Michael Horvath - Wiener Hundstage

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Wiener Hundstage: краткое содержание, описание и аннотация

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Sarkastisch, cool und bitterböse.
Hitzewelle in Wien. Doch statt den Tag entspannt am Tresen zu verbringen, wird der Journalist Paul Mazurka damit beauftragt, den Mord an einer Kollegin zu recherchieren. Von da an ist es vorbei mit der Ruhe. Denn er bekommt es mit einer abtrünnigen vatikanischen Geheimgesellschaft zu tun, die tief in illegale Geschäfte mit dubiosen Organisationen verstrickt zu sein scheint. Mächtige Gegner also – doch Mazurka spielt nach einen eigenen Regeln und wird von Helfern unterstützt, die ebenfalls mit allen Wassern gewaschen sind …

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Die Redaktion des »Freien Wortes« war in der Singerstraße in einem kaisergelb gestrichenen Barockgebäude angesiedelt. Ich trat ein und fragte den alten, triefäugigen Portier nach einem Dr. Frank. Er kannte keinen. Ich zog meinen Notizblock hervor und las den Namen Peichl herunter. Er nannte eine Zimmernummer im ersten Stock, die ich nach einem angemessen ausgedehnten Fußmarsch fand. Ich klopfte an eine Tür, an der eine geprägte Messingtafel mit der Aufschrift »Eva Maria Peichl – leitende Redakteurin« angeschraubt war, und trat ein.

Eine ältere Dame mit platinblondem, hochtoupiertem Haar, das an den Wurzeln grau war, widmete mir einen kühlen, abschätzigen Blick. Er ging durch mein Sakko hindurch, schnappte sich meinen Personalausweis, erfasste die Daten und wurde noch kühler.

Sie sagte: »Grüß Gott.«

Als wenn das so einfach wäre. Ich sagte: »Angenehm, Mazurka. Ist Dr. Frank zugegen?«

»Der Herr Doktor« – den Titel betonte sie auf eine geradezu bedrohliche Weise – »ist in einer Konferenz und darf nicht gestört werden. Aber er hat etwas für Sie hinterlegt.« Den letzten Satz brachte sie mit hörbarem Ekel hervor. Sie öffnete eine Schublade und entnahm ihr ein kleines Blatt Papier, das so vertrauenerweckend knisterte, wie nur ein Barscheck knistern kann. Ich nahm den Schein in Empfang, machte meinen Kratzfuß und strebte der Tür zu, begleitet von dem lauen Gefühl, etwas vergessen zu haben. Ihre Stimme hielt mich zurück, sie warf sie wie ein Lasso nach mir.

»Da wäre noch eine Kleinigkeit, Herr Mazurka.«

Sie hielt in beiden Händen einen Stoß Mappen und Kopien, die sie mir nach einigem Zögern überreichte, als wäre es die Bundeslade.

»Hier sind alle Interviews und Stellungnahmen gesammelt, die Seine Exzellenz in den letzten Wochen gegeben hat. Vielleicht«, sie hob eine gezupfte, haarscharf nachgezogene Augenbraue in schwindelerregende Höhe, »ist die Lektüre ein Ansporn, es besser zu machen als Ihre unhöflichen Kollegen.«

»Ich werd mir Mühe geben. Rechnen Sie mit dem Schlimmsten.«

Darauf ging sie nicht ein. »Wann bekommen wir Ihre … Arbeit?«

»Sobald sie fertig ist. Keinen Tag später, Ehrenwort.«

Der Weg zur Bank hatte mir selten so viel Freude bereitet. Ich wusste nicht, wer Frank war, noch, was er sich von meiner Arbeit erwartete. Doch dass er sich die einiges kosten ließ, das wusste ich jetzt. Mit ein paar unverhofften Tausendern in der Tasche sieht die Welt ganz anders aus. Sogar die ehrwürdige Statue des alten Wiener Bürgermeisters Karl Lueger schien ein wohlwollendes Auge auf mich zu werfen, ein strenger, aber gerechter Patriarch, der den verlorenen Sohn begrüßte. Sie stand aufgeräumt und würdevoll wie immer auf ihrem Steinsockel und bewachte den Luegerplatz. Sie tat das immerhin bereits seit 1926, und doch kam mir heute vor, als hätte das bronzene Gesicht des alten Antisemiten ein feines schelmisches Grinsen aufgesetzt, so als würde der schöne Karl den Wienern kundtun, heute könnten sie ihn alle. Was nach so langer Zeit nur zu verständlich wäre.

Ich überquerte den Platz, zückte Toms Schlüsselbund und öffnete das Haustor. Ein blau gekleideter Riese kam mir entgegen, der unter jedem Arm eine Schachtel trug. Zusammen hatten sie höchstens die Größe und das Gewicht eines überfüllten Kleiderschranks. Der Mann sah aus, als würde er nichts lieber tun, als noch zwei davon aufpacken, nur leider war eben das Tor nicht breit genug.

