Ernst von Wegen - Fliehkräfte

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Wenn der beste Freund sich als Betrüger entpuppt;
wenn einer zwischen Leben und Tod stecken bleibt;
wenn eine Frau erkennt, dass weder Rückkehr noch Fluchtmöglich ist;
wenn ein Frommer mit der Liebe kurzen Prozess macht;
wenn ein Jäger seine Rolle überschätzt;
wenn einer dorthin will, wovon ein anderer fliehen möchte -
dann dreht alles sich um den Menschen und der Mensch dreht sich um sich selbst. Und alles dreht sich rasend schnell. Fliehkräfte drohen uns zu zerreißen, Angstschwindel verzerrt unser Weltbild. Fliehkräfte treiben uns, doch die Kraft zu fliehen haben nur Wenige. Denn wer der Fliehkraft nachgibt, wird zerrissen, löst sich auf.
Die hier gesammelten Geschichten handeln allesamt von den Zentrifugalkräften des bewussten Seins und dem diffusen Drehschwindel der Gefühle.
Einen thematischen Zusammenhang der einzelnen Geschichten gibt es nicht, bloß die eine Gemeinsamkeit: im Zentrum steht der Mensch in seinem Bemühen, die Drehachse seines Lebens zu orten, zu stabilisieren und irgendwie Einfluss auf die Umlaufgeschwindigkeit zu üben.

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Über das Buch:

Alles dreht sich um den Menschen und der Mensch dreht sich um sich selbst. Und alles dreht sich rasend schnell. Fliehkräfte drohen uns zu zerreißen, Angstschwindel verzerrt unser Weltbild. Fliehkräfte treiben uns, doch die Kraft zu fliehen haben nur Wenige. Denn wer der Fliehkraft nachgibt, wird zerrissen, löst sich auf.

Die hier gesammelten Geschichten handeln allesamt von den Zentrifugalkräften des bewussten Seins und dem diffusen Drehschwindel der Gefühle.

Einen thematischen Zusammenhang der einzelnen Geschichten gibt es nicht, bloß die eine Gemeinsamkeit: im Zentrum steht der Mensch in seinem Bemühen, die Drehachse seines Lebens zu orten, zu stabilisieren und irgendwie Einfluss auf die Umlaufgeschwindigkeit zu üben.

Über den Autor:

Ende der 50er Jahre in Mautern geboren und aufgewachsen, verließ Ernst von Wegen schon mit 20 seine Heimat und zog jahrelang als Arbeits-nomade durch die Welt.

Das Pseudonym ist dem Spott geschuldet, der seinen Vornamen lebenslang verlässlich begleitete: aus dem trotzigen: „von wegen, Ernst“ wurde Ernst von Wegen.

Der Autor sieht sich als Solitär im Literaturbetrieb; nichts anderem als dem eigenen Anspruch verpflichtet sucht er seine Nische im vollgestopften Büchermarkt.

Von Wegen lebt und arbeitet heute in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Mehr auf: www.ernstvonwegen.de

Inhalt

Eine Sonnabend-Story

Hafis und die kopflose Liebe

Spiegel-Reflex

Es war die Nachtigall...

Die zweite Haut

Innenansicht eines Arbeitslosen

Stefani-Tag

Glück gehabt

Futzi hat die Gans gestohlen

Schuldig

Trautes Heim, Glück - allein?

Mein Wille geschehe

Ultrakurzgeschichten

Anmerkungen des Autors:

Impressum:

Fliehkräfte

Erzählungen aus zwei Jahrzehnten

Published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2014 Ernst von Wegen

Grafische Gestaltung: Iconix

Titelbild: Melancholie , von Ingeburg Schulze

Innen: Montage einer Fotografie des Autors

ISBN 978-3-7375-1255-8

Eine Sonnabend-Story

Wie ein Bogen, der sanft über die Saite streicht und der Geige ihren höchsten Ton entlockt: Stille, die man hören kann! Mit diesem Ton von hörbarer Stille beginnt ein Stück von Charles Ives, dessen Titel mir leider entfallen ist. Mit diesem durchsichtigen Ton beginnt mein Morgen. Ein zartes Flirren der Luft, mehr geben Raum und Zeit noch nicht her.

Die Sonne steht schon über dem Tannengrund, der eigentlich ein Fichtengrund ist, aber man nimmt es mit der Sprache nicht so genau, wenn jeder weiß, was gemeint ist. Zwischen der feinen Gaze der Stores und der Fensterscheibe beginnt ein Nachtfalter zu flattern. Macht Überstunden, der kleine Kerl, denke ich und weiß, dass mein Scherz ein schlechter ist: „Über“ ist eine menschliche Erfindung, das Leben an sich leistet sich kaum Überschuss und kennt erst recht keine Überzeit. Ich schiebe die Gardine zur Seite und öffne das Fenster. Der verwirrte Falter erkennt nicht, dass ich ihm den Weg in die Freiheit zeigen will. Er verfängt sich in meinem Haar. Dummer Kerl! Wieso eigentlich Kerl? Vielleicht ist es ein Weibchen, das den Taumel der Nacht zu verlängern sucht.

Go away from my window,

Leave at your own chosen speed.

I’m not the one you want, Babe,

I’m not the one you need!

