Ernst von Wolzogen - Die kühle Blonde. Erster Band

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Die kühle Blonde. Erster Band: краткое содержание, описание и аннотация

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Zum ersten Mal begleitet Lori von Drenk ihren Vater, den pommerschen Rittergutsbesitzer und Reichstagsabgeordneten von Drenk, nach Berlin. Das Theater begeistert sie, das gut gefüllte Restaurant, das sie im Anschluss an die Aufführung besuchen, verunsichert sie. Und es geschieht noch etwas Einzigartiges. Sie fühlt sogleich das Auge des stadtbekannten Kritikers Dr. Gisbert Renard auf sich gerichtet, für den sie eine reizvolle «kühle Blonde» ist. Schnell verliebt sie sich in seine elegante Erscheinung. Es vergeht nicht viel Zeit und die beiden sind verheiratet. Doch jetzt beginnt eine schwere Zeit für Lori. Die Provinzlerin erfüllt nicht die Erwartungen des Salonlöwen Renard, es kommt zu Auseinandersetzungen, unsaubere Geschäfte des Ehemannes drängen an die Oberfläche. Und zu guter Letzt wählt der mittlerweile auf seinem Gute ziemlich vereinsamte Vater eine junge, attraktive Polin zur Mamsell. Sorgen über Sorgen!-

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„Es muss wohl wahr sein, dass die Gegensätze sich anziehen,“ versetzte der erste, indem er sich mit den schlanken Fingern, an denen mehrere Ringe mit auffallenden Steinen glänzten, durch das leicht gelockte dunkle Haar strich. „Für mich haben diese zarten Blondinen mit den ernsten Veilchenaugen immer eine grosse Anziehungskraft besessen, obwohl ich meinem verfluchten Temperament nach mich doch eigentlich gerade auf die Allerkohlrabenschwärzesten angewiesen fühlen sollte. Sehen Sie bloss, wie das Mädel rot wird, sobald sie sich beobachtet fühlt! Das ist ja rein zum Tollwerden! Ich glaube, ich mache heute nacht noch Verse!“

Der Referendar von Schlichting hatte, nachdem man dem Kellner Bescheid gegeben, seinen Zwicker sorgfältig abgerieben und nun auch seinerseits flüchtige Umschau in der Nachbarschaft gehalten.

„Du, Lori,“ wandte er sich nun an seine Base, „sieh’ mal da nach dem grossen Tisch hinter uns hinüber; da hast du einen ganzen Haufen Berühmtheiten bei einander. Der Mann da mit dem dünnen blonden Haar auf dem langen eckigen Kopf und dem unbedeutenden Schnurrbärtchen, das ist Werner Grey, der so rasch berühmt gewordene Romanschriftsteller. Die kleinen dunklen Herren neben ihm mit den anmutigen Nasen von zweifelloser Herkunft, das sind zwei unsrer gefürchtetsten Kritiker. Die spiessen einen unglücklichen Autor oder Schauspieler mit derselben Gleichgültigkeit an einem boshaften Witz auf, wie ein Junge einen Käfer auf die Nadel. Der junge Mann mit dem unordentlichen Schopf, der sich so nachlässig mit seinem Stuhl zurücklehnt, ist Joseph Kainz, den du heute so sehr als Franz bewundert hast — weisst du, der vor einer halben Stunde sich aus dem Fenster gestürzt und sich jedenfalls das Genick gebrochen hat.“

„Der? Er sieht so gleichgültig und gelangweilt aus — gar nicht, als ob ihm das nahe ginge, was er darstellt,“ sagte Lori, den jungen, von der ganzen Berliner Damenwelt vergötterten Schauspieler mit einem ihrer hellen, aufmerksamen Blicke streifend.

„O, von dem glaube ich doch, dass ihm das Feuer, das er, wenn ich mich so schroff ausdrücken darf, des Abends so vulkanisch ausspeit, auch wirklich im Busen brennt — um mich poetisch auszudrücken.“ Der Referendar kam sich sehr witzig vor und spielte lachend mit seinem Kneifer, indem er sich, gleichsam sich entschuldigend, gegen seine Base verbeugte.

Weder Vater noch Tochter verzogen eine Miene, und der Neffe, in seiner Eitelkeit als witzelnder Plauderer leicht gekränkt, zog die Brauen in die Höhe und setzte seinen Zwicker wieder auf die Nase. „Ist doch eigentlich ein reichlich öder Herr, der brave Onkel Drenk,“ erwog er innerlich — „repräsentiert die fabelhafte Species philosophischer Pisang! Man sieht ihm wenigstens die graue Abstraktion nicht an! Er ist wohlgenährt wie ein Domprobst — muss sich geradezu fett studiert haben, denn ich habe nie bemerkt, dass er für materielle Genüsse einen besonderen Sinn hätte. Und die Base Lori ist seine würdige Tochter, schön wie ein Maientag — aber zehntausend Fuss über dem Meere! Rings herum starrer Fels, keuscher Schnee — und dabei zehn Grad Kälte!“ Er lächelte fein und zupfte etwas nervös an seinem blonden Bärtchen. Schade, dass er diese seine Meinung über die Drenks nicht an irgend jemanden los werden konnte — es wäre so hübsch gesagt gewesen!

