Joanna Glen - Die andere Hälfte der Augusta Hope

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Die andere Hälfte der Augusta Hope: краткое содержание, описание и аннотация

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Augusta und Julia sind Zwillingsschwestern. Julia ist noch in den letzten Stunden des Juli geboren, Augusta in der Morgendämmerung des ersten August. Obwohl sie gemeinsam auf die Welt kamen, könnten sie unterschiedlicher kaum sein: Augusta sehnt sich in die Ferne, Julia ist zufrieden dort, wo sie ist. Julia ist ruhig und beständig, während Augusta aufgrund ihrer schwirrenden Gedanken und ihres ständigen Reisefiebers «Libelle» genannt wird. Doch so verschieden Augusta und Julia auch sind, sie halten zusammen wie Pech und Schwefel. Bis Augusta ihre Schwester auf tragische Weise verliert. Augusta muss sich neu im Leben zurechtfinden, als ein Mensch, dem viel zu früh eine Hälfte abhandengekommen ist. Doch Augusta, die Libelle, breitet ihre Flügel aus …

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Pierre war stark und starrköpfig, und man wusste nie, was in ihm vorging.

Bei Zion, dem Jüngsten, wusste man es genau. Schon von klein auf trug er das Herz auf der Zunge, wie man so sagt.

Auf dem Gesicht meines Vaters lag immer eine Art Leuchten, als hätte er eine Kerze im Innern, die durch seine Augen flackerte. Ich sehe sein freundliches Lächeln vor mir, von einem Ohr zum anderen, und höre sein Lachen, das aus irgendeiner geheimnisvollen inneren Quelle hervorsprudelte. Ich sehe seine Hände, wie sie aus einem Stöckchen eine Pfeife, aus Kokosnuss und Zwirn einen Fußball für uns formen.

Ich spüre die Umarmung meiner Mutter, die Achseln leicht feucht auf meinen Schultern, ihre warme, weiche Brust an meiner Wange, und ein wohliges Kribbeln vom Nacken bis in die Fußsohlen: Geborgenheit.

Ich sehe uns alle zusammen ums Feuer sitzen, die Zwillingsmädchen, singend, Pierre still vor sich hin brütend, die Zwillingsjungen, buchstäblich unzertrennlich, an den Fußgelenken zusammengebunden, und das Baby in den Armen meiner Mutter noch von einem Rest Himmel beseelt.

»Wir nennen ihn Zion«, sagte mein Vater, als meine Mutter das Kind herauspresste, unter dem Lärm von Schüssen aus einem benachbarten Gehöft.

Die Frauen nabelten das Baby ab.

»Zion, ja!«, rief mein Vater. »Und wir träumen weiter von der Stadt, die da kommen wird!«

Augusta

Am 31. Dezember 1999, dem letzten Tag des zwanzigsten Jahrhunderts und des alten Millenniums, einem Tag mit viel Potenzial für Drama, fand bei Pattons in Nummer 13 eine Silvesterparty statt. Es war das einzige frei stehende Haus im Willow Crescent und stand leer bis auf mehrere Türme identischer Pappkartons, jeder davon mit schwarzem Marker in mysteriösen vokallosen Chiffren wie SZ1/KS oder WZ/BR beschriftet, sodass man denken konnte, Mr Patton wäre beim Geheimdienst.

Wie sich herausstellte, diente die Jahrtausendwende nur als Vorwand, denn der eigentliche Zweck der Party bestand darin, den Patton-Kindern Gelegenheiten für allerlei musikalische Darbietungen zu geben. Und zwar praktisch alle fünf Minuten. Cello, Geige, Klarinette, ein Blockflötenensemble, und das Ganze wieder von vorn, bis wir anderen vor Langeweile fast gestorben waren.

Dann kam der 1. Januar 2000 – Julia und ich waren neuneinhalb, und das Science-Fiction-Zeitalter hatte begonnen.

Es ließ hoffen. Als könnte jeden Moment etwas Gewaltiges passieren. Als würde im nächsten Augenblick ein Bataillon Silberroboter im Crescent einmarschieren. In Wirklichkeit aber rollte am nächsten Tag, dem 2. Januar, ein Flügel über den Bürgersteig. Weil die Pattons (die, wie gesagt, sehr musikalisch waren) aus unserer Straße auszogen. Durchs Fenster sahen wir Tabitha Patton in einem komplett leeren Haus zwischen Umzugskartons Geige üben. Sie war zehn und bereitete sich auf die Musikprüfung in Stufe 8 vor. Sie war auf der Privatschule, wo anscheinend nur Genies rumlaufen.

»Stufe 8, das ist doch grausam«, sagte meine Mutter.

»Oder brillant«, sagte ich (nur aus Opposition, denn ehrlich gesagt konnte ich Tabitha Patton nicht ausstehen).

»Musst du mir immer widersprechen?«, fragte meine Mutter.

Wenige Tage später fuhr ein riesiger, mit ausländischen Wörtern beschrifteter Möbelwagen vor, und Umzugsleute trugen geschnitzte Bänke und strassbesetzte Kissen, antike Vogelkäfige, Hutständer und kanariengelbe Pappkartons ins Haus.

