Joanna Glen - Die andere Hälfte der Augusta Hope

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Die andere Hälfte der Augusta Hope: краткое содержание, описание и аннотация

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Augusta und Julia sind Zwillingsschwestern. Julia ist noch in den letzten Stunden des Juli geboren, Augusta in der Morgendämmerung des ersten August. Obwohl sie gemeinsam auf die Welt kamen, könnten sie unterschiedlicher kaum sein: Augusta sehnt sich in die Ferne, Julia ist zufrieden dort, wo sie ist. Julia ist ruhig und beständig, während Augusta aufgrund ihrer schwirrenden Gedanken und ihres ständigen Reisefiebers «Libelle» genannt wird. Doch so verschieden Augusta und Julia auch sind, sie halten zusammen wie Pech und Schwefel. Bis Augusta ihre Schwester auf tragische Weise verliert. Augusta muss sich neu im Leben zurechtfinden, als ein Mensch, dem viel zu früh eine Hälfte abhandengekommen ist. Doch Augusta, die Libelle, breitet ihre Flügel aus …

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Ein Mann namens Nelson Mandela kam im Radio.

Víctor hörte auf zu tanzen und drehte die Lautstärke hoch.

Dieser Nelson Mandela hatte eine Stimme, die man nicht mehr vergaß – irgendwie weich, aber unten drunter hart – wie Wolle mit Stahl im Innern.

Nelson Mandela machte Präsident Buyoya den Vorschlag, dass die Tutsi und Hutu abwechselnd die Führung im Land übernehmen könnten, das würde vielleicht die Menschen in Burundi davon abhalten, ständig zu kämpfen und zu sterben.

Víctor klatschte in die Hände und rief: »Ja! Ja!«

Ich sagte: »So naheliegend. Warum ist da noch keiner drauf gekommen?«

»Weil niemand gern die Macht teilt«, sagte Víctor.

Augusta

Die Frage der Machtverteilung führte zu einer Zerreißprobe im Willow Crescent, als das Komitee ein Jahr nach dem ersten Handarbeitsmarkt mit frischem Elan zur Planung des zweiten zusammentrat.

Denn als Janice Brown laut überlegte, ob Graham auf dem Markt wirklich gut aufgehoben sei, stand Barbara Cook einfach vom Tisch auf. Dabei blieb sie mit ihrem indischen Wickelrock hängen, der aufging und eine große weiße Unterhose mit einer teigigen Pobacke entblößte.

Eine schreckliche Stille legte sich über die Runde, als die Haustür krachend ins Schloss fiel.

Meine Mutter sagte: »Oje.«

Dann behaupteten alle, in einem Komitee müsse man auch unangenehme Themen ansprechen und dürfe vor der Wahrheit nicht die Augen verschließen, und es sei nun einmal Tatsache, dass Graham Cook die Käufer vom Kaufen abschreckte.

Julia und ich saßen still und brav daneben. Julia presste gerade Blumen in einer Holzpresse und ich blätterte in meinem Buch über lateinische Redewendungen, als ich mich sagen hörte: »Wenn der Markt dazu da ist, Graham Cook zu helfen, sollte es euch nicht so wichtig sein, wie viel Geld seine Schule bekommt, sondern dann lasst ihr ihn einfach dabei sein.«

Julia hob eine Hand, wie meine Mutter es immer tat, wenn mein Vater ihr im Auto nicht früh genug auf die Bremse getreten war.

Meine Mutter saß völlig unbewegt da, als hätte jemand bei ihr den Pausenknopf gedrückt, und dann ergriff Hilary Hawkins das Wort: »Mir hat nie jemand gesagt, dass es darum geht, Geld für Graham Cooks Schule zu sammeln.«

»Und wer hat das Geld letztes Jahr bekommen?«, fragte ich meine Mutter. »Ist es nicht an seine Schule gegangen?«

Jetzt nahm Julia meine Hand, was »Klappe halten« bedeutete.

»Ich weiß gar nicht«, sagte meine Mutter. »Ich hab die Kasse nicht gemacht. Janice Brown war Schatzmeisterin.«

Julia sah meine Mutter an und dann mich und dann wieder meine Mutter, und da wusste ich, meine Mutter hatte meinen Vater angeschwindelt, damit er zustimmte, den Markt in unserem Garten abzuhalten.

»Wir können ja dieses Jahr einen Anteil spenden«, sagte Janice Brown, die rot geworden war und mir einen bitterbösen Blick zuwarf, als meine Mutter gerade nicht hinsah. Von Liebe deinen Nachbarn , wie es auf den weißen Plastiksäcken stand, in denen sie immer unsere Altkleider für afrikanische Kinder sammelte, konnte bei ihr in dem Moment nicht die Rede sein.

Nach diesem plötzlichen Aufruhr machte sich eine noch größere Stille breit, und in diese Stille brach Zuglärm. Wir ließen den Zug unsere Stille sprengen, wir waren schon daran gewöhnt. Wir wussten nicht, dass Barbara Cook spazieren gegangen war, um sich zu fangen. Wir wussten nicht, dass sie auf der anderen Seite dessen wartete, was jeder in Hedley Green nur seufzend den Übergang nannte .

