Walther von Hollander - Alle Straßen führen nach Haus

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"Niemand von uns ist ohne Wunde, niemand ohne Narbe, niemand ganz gerade, niemand ohne Angst und Furcht und schlimme Erinnerungen." Das ist die Erkenntnis, die fast alle Menschen nach dem Ersten Weltkrieg prägt, so auch Gesine Otten, die damals ganz alleine an der Spitze des Gutes Grünwalde steht. Zu dieser Zeit ist es daher auch nicht ungewöhnlich, dass Landstreicher an Haustüren klopfen und um Hilfe bitten. So geschieht es eines Tages auch in Grünwalde, nur dass es sich bei den beiden Männern um Barone aus dem Baltikum handelt, die am Ende der Kämpfe gegen die roten Garden ihre Heimat verlassen mussten. Der jüngere von ihnen, Baron Brincken, ist von der Tuberkulose gezeichnet und so beginnt auf Grünwalde der Kampf um sein Überleben. Für Gesine ist dies eine weitere Aufgabe, die sie meistern muss, aber die Ereignisse der Folgezeit bringen auch Leben in das graue Dasein in Grünwalde. Bis zu dem Tag, an dem die Männer wieder aufbrechen müssen.-

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Walter von Hollander

Alle Straßen führen nach Haus

Roman

Saga

Ebook-Kolophon

Walther von Hollander: Alle Straßen führen nach Haus. © 1942 Walther von Hollander. Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2016 SAGA Egmont, an imprint of Lindhardt og Ringhof A/S Copenhagen 2016 All rights reserved.

ISBN: 9788711474488

1. Ebook-Auflage, 2016

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt und Ringhof und Autors nicht gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com- a part of Egmont, www.egmont.com.

1

In die Seen des pommerschen Landrückens fielen gegen Abend die Taucherenten auf ihrem Frühlingsflug ein und lärmten bis in die Dunkelheit auf der Suche nach den alten Nestern. Die Wälder standen fast bewegungslos, unter dem blanken Sternenhimmel des April, kahl, kühl, mit Schneeflecken auf der Nordseite und den ersten Waldblumen an den Südrändern. Mit undurchdringlichen Tannendichtungen und lichten Kiefern über Heideboden.

Gegen zwei Uhr drehte der kalte Nordwestwind nach Westen ab. Wolken kamen von der See her. Der Regen begann in den Bäumen zu knistern, rann an den Stämmen herab und tropfte schließlich auf die beiden Schläfer im Dickicht.

Der Jüngere rückte vorsichtig von seinem Kameraden ab, wischte mit der Hand über das nasse Gesicht und versuchte den Husten zu unterdrücken, der immer quälender, stechender in der Brust rumorte. Er lag, die Augen offen, den Mund zugekniffen. Das Herz klopfte laut: Fieber. Ekelhaft.

„Huste nur los, mein Junge“, sagte der Ältere aus dem Dunkeln, „die Vögel wachen nicht auf.“

Der Jüngere richtete sich vorsichtig auf, lehnte den Kopf zurück und begann bellend zu husten.

„Greulich“, stöhnte er, „eine richtige Gemeinheit“, und nach einer Weile, wieder in seinem etwas aufgeregten baltischen Dialekt: „Wirklich abscheulich.“

Der Ältere kroch unter der Zeltbahn hervor, deckte den Kameraden zu und fing an Feuer zu machen. Er begleitete seine Handgriffe, nach der Art aller Einsamen, Junggesellen, Landsknechte, mit kleinen knurrenden Anmerkungen, gleichfalls in baltischem Dialekt. „Konnten den Regen noch entbehren“, sagte er, und „gut, daß ich ein bißchen Holz trocken gelegt hatte“ und „Wasser haben wir ja schon. Na dann gibt’s gleich Tee.“

Das Feuer schwelte zuerst, flammte dann prasselnd auf und beleuchtete die Gesichter der beiden Wanderburschen. Der Jüngere hielt die Augen geschlossen. Das blasse lange Gesicht unter der hellen Baskenmütze war naß von Regen und kaltem Schweiß. Auf den vorstehenden Backenknochen brannten zwei Fieberflecken. Der Ältere, ein sehr langer und dürrer Mensch, sah scheinbar gespannt in die Flammen. Sein Gesicht, durch einen ungepflegten Ziegenbart ins Lächerliche oder Unheimliche verlängert, mit kleinen Augen, die rot gerändert und wimpernlos waren, hatte den Ausdruck eines aufmerksamen, sprungbereiten Tieres.

Er war dabei, alle Schwierigkeiten zu durchdenken, die sich aus der Krankheit des Kameraden ergaben. Man war schließlich nicht beinahe zwanzig Jahre in der Welt herumgeschmissen, man hatte sich nicht fast ein Menschenalter mit Feinden aller Art, mit Not jeder Größe herumgebalgt, um hundertfünfzig Kilometer vor einem Ziel — jawohl einem Ziel! — in einem hinterpommerschen Dickicht den Freund zu verlieren. Unsinn.

Aber man hatte auch zu viel durchgemacht, um sich noch was vorzumachen. Der Junge war krank. Schwerkrank, Die Lunge, schon immer schwach, hatte jetzt etwas weg. Man mußte vorsichtig sein. Man mußte ein paar Tage Ruhe haben, Wärme, gutes Essen. Man mußte das haben. Also kriegte man es.

