Anne Karin Elstad - Ich wollte nie verlieren - ein Frauenschicksal

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Ein bewegender Einblick in die menschliche Psyche!Maria weiß nicht, wo ihr der Kopf steht. Sie arbeitet als Sozialarbeiterin und merkt mehr und mehr, wie sehr sie die Anforderungen des Berufes mitnehmen. Wie sie jedes Mal ein Stück von sich selbst bei ihren Klienten lässt. Neben diesen Strapazen im Beruf, ihrer Familie und den sich immer mehr häufenden Rückblicken in ihre Jugend, versinkt die junge Frau immer mehr in sich selbst. Maria muss lernen zu kämpfen, um diese schwere Zeit zu überstehen. «Anne Karin Elstad ist eine glänzende Erzählerin.» – Aftenposten"Anne Karin Elstad bietet Lesehungrigen, Menschen, die nach Erzähltem süchtig sind, echten Lesestoff." – Aftenposten-

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»Wonach gefragt?«

»Ob er nicht einen HIV-Test machen lassen wolle.«

»Und dann?«

»Ja, dann ist der Teufel los gewesen. Er hat alles vom Tisch gefegt, einen Küchenstuhl zerschlagen... Na, du weißt ja selbst, wie das ist. Die Mädchen sind von dem Krach wach geworden, und dann, dann hat er das hier getan«, sagt sie und zeigt auf die Flecke am Hals. »Schließlich ist Per wach geworden, er hat ihn gebändigt, bevor ich das Bewußtsein verlor.«

Ihre Stimme, ratlos, niedergeschlagen, zittert jetzt ein wenig.

»Es war entsetzlich: die heulenden Mädchen, Per kreidebleich vor Haß und blinder Wut. Ja, da habe ich gesehen, was ich solange verdrängt hatte, daß Per seinen eigenen Bruder haßt. Und Stein. Er hat geschrien und mich verflucht. Das war noch nie vorgekommen. Ich hätte auf keinen Fall nach dieser fürchterlichen Sache fragen dürfen, aber ich bin so voller Angst gewesen, bin es noch.«

Die Worte rauschten an Marias Ohren vorbei. Das hat sie alles schon einmal gehört.

»Ich habe ihm alles Geld gegeben, das ich bei mir hatte. Mir ist nichts anderes übriggeblieben, sonst hätte er noch mehr zerschlagen. Das letzte, was er geschrien hat, bevor er gegangen ist, war, daß er mich haßt, daß er nie mehr nach Hause kommen wird. Aber er kommt wieder, wenn er gänzlich am Boden liegt und sich erholen muß. Die Sache ist nur die, ich weiß nicht, ob ich es noch packe. Denn – ich habe Angst vor meinem eigenen Sohn.«

Das letzte sagt sie verwundert, als könnte sie es selbst nicht glauben. Auch während sie Maria ansieht, ist Verwunderung in ihren Augen, als wäre sie aus einem Trancezustand erwacht.

»Was soll ich bloß machen?« fragt sie.

»Wir werden tun, was wir können, um den Platz früher zu bekommen, aber weißt du, wie hoffnungslos das ist, wie viele auf der Warteliste stehen?«

»Ich weiß, daß du tust, was du kannst, aber das reicht nicht. Ab und zu habe ich das Gefühl, daß alles aus und vorbei ist und es nur noch zu einer Katastrophe kommen kann.«

»Aber so darfst du nicht denken.«

Maria spürt, wie ihr von den eigenen Worten schlecht wird, diesen Phrasen. Worte, Worte, an die sie selbst nicht glaubt.

Åse Holte geht, nicht ganz so aufrecht, wie sie gekommen ist, gebeugter, sorgenvoller.

Maria bleibt zurück, das hat an ihren Kräften gezehrt. Soll das ihr Leben sein? In diesem Moment scheint es ihr hoffnungslos. Ihre Arbeit, die Versprechungen, die sie nicht einlösen kann, die Aussichtslosigkeit bei alledem. Und diese Frau ist nur eine von vielen. Sie sieht die verzweifelten Mütter vor sich, die Eltern, alle, die zu dieser Tür hier rein- und rausgegangen sind. Die versuchten, ihren Lügen Glauben zu schenken, die hofften.

Am schlimmsten ist es, solche wie Åse Holte zu empfangen, Menschen, die sie besser kennt als die Klienten sonst. Das geht ihr so nahe, daß sie meint, es nicht ertragen zu können.

In den letzten Jahren ist sie so oft bei Åse Holte zu Hause gewesen. Hat den Verfall mit angesehen. Sah, wie sich die drei jüngeren Kinder von Mal zu Mal veränderten. Per, der Zweitälteste, ist ein guter Schüler, aber wortkarg, sagt die Mutter, sie weiß nie, was er denkt. Die beiden Jüngsten, Mädchen, haben große Probleme mit der Schule und mit Freunden, sind quengelig und nervös. Ein Ausdruck für ihr Verlangen nach Aufmerksamkeit. Der Vater gab auf und suchte das Weite, als sich die Probleme zu Hause häuften. Einmal hatte sie Åse gefragt, ob sie deshalb nicht verbittert sei.

