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Stephan Thome: Fliehkräfte

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Stephan Thome Fliehkräfte

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Hartmut Hainbach ist Ende fünfzig und hat alles erreicht, was er sich gewünscht hat: Er ist Professor für Philosophie und hat seine Traumfrau geheiratet, die er nach zwanzig Jahren Ehe immer noch liebt. Dennoch ist Hartmut nicht glücklich. Seine Frau ist nach Berlin gezogen, sodass aus der Ehe eine Wochenendbeziehung geworden ist, die gemeinsame Tochter hält die Eltern auf Distanz, der Reformfuror an den Universitäten nimmt Hartmut die Lust an der Arbeit. Als ihm überraschend das Angebot zu einem Berufswechsel gemacht wird, will er endlich Klarheit: über das Verhältnis zu seiner Tochter, über seine Ehe, über ein Leben, von dem er dachte, dass die wichtigen Entscheidungen längst getroffen sind. Drei Jahre nach seinem gefeierten Debüt Grenzgang gerät in Stephan Thomes neuem Roman Fliehkräfte wieder einer ins Straucheln. Und mit atemberaubendem Gespür für die Niederlage, für das, was wirklich schmerzt, schickt Thome seinen Helden auf eine alles entscheidende Reise. Über Frankreich und Spanien führt sie ihn bis nach Lissabon und zugleich in die Vergangenheit, ganz nah heran an die Verwerfungen und Abgründe des gelebten Lebens.

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Stephan Thome


Fliehkräfte

Für Helmut

1973

Am späten Nachmittag verwandelt sich die Welt. Flaumig leichte Flocken wirbeln durch die Luft, als wären sie von der Schwerkraft ausgenommen. Lautlos füllen sie den Raum und legen eine weiß-graue Schraffur über den Campus. Seit November hängen dichte Wolken über der Stadt, und wenn die Studenten nach den Seminaren ins Freie traten, legten sie die Köpfe in den Nacken und blickten erwartungsvoll nach oben. Jetzt streicht Schnee über die Fenster der Wilson Library, ohne daran haften zu bleiben. Fahrradfahrer, die von der Brücke kommen, ziehen pulverige Schleier hinter sich her. Vor ihm auf der winzigen Arbeitsfläche liegt Empiricism and the Philosophy of Mind, seit einer halben Stunde auf derselben Seite aufgeschlagen. Gebannt schaut Hartmut nach draußen und versucht, den Weg einer einzelnen Flocke zu verfolgen. Am liebsten würde er das Gesicht gegen die Scheibe drücken und den milchigen Niederschlag seines Atems daraufmalen. Er hat sowieso keine Ahnung, was das sein soll: der Mythos des Gegebenen.

Endlich, denkt er. Wochenlang hat die Luft nach Winter gerochen, auch wenn es in Wirklichkeit kein Geruch ist, sondern eine Sehnsucht, die man erst erkennt, wenn sie sich erfüllt. Alle haben ihn gewarnt vor Stromausfällen bei dreißig Grad minus, vor eingeschneiten Häusern und eisglatten Wegen. Jetzt wird die Welt nur still, und er ist glücklich. Das Wort in seinem Kopf überrascht ihn, aber es stimmt. Um ihn herum schauen Kommilitonen von ihren Büchern auf und beginnen, miteinander zu flüstern.

Als er um halb sieben die Bibliothek verlässt, ist es draußen stockdunkel. Leer wie nie um diese Zeit streckt sich die Washington Avenue Bridge über den Fluss. Wenn Hartmut nach oben schaut, wird ihm schwindlig. Unter ihm fließt der Mississippi schwarz und beinahe geräuschlos dahin. Ein fremdes Gewässer, das er zwei Mal täglich überquert, manchmal öfter. Auf der östlichen Campusseite steht Ford Hall stoisch an seinem Platz. Benannt nach dem früheren Uni-Präsidenten und ausgestattet mit einem Vorbau aus viereckigen Säulen, trotzt das Bauwerk den dicht fallenden Flocken. Jeden Morgen steigt er hinauf in den dritten Stock, mit demselben flauen Gefühl im Magen wie vor einer Prüfung. Jetzt geht er am Gebäude vorbei durch den bereits knöcheltiefen Schnee auf der Mall. Immer die University Avenue entlang, hat Professor Hurwitz gesagt. Weil der Text partout nicht in seinen Kopf wollte, hat Hartmut ihn schließlich beiseitegelegt und stattdessen die zwei eng beschriebenen Kladden mit Notizen studiert, die er immer in der Tasche trägt. Konzentrieren konnte er sich auch darauf nicht. Kann man einen Ort vermissen, an den man nicht zurückwill? Die Rodelpartien fallen ihm ein, die Straße neben dem Haus hinab. Weil das Geld knapp war, hat sein Vater den Schlitten selbst gebaut. Hat die Kufen im Betrieb zugeschnitten und sie nach Feierabend unter das Holzgestell geschraubt, mit derselben bedächtigen Sorgfalt, mit der er jede Arbeit erledigt.

Als Dinkytown hinter ihm liegt, stapft er durch unbekanntes Gebiet. Wohnheime sind zu erkennen und vereinzelte Villen. Von den ausschweifenden Partys, die hier gefeiert werden, hört er manchmal in der Mensa, aus Gesprächsfetzen am Nebentisch. Es ist ein weiträumiger Campus mit viel rotem Backstein, knorrigen Ulmen und Gesichtern von überall auf der Welt. Aus einem der Gärten kommt ausgelassenes Gelächter, durchbricht die Stille wie dünnes Eis und bleibt hinter ihm zurück.

