Ricarda Huch - Deutsche Geschichte

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Bände zusammen:Band I – Römisches Reich Deutscher NationBand II – Das Zeitalter der GlaubensspaltungBand III – Untergang des Römischen Reiches Deutscher NationNull Papier Verlag

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Die Über­nah­me der Geld­ge­schäf­te durch die Ju­den hat­te für Ju­den und Chris­ten ver­häng­nis­vol­le Fol­gen. In­dem die Ju­den zu Gläu­bi­gern, die Chris­ten zu Schuld­nern wur­den, ent­stand ein ge­spann­tes Ver­hält­nis mit der Nei­gung zu ge­walt­sa­men Ent­la­dun­gen. Wäh­rend der Glau­bens­hass ei­gent­lich nur von der Kir­che aus­ging, be­traf der Schuld­ner­hass fast alle Krei­se des Vol­kes, und der letz­te­re war viel grim­mi­ger, weil er auf der Not des Aus­ge­press­ten zu sei­nem Drän­ger be­ruh­te. Die Kla­ge der Chris­ten, dass die Ju­den hohe Wu­cher­zin­sen for­der­ten und sie da­durch er­drück­ten, war nicht un­be­rech­tigt. Es war üb­lich, Geld auf kur­ze Frist und zu er­staun­lich ho­hen Zin­sen aus­zu­lei­hen. Die Höhe des Zins­fu­ßes be­trug im Jah­re sech­zig und sieb­zig Pro­zent; in Ös­ter­reich stieg der Zins in­fol­ge be­son­de­rer Ver­hält­nis­se auf 174, so­gar auf 304 Pro­zent im Jahr. Wenn nun aber die Ju­den ge­le­gent­lich auch über den ge­setz­lich er­laub­ten Zins hin­aus ihre Schuld­ner aus­press­ten, so wa­ren sie dazu fast ge­zwun­gen durch die For­de­run­gen, die an sie selbst ge­stellt wur­den. Je spär­li­cher die re­gel­mä­ßi­gen Ein­künf­te der Kai­ser wur­den, de­sto mehr nütz­ten sie die Quel­len aus, die ih­nen zur Ver­fü­gung stan­den, und das wa­ren au­ßer den Ab­ga­ben der Reichs­städ­te die der Ju­den, die für die Ge­wäh­rung des kai­ser­li­chen Schut­zes ge­wis­se Zah­lun­gen zu leis­ten hat­ten. Zu den re­gel­mä­ßi­gen Leis­tun­gen ka­men au­ßer­ge­wöhn­li­che, wenn sich eine Ge­le­gen­heit bot. Wa­ren die Ju­de­ner­träg­nis­se vom Kai­ser den Fürs­ten oder Städ­ten über­tra­gen, die An­sprü­che an sie hat­ten, so wur­den sie von die­sen aus­ge­so­gen. Je mehr die Ju­den zu zah­len hat­ten, je mehr sie selbst aus­ge­beu­tet wur­den, de­sto mehr muss­ten sie ihre Schuld­ner aus­beu­ten: es war ein häss­li­cher, un­heil­vol­ler Kreis­lauf. Bei dem un­ge­heu­ren Geld­be­dürf­nis und Geld­man­gel des Mit­tel­al­ters, her­vor­ge­ru­fen durch die stei­gen­den An­sprü­che auf der einen und den noch un­ent­wi­ckel­ten Ver­kehr auf der an­de­ren Sei­te, wa­ren alle Stän­de den Ju­den ver­schul­det: die Kai­ser, die Päps­te, der hohe und nie­de­re Adel, die Hand­wer­ker. Wenn die Ver­schul­dung einen be­stimm­ten Grad er­reicht hat­te, so such­ten die Schuld­ner sich aus der Sch­lin­ge, die sie er­würg­te, ge­walt­sam zu be­frei­en.

Es leuch­tet ein, dass Hoch­ge­stell­te eher die Mög­lich­keit hat­ten, sich Ein­nah­me­quel­len zu ver­schaf­fen oder den An­sprü­chen der Gläu­bi­ger sich zu ent­zie­hen, als das nie­de­re Volk. Daraus er­klärt es sich, dass dies die ge­rech­te Hand­ha­bung des Ju­den­schut­zes durch Kai­ser, Fürs­ten und Stadt­rä­te so be­ur­teil­te, als wä­ren sie von den Ju­den be­sto­chen. Sie wa­ren es, in­so­fern sie auf die ho­hen Ge­büh­ren, die sie von den Ju­den er­ziel­ten, nicht ver­zich­ten woll­ten; trotz­dem ge­sch­ah es auch aus Bil­dung, Ein­sicht und Pf­licht­ge­fühl, dass sie bei Ju­den­ver­fol­gun­gen durch den Pö­bel hin­dernd und stra­fend ein­schrit­ten. In die­ser er­hitz­ten Stim­mung ver­schärf­te sich teils der Glau­bens­hass, teils wur­de er Vor­wand. Oh­ne­hin nahm im 13. Jahr­hun­dert der Fa­na­tis­mus der Ku­rie zu, so­wohl in Be­zug auf die Ket­zer als auf die Ju­den. In­no­cenz III. er­ließ ein Ge­setz, das den Ju­den eine be­stimm­te Tracht vor­schrieb, die sie kennt­lich und zu­gleich lä­cher­lich mach­te. Die spit­zen gel­ben Hüte ga­ben sie dem Hohn der Gas­se preis.

