Michael Horvath - Wiener Hundstage

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Wiener Hundstage: краткое содержание, описание и аннотация

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Sarkastisch, cool und bitterböse.
Hitzewelle in Wien. Doch statt den Tag entspannt am Tresen zu verbringen, wird der Journalist Paul Mazurka damit beauftragt, den Mord an einer Kollegin zu recherchieren. Von da an ist es vorbei mit der Ruhe. Denn er bekommt es mit einer abtrünnigen vatikanischen Geheimgesellschaft zu tun, die tief in illegale Geschäfte mit dubiosen Organisationen verstrickt zu sein scheint. Mächtige Gegner also – doch Mazurka spielt nach einen eigenen Regeln und wird von Helfern unterstützt, die ebenfalls mit allen Wassern gewaschen sind …

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Ich hatte es nicht für nötig gehalten, mit Günther Abfalter ein Erkennungszeichen auszumachen; immerhin war der Mann einige Wochen lang in den Medien fast so präsent wie der Kardinal gewesen. Trotzdem machte ich zweimal die Runde, ehe ich ihn erkannte. Ein Gesicht, dem jedes Extrem fehlte. Wie es wohl ausgesehen haben mochte, als er noch Zögling im Hollabrunner Internat gewesen war? Ich stellte mich vor, reichte ihm die Hand und setzte mich. Dann legte ich die Spielregeln fest: »Wir können jederzeit unterbrechen, Herr Abfalter. Wenn Sie eine Frage nicht beantworten wollen, sagen Sie es einfach. Dieses Gespräch wird nicht veröffentlicht werden; trotzdem würde ich es gern auf Band aufzeichnen. Stört Sie das?«

Es störte ihn nicht. Stockend begann er, über seine Treffen mit Sarah Ortbauer zu berichten. Bemüht, ihn nicht zu verschrecken, verkniff ich mir die Zwischenfragen, tat so, als machte ich mir hin und wieder Notizen, und nickte verständnisvoll. Er selbst war es, der auf den Fall Grunert zu sprechen kam.

»Sie müssen entschuldigen, dass ich einfach aufgelegt hab«, sagte er und rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Aber meine Frau und ich, sogar unsere Kinder, sind in letzter Zeit so oft belästigt worden, dass … Ich habe dann den Anrufbeantworter gekauft, damit das aufhört. Diese ständigen Drohanrufe und Beschimpfungen … Sie finden das vielleicht lächerlich …« Er lachte und brach ab.

»Ich finde daran gar nichts lächerlich, Herr Abfalter. Sind es verschiedene Anrufer?«

Er warf mir einen verwirrten Blick zu, doch bevor ich die Frage anders formulieren konnte, sagte er: »Dass wir alle exkommuniziert werden und in die Hölle kommen. Er sagt, dass wir alle in die Hölle kommen.«

»Wer? Wer sagt das?«

»Meine Frau ist damit zur Polizei gegangen, doch die haben ihr erzählt, das ist nur ein Verrückter, der wird sich schon beruhigen.« Abfalter lachte wieder, doch sein Gesicht sah so aus, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen.

»Kennen Sie die Stimme?«

»Ob ich … Wissen Sie, ich glaube, ich bring den Menschen Unglück. Dem Fräulein Ortbauer hab ich es gesagt, und jetzt …«

Jetzt kamen sie wirklich, die Tränen, und liefen ihm die Wangen runter.

Scheiß auf das Interview. Der Mann war fertig. Man tritt nicht auf jemand, der am Boden liegt. Ich stand auf, ging zum Ober, der gerade in die »Neue Post« vertieft war, und bestellte zwei Fernet-Branca. Ich schob einen über den Tisch und sagte: »Trinken Sie das.«

Widerspruchslos kippte er den Schnaps. Sehr geübt war er nicht in dieser Disziplin; ein Hustenanfall beutelte ihn. Als ich mit der Linken zum Diktafon griff, um es abzuschalten, sagte er: »Nein, lassen Sie nur, es geht schon. Ich fühle mich so schuldig am Tod –«

»Jemand hat Sarah ermordet«, sagte ich, schärfer, als es in meiner Absicht lag. »Wer es auch war, ist schuldig. Nicht Sie.«

Er schüttelte den Kopf. »Das ist es, was mir gestern mein Beichtvater gesagt hat … und fast in denselben Worten.«

»Dann ist er zumindest kein Dummkopf.«

»Er ist ein guter Mann.«

Beichte – mit zwölf konsumierte ich diese katholische Dienstleistung zum letzten Mal; eine Art Generalservice, der mich von all den großen und schweren Sünden reinwusch, die einem Zwölfjährigen so auf die Seele drücken. Darauf folgte die Firmung und hinterher der Austritt …

»Sie gehen nach dem, was passiert ist, immer noch zur Beichte?«

»Natürlich«, sagte Abfalter, als wäre es natürlich. »Gumpoldskirchen ist zwar nicht gerade in der Nähe, aber ich mag die Fahrt, und …« Er starrte mich an, als ich mir eine Zigarette ansteckte.