Der Bahnübergang von Hedley Green war immer wieder in den Nachrichten – er ließ Menschen Babys im Auto zur Welt bringen und Abiturprüfungen verpassen; für Schuljungen stellte er, wie manche es ausdrückten, eine zu große Verlockung dar, und immer wieder waren Sträuße vertrockneter Rosen am Zaun zu sehen, an der Stelle, wo ein Junge namens Specki Jenkins beim Spielen mit seinen Kumpels ums Leben gekommen war. Das heißt, wir sollten ihn, seit er tot war, nur noch Franky Jenkins oder noch besser Francis nennen, denn so war er getauft.

Seine Mutter hatte eine Gedenktafel an der Schranke angebracht, und man sah sie oft dort stehen, wie sie sie polierte, den vorbeifahrenden Zügen nachsah und auf die Gleise starrte, als gäbe es eine kleine Chance, dass Specki Jenkins nach einem sehr langen Versteckspiel doch noch aus dem hohen Gras gelaufen käme.

Für Francis Jenkins, 1980–1992, der hier am Übergang starb und jetzt bei den Engeln ist.

Parfait

Ich saß auf dem Hügel und grübelte, wie ich unsere Zukunft ändern könnte. Der kleine Wassergraben zwischen Afrika und Europa, das war unser Übergang.

Er verhieß Frieden und Hoffnung und die Chance auf ein neues Leben.

Augusta

Der Zug raste vorbei, die Schranken gingen hoch – und Barbara Cook marschierte mit festgezurrtem Wickelrock und versteinerter Miene wieder zur Tür herein, um ihren Rücktritt zu verkünden. Meine Mutter wollte das nicht gelten lassen, natürlich sei Graham Cook auf dem Markt herzlich willkommen, da wären sich alle einig, und das Komitee setzte seine Sitzung fort, als wäre nichts geschehen.

Dieses Mal durfte ich den Stand mit den gebrauchten Büchern betreuen. Unter den zerschlissenen Enid-Blyton-Bänden stieß ich auf ein altes Buch mit Ledereinband, eine mit wunderschönen Aquarellen illustrierte Sammlung viktorianischer Kindergedichte aus dem Jahr 1900. Ohne meine Mutter zu fragen, nahm ich es mit nach Hause und versteckte es unter meiner Matratze. Ich erzählte niemandem davon, nicht einmal Julia.

Insgeheim wusste ich, dass es Diebstahl war.

Aber ich wollte es so gern haben.

Es enthielt die bekannten Kinderreime, die Julia und ich von klein auf auswendig konnten und früher immer so schnell runtergerasselt hatten, dass die Wörter sich überschlugen. Humpty Dumpty war darunter, ebenso Mary, Mary, Quite Contrary, wegen dem meine Mutter mich auch gern Kleine Mary Querkopf nannte, was mich jedes Mal in den Wahnsinn trieb.

Mein Lieblingsgedicht aber war »Der Händler und sein Pferdewagen« von William Brighty Rands. Die Abbildung zeigte Bäume und Vögel und Raupen – und einen alten prächtigen Pferdewohnwagen aus gelben und roten Latten, mit vorn links und rechts aufgemalten Blumenranken und flatternden Schmetterlingen darüber. Es gab winzige Fenster mit Geranien in Blumenkästen, es gab eine Leiter, hölzerne Räder mit cremeweißen Speichen und einen rauchenden kleinen Schornstein. Durchs Fenster sah man eine dunkelhäutige Frau mit Kind auf dem Arm. Gerade fuhr der Wagen unter einem riesigen Baum hindurch, und der Händler auf der Kutschbank lenkte seinen Apfelschimmel auf einen dämmrigen, nicht klar auszumachenden Horizont zu.

Wenn ich allein war, las ich das Gedicht wieder und wieder, und dann klopfte mein Herz, und meine Seele bekam Flügel, und es begann in mir zu singen, niemand weiß, woher er kommt , und ich saß auf dem Pferdewagen, wohin’s ihn treibt am Horizont, und dann lenkte ich den Apfelschimmel, und mein eigener Horizont war unerkennbar – und jedes Mal, wenn ich in meiner Vorstellung die Leiter zum Wagen hinaufstieg, gab ich meiner Lebensgeschichte ein neues Ende. Und nie landete ich in Hedley Green.

Vielleicht wollte ich Julia das Buch deshalb nicht zeigen, ich brachte es nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass ich wegwollte.

Irgendwo sein wollte, nur nicht da, wo ich war.

Und zwar am liebsten gestern.

Natürlich wusste ich, dass sie bleiben wollte.

Und dass wir, wenn ich ging und sie blieb, nicht mehr Justa wären.

Es würde uns entzweireißen, die Füllung würde aus uns herausquellen wie aus der hässlichen Puppe.

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