Monika Bonanno
Begraben liegt mein Herz
Der Psychothriller, der euch fesseln wird!
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Monika Bonanno Begraben liegt mein Herz Der Psychothriller, der euch fesseln wird! Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog
Kapitel 1 - Anfang Dezember 2003
Kapitel 2 - Ende Dezember 2003
Kapitel 3 - Im Januar 2004
Kapitel 4 - Anfang Februar 2004
Kapitel 5 - Ende Februar 2004
Kapitel 6 - Anfang März 2004
Kapitel 7 - Mitte März 2004
Kapitel 8 - Anfang April 2004
Kapitel 9 - Mitte April 2004
Kapitel 10 - Ende April 2004
Kapitel 11 - Anfang August 2004
Kapitel 12 - Mitte August 2004
Kapitel 13 - Im August 2004
Kapitel 14 - Der nächste Tag im August 2004
Kapitel 15 - Ende August 2004
Kapitel 16 - Der letzte Tag im August 2004
Kapitel 17 - Anfang September 2004
Kapitel 18 - Derselbe Tag im September 2004
Epilog
Es geht weiter:
Impressum neobooks
Ein menschliches Wesen dachte darüber nach, ein Gleichnis zu finden, um die Folge der widersprüchlichen Gefühle in Gedanken fassen zu können.
Heiße, unfruchtbare, endlose, öde Wüste!
Quälender Durst, Hunger, lähmende Einsamkeit!
Zum Wahnsinn treibender Seelenschmerz!
Eine alles verglühende grausame Sonne!
Sandkörner, die auf der Haut kratzen und das Auge reizen!
Absolute Isolation und die verzweifelte Suche nach dem eigenen Spiegelbild!
Matte Glieder und ein desorientierter Geist!
Unzählige, ausdruckslose sich stets gleichende Sandhügel!
Mutters Gesicht!
Dann, wie aus dem Nichts auftauchend eine Oase!
Grüne schattenbringende Palmen!
Süße, reife Früchte!
Kristallklares, erquickendes Quellwasser!
Reife Kokosnüsse zwischen raschelnden Palmwedeln!
Duftendes Haar und samtweiche Haut!
Der Gesang eines Vogels!
Blühende, duftende blauviolette Orchideen, Veilchen und Rosen!
Ein Zitronenfalter, gelb leuchtend im Sonnenstrahl!
Nur noch ein paar Schritte!
Gleich ist die fruchtbare Stelle erreicht!
Eine einzige richtige Antwort!
Nie wieder erdrückende Hitze, Hunger und Durst!
Nie wieder Einsamkeit! Falsch! Alles löst sich auf!
Die Person betrat das Badezimmer und nahm nacheinander zwei Cremedosen vom Regal, mit liebevollem Blick betrachtete sie die Teile. Ihre Fingerspitzen strichen leicht über die goldfarbenen Deckel, dann flogen die Gegenstände von einem wehmütigen Lächeln begleitet in den Papierkorb unter dem Waschtisch. Es folgten in der gleichen Weise eine Flasche Körperlotion, ein Gefäß mit rosafarbenen Badeperlen, Kamm und Zahnbürste, Behälter mit hellblauem Creme-Lidschatten und rosafarbenem Puder.
Danach ging es in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine aus. Es schenkte sich das schwarzbraune Getränk in eine große Tasse, damit balancierte es zu dem kleinen rechteckigen Küchentisch, setzte sich und legte die Füße hoch.
Mit beiden Händen griff es zur Tageszeitung und betrachtete fasziniert die erste Seite der Boulevardzeitung, die über die Entführung einer jungen Frau berichtete. Seufzend klappte die Person die Zeitung zu. Eine feine salzige Träne kullerte aus ihrem Auge. „Mein Engelsgesicht, warum hast du meine Liebe nicht erwidert? Alles hätte so wundervoll sein können, wenn du gewollt hättest. Warum hast du mir nicht wenigstens einmal gesagt, was ich von dir hören wollte? Warum warst du so grausam zu mir? Jetzt bist du stumm und kalt, so stumm und kalt wie dein Verhalten mir gegenüber. Ich habe dir doch gesagt, dass du meine ganz große Liebe bist, aber du hast dich gewehrt, und dich gegen mich aufgelehnt. Du warst so hinterhältig zu mir.“
Wütend und traurig gab das Geschöpf das benutzte Geschirr in die Spülmaschine neben die Teller und die Sektgläser. Die Gedanken flogen zu den letzten Tagen zurück, zu der bezaubernden Person, die das Glas mit der prickelnden Flüssigkeit an den Lippen gespürt und löffelweise den echt russischen Kaviar gekostet hatte.