Es war ein Stillstand in der Unterhaltung eingetreten, währenddessen die drei ihre Blicke von Tisch zu Tisch wandern liessen, nach bekannten Gesichtern oder nach auffallenden Erscheinungen suchend. Als der junge Herr von Schlichting sich eben wieder mit einer gleichgültigen Bemerkung seiner Base zuwandte, beugte sich Lori über den Tisch zu ihm hinüber und flüsterte im rasch zu: „Sieh’ dich doch ’mal um! An deinem Berühmtheitentisch der Herr mit dem lockigen dunklen Haar starrt mich fortwährend an — ich finde das unanständig!“

Der Referendar warf einen flüchtigen Blick über die Schulter hinter sich und gab dann, ebenfalls im Flüsterton, lächelnd zurück: „Ei, ei, Lori, ich gratuliere dir zu deinen künftigen Triumphen. Wenn Renard dir so auffällig huldigt, dann kannst du deines Erfolges in den Berliner Salons sicher sein! Er gilt als ein grosser Kenner der Schönheit; sein Urteil wird hier von einem gewissen Kreise in allen Dingen für massgebend gehalten.“

Der Freiherr mischte sich in die Unterhaltung: „Renard?“ fragte er leise, „doch nicht der Doktor Gisbert Renard, der die famose Broschüre über Genie und Sittlichkeit geschrieben hat?“

„Genie und Sittlichkeit? Haha! Das ist gut! Ja, ja, richtig — ich erinnere mich,“ versetzte der Referendar, „gelesen habe ich die Chose nicht. Wird wohl pro domo geschrieben sein; denn ich zweifle nicht, dass er sich für ein Genie hält, wogegen es mit seiner Sittlichkeit ...“ Er zuckte die Achseln und liess den Satz unvollendet.

„Nein, da irrst du dich,“ warf der Onkel ein. „Die Abhandlung knüpfte an den Prozess Gräf an und war sehr ernst und objektiv gehalten.“

„Objektiv ist gut!“ lachte Schlichting ironisch. „O ja, er wird wohl keine Gelegenheit versäumt haben, das Thema zu studieren. Es ist noch kein Jahr her, dass ihm seine Frau durchbrannte — eine hübsche Schauspielerin semitischer Rasse — und sehr pikant!“

„Was hat das mit der Sittlichkeit des Mannes zu thun?“ fragte Lori, die klaren ernsten Augen verwundert auf ihren Vetter richtend.

Er zuckte die Achseln und warf nur die eine Silbe: „Na!“ leicht hin.

Lori strich mit ihren schlanken weissen Fingern die Serviette glatt über die Tischkante. „Ach so — du meinst, eine solche Frage dürftest du mit mir nicht erörtern. Ein Ballgespräch wäre das freilich nicht!“

Der Referendar wurde verlegen. „Das soll ein Stich sein, nicht wahr? Nun, weisst du, ich kann schon ernsthaft reden, vielleicht sogar auf Bällen, aber offen gestanden — bei aller Hochachtung vor deiner Objektivität, mein ebenso schönes wie gelehrtes Cousinchen! — ich glaube nicht, dass du aus der Provinz viel Verständnis für diese Art Leute mitbringst.“

„Diese Art Leute? Wie meinst du das?“ forschte Lori.

Der Referendar beugte sich nahe zu seiner Base hinüber und auch der Freiherr horchte auf, indem er seine grosse Hand ans Ohr legte.

„Weisst du, dieser Renard ist eine richtige Grossstadtpflanze. Er muss überall dabei sein, wo etwas los ist, sei es eine Theaterpremière, eine Kanzlerrede, ein Jubiläumsdiner, eine Eröffnungsfeier, ein denkwürdiges Leichenbegängnis oder was sonst immer. Er ist stolz darauf, zum tout Berlin zu gehören, er kennt alle Welt und wird von aller Welt gekannt, er macht allen schönen Frauen den Hof, ist mit allen grossen Künstlern befreundet, speist mit den oberen Zehntausend und kneipt in Hemdärmeln mit der Bohème, wo es so Stil ist. Er besitzt Geist genug, um mit gescheiten Leuten gescheit zu plaudern und ebenso auch die nötige Schnoddrigkeit, um die flachsten Köpfe zu amüsieren; jeder Mensch hält ihn für seinesgleichen, — er selbst glaubt sich wahrscheinlich allen überlegen und ist doch ganz befriedigt durch die Rolle, die er als Licht unter den Lichtern spielt, obwohl er im Grunde nichts weiter bedeutet, als eine von den Fünfhundert-Kerzen-Leuchtkräften, welche zusammen die grosse Bogenlampe speisen, die sich Berliner Gesellschaft nennt.“

„Hm, sehr gut ausgedrückt!“ brummte der Freiherr mit beifälligem Kopfnicken, während Lori sich nicht weiter äusserte, sondern die Gelegenheit benutzte, den Gegenstand ihrer Unterhaltung, der gerade in lebhaftem Gespräch mit dem grossen Grey begriffen war, mit kühler Aufmerksamkeit zu betrachten. Sie fand ihn gut aussehend, zum mindesten nicht gewöhnlich. Seine hohe weisse Stirn ragte in zwei schön geschwungenen Ausbuchtungen fast bis auf die Höhe des Kopfes hinauf, während in der Mitte das künstlerisch gewellte braune Haar sich noch erfolgreich gleichsam auf seinem rechtmässigen Boden festklammerte. Auf dem Hinterhaupt war, einer verwachsenden Tonsur gleich, dieser üppige Haarwuchs bereits stark gelichtet; dagegen waren die Bewegungen des Mannes so rasch und jugendlich, dass sein Alter schwer zu erraten war. Im übrigen sah sie nur das energische Profil und dass er nicht über Mittelgrösse war. Sie wandte sich mit teilnahmsvoll gespanntem Ausdruck dem Vetter wieder zu und ermunterte ihn fortzufahren durch die Frage: „Nun, und was steckt eigentlich dahinter? Was leistet er?“

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