Die Melodie mitsummend, kommt mir Bob Dylans Lied mit Johnny Cashs Stimme in den Sinn. Ich beuge mich aus dem Fenster und schüttle den Kopf. Der Nachtfalter oder die Nachtfalterin erkennt seine/ihre Chance und surrend fliegt dieses Kind der Dunkelheit dem Licht entgegen, seinem feindlichen Element. Oh ja, ich bin überzeugt davon, dem Tier mit der wiedergeschenkten Freiheit einen Gefallen erwiesen zu haben. Der Falter, die Falterin gewahrt etwas Dunkles, ändert flugs die Richtung und landet in der Kiefer, die einige Meter vom Haus entfernt steht. Dort fühlt sich das Tier gut aufgehoben bis zur nächsten Nacht, ich bin mir sicher.

Keine Wolke am Himmel, die Kiefer duftet harzig. Tautröpfchen hängen glänzend an ihren Nadeln. In der Ferne höre ich ab und zu ein Auto entlang brummen. Dann wieder Stille. Das Frühlingsgezwitscher der Vögel ist längst verstummt. Dunkel liegt der Tannengrund unter der auf-strebenden Sonne. Links davon leuchten Felder, hoch bis zur Kuppe, die der dunkle Saum des Waldrandes kontrastreich einfasst. Der zarte Ton der Stille bekommt nach und nach Gesellschaft: Noch nicht zu sehen, beginnen irgendwo in der Nachbarschaft Kinder spielend den Tag. Wo der Weg von unserem Vorplatz in die Straße mündet, treffen zwei Frauen auf einen kurzen Plausch zusammen, Stoffbeutel in ihren Händen. Frische Brötchen, vermute ich. Der Gedanke daran macht mich hungrig auf das Frühstück mit dir.

Ein Dauerläufer nutzt die Kühle des Morgens, er kurvt in knappem Bogen um die schwatzenden Frauen herum. Die Frauen grüßen, der Läufer hebt nur flüchtig die Hand, er hat keinen Atemzug zu verschenken. Keuchend rennt er am Vorplatz vorbei, verschwindet auf dem schmalen Fußweg hinter der Hecke, kein Auge, kein Ohr für das plätschernde Bächlein neben dem Weg. Kinderstimmen, Frauenstimmen, das Gurgeln des Baches, das ich erst wahrnehme, als ich darauf schaue, der kratzende Besen des Nachbarn, der die Straße fegt – das Konzert des Tages bekommt allmählich orchestrale Dimension.

Es sind immer mehr Autos zu hören. In der Summe der Motoren wirkt die Straße näher. Sie haben es eilig: um halb neun öffnen die Geschäfte und die Parkplätze in der Stadt sind knapp, samstags.

Was macht den Samstag so besonders? Der Sonntag, sagt man, sei ein göttlich verordneter Ruhetag. Dann ist der Samstag ein Geschenk des Menschen an sich selbst. Kein bloßer Kaffee- und Kuchentag, kein Ruhegebot. Ein Tag voller selbst-gewählter Tätigkeiten. Heute schweigt die Pflicht und nur die Lust gebietet. Dem dienstbeflissenen Gewühle der Woche folgt die gelassene Aktivität des freien Willens. Ohne Samstag wäre die Menschheit ein Ameisenhaufen: jeder nur seinem Zweck verhaftet; alles perfekt organisiert, ohne Luft für Freiheit, ohne Raum für Freude. Die Last der Pflicht liegt heute nur auf dem Verkaufspersonal. Dienstleister sind Ameisen: auf ihre Funktion zusammengeschrumpft. Ihnen bleibt nur, wovon der Samstag in dieser Gegend seinen zweiten Namen bezieht: Sonnabend! Der Vorabend des Sonntages, als kleines Intermezzo zwischen Pflicht und Ruhe. Zeitlose Zeit. Eine Schildkröte verbringt die meiste Zeit unter Wasser, um Nahrung zu suchen. Nur kurz taucht sie auf in ihr eigentliches Element, denn die Luft zum Atmen findet sie im Wasser nicht. Der Sonnabend ist ein Auftauchen des Menschen nach anstrengendem Tauchgang in ein eigentlich fremdes Reich. In der dunklen Tiefe der Erwerbswelt füllen wir unsere Mägen. Der Sonnabend ist das kurze Verschnaufen im eigentlichen Lebensraum. Der Sonntag hingegen ist schon wieder ein Luftholen für den nächsten Tauchgang.

Ich kann mich nicht vom Fenster lösen. Die Sonne zieht ihre Bahn und kündigt Hitze an. Es wird ein guter Tag für Eisverkäufer. Mir ist noch nicht nach Tätigkeit, ich schließe das Fenster wieder. Die Frauen schwatzen ohne Stimme weiter, das Glucksen des Bächleins erreicht mich nur als Bild. Glas unterdrückt den Lärm, gewährt jedoch der Sonne weiterhin Zugang und veredelt durch Brechung den glühenden Strahl.

Noch bin ich mit ihrem schweigenden Licht allein; noch genieße ich ohne dich die goldene Stille! Ich versuche, den Charles-Ives-Ton in mein Ohr zurückzuholen. Es ist ein jungfräulicher Ton, der von den anderen Geräuschen absorbiert worden und nicht wieder herzustellen ist. Wenn schon nicht die hörbare Stille, so gelingt es mir doch kurz, die lautlose Stille wieder zurückzugewinnen – bis ein knatternder Rasenmäher auch sie endgültig tötet. Ja, im deutschen Samstag ist selbst die Freiwilligkeit gewissen Anforderungen unterworfen. „Wat mut, dat mut!“ sagt man hier im Norden und Ruhe an sich ist eben nicht jedermanns Sache. Ich hoffe auf eine nicht zu große Rasenfläche. Das Knattern macht Pausen, der Rasenkorb muss entleert werden. In jeder dieser Pausen denke ich, nun ist er endlich fertig, der Nachbar, und jedes Mal werde ich enttäuscht.

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