Die Ju­den­ver­fol­gun­gen des 14. Jahr­hun­derts wühl­ten auf, was an bes­tia­li­schen Trie­ben in den Un­tie­fen des deut­schen Vol­kes sich ver­barg, und of­fen­bar­ten den He­ro­is­mus, des­sen die Ju­den fä­hig wa­ren. So pflegt die ewi­ge Ge­rech­tig­keit Ge­winn und Ver­lust zwi­schen Ver­fol­gern und Ver­folg­ten zu ver­tei­len. Die Ein­sicht, dass die Deut­schen in Be­zug auf das Geld­ge­schäft oft schlech­ter als die Ju­den han­del­ten, ohne die­sel­ben Ent­schul­di­gun­gen zu ha­ben, mach­te nie­man­den in sei­ner Wut wan­kend. Der Mönch von Win­ter­thur, der um die Mit­te des 14. Jahr­hun­derts die Ge­schich­te sei­ner Zeit nie­der­schrieb, er­zählt ein­mal, in Lin­dau sei bei den meis­ten Men­schen Got­tes­furcht und Nächs­ten­lie­be so ver­schwun­den, dass sie ge­gen das aus­drück­li­che ka­no­ni­sche Ge­bot, ver­wor­fe­ner als die Ju­den, ho­hen Zins ver­lang­ten. Sie wä­ren in der Ge­wis­sen­lo­sig­keit so ver­här­tet, dass sie den Mi­no­ri­ten Schuld gä­ben, weil sie, wie sie be­haup­te­ten, ih­nen bei der Beich­te kei­ne Sün­de dar­aus mach­ten. Da sei ein wohl­ha­ben­der Jude ge­kom­men, habe um Auf­nah­me ge­be­ten und ver­spro­chen, ge­gen ge­rin­gen Zins wö­chent­lich Geld aus­zu­lei­hen. Die Bür­ger hät­ten sich ge­freut, und der Rat habe be­schlos­sen, dass Chris­ten künf­tig­hin kei­nen Wu­cher trei­ben dürf­ten. Der­sel­be Mönch er­zählt, dass in Über­lin­gen Un­wil­le ge­gen die Ju­den ent­stan­den sei, weil sie einen Kna­ben er­mor­det hät­ten. Das Volk von Über­lin­gen wünsch­te nun die Ju­den zu ver­nich­ten, ohne dass Kai­ser Lud­wig, von dem man wuss­te, dass er die Ju­den schütz­te, die Stadt be­straf­te; man glaub­te das zu er­rei­chen, in­dem man die Ju­den über­re­de­te, zu ih­rem Schutz in ein ho­hes stei­ner­nes Haus zu flüch­ten. Nach­dem sie das ge­tan hat­ten und alle dar­in ein­ge­schlos­sen wa­ren, zün­de­te man das Haus un­ten an. Da sie nicht her­aus­konn­ten, flo­hen die Be­tro­ge­nen im­mer hö­her hin­auf, bis sie zu­letzt auf dem Dach er­schie­nen. In ih­rem Zorn und ih­rer Verzweif­lung war­fen sie Stei­ne und Bal­ken auf die Volks­men­ge, die sich gaf­fend un­ten an­ge­sam­melt hat­te. Dann ver­san­ken sie un­ter Ge­sän­gen in das in eine Flam­men­py­ra­mi­de ver­wan­del­te Haus.

Ketzer

Ket­zer wa­ren ein­zel­ne, die es bes­ser wis­sen woll­ten, und Völ­ker, die als Son­der­we­sen ihre be­son­de­re Be­zie­hung zu Gott und den gött­li­chen Din­gen zum Aus­druck brin­gen woll­ten.