Das Wasser im Kochgeschirr brodelte. Der Ziegenbärtige warf eine ganze Handvoll Tee hinein, den letzten, aber das half nichts, man mußte sich stärken. „Trink, Roland“, sagte er und hielt dem Kranken den heißen Becher an die Lippen.

Der Junge griff gierig nach dem Getränk. „Angenehm“, flüsterte er zwischen den Schlucken, „kochst großartigen Tee, Tungo.“

„Die Meisen zwitschern schon“, antwortete der Ältere, „es ist halb vier. Wenn der Pott leer ist, wird es hell. Dann gehn wir los.“

„Gut“, bellte der Jüngere, „mir ist wieder ganz leidlich. Meine zwanzig bis dreißig Werst mache ich auch heute.

„Und wenn du zehn machst“, murrte der Ziegenbart, „wir haben Zeit.“ Er entfaltete eine Karte, steckte eine Nadel in den Wald, in dem sie saßen, maß mit einem Faden zehn Kilometer ab und schlug einen Halbkreis nach der See zu.

„Keine große Auswahl“, berichtete er, „bei sieben nordwestlich Dorf Wangerin, bei neun westlich Domäne Groß-Schörnitz, bei elf nördlich Vorwerk Brandhoff und bei ungefähr fünfzehn Gut Grünwalde. Kannst dir aussuchen.“

Der Kranke lächelte. „Ich werde mir’s aussuchen. Die sind schon alle ganz wild auf uns. Der Pächter von Rochitz, gestern, hat das sehr hübsch ausgedrückt: ‚Zwanzig junge Leute pro Tag, sechshundert im Monat, ein kriegsstarkes Bataillon Lungerer und Bettler ... Ich kann nicht, meine Herren.‘ Großartig, was? Lungerer und Bettler, meine Herren. Ein Ausgleich. Man kann sich wählen, was man ist.“

„Wir können auch noch mal schlafen“, schloß der Lange, schichtete ein halbes Dutzend ordentliche Knüppel über das Feuer, bettete den andern mit dem Gesicht gegen die Flammen und legte sich hinter ihn. Zwischen Holzwärme und Menschenwärme gebettet schlief der Junge sofort ein. Der Wind ließ etwas nach, der Regen verstärkte sich. In einem sanften, gleichmäßigen Rauschen ging er über den Wald, die Seen, die Felder, die Gehöfte und Dörfer, die langsam vom grauen Tag überhellt wurden.

2

Am Nachmittag dieses Tages um Punkt vier wurde das alte Fräulein Monica Otten vom Diener Kornmann in das Teezimmer von Gut Grünwalde geführt und in den großen Wartestuhl am Fenster gesetzt. Zum Ausschaun, wie sie sagte. Denn sie gab es den Menschen gegenüber nie ganz zu, daß sie eigentlich blind war oder doch nur noch hell und dunkel unterscheiden konnte. Sie mußte diesmal ziemlich lange auf die Nichte und Herrin Gesine warten. Aber das machte nichts. Durchs Fenster kam der angenehme Duft der beregneten Riesentannen, untermischt mit ein wenig Geruch von Kuhdung, der auf die Felder gefahren wurde. Eine Amsel saß auf dem Wipfel der rechten Tanne und flötete den Frühlingsregen ein, und der Regen selbst klickerte in den Dachrinnen, zischte zart gegen die Fenster ... Ein angenehmes Frühjahrskonzert.

Gegen fünf Uhr hörte das alte Fräulein die Reitstiefel Gesines über den Hof klappern. Sie stand auf und winkte lächelnd hinaus ... ins Leere, denn Gesine Otten war die Anfahrt und die kleine Treppe im Galopp hinaufgesprungen und trat schon ins Zimmer, ehe die Alte sich umdrehn konnte.

„Nanu“, lachte sie, „wem winkst du denn? Gäste? Oder kommt sonst jemand?“

Die Alte ging kopfschüttelnd mit ein paar sicheren Schritten zum Teetisch, setzte sich, tastete nach der Teekanne unter dem Wärmer, nach den Tassen, schenkte ein.

„Hunger“, sagte Gesine, „guter Regen, Ärger.“ Das war ihr Telegrammstil, den sie der Tante gegenüber meist einhielt, weil sie fand, daß sie mit ihren Leuten genug in ausführlichen Sätzen und ständigen Wiederholungen reden mußte.

„Du siehst famos aus“, versuchte Fräulein Otten ein Gespräch, „ausgezeichnet. Dein Kopfschmerz ist also wohl vorbei? Sehr schön. Und diese Farben! Na ja, der Aprilregen macht junge Frauen immer schön.“

„Bis auf die rote Nase“, sagte Gesine, „nein, ich will dich gar nicht aufklären, Tante Monica. Sei froh, daß du mich nicht mehr sehn kannst. So behält mich wenigstens ein Mensch als junge hübsche Frau im Gedächtnis. In Wirklichkeit ... ach du lieber Gott: Die Schläfen sind schon hellgrau, der Mund vor Sorgen zusammengezogen, am Hals, denke dir, Fettansätze und zwei Faltenringe. Kummerrillen um die Augen, kurzum ein altes Weib von fünfunddreißig Jahren. Punkt.“

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