Pavel Kohout - Wo der Hund begraben liegt

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Kohout erzählt in seinem Roman in raffinierter, tragikomischer Dialektik von dem Leben, das der Dackel Edison bei seiner Frau und ihm führt, und stellt es dem politischen Hundeleben der Verfemten und Geächteten gegenüber. Der Autor hat sich als seinen Vertrauten, dem er von allen Verfolgungen, Verhaftungen, Verhören und vor allem von der faszinierenden Entstehungsgeschichte der «Charta 77» berichtet, den Dackel Edi ausgewählt. Das Schicksal des Dackels verschmilzt mit dem seiner Herrschaften, die schließlich in eine atemberaubende Kriminalgeschichte verwickelt werden.

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Böhmen, noch Sommer 1972

Eines Tages werde ich wissen: Wenn ihr Hunde euer Gelobtes Land hättet, es wäre Capri, wo ihr sogar in die Metzgerei dürft, doch auch in Österreich, wo mächtige Hygieniker herrschen, gibt es immer noch genügend Platz für euch. Wohl nur die stolze Konditorei Demel am Kohlmarkt kann es sich erlauben, euch vor ihr erhabenes Tor zu weisen; jeder andere Cafébesitzer und Hotelier würde als Hundehasser seinen Verdienst beweinen.

In der Tschechoslowakei ging es nach dem Krieg den Menschen miserabel, warum sollte es den Hunden besser gehen? Wenn der Mensch zum Menschen unmenschlich grausam sein darf, was kann dann Gottes Getier erwarten? Die fortschreitende Aufklärung der sechziger Jahre war ein Segen auch für euch. Eure Rechte wuchsen mit den Rechten eurer Herren. Dein Vorgänger Adam durfte schon wieder in die Konditorei des Karlsbader Grandhotels «Moskva-Pupp», und als er einmal ganz von Sinnen unser Tischchen samt Kaffee mit wildem Sprung mitnahm, entschuldigten sich die Ober eifrig, das habe sicher eine ihrer Kakerlaken verursacht.

Unter Doktor Husák wurden Herren und Hunde erneut hinter die Schwellen ihrer Wohnungen verwiesen. Das bedeutete, dich so zu erziehen, daß du eben dort viele Abende allein verbringen konntest, wann immer wir ausgingen, um die Reste der verschwundenen Welt zu suchen. Als wir dich zum ersten Mal allein zu Hause ließen, standen wir hinter der Tür und warteten, bis du aufhörtest zu bellen, falls man dein piepsendes Kläffen so nennen konnte. Als du nicht aufhörtest, kamen wir zurück und rügten dich, gingen fort, warteten und kehrten zurück, immer erschöpfter, während die Quelle des Alarms in deinem kleinen Körper unerschöpflich schien.

Als wir etwa zum zehnten Mal weggingen, vergaß Zet, das Licht auszumachen, und plötzlich warst du ganz still. Seit der Zeit ließen wir für dich immer eine Lampe brennen und verdächtigten dich, daß du in unserer Abwesenheit zu lesen pflegtest.

Am letzten Julitag gaben wir dich zum ersten Mal in Pflege. Der unweit wohnende, weltweit bekannte Philosoph Karel Kosík erhielt von Zet deine Decke, deine Schale, die Leine und das Fressen sowie eine schriftliche Anleitung, wie er mit dir umgehen sollte, wenn wir uns gegen unseren Willen länger aufhalten mußten: Immer, wenn das Regime jemanden aburteilte, nahm es dabei vor dem Gerichtsgebäude ein paar andere fest.

Der Luftangriff auf Prag und der Prager Aufstand von 1945 hatten mir schon mit sechzehn Jahren gezeigt, wieviel Gesichter der Tod hat. Den ersten Menschen in Fesseln sah ich dagegen erst jetzt, mit vierundvierzig. Es war Karel Kyncl. Als wir etwa vierzehn waren, meldeten wir uns beide für ein Rundfunkensemble, wo während des Kriegs die Finger des nazistischen Jugendkuratoriums nicht hinreichten. Er bestand die Prüfung in Rezitation, ich die im Durchhaltevermögen. Als ich beim Vorsprechen – vor Lampenfieber rot wie ein Krebs – durchfiel, klammerte ich mich derart verzweifelt an die Gruppe der Erfolgreichen, daß man es nicht über das Herz brachte, mich nach Hause zu schicken; aus Not begann ich, für das Ensemble zu dichten.

Nach dem Krieg bezauberten wir miteinander als «Die Zwei» mit unserem postpubertären Charme die Besucher der Internationalen Rundfunkausstellung Mevro. Er blieb beim Journalismus, mich zog das Theater an und uns beide die kommunistische Partei, wo wir jedoch nach und nach unsere Schwierigkeiten bekamen – wie so mancher Intellektuelle in so mancher Partei. Er wegen eines Pamphlets auf den führenden Parteibarden Vítězslav Nezval, ich wegen meines Stücks über dogmatische Kommunisten in der Armee, Septembernächte .