Das Chris­ten­tum ist kei­ne Re­li­gi­on wie die üb­ri­gen. Es ist der Glau­be, in dem sich die Mensch­heit vollen­det, es be­zeich­net den Au­gen­blick, wo sie, in Chris­tus, mit Gott eins wird, wo sie in Chris­tus ih­res gött­li­chen Ur­sprungs und Zie­les in­ne­wird. Der Gott­mensch ist die Wahr­heit, der Weg und das Le­ben. Was die­se Re­li­gi­on lehrt und spen­det, ist, so voll von Über­sinn­lich­keit sie auch sein mag, doch nichts der Mensch­heit We­sens­frem­des, son­dern eine Ent­fal­tung, ein Er­strah­len­las­sen des Mensch­heits­ge­dan­kens. Eine Re­li­gi­on, die über sie hin­aus­gehn kann, ist so we­nig denk­bar wie ein Zu­rück­gehn auf das Hei­den­tum, das im Chris­ten­tum mün­de­te, in ihm ent­hal­ten ist; die ein­mal christ­lich ge­wor­de­ne Mensch­heit kann, wenn sie nicht christ­lich bleibt, nur zer­fal­len, ver­wil­dern und in ei­nem ent­göt­ter­ten und na­tur­fer­nen Zu­stand ihr Da­sein weiter­schlep­pen. In­ner­halb des Chris­ten­tums aber sind un­zäh­li­ge Be­son­der­hei­ten der Auf­fas­sung mög­lich ent­spre­chend den un­zäh­li­gen Völ­kern und ein­zel­nen in­ner­halb der Mensch­heit. Die Kir­che er­fass­te ihre Auf­ga­be, die Wel­tre­li­gi­on zu ver­kün­den, den großen Ge­dan­ken, die gan­ze Mensch­heit, zu­nächst we­nigs­tens das Abend­land, in ei­nem Glau­ben zu ver­ei­nen, mit Ernst und Klug­heit. Es schi­en selbst­ver­ständ­lich und auch leicht, so­lan­ge das Chris­ten­tum im Kamp­fe ge­gen den rö­misch-heid­nischen Staat alle sei­ne Kräf­te im Na­men des Er­lö­sers zu­sam­men­fass­te; kaum aber war es herr­schend ge­wor­den, als die un­end­li­che Man­nig­fal­tig­keit der Men­schen die Sch­licht­heit des Be­kennt­nis­ses durch­brach und über den großen Sym­bo­len und Wor­ten des Herrn der ein­zel­ne ein ver­wi­ckel­tes Ge­dan­ken­ge­bäu­de auf­türm­te. So wie je­der Mensch un­ter Mil­lio­nen sein ei­ge­nes Ant­litz trägt, das ihn von al­len an­de­ren un­ter­schei­det, sein ei­ge­nes Schick­sal er­lebt, das kei­nem an­de­ren gleicht, so ge­hen auch sei­ne Ge­dan­ken ei­ge­ne Wege, und un­über­wind­lich ist die Lust ei­nes je­den, die Welt mit ei­ge­nen Au­gen zu be­trach­ten und ihre Rät­sel mit ei­ge­nem Scharf­sinn zu durch­drin­gen. Die­sem Dran­ge nach ei­ge­ner Er­kennt­nis steht der kind­li­che Hang ge­gen­über, sich den An­schau­un­gen der Vä­ter, dem Zeug­nis Ehr­wür­di­ger an­zu­schlie­ßen, und das un­mit­tel­ba­re Ein­strö­men der großen Geis­ter in die gött­li­chen Of­fen­ba­run­gen der Vor­zeit. Wäre das nicht, die geis­ti­ge Welt der Men­schen und da­mit die Welt über­haupt wäre längst zer­fal­len. Den­noch grei­fen die auf­lö­sen­den Kräf­te so zahl­reich und so kräf­tig an, dass au­ßer­or­dent­li­che Ge­walt am Werk sein muss, um ih­nen den sinn­voll ge­stal­te­ten Kos­mos zu ent­rei­ßen. Als die Ju­den in der Wüs­te das Gol­de­ne Kalb an­be­te­ten, er­schlug Mo­ses drei­tau­send Mann; da das wan­dern­de Volk durch kein an­de­res Band zu­sam­men­ge­hal­ten wur­de, als durch den Glau­ben an sei­nen Gott, zog er es vor, einen Teil zu op­fern, um das Gan­ze zu er­hal­ten. Das Ge­bot »Die Zau­be­rer sollst du nicht le­ben las­sen«, das spä­ter die Auf­schrift über ei­ner düs­te­ren Pe­ri­ode der abend­län­di­schen Ge­schich­te wur­de, will die An­wen­dung ma­gi­scher Mit­tel zur Er­rei­chung ei­nes Zweckes durch­aus, auch mit den schärfs­ten Mit­teln aus­schlie­ßen. Im­mer bran­de­te un­ter­ir­disch ein ti­ta­ni­scher Strom ge­gen die herr­schen­de Ord­nung, die auf un­an­tast­ba­ren Grund­wahr­hei­ten be­ruht.

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