Ricarda Huch - Deutsche Geschichte

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Bände zusammen:Band I – Römisches Reich Deutscher NationBand II – Das Zeitalter der GlaubensspaltungBand III – Untergang des Römischen Reiches Deutscher NationNull Papier Verlag

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In­ner­halb der christ­li­chen Kir­che wur­de in den ers­ten Jahr­hun­der­ten die Grund­la­ge des Glau­bens nicht an­ge­grif­fen; wohl aber tauch­ten all­mäh­lich ver­schie­de­ne Auf­fas­sun­gen über die ein­zel­nen Punk­te des Be­kennt­nis­ses und die dar­aus zu zie­hen­den Fol­ge­run­gen auf, wie etwa über das We­sen der Drei­ei­nig­keit, über das Abend­mahl, über die Gna­den­wahl, über die Au­fer­ste­hung. Den von­ein­an­der ab­wei­chen­den Mei­nun­gen ge­gen­über sah sich die Kir­che ge­nö­tigt, eine Auf­fas­sung als die rich­ti­ge, eine an­de­re als un­rich­tig zu be­zeich­nen, was un­ter Zu­zie­hung der füh­ren­den Män­ner auf all­ge­mei­nen Ver­samm­lun­gen ge­sch­ah. So wur­den aus Mys­te­ri­en, die den Ein­gang zu den Ab­grün­den des Über­sinn­li­chen be­zeich­ne­ten, die die ah­nungs­vol­le See­le an­be­tend er­fass­te, Dog­men, un­an­fecht­ba­re, er­lern­ba­re Sät­ze. Aus dem Flie­ßen­den wur­de et­was Star­res, das mit sei­nem An­spruch auf un­fehl­ba­re Rich­tig­keit den Zwei­fel des wi­der­spruchs­lüs­ter­nen Men­schen umso mehr her­aus­for­der­te. Nicht als ob die Kir­che dem Vol­ke die Mys­te­ri­en in ih­rer ein­drucks­vol­len Bild­lich­keit vor­ent­hal­ten hät­te. Durch Un­ter­richt und Pre­digt wur­de die Kennt­nis der bib­li­schen Ge­schich­te ver­brei­tet, und von den Wän­den der Kir­che konn­te das Volk die große Tra­gö­die vom Sün­den­fall und der Er­lö­sung der Mensch­heit ab­le­sen. Papst Gre­gor hat­te sich ge­gen die Ab­schaf­fung der Bil­der aus­ge­spro­chen, weil das des Le­sens un­kun­di­ge Volk sich durch das An­schau­en der Bil­der die Heils­ge­schich­te ein­prä­gen kön­ne. An den Por­ta­len der Dome emp­fin­gen den Ein­tre­ten­den die Pro­phe­ten und Apos­tel, die klu­gen und die tö­rich­ten Jung­frau­en, der Wel­ten­rich­ter; aus den halb­dunklen Ge­wöl­ben glüh­ten im ver­trau­ten Um­riss die wun­der­ba­ren Ta­ten Got­tes her­vor und die ge­heim­nis­vol­len Berüh­run­gen des mensch­li­chen Da­seins mit dem gött­li­chen: die Ver­kün­di­gung des En­gels, die Ge­burt im Stal­le, die Au­fer­we­ckung des La­za­rus, der Tod des Got­tes am Kreuz. Von die­sen Bil­dern aber, so­fern sich nicht durch den täg­li­chen An­blick ihre Be­deu­tung ab­stumpf­te, führ­te nie­mand den Ge­dan­ken wei­ter. Pre­dig­ten wur­den wohl im All­ge­mei­nen re­gel­mä­ßig und reich­lich ge­hal­ten, aber sie be­schränk­ten sich auf lee­re For­meln und spitz­fin­di­ge Al­le­go­ri­en. Wenn ei­ner aus der Men­ge rege ge­nug war, um sich ei­ge­ne Ge­dan­ken­gän­ge zu gra­ben, ver­sperr­ten ihm die Dog­men wie ei­ser­ne Vor­hän­ge des­po­tisch starr den Weg. Im­mer bran­det die Ei­gen­art und der Frei­heits­wil­le des In­di­vi­du­ums ge­gen die Fes­seln, die der Wil­le zum Gan­zen ihm an­legt, wenn sie sei­nen Geist zu er­sti­cken be­gin­nen. Die heid­nischen Ger­ma­nen öff­ne­ten sich im All­ge­mei­nen dem christ­li­chen Ge­dan­ken leicht, weil sich der Über­gang von der got­t­er­füll­ten Na­tur zu Gott leicht voll­zie­hen kann. An­de­rer­seits ließ die Kir­che das Heid­nische, so­weit das mög­lich war, ohne das We­sent­li­che zu zer­stö­ren, in sich ein­flie­ßen, voll Weis­heit be­den­kend, dass die Welt­kir­che wohl al­les Men­sch­li­che bil­den, aber nichts Men­sch­li­ches ver­leug­nen soll. Nach­dem aber ein­mal die Chris­tia­ni­sie­rung voll­zo­gen war, mach­te sich die Ver­schie­den­heit der ein­zel­nen und der Völ­ker­schaf­ten gel­tend, letz­te­res im sel­ben Maße wie die Ei­gen­art der Na­ti­on sich aus­wirk­te. Wie weit und elas­tisch die Kir­che ih­ren Um­fang auch ge­zo­gen hat­te, die Be­son­der­heit der Ger­ma­nen mach­te sich doch all­mäh­lich gel­tend und streb­te nach ei­nem ger­ma­ni­sier­ten Chris­ten­tum hin. Be­rech­tig­tes und Un­be­rech­tig­tes poch­te an die Pfor­ten Roms.