Die Gestalt betrat den Schlafraum, dort begann sie mit irrem Blick Ordnung zu machen. Auf dem Boden lag eine rote Holzschachtel, sie hob das Utensil auf und stellte es auf den Nachttisch zurück.
Auf dem Bett lagen ein seidener Morgenmantel und ein weißer Spitzen-BH mit passendem Slip, sie drückte ihre Nase in die Wäschestücke und atmete den Geruch ein. Danach kamen die Dinge hastig in einen Korb, obenauf legte sie eine blauviolette blutverschmierte Rose.
Mit flinken Fingern riss sie die großen farbigen Fotos von den Wänden, brachte dann den Korb voller Erinnerungen hinunter in den Keller und warf seinen Inhalt mit zeremonieller Andacht Stück für Stück in den Brennofen der Heizungsanlage.
Das war die Trauerfeier, denn eine Beerdigung würde es nicht geben.
Der kalte Mond geht auf,
die Wolken ziehen schwarz.
Wie schaurig heult der Sturm,
in meinem Kopf herrscht Schmerz.
Denn in der stillen Dunkelheit
begraben liegt mein Herz.
Kapitel 1 - Anfang Dezember 2003
Es regnete schon den ganzen Tag. In einer Frankfurter Vorstadt saß Sabrina in dem frisch renovieren Reihenhaus am Fenster und streichelte mechanisch den Kater Pascha, der auf ihrem Schoß lag. Sabrina nahm ihn hoch, schaute in seine grünbraunen Augen, dann küsste sie ihn liebevoll auf das Näschen, dankbar schnurrte der Kater und legte seine Pfote auf ihren Arm.
Sie fühlte sich so müde und kraftlos, feine Tränen liefen über ihre Wangen, als sie an das letzte Gespräch mit ihrem Mann dachte. Er hatte sie angebrüllt. „Verdammt, ständig machen die Kinder hier alles kaputt, ich habe es echt dick. Ich kann es nicht mehr ertragen, wie ihr alle euch benehmt, dumm, tollpatschig und achtlos. Es wird hier nichts mehr angeschafft, auch alle anderen Ideen könnt ihr euch in Zukunft aus dem Kopf schlagen! Die Kinder sind schließlich keine Babys mehr, ich verlange, dass sie ordentlicher werden, sorge gefälligst dafür!“
Sabrina konnte diese Aussagen nicht mehr hören, verzweifelt hatte sie ihren Mann angeschrien: „Lass uns doch in Ruhe, du hättest ja keine Familie gründen müssen, wenn du glaubst als Single glücklicher zu sein.“
Ihr Sohn Christian war dreizehn, Kerstin zwei Jahre jünger und das Nesthäkchen Eva sieben Jahre alt. Die Art, wie ihr Mann Thomas sie immer beschuldigte und für alles verantwortlich machte, wie er wegen jeder Kleinigkeit aus der Haut fuhr, machte sie nervlich total fertig. Sabrina wischte sich die Tränen mit einem Papiertaschentuch fort.
Sie schaute aus dem Fenster in den Garten. Die Bäume waren blattlos und sorgfältig zurückgeschnitten, die Rosen gegen den Frost mit Zweigen bedeckt, sie hatte das Laub beseitigt und die Erde umgegraben. Alles sah sehr ordentlich, aber auch so kalt und unfreundlich aus.
„Ach, es könnte schon wieder Frühling werden. Ich hasse den Winter mit seinen ekligen dunklen Tagen“, flüsterte Sabrina dem Kater ins Ohr. Sie war einfach völlig platt, die Belastungen in der Vorweihnachtszeit häuften sich und stressten die dreifache Mutter immens. So viele zusätzliche Termine mussten in den normalen Wochenablauf einfügt werden. Von Montag bis Freitag arbeitete Sabrina täglich fünf Stunden als Buchhalterin in einer großen Werbeagentur. Thomas wollte und konnte ihr nicht helfen, in seinem Job bei der Polizei war er täglich zehn Stunden im Einsatz, danach so kaputt und frustriert, dass er abends müde auf das Sofa fiel.
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