»Nein«, hatte sie geantwortet. »Verbittert? Nein. Er ist nicht so stark wie ich, ist es nie gewesen. Warum sollten wir uns beide zugrunde richten?«

Ganz sich selbst überlassen, lebt sie vollkommen isoliert. Sie und ihre Kinder. Keine Freunde mehr, nur eine alte Mutter, die auftaucht, wenn alles gar zu schwierig wird.

Maria seufzt müde. Åse Holte ist nur eine von vielen. Hoffnungslos ist bloß, daß Gespräche wie dieses sie allmählich zermürben, noch Tage danach an ihr nagen. Das macht sie kaputt. All die Dinge, die sie nicht regeln kann, machen sie fertig. Und das nutzt ja nichts. Auf keinen Fall nutzt es etwas, wenn derjenige, der helfen soll, mit seinem Klienten untergeht.

Wer hat das gesagt? Fredrik. Irgendwann in den ersten Jahren, nachdem sie hier begonnen hatte. Eines Tages war sie beim Mittagessen zusammengebrochen. Hatte nur noch geweint. Hatte ihre drei eigenen wohlgeratenen Kinder betrachtet und geweint. Hatte an die Kinder gedacht, mit denen sie durch ihre Arbeit in Berührung kam, und hatte geweint. Möglich, daß es nach einem solchen Gespräch wie heute war. Er sagte damals: »Es hilft kaum etwas, wenn derjenige, der helfen soll, mit seinen Klienten untergeht. Wenn du so weitermachst und deine Arbeit mit nach Hause schleppst, mußt du dir einen anderen Job besorgen.« Das sagte er. Und er hatte recht.

Seither hat sie versucht, danach zu leben. Versucht. Nur wenn sie besonders müde ist, wenn sie sich nicht wohlfühlt, wird sie empfindlich. In solchen Situationen gehen ihr die Angst und das Entsetzen und das Unglück der Klienten unter die Haut.

Maria räumt die Akte mit all den Informationen zu Stein weg, legt sie in die Schublade, verdrängt das Bild seiner Mutter aus ihrem Kopf. Für einen Moment ärgert sie sich, daß ausgerechnet diese Frau sie derart beschäftigt. Und sie greift zu einer neuen Akte, erwartet den nächsten Klienten. Auch diese Mappe trägt den Vermerk: »Dringend«.

Die Stadt liegt drei Autostunden von Oslo. Sie hat viel Industrie. In Perioden des Abbaus von Arbeitsplätzen gibt es Arbeitslosigkeit, Probleme. An diesem Tag ist es nicht nur der Nachmittagsverkehr, auf den Maria ihre Aufmerksamkeit richtet, während sie nach Hause fährt. Ihr fällt auf, was anderen verborgen bleibt. Jugendliche Gangs an den Straßenecken in der Bahnhofsgegend, sie hält nach einem ihr bekannten Gesicht Ausschau; fast unbewußt sieht sie alles.

Mitunter wünscht sie sich, daß sie nicht alles wüßte, was sie weiß. Sie spürt das Unbehagen, wenn ein Augenpaar ihrem Blick ausweicht, wenn sich ein Gesicht abwendet, sich versteckt, wenn sie die Straße entlangkommt, ein Geschäft betritt, ins Kino geht. Überall wird sie mit ihrer Arbeit konfrontiert. So ist ihr Job, und so klein ist die Stadt.

Soweit sie zurückdenken kann, von klein auf, immer hat sie sich einen Beruf erträumt, in dem sie mit anderen Menschen in enge Berührung kommt. Sie hat etwas an sich, das andere aufgeschlossen macht, was Vertrauen erzeugt. So war es schon, als sie ein junges Mädchen war. Die Freundinnen vertrauten sich ihr an, und sie hat es für sich behalten.

Auch während der Studienzeit war das so. Wie viele haben sich an ihrer Schulter ausgeweint! Sie hat eine einmalige Begabung, sich das Unglück anderer aufzuhalsen.

So ist es immer noch. Wildfremde Menschen im Zug, im Restaurant oder im Warteraum, urplötzlich ist sie in das Unglück anderer verwickelt. Ab und zu wundert sie sich darüber, denn sie selbst ist verschlossen, wenn es um ihre eigenen, innersten Gedanken geht. So war sie schon immer. Die Menschen, die wissen, wie es in ihr aussieht, kann sie an einer Hand abzählen. Und Maria wünscht sich nichts weniger als diese intimen Vertraulichkeiten. Sie bereiten ihr Unbehagen, fallen ihr zur Last, trotzdem bekommt sie es nie fertig, jemanden abzuweisen. Dabei hätte sie mehr als genug mit dem zu tun, was ihr die berufliche Arbeit beschert.

Der Beruf, von dem sie jahrelang geträumt hatte.

Nach dem Abitur steuerte sie ihn an und begann, Psychologie zu studieren. Nachdem der erste Abschnitt absolviert war, lernte sie Fredrik kennen. Zum ersten Mal begegneten sie sich während eines Besuches bei ihrer besten Freundin, die in Trondheim studierte. An der Universität. Er war lang, mager und ernst. Als sie tanzten, reichte sie ihm kaum bis ans Kinn. Anschließend, auf der Nachfeier, spielte er Gitarre, sang Lieder, und sie war total überwältigt.

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