Be­wun­derns­wert der Rö­mer­geist, der das ge­wal­ti­ge Ge­bäu­de der Kir­che er­rich­te­te, be­wun­derns­wert aber auch der ger­ma­ni­sche Geist, dem es nicht Ge­nü­ge gab, der es mit sei­ner ei­ge­nen Fröm­mig­keit er­fül­len woll­te. An den Ge­gen­sät­zen ent­brennt das Feu­er der Ge­schich­te. Si­cher­lich nicht alle, die sich der Kir­che wi­der­setz­ten, wur­den dazu von ei­nem schöp­fe­risch gläu­bi­gen, frucht­bar zwei­feln­den Drang be­wo­gen. Vie­le nah­men An­stoß an der welt­li­chen Herr­schaft, dem welt­li­chen We­sen der Kir­che. Es war leicht, der Ar­mut des Herrn, der nicht hat­te, wo­hin er sein Haupt le­gen konn­te, den welt­li­chen Pomp der Kir­chen­fürs­ten mit dem Papst an der Spit­ze ent­ge­gen­zu­set­zen und da­mit den gan­zen Cha­rak­ter der Kir­che zu ver­wer­fen. Si­cher­lich war das kei­ne Nach­fol­ge Chris­ti; aber es war ein über dem Gra­be Chris­ti auf­ge­rich­te­tes Reich, das wach­sen und einst die Welt be­herr­schen soll­te, alle Stu­fen und Sphä­ren des Le­bens der Völ­ker um­fas­send. Wäre ohne ein sol­ches macht­vol­les Reich das Wort Chris­ti er­hal­ten wor­den? Wie be­rech­tigt auch der­ar­ti­ge An­grif­fe ein­zel­ner wa­ren, wie etwa ei­nes Ar­nold von Bre­s­cia, sie konn­ten zu­nächst die herr­schen­de Kir­che nicht er­schüt­tern. An­de­re schei­nen von dem weit­ver­brei­te­ten Hang be­seelt ge­we­sen zu sein, sich durch ir­gend­wel­che Ab­son­der­lich­kei­ten her­vor­zu­tun, wie jene Ket­zer, die Hein­rich III. un­ter all­ge­mei­ner Zu­stim­mung auf­hän­gen ließ, die den Fleisch­ge­nuss ver­war­fen. Über­haupt war das nie­de­re Volk mehr für ge­walt­sa­mes Ver­fah­ren ge­gen Ket­zer als der Kle­rus, ob­wohl die Ket­zer meist aus den un­te­ren Volks­schich­ten stamm­ten. Der Kle­rus ging ohne Un­ter­su­chung und ge­naue Fest­stel­lung hä­re­ti­scher Irr­tü­mer nicht vor, wäh­rend der Pö­bel be­reit­wil­lig um­brach­te oder Hin­rich­tung for­der­te. Hun­dert Jah­re spä­ter tra­ten in Köln Ket­zer auf, die im Ge­gen­satz zur ka­tho­li­schen Pries­ter­schaft, de­ren be­que­me Welt­lich­keit sie als un­christ­lich ver­ur­teil­ten, arm leb­ten. Der hohe Kle­rus war ih­nen ge­gen­über zur Mil­de ge­neigt, er­laub­te ih­rem Bi­schof so­gar, mit ei­nem Geist­li­chen zu dis­pu­tie­ren; da­ge­gen ver­lang­te das auf­ge­brach­te Volk, dass die üb­li­che Stra­fe des Feu­er­to­des ge­gen sie an­ge­wen­det wer­de. Der Mut, mit dem sie, ih­rer Über­zeu­gung ge­treu, in den Tod gin­gen, er­reg­te Be­wun­de­rung. Ein Bür­ger bat ein schö­nes Mäd­chen frei; aber als sie den Füh­rer der Ket­zer in den Flam­men zu­sam­men­bre­chen sah, ver­hüll­te sie das Ge­sicht und warf sich über ihn, um mit ihm zu ster­ben. Eine neue Wel­le von Ket­ze­rei er­hob sich am Ende des 12. Jahr­hun­derts im Ge­fol­ge des Pe­trus Wal­dus, ei­nes Bür­gers von Lyon, der be­son­ders in der Lom­bar­dei, aber auch in Deutsch­land viel An­hän­ger hat­te. Die Wal­den­ser wa­ren die ers­ten Ket­zer, die dem Dog­men­lehr­ge­bäu­de der Kir­che mit Be­wusst­sein die Bi­bel ent­ge­gen­stell­ten. Deut­sche Über­set­zun­gen