den Zug einreihten, auf Anitas Seite des Duos.

«Eigentlich war’s so gedacht, dass du mich stützt, wenn’s nötig werden sollte«, teilte die dem Siegelringträger mit. Der hatte seine Rechte bereits in ihrer Gesäßtasche verharkt.»Nicht ich dich.«

«Stütz’n wa uns halt gegenseidich, gell.«

Der Zug überquerte unterdessen den Parkplatz und verschwand auf der anderen Seite wieder in dichtem Wald. Sommerhitze rieselte von den Bäumen, verband sich mit feinem Staub und dem Geruch von Rinde und trockenen Blättern. Timo und Anita sprachen über Autos, und Kerstin sah beim Gehen auf ihre Füße. Schon als Schulkind hatte sie eifersüchtig über ihre Freundinnen gewacht und weder Aufmerksamkeit noch Zuneigung gerne geteilt, und auch jetzt wäre es ihr nicht unrecht, dieser Timo würde auf der Stelle umknicken und diskret am Wegesrand verenden.

«Schamant?«, fragte der stattdessen.»Autos soll’n nich schamant sein, son’ern schnell.«

Vor ihnen machte der Weg eine langgezogene Rechtskurve um eine offene Wiese herum, weit wie eine Stadionrunde. In deren Mitte hatten sich die beiden Wettläufer platziert, und der Kürbiskopf ließ die Peitsche über dem Federbusch auf seinem Hut kreisen. Hier und da lösten sich Wanderer aus dem Zug und schlichen durch die letzte Reihe von Bäumen zum Rand der Wiese.

«Jetz’ geht’s los«, sagte Timo,»jetz’ wird Fangen gespielt.«

«Wieso?«Kerstin hielt die Augen auf den zweiten Wettläufer gerichtet, der seine Peitsche in der Hand hielt und in Richtung des Waldrands spähte. Sein Kollege ließ es derweil knallen.

«Abkürzen geht nich an Grensgang. Is verboten. Aber ’s versuchen natürlich doch immer’n paar durchzukommen.«

Die ersten Ausreißer hatten den Rand der Wiese erreicht und gaben einander Zeichen. Dann rannten drei Halbwüchsige gleichzeitig los. Kerstin reckte den Kopf. Aus der Menge der Wanderer im Halbrund der Kurve kamen Buh-Rufe, Pfeifen und Anfeuerungen, als die drei über die Wiese sprinteten. Der erste Wettläufer brach das Peitschen ab, der zweite rannte nach vorne, um den Ausreißern den Weg abzuschneiden. Der Verlauf des Weges machte aus der Wiese das Innere einer Arena, sonnendurchflutet und im Zentrum der Aufmerksamkeit all derer, die vorschriftsmäßig dem Weg des Mohren folgten. Zwei Ausreißer wurden schnell eingefangen und zurückgeschickt, der dritte kam durch und reckte die Arme in die Höhe, als durchliefe er ein Zielband. Das Publikum beklatschte die Erfolge beider Seiten.

«Wäre doch mal einen Versuch wert«, hörte Kerstin sich sagen. Ihr war nach ein bisschen Abwechslung und Herausforderung, und außerdem sah sie bisher nur Jungs aus dem Zug ausscheren. Frauen konnten schließlich auch schnell laufen, zumindest in Köln. Sie lief die hundert Meter in dreizehn Komma acht (handgestoppt, nicht ganz zuverlässig), und das Ganze hier schien ein Spiel zu sein. Warum also nicht? Sah ihr zwar nicht ähnlich, sich so zu exponieren, aber erstens hatte sie schon was getrunken und zweitens keine Lust, für den Rest der Wanderung einer Unterhaltung über den Charme von Autos beizuwohnen.

«Schaffste nich«, sagte Timo.»Keine Schongs.«

«Warum?«

«Weil«, antwortete Anita,»die beiden nur drauf warten, dass eine Frau sich einfangen lässt.«

«Ich hab nicht vor, mich einfangen zu lassen.«

«Die lassen lieber zehn Männer durchkommen als eine Frau. Erstens wegen der Ehre, und zweitens macht’s halt mehr Spaß, Frauen anzufassen.«

«Wer will’s ihn’n verdengk’n«, hickste Timo ebenso gedankenwie zungenschwer.

«Abwarten. «Kerstin löste ihren um die Hüfte gebundenen Pullover und gab ihn Anita.

«Zehn Mark dagegen«, sagte Timo.

«Okay. «Und damit war’s besiegelt. Kerstin sprang über den Graben neben dem Weg und fühlte auf der Stelle die Blicke, die sich in ihren Rücken bohrten.»Amazonenalarm!«, schrie ein Witzbold. Mit beiden Händen zog sie sich den Zopf zurecht und beugte sich nach vorne, um unter den Ästen hindurch auf die Wiese zu sehen. Zwei Ausreißer wurden links gerade zurück zum Weg eskortiert — der ganze rechte Teil war frei. Noch einmal sah sie sich um und erkannte Anita und Timo, die im Laufschritt nach vorne eilten, um von der Lichtung aus bessere Sicht zu haben. Scheißspiel, dachte sie, aber nun musste sie es wagen. Ihre Augen peilten einen Punkt am anderen Ende der freien Fläche an, ganz rechts außen, bevor der Weg wieder in einer dichten Tannenschonung verschwand. Nicht die kürzeste Strecke, aber am weitesten von den beiden Wettläufern entfernt. Knapp hundert Meter. Kleine trockene Äste knackten unter ihren Füßen. Sie spürte ihr Herz schlagen. Warum mache ich das jetzt? fragte sie sich. Die beiden Wettläufer trabten zurück zur Wiesenmitte, unterhielten sich, richteten was an ihren Peitschen. Je länger sie wartete, desto geringer die Chance. Dann brach jemand auf dem offenen Wegstück aus dem Zug aus, im Rücken der Wettläufer, die erst am einsetzenden Gejohle merkten, was sich tat, und sofort lossprinteten. Und ohne einen weiteren Gedanken lief auch Kerstin los.

Sonnenlicht fiel auf ihr Gesicht, als sie den Schutz der Bäume verließ. Das Gras auf der Wiese war tiefer, der Boden unebener als erwartet. Sie kam ins Straucheln und fasste neben sich ins Gras, wollte schon abbrechen, aber die ersten Zuschauer hatten sie gesehen und begannen zu pfeifen. Wie ein kurzer Stromschlag traf sie der Schock, plötzlich Hunderten von Blicken ausgesetzt zu sein. Eine Sekunde nachdem sie ihm zuwidergehandelt hatte, meldete sich der vertraute Impuls, der sie stets Röcke tragen ließ, die eine Handbreit länger waren als Anitas. Vielleicht war er angeboren, vielleicht hatten Erziehung und Gewohnheit ihn geformt zu dem, was nun das Rückgrat ihres Charakters bildete: den weichen, von aller Arbeit an sich selbst unberührten Kern — ihr eigentliches Ich.

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