Mit dem Lift fuhr ich in den letzten Stock. Die Tür mit der Aufschrift »Grafikstudio Thomas Hrdlicka« stand offen, und dahinter herrschte Hochbetrieb. Eine exklusive Stehparty, veranstaltet von der Republik Österreich. Geladen waren nur Clubmitglieder; alle anderen hatten hier nichts verloren. Zwei maßstabgetreue Miniaturausgaben des blauen Riesen waren damit beschäftigt, Toms Mobiliar und die Geräte säuberlich in Schachteln zu verpacken, während ein Dritter danebenstand und Buch führte. Er trug einen blauen Stangenanzug, ein hellblaues Hemd mit weißem Kragen und eine extrabreite Krawatte in einem Rotton, der den Teufel vom Höllenfeuer weggelockt hätte. Seine Augen hatten den scharfen, erbarmungslosen Glanz, den Augen kriegen können, wenn sie zu viel in anderer Leute Angelegenheiten herumstieren, beruflich und von Rechts wegen. Am Abend, wenn die Sonne tief über dem Wiener Becken stand, würde sein Schatten die Umrisse des Doppeladlers annehmen.

Er schoss auf mich zu und schnauzte: »Ham Sie hier was zu suchen?«

»Herrn Hrdlicka«, sagte ich und strahlte ihn an. »Dies ist sein Studio.«

»War es. Und jetzt gehen S’ wieder. Und zwar plötzlich, wenn ich bitten darf.«

»Sie dürfen«, sagte ich zuvorkommend.

Er sagte ein Wort, das anzugtragende Herren für gewöhnlich nicht zu sagen pflegen. Sonst sagte er nichts. Er stand nur da, starrte mich aus seinen blauen Puppenaugen an und versperrte mir den Weg. Ich trat einen Schritt vor und hielt ihm meinen Presseausweis unter die Nase. Tolle Sache, so ein Ausweis. Wirkt manchmal Wunder. Diesmal wirkte er überhaupt nicht. Blauauge verschwendete nicht einmal ein Blinzeln darauf.

»Interessiert es Sie gar nicht, warum ich hier bin?«

Er schüttelte einmal den Kopf, schnippte mit dem Finger und sagte: »Raus.«

Er sagte es nicht besonders laut. Hinter meinem Rücken raschelte etwas. Ich beachtete es nicht, rührte mich einfach nicht vom Fleck. Er begann, mich zu beschimpfen, alles in gemäßigter, wohltemperierter Stimmlage, als hätte er es nicht nötig, zu brüllen. Als er damit fertig war, sagte er: »Sie stören die Arbeit eines gerichtlich beeideten Exekutors. Wissen S’ eigentlich, was Ihnen das einbringen kann?«

Ich sagte, das wüsste ich nicht und es interessierte mich einen Dreck. »Alles, was ich will, ist ein Entwurf, den Hrdlicka in meinem Auftrag gemacht hat. Irgendwo da drin liegt eine Mappe oder ein Kuvert …«

Er zog ironisch die Augenbrauen hoch. »Wir werden sofort alles wieder auspacken für den Herrn, nicht wahr?«, sagte er, an seine beiden Mitarbeiter gerichtet, die pflichtschuldigst lächelten, ohne in ihrer Arbeit innezuhalten. »Schließlich ist bei uns der Kunde König.«

Heute war der Tag der Arschlöcher. Ich trat noch näher an ihn heran und deutete mit dem Finger an ihm vorbei ins Studio. »Vielleicht lassen Sie mich selbst suchen, wie wär das? Oder haben Sie Lust auf einen freundlichen kleinen Artikel, mit Foto und allem, nur Sie, Ihre Dienstnummer und Ihre Scheißkrawatte?«

Das war ein Bluff, und das wusste er. Er grinste, sagte: »Ich darf bitten!«, und schnippte zum zweiten Mal. Ein Felsbrocken legte sich auf meine rechte Schulter. Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer hinter mir stand. Das Riesenbaby hatte seine Geschenkpäckchen verstaut und war zurückgekehrt. Er musste sich nach Indianerart angeschlichen haben.

»Alles klar«, sagte ich und nickte ihm zu. »Du brauchst mich nicht zu tragen. Ich finde den Weg schon alleine.«

Der Große nahm seine Pranke weg und machte Platz. Jedenfalls das, was einer von seiner Sorte darunter verstand. Toms Vorzimmer war mir nicht so schmal in Erinnerung gewesen.

Das »Engländer« hatte vor ein paar Jahren noch »Windhaag« geheißen. Damals war es ein altes, traditionsreiches Kaffeehaus gewesen, in dem hauptsächlich reizende ältere Damen verkehrten, um die »Presse« zu lesen und ihre gut genährten Dackel mit Gugelhupf zu füttern. Vom nahe gelegenen Stubenbastei-Gymnasium kamen die Schüler – vorwiegend die schlechten – und saßen stundenlang bei einem kleinen Braunen, den sie dann beim Ober anschreiben ließen. Der Ober war geblieben (es schien sogar, als wäre er nicht einmal älter geworden), doch sonst war nach der Neuübernahme nicht mehr viel übrig vom alten »Windhaag«.

Das »Engländer« war schick, und das waren auch die jungen und nicht mehr ganz so jungen Typen, die bis in die frühen Morgenstunden hinein am Tresen Weine verkosteten (»Du, Erich, noch ein Glas, aber nicht vom Neuburger, der korkt grau-en-haft. Ich nehm den Veltliner Smaragd vom Willi Bründlmayer, den mit dem Waaahnsinnsabgang, du weißt schon, Erich …«), elendslange Diskussionen über Squash oder Golf führten und dabei alle Hände voll zu tun hatten, das Handy zu bedienen.

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