»Möchten Sie eine?«, fragte ich und schob ihm die Packung hin.

»Nein danke, ich rauche nicht. Es ist nur so …«

Ich trank meinen Fernet und wartete ab, was er mir zu sagen hätte.

»Es ist das Feuerzeug«, sagte er plötzlich. »Er benützt dieses Feuerzeug, und er trinkt diesen Schnaps.«

Gumpoldskirchen. Ein Zippo-Feuerzeug. Fernet-Branca. Himmel, es gibt Zufälle, die darf es gar nicht geben … Ich beugte mich vor und fragte: »Ihr Beichtvater – wäre es möglich, dass Sie von Dominik Weibl sprechen?«

Abfalters Blick wurde misstrauisch. »Woher wissen Sie …«

»Dominik ist ein alter Freund«, sagte ich beschwichtigend.

Ich war sieben Jahre alt, als ich ihm zum ersten Mal begegnete; ein großer, finsterer Mann mit der Statur eines Bären und einem Gesicht so breit wie ein Parmaschinken. Er besuchte hin und wieder meine Eltern, um sich mit ihnen und anderen Freunden diskutierend die Nächte um die Ohren zu schlagen. Er rauchte wie ein Schlot, konnte auf den Händen gehen und spielte hinreißend gut Klavier. Und er benützte trotzig sein altmodisches Zippo in einer Zeit, als alle Welt auf Bic-Feuerzeuge abfuhr. Trotz seines düsteren Aussehens – das noch verstärkt wurde durch seine schwarze Arbeitskleidung – fühlten sich Kinder zu ihm hingezogen. Vielleicht, weil sie instinktiv erkannten, dass sich hinter dem rauen, polternden Äußeren ein sanftes Gemüt verbarg. Dazu kam, dass er sie wie seinesgleichen behandelte, und das macht auf Kinder größten Eindruck.

Später fand ich heraus, dass Dominik, der jede Gesellschaft zum Lachen bringen konnte, selbst unter schweren Depressionen litt und an seiner Berufung öfter zweifelte, als es für einen Priester gut sein kann. Ich besuchte ihn hin und wieder in Gumpoldskirchen, und wenn es ihn nach Wien verschlug – was in den letzten Jahren zunehmend seltener vorkam –, dann gingen wir in irgendein gepflegtes Restaurant, denn Dominik liebte gutes Essen fast so sehr wie große Weine, harte Schnäpse, starke Zigaretten und den Anblick schöner Frauen.

Ausgelaugt wie ein alter Mopp nach tausendundeinem blank polierten Fußboden kam ich im »Alt Wien« an. Es war der Kater, es war die Hitze, es war das Gefühl, jemand genötigt zu haben, der gerade das am allerwenigsten brauchen konnte. Aus Günther Abfalter war nichts mehr rauszubringen gewesen. Die Tatsache, dass ich seinen Beichtvater kannte, hatte jede Basis für weitere Gespräche zerstört; er glaubte mir nicht, dass es einfach ein Zufall war, der mich genauso überraschte wie ihn, und witterte dahinter eine groß angelegte Verschwörung.

Nico hatte Dienst; er sah mich reinkommen und brachte unaufgefordert einen Espresso. Er wusste, was notwendig war, dazu bedurfte es keiner Diskussion; er sah es mir an. Nico trug ein blendend weißes, perfekt gebügeltes Baumwollhemd, dessen gestärkter Kragen über seinem breiten, gebräunten Hals offen stand. Seine Armani-Jeans sahen aus, als hätte er sie heute früh gekauft. Das volle, kaum grau gesprenkelte Haar war nach hinten gebürstet und schien geradewegs aus den kundigen Händen eines sauteuren Innenstadtfriseurs zu kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer Nico jemals anders gesehen hat.

Ich beutelte eine Camel aus der verdrückten Packung, steckte sie mir zwischen die Lippen und ließ mein Zippo klicken. Sarahs Ermordung hatte die tiefsinnigen Essays über das Sommerwetter aus der Tagespresse verdrängt. Sie war groß drin, größer sogar als die allseits bejubelte Offensive, die Kroatien soeben unter dem so originellen wie assoziativen Decknamen »Sturm« gestartet hatte. Bis auf die denkwürdige Aussage des Pressereferenten der Wiener Polizei, man verfolge bereits eine vielversprechende Spur, fand sich allerdings wenig Neues über den Fall Ortbauer. Das konnte bedeuten, dass die Polizei Tom Hrdlicka gar nicht als Verdächtigen ins Auge gefasst hatte. Es konnte aber auch das genaue Gegenteil bedeuten.

Ich blätterte die heutige Ausgabe des »Freien Wortes« durch und sah mir das Impressum an; ein ausführliches, korrektes Impressum, wie es sich gehört. Ein Dr. Frank war darin nicht erwähnt. Auch das konnte etwas bedeuten. Oder eben nicht. Ich ließ mir von Nico, der an der Theke frühstückte, eine Packung Camel geben, zahlte und ging.

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