Das Leben trennte uns und führte uns immer wieder zusammen. Diesmal ging es ganz dramatisch zu. Als der Polizeikordon Zet und mich von dem kleinen Gerichtssaal wegdrängte, der mit pensionierten Polizeibeamten gefüllt war, damit der Anschein öffentlicher Verhandlung gewahrt blieb, gelang es mir, über die Hintertreppe wieder dorthin zu gelangen. Man führte mich erneut hinaus, doch plötzlich mußten wir warten, weil die Eskorte vorbeikam.

Der bleiche und magere Freund ging in Handschellen zwischen vier Uniformen. Sein Blick streifte mich nur, denn im Häuflein der Davongejagten drängten sich Arbeiter und Gründungsmitglieder der Partei, darunter seine alten Eltern, die zum Dank für lebenslange Treue jetzt nicht einmal dem Prozeß ihres Sohnes beiwohnen durften. Als ich Doktor Husák von der nächsten Post meinen Protest telegraphierte, wußte ich allerdings, daß es lediglich ein unwirksamer Aufschrei der Seele war.

Er ließ alle potentiellen Verbündeten einsperren und wurde so zum Gefangenen seiner Feinde. Dies geschah freiwillig, aus der Eitelkeit der Macht heraus, ohne daß er in den langen Jahren seiner Gesellschaft irgendeine neue Hoffnung bescherte. Die Tränen, die er vor den Fernsehkameras vergoß, wann immer er von seinen guten Absichten, vom Edelmut der Verbündeten und vom Undank gewisser Störenfriede predigte, rührten deshalb nur noch ihn selbst.

Den Zustand, in den er die Gesellschaft zurückversetzte, spiegelt morbid der tragische Vorfall wider, bei dem er seine Frau verlor. Die Nomenklatura hatte ihr nicht erlaubt, einen einfachen Bruch in einem der führenden slowakischen Bäder behandeln zu lassen, wo es von guten Ärzten nur so wimmelte. Ihr Hubschrauber wurde dann auf dem Weg nach Bratislava durch den Nebel in die Katastrophe navigiert. Der Sonderzug, mit dem der Präsident nachts zu ihr eilte, blieb mitten auf der Strecke vor dem roten Licht am Signalmast hoffnungslos stecken; das ausgesandte Kommando mußte über die Eisenbahnschwellen zur nächsten Station stolpern, wo es erfuhr, daß jeglicher Schienenverkehr auf hohen Befehl unterbrochen worden war, damit der Präsidentenzug freie Fahrt hatte.

In diesem Jahr der ersten neuen Prozesse war er vielleicht trotz allem noch darum bemüht, daß die Forellen der tschechischen Literatur mit europäischem Renommee nicht in den Netzen der Justiz hängenblieben. Aragons Aufkleber «Biafra des Geistes» und Bölls Aufdruck «Kulturfriedhof» hatten das geistige Europa noch einmal mobilisiert. Damals nämlich sprachen im Namen der deutschen Literatur noch Schriftsteller mit der politischen Erfahrung eines Lenz oder Grass und nicht schriftstellernde Möchtegernpolitiker, wie immer sie heißen mögen.

Den Angriff auf die einheimische Kultur erleichterte mehr und mehr die Desertion ihrer Verteidiger. Wie schon meine Erlebnisse im Schriftstellerklub gezeigt hatten, begriff die künstlerische Mittelschicht, daß sie die letzte Chance hatte, den neuen Zug zu erreichen, solange die Normalisierungsgarnitur, die schon das gesamte gesellschaftliche Leben beherrschte, dies zuließ. Als die kulturelle, politische und wirtschaftliche Elite es ablehnte, der militärischen Invasion und ihrer Begründung zuzustimmen, um nicht die Moral oder zumindest das Gesicht zu verlieren, wandte sich das Regime dem Souterrain zu. So kam das Goldene Zeitalter für all diejenigen, die vorher wenig Erfolg hatten – mangels Talents, Charakters oder einfach nur Glücks.

Für unerhörte Belohnungen – die Medien boten den Frontwechslern Aufschläge von über tausend Prozent – waren sie bereit, die Existenz aller aufgelösten Institutionen vorzutäuschen. Gegen die Rolle des Mohren, der gehen muß, wenn er seine Schuldigkeit getan hat, sicherten sie sich gleich von Anfang an mit einem Verteidigungssystem ab, das schon im zweiten Jahrzehnt funktioniert und die tatsächliche Ursache für das versumpfte Wasser geworden ist, über das die Welt staunt: Wer von den «Verirrten» mitmachen wollte, mußte öffentlich Buße tun. Es ist, als ob durch eine solche Kapitulation in den musischen Menschen alle Saiten rissen: Keiner von denen, die sich auf diese Weise «besserten», hat die zu allem fähigen Unfähigen bislang in irgendeiner Weise bedroht.

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