Joanna Glen - Die andere Hälfte der Augusta Hope

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Die andere Hälfte der Augusta Hope: краткое содержание, описание и аннотация

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Augusta und Julia sind Zwillingsschwestern. Julia ist noch in den letzten Stunden des Juli geboren, Augusta in der Morgendämmerung des ersten August. Obwohl sie gemeinsam auf die Welt kamen, könnten sie unterschiedlicher kaum sein: Augusta sehnt sich in die Ferne, Julia ist zufrieden dort, wo sie ist. Julia ist ruhig und beständig, während Augusta aufgrund ihrer schwirrenden Gedanken und ihres ständigen Reisefiebers «Libelle» genannt wird. Doch so verschieden Augusta und Julia auch sind, sie halten zusammen wie Pech und Schwefel. Bis Augusta ihre Schwester auf tragische Weise verliert. Augusta muss sich neu im Leben zurechtfinden, als ein Mensch, dem viel zu früh eine Hälfte abhandengekommen ist. Doch Augusta, die Libelle, breitet ihre Flügel aus …

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Drei Monate später war es mit Julias Prognose nicht mehr weit her, denn inzwischen war der Vorgarten von Nummer 13 mit Unkraut überwuchert, was natürlich das Straßenbild verunstaltete. Meine Mutter meinte, wenn der Leiter der Nachbarschaftswache dieser Lola Alvárez das nicht sagen konnte, wer dann?

Also wurde mein Vater zu ihr hingeschickt. Doch bei seiner Rückkehr äußerte er Zweifel, ob seine Botschaft richtig angekommen war.

»Hast du überhaupt etwas gesagt?«, fragte meine Mutter.

»Ich hab gesagt, den Engländern ist ihr Heim heilig.«

»Das ist immerhin ein Anfang«, sagte meine Mutter.

»Ich frage mich, ob sie vielleicht den Unterschied zwischen Blumen und Unkraut nicht kennen«, sagte mein Vater. »Vielleicht ist es bei denen da anders.«

Er deutete in Richtung Bahnübergang, als läge Spanien hinter den Gleisen.

»Dann werde ich ihnen den Unterschied erklären, Stanley«, sagte meine Mutter.

Ich war dabei, als sie es tat, stand neben ihr und wäre am liebsten im Erdboden versunken, als sie sich vor dem Haus der Nachbarn die Locken zurechtstrich und schließlich klingelte. Ihre Wangen unter dem blassbeigen Make-up waren gerötet.

»Ihre Unkräuter sind meine Blumen«, sagte Diegos Mutter zu meiner Mutter und zwinkerte sie an, die Hände in den Taschen einer weiten Latzjeans, und lächelte wieder auf diese liebe Art, bei der sich kleine Fältchen an den Augenwinkeln bildeten.

Meine Mutter hatte nie gelernt zu zwinkern. Noch hatte sie das Bedürfnis. Noch hatte sie Verständnis für Erwachsene in Latzhosen.

Die sogenannten Unkräuter in Weiß, Blau, Gelb und Rot wuchsen weiter im Garten von Nummer 13, und ich fand sie wunderschön.

Ihre Unkräuter sind meine Blumen – noch so viele Jahre später denke ich an diesen Satz.

Ich wusste sofort, dass ich Diegos Mutter ins Herz schließen würde. Diegos Vater Fermín war hochgewachsen und dunkel und ein namhafter Wissenschaftler, der nach Hedley Green gezogen war, um das riesige Forschungslabor im Industriepark von Tattershall zu leiten. Diegos Mutter hatte eine Stelle als Spanischlehrerin im Oberstufen-College in Hinton gefunden, und sie trug ihre Haare in zwei Zöpfen, mit einer Rose in jedem Haargummi. Manchmal zog Fermín ihr Gesicht an den Zöpfen zu sich heran und küsste sie auf den Mund, mitten in der Küche. Ich war von diesem Anblick völlig hingerissen.

Parfait

Wenn meine Mutter sich gegen die dunkle Brust meines Vaters lehnte wie gegen eine starke Wand und er die Arme um sie legte, die Hände vorn einhakte wie zwei Enden eines Gurts, dann wusste ich, uns konnte nichts Schlimmes passieren. Er war ja da, würde uns retten, was auch immer geschah.

»Wir brauchen alle einen Erlöser«, sagte er oft und lächelte dabei.

»Brauchen wir nicht«, sagte Pierre dann. Es verletzte meinen Vater, diese Angewohnheit, immer zu allem Nein zu sagen.

Nun aber kam wirklich ein Erlöser.

Nicht von oben aus dem Himmel.

Sondern über die Grenze aus Ruanda.

Mit dem Namen Melchior wie mein Vater, wie einer der drei Weisen.

Er war ein Hutu, wie wir.

Und dieser Hutu sollte Präsident von Burundi werden.

Und das, obwohl Hutu nicht Präsidenten wurden, nicht unter normalen Umständen, jedenfalls bis jetzt.