Jenseits der Interstate 35 kann er die Kreuzung ausmachen, hinter der sein Professor wohnt. Noch nie hat Hurwitz ihn zu sich nach Hause bestellt. Will er ihm in Ruhe erklären, warum er ihn nicht als Doktoranden annehmen kann? Dass er sich nicht in der Lage sieht, ihm in der zur Verfügung stehenden Zeit seine europäischen Flausen auszutreiben? Hurwitz’ erster Blick auf die Berliner Kursliste wurde begleitet von vernehmlichem Stöhnen. Was, bitte schön, ist ein Autonomes Seminar? Seitdem muss Hartmut alle zwei Wochen Bericht erstatten über seine Lektüre. Jedes Wort, das er nicht kennt, schlägt er nach und schreibt es auf eine kleine Karte. Notiert die Bedeutung und den Satz, in dem es vorkommt, und fühlt sich angezogen vom Klang dieser Texte. Im Seminar stellt er sich vor, die Hand zu heben und zu sagen: This claim is flying in the face of reason. In Wirklichkeit redet er wenig und fühlt sich in Raum 304 wie auf Bewährung geduldet, jeden Dienstag und Donnerstag. Aber hat er sich bewährt, oder wird Hurwitz ihm heute Abend die Tür weisen?

Das Haus ist in dem Stil gebaut, den man hier viktorianisch nennt: holzverkleidet, mit einer erhöhten Vorderterrasse und verspielten Erkern und Winkeln, alles taubenblau und anheimelnd, auch wenn nur die Umrisse auszumachen sind hinter tanzenden Flocken. Licht schimmert durch mehrere Fenster, und Hartmut spürt sein Herz klopfen, als er die Stufen zur Veranda hinaufsteigt. Seine Uhr zeigt genau sieben. Wie lange wird es dauern? Sobald er an die andere Verabredung denkt, weiß er nicht mehr, welcher Termin ihn nervöser macht. Ausdrücklich hat er gesagt, er wisse nicht, wann er sich werde loseisen können, aber bestimmt nicht vor acht. Außerdem ist der Weg länger, als er dachte. Es könnte neun werden, vielleicht halb zehn. Sie hat gemeint, er solle einfach vorbeikommen auf dem Rückweg, notfalls würden sie in die Spätvorstellung gehen. Das war vor vier Tagen. Seitdem hält er am Schreibtisch manchmal inne, als wäre von irgendwo ein Blick auf ihn gerichtet.

Kurz drückt er die Klingel, erschrickt über das laute Geräusch hinter der Tür und hört flinke Schritte, die nicht zu seinem Professor gehören. Die Haustür geht auf, und eine ältere Frau, die er auf Fotos in Hurwitz’ Büro gesehen hat, streckt ihm resolut die Hand entgegen.»Sie müssen Hartmut sein. Hallo.«

«Guten Abend, Mrs. Hurwitz.«

Sie ist beinahe einen halben Meter kleiner als ihr Mann. Lächelnd deutet sie auf seine Schuhe, schließt hinter ihm die Tür und fragt, ob er das Haus gleich gefunden habe, alles auf einmal. Seinen Namen spricht sie aus, ohne dass es nach hard mud klingt, was nicht vielen in Amerika gelingt. Sich selbst stellt Mrs. Hurwitz als Marsha vor, nimmt ihm den schneefeuchten Parka ab und führt ihn ins Esszimmer. Die Wärme lässt seine Brille beschlagen. Licht aus mehreren Lampen spiegelt sich in den dunklen Fenstern. Hartmut sieht sich um, und Marsha zeigt mit dem ausgestreckten Finger auf ihn, als komme ihr gerade ein großartiger Einfall.»Heißer Tee«, sagt sie und geht weiter in die Küche, ohne seine Antwort abzuwarten. Durch Walters Haus auf der anderen Flussseite wabert immerzu der Geruch von Motoröl und feuchten Teppichen, hier glaubt er, Zimt zu riechen, frisches Brot und gebackene Äpfel. Auf dem Esstisch und den Fensterbänken liegen weiße Stickdeckchen, stehen Kerzenhalter, gläserne Blumenvasen und gerahmte Fotos. Einige zeigen einen optimistisch dreinblickenden Mann in Uniform, aber auf den meisten sind die Töchter zu sehen, einzeln oder gemeinsam, beim Spielen, Reiten und mit den eigenartigen Hüten, die man hier zum Uni-Abschluss trägt. Außerdem Hurwitz als junger Mann, immer riesig, egal wer neben ihm steht und obwohl er schon damals die leichte Rundung in den Schultern hatte.

Mit einem vollen Tablett kommt Marsha zurück. Sie trägt Rock und Jacke aus demselben dunkelgrünen Stoff, dazu eine silberne Halskette und Ohrringe, als würde sie nicht einen Studenten, sondern den Präsidenten der University of Minnesota bewirten. Vorsichtig stellt sie die Teekanne auf ein Stövchen und mustert ihn wohlwollend.

«Eine ungeschriebene Regel des Hauses besagt, dass zwar kein Gast einen English Muffin essen muss«, sagt sie,»aber jeder bekommt einen angeboten. So?«

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