Doch viel besser als all das war das Eintreffen eines dunkelhaarigen Jungen, der scheinbar mühelos vier Kisten auf einmal tragen konnte.

Julia und ich lungerten draußen in unseren Regenmänteln herum, taten, als hätten wir irgendwo im Rondell etwas verloren, und beobachteten den Jungen im Schutz der Trauerweide – übrigens ein lausiger Beobachtungsposten, weil die Zweige viel zu dünn und fransig waren und uns nur bis zur Hüfte verdeckten.

Dann liefen wir rüber und suchten auf dem nassen Bürgersteig vor Nummer 13 weiter, murmelten was von verloren und erfuhren, dass der Junge Diego hieß. Unseren verlorenen Gegenstand vergaßen wir in der Aufregung wieder, und als Diego uns am nächsten Tag fragte, ob wir ihn gefunden hätten, hatten wir keinen Schimmer, wovon er sprach.

Im Rückblick betrachtet war er zwar bloß ein pummeliger Zwölfjähriger, aber er war drei Jahre älter als wir, und für uns war er der Größte mit seiner dunklen spanischen Haut und den schwarzen Augen. Seine Schwester hieß Paloma, was Taube bedeutet, wobei sie nicht gerade ein Täubchen war und dies vielleicht nicht der passendste Name für sie.

»An welches Tier erinnert sie dich denn?«, fragte ich Julia.

»Sag ich nicht«, antwortete sie.

Wir prusteten trotzdem los.

Dann tat es uns leid, und Julia sagte: »Sie hat ein hübsches Gesicht.« Was die Leute eben über dicke Mädchen sagen.

Meine Mutter kochte eine große Lasagne für die Neuankömmlinge, wie es bei ihr Brauch war. Mein Vater war schließlich Leiter der Nachbarschaftswache, da war dies ihrer Meinung nach das Mindeste, was sie tun konnte . Sie überreichte sie an der Haustür und spähte in den Flur, in der Hoffnung, hereingebeten zu werden.

»Es sah ganz schön kahl aus«, sagte sie bei ihrer Rückkehr, »soweit ich sehen konnte.«

»Sie sind doch gerade erst eingezogen«, sagte mein Vater. »Und bestimmt haben sie sowieso andere Bräuche.«

»Möbel werden sie sicher haben«, sagte ich.

Ein paar Tage später beging Diegos ausländische Mutter den Fehler, meiner Mutter die Lasagneform nicht zurückzubringen, die sie 1998 im Urlaub gekauft hatte und auf deren Boden die Worte Quimper, Bretagne zu lesen waren.

»Von einer neuen Nachbarin hätte ich was anderes erwartet«, sagte meine Mutter, die nicht genug Fantasie besaß, um sich in Menschen hineinzuversetzen.

Julia ging rüber zu Nummer 13, um die fehlende Form zu holen, und nahm ihr Lächeln mit. Auf dem Rückweg pflückte sie einen Zweig gelber Winterblüte aus unserem Garten und legte ihn in die Auflaufform, sodass die Küche, als meine Mutter später hereinkam, nach Blütenblättern duftete. Sie wusste einfach, wie man sie nehmen musste. Ich hätte hundert Jahre überlegen können und wäre trotzdem nicht auf die Idee gekommen, meiner Mutter einen Blütenzweig in die Lasagneform zu legen.

Wenn ich jetzt hier in La Higuera im Süden Spaniens meine Geschichte aufschreibe, kann ich, obwohl Hedley Green über dreitausend Kilometer weit weg ist, die Winterblüte im Vorgarten von Nummer 1 riechen, hab den Duft von Julias weichem, hellem Haar in der Nase, noch nass, frisch gewaschen mit Timotei-Shampoo, ich sehe es vor mir, wie es ihr über den rosa Morgenmantel fällt und darauf wartet, geföhnt zu werden. Manchmal setzten wir uns mit gespreizten Beinen hintereinander, zu zweit, manchmal auch noch mit Angela Dunnett aus unserer Straße und Julias leicht dusseliger Freundin Amy Atkins, föhnten und flochten einander die Haare und kreppten sie mit dem Crimper und wechselten uns damit ab, wer hinten sitzen musste und so diesmal nicht frisiert wurde.

»Angela Dunnett braucht vielleicht eher einen Quimper zum Kreppen«, sagte ich mit Blick auf die bretonische Lasagneform.

»Für ihren Sprachfehler kann sie doch nichts«, sagte meine Mutter. »Also lass die Schlaumeierei.«

Ich schämte mich zwar, aber fand es auch ein bisschen lustig, dass Angela Dunnett, die sich immer so toll fand, das R nicht richtig aussprechen konnte. Obwohl sie nur zwei Jahre älter war als wir, führte sie sich auf, als wüsste sie schon alles, was es über die Welt zu wissen gab.

Julia erzählte, dass Diegos Mutter Lola Alvárez hieß, wobei sie sich große Mühe gab, den Namen spanisch auszusprechen. Er bestand aus den schönsten Lauten, die ich je gehört hatte. Außerdem, fügte Julia hinzu, würde Lola Alvárez sich bestimmt doch noch als sehr gute Nachbarin entpuppen, sie hatte ein so liebes Lächeln.

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