ein­zel­ner Tei­le der Bi­bel gab es da­mals schon; sie wa­ren aber, wie alle Bü­cher, nur den Geist­li­chen be­kannt. Es gab kein Ver­bot der Bi­bel von Sei­ten der Kir­che; aber es mach­te sich fühl­bar, dass die Bi­bel zwar als Hei­li­ges Buch der Chris­ten galt, aber nur des­halb, weil die Kir­che sie als sol­ches an­er­kann­te. Die Kir­che be­trach­te­te sich als un­mit­tel­bar von Gott ge­stif­tet, als In­ha­be­rin der Wahr­heit und der Macht von Gott be­ru­fen, die Völ­ker zu leh­ren. Die Mei­nung, dass es eine Quel­le gött­li­cher Of­fen­ba­rung gebe, die ei­nem je­den mit Um­ge­hung der Kir­che zu­gäng­lich sei, war neu und un­er­hört. Aus der Hei­li­gen Schrift hauch­te das Wort Got­tes den Hö­rer un­mit­tel­bar an. Der Deut­sche ver­nahm es wie das Rau­schen sei­ner Wäl­der und sei­ner Mee­re, einen wun­der­ba­ren Ge­sang voll ge­ahn­ter Be­deu­tung. Hier han­del­te es sich nicht um Ge­bets­for­meln, Fas­ten, Zehn­ten, son­dern um sitt­li­che Ge­bo­te, die im Her­zen wi­der­klan­gen, um Ein­sich­ten, die als gol­de­ne Frucht vom Baum des Le­bens fie­len. Man fühl­te den Un­ter­schied zwi­schen Men­schen­wort und Got­tes­wort und fühl­te sich mit dem Got­tes­wort frei und un­be­sieg­bar. Das Men­schen­wort, ob man es ver­stand oder nicht ver­stand, reiz­te zum Wi­der­spruch, das Got­tes­wort in sei­nem un­er­gründ­li­chen Dun­kel riss hin, er­schüt­ter­te, über­zeug­te. Die­je­ni­gen Wal­den­ser, die nicht le­sen konn­ten, wuss­ten große Stücke aus der deut­schen Bi­bel aus­wen­dig; die Schön­heit der Lie­der, die sie san­gen, fiel auch den Geg­nern auf. Die Mu­sik ver­band sich mit dem re­li­gi­ösen Auf­schwung und drang auch in die Kir­che ein; meis­tens wur­de der Got­tes­dienst mit ei­nem ge­mein­sam ge­sun­ge­nen deut­schen Lie­de be­en­digt. Das nie­de­re Volk, von dem man so we­nig ver­nimmt, tritt in die­ser ers­ten großen Ket­zer­be­we­gung aus sei­nen müh­sal­vol­len Hüt­ten her­vor: hin­ge­bungs­voll, red­li­chen Sin­nes, be­reit den gött­li­chen Ge­bo­ten zu fol­gen und da­für zu ster­ben, viel­leicht zu­wei­len ge­ho­ben in der stol­zen Zu­ver­sicht, dass Gott die Ar­men und Ver­ach­te­ten zu Jün­gern der Voll­kom­men­heit er­wählt habe. Von dem Propst Hein­rich Min­ne­ke von Gos­lar, dem vie­le Non­nen an­hin­gen, und der auf ei­ner Synode als Hä­re­ti­ker ver­ur­teilt und dann ver­brannt wur­de, weiß man nichts Nä­he­res. Si­cher­lich gab es ne­ben auf­rich­ti­ger Fröm­mig­keit man­cher­lei un­or­dent­li­che, ab­ge­schmack­te und auch un­sau­be­re Schwär­me­rei. Es gab Ket­zer, die Ma­te­rie für sünd­haft er­klär­ten und des­halb für je­der­mann über­trie­be­ne As­ke­se ver­lang­ten, an­de­re, die, weil sie glaub­ten, ohne pries­ter­li­che Ver­mitt­lung mit Gott eins und hei­lig wer­den zu kön­nen, sich al­les, auch jede Aus­schwei­fung er­laub­ten. Gute und Böse, Ge­schei­te und Dum­me schlos­sen sich der Be­we­gung an, und es wäre nicht zu ver­wun­dern, wenn die Fa­na­ti­ker und die To­ren in der Über­zahl ge­we­sen wä­ren.

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