Den Tag, an dem Melchior Ndadaye die Macht übernahm, werde ich nie vergessen. Die Hoffnung, die wir in unseren neuen Hutu-Präsidenten setzten, wehte in dem Rauch, der über den Kegeldächern der Hütten aufzog, dem Rauch der tausend Feuer, über denen auf den collines vor Bujumbura zur Feier des Tages tausend Hühner gebraten wurden.

»Wir haben die Wahl, die Tutsi zu lieben, auch wenn sie die Hälfte der Menschen, die wir liebten, umgebracht haben«, sagte mein Vater. »Wir haben die Wahl, unseren Nachbarn zu lieben.«

Wir nickten, denn wir wollten unseren Vater um keinen Preis enttäuschen.

»Und wer ist unser Nachbar?«, fragte mein Vater.

»Jeder, den Gott erschaffen hat«, sagten wir im Chor, wie es uns beigebracht wurde. »Egal ob Hutu, Tutsi oder Twa.«

»Hoch lebe der neue Präsident!«, sagte mein Vater.

»Hoch lebe der neue Präsident!«, antworteten wir als Echo.

Wir ahnten nicht, dass einhundertzwei Tage später Männer aus der Armee – der Armee des Präsidenten – ihren Präsidenten ermorden würden. Wir ahnten nicht, dass seine achtunddreißig Palastwächter keinen Versuch unternehmen würden, ihn zu schützen.

Aus Rache verübten die Hutu ein Massaker an den Tutsi. Was, laut meinem Vater, der Präsident nicht gewollt hätte. Dreihunderttausend Menschen kostete der Konflikt am Ende das Leben, und einer davon war mein Vater, der sich entschied, die andere Wange hinzuhalten. Jemand musste schließlich, wie er uns so oft erklärte, den Kreislauf durchbrechen.

Ich war damals acht Jahre alt.

Ich sah den Flughunden nach, die in einer großen schwarzen Wolke nach Norden flogen, und ich wusste, ich würde es hier auf der colline ohne ihn nicht aushalten. Vielleicht würden die Flughunde über den ganzen afrikanischen Kontinent bis nach Europa fliegen – und vielleicht könnte auch ich es eines Tages bis dort schaffen.

Die Länder Europas rückten weiter zu einem einzigen glücklichen Kontinent zusammen. So hatten es die Baptisten erzählt – die mussten es wissen, sie waren ja selbst aus England und aus Frankreich. Über die Jahre brachten sie uns außer Kleidung auch gebrauchte Taschenbücher und Atlanten, zweisprachige Wörterbücher und alte Zeitschriften, und ich blieb nachts auf, um von dieser anderen Welt zu lesen, meinen französischen Wortschatz zu erweitern, Englisch zu lernen und die europäischen Hauptstädte.

Ich erfuhr von einer Popband namens Spice Girls und einer Nonne namens Mutter Teresa und einer schönen Prinzessin, die in einem Tunnel in Paris ums Leben kam, und einer Frau, die einundachtzig Tage allein über den Atlantik ruderte.

Also war es offensichtlich möglich, woanders hinzukommen, wenn man den Mut hatte.

Ich könnte meine ganze Familie an einen besseren Ort bringen. Wir könnten die colline verlassen, mit dem Boot über den See fahren, durch Ruanda hinauf zur Demokratischen Republik Kongo wandern, dann durch die Zentralafrikanische Republik weiter in den Tschad, durch Niger und Algerien bis nach Marokko, und auf der Karte hatte ich gesehen, dass sich dahinter nur ein winziger Meeresstreifen befand, schmal wie ein Fluss. Den würden wir mit dem Boot überqueren und im Süden von Spanien wohnen.

Vielleicht ein neues Leben finden.

Doch die Jahre verstrichen, und wir fanden kein neues Leben. Alles lief weiter wie immer.

Etwas aber änderte sich doch.

Das Jahrtausend neigte sich dem Ende zu.

Am 31. Dezember 1999 saßen wir alle in der Hocke zusammen, unsere nackten braunen Füße verkrustet von rotem Schlamm, und blickten erwartungsvoll über den Tanganjikasee, dessen Wasser über unsere Grenzen und weit darüber hinaus schwappte, und stellten uns vor, etwas Großes würde passieren, als wir um Mitternacht die Schwelle zum neuen Jahrtausend überschritten.

»Das ist der längste See der Welt«, erklärte ich meinen Geschwistern und versuchte dabei, den fröhlichen Tonfall unseres Vaters zu imitieren, auch wenn ich ihn nicht mehr so genau im Ohr hatte, sechs Jahre nach seinem Tod. Auch nachts konnte ich mir seine Stimme kaum noch ins Gedächtnis rufen, doch sein markantes, breites Lächeln und sein Augenzwinkern sah ich immer noch vor mir.

»Und der zweittiefste und zweitgrößte, nach dem Baikalsee in Sibirien«, ergänzte ich. »Er fasst achtzehn Prozent des weltweiten Süßwasservorkommens – und die Fische darin sind so bunt und besonders, dass sie an reiche Männer auf der ganzen Welt verkauft werden, die sie in Glaskästen in ihren Speisezimmern halten.«

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