Pavel Kohout - Wo der Hund begraben liegt

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Kohout erzählt in seinem Roman in raffinierter, tragikomischer Dialektik von dem Leben, das der Dackel Edison bei seiner Frau und ihm führt, und stellt es dem politischen Hundeleben der Verfemten und Geächteten gegenüber. Der Autor hat sich als seinen Vertrauten, dem er von allen Verfolgungen, Verhaftungen, Verhören und vor allem von der faszinierenden Entstehungsgeschichte der «Charta 77» berichtet, den Dackel Edi ausgewählt. Das Schicksal des Dackels verschmilzt mit dem seiner Herrschaften, die schließlich in eine atemberaubende Kriminalgeschichte verwickelt werden.

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Danach habe ich mich auch gerichtet und dem Beispiel des seligen Jan Procházka folgend, mehrere Mal auf der Schreibmaschine den gleichen Text mit je fünf Durchschlägen getippt, die ich dann an diverse Einzelpersonen und Institutionen verschickte. Ich habe ausführlich alle Peripetien des alten und neuen Diebstahls beschrieben und den Urteilsspruch des Gerichts hinzugefügt, der wem auch immer das Recht einräumte, was auch immer zu stehlen. Die letzten Worte meines offenen Briefs habe ich mir bei Rostands Cyrano geliehen:

«Aus diesem Urteil leite ich ab, daß ich nach einer Art juristischen Selbstbedienung greifen soll, was ich hiermit tue: Ich mache bekannt, daß Rudo Kazík, Dramaturg des Slowakischen Fernsehens in Bratislava, ein Dieb, Lügner, Bestecher und Lump ist.»

Daß gegen dieses mein Urteil niemals, weder von Kazík noch irgendeiner Institution, Berufung eingelegt worden ist, zwingt mich zu behaupten: Es hat Rechtskraft erlangt.

Kurz nach der Begegnung mit Kazík fuhren wir nach Sázava, um den winterlichen Zustand des Hauses, des Gartens und der Natur zu überprüfen. Vor der Heimfahrt gingen wir spazieren. Auf dem Pulverschnee hatte sich eine dünne Eishaut gebildet. Gleich am Waldrand oberhalb des Hügels Skřivánek ranntest du auf und davon, mein stadtmüder Dackel, als ob man dich aus einer Schleuder geschossen hätte. Als es nach einer Stunde zu dämmern begann, bekamen wir Angst. Wir irrten und pfiffen schon hoffnungslos im Wald umher, als wir den ersten blutigen Tropfen sahen.

Weil du dir die Läufe an der Eisschicht aufgerieben hattest, hast du zum Glück rote Zeichen hinterlassen, an denen entlang wir jetzt stolpernd die Dunkelheit überholen wollten. Dann wären wir beinah über dich gefallen. Still wie ein Mäuschen hast du deine linke Pfote betrachtet, eingeschlossen in einer rostigen Zange. Als Zet sich niederbeugte, schnappte aus dem Schnee eine andere Wildererfalle um ihren Knöchel.

Ich geriet ins Schwitzen, bevor ich euch beide da herausbekam, zum Glück nur mit blauen Flecken und Schrammen. Dein Schutzengel hatte über dir und ihr seine sicherlich rauhhaarigen Flügel ausgebreitet, wie er es noch einige Male tun wird, bis wir uns an den schönen Gedanken gewöhnen, du seist ein Dackel-Achilles. Wo aber wird er am 10. Oktober 1978 morgens sein ...?

26

Böhmen, noch Winter 1974/75

Im ganzen fanden wir vier Paare Fangeisen und brachten sie als Beweis Dr. Brož mit. Selbst Dackelzüchter, war er, einst ein Freund von uns, gegenwärtig wenigstens ein korrekter Nachbar hinter dem großen Feld. Erst nach der Charta 77 , wenn er um seinen neuen Rang als Kreisveterinär zittern wird, läßt er sich im Rundfunk darüber aus, was für einer ich schon immer war.

Wilderei ist in diesem immer noch zivilisierten Land strafbar, außerdem machte die Stärke der Federn, in denen ihr beide während der Nacht erbärmlich hättet erfrieren können, wäret ihr in diesem verlassenen Winkel allein gewesen, aus dem Vorfall einen Anschlag auf Menschen. Deshalb erschütterte es mich, als Dr. Brož verlegen gestand, diese Sitten würden in der Gegend toleriert, gegen den bösen Fuchs, versteht sich, doch bleibe ein dummes Kaninchen stecken, verachte es der staatlich zugelassene Jäger auch nicht: Bis zum Morgen wäre schon jemand gekommen und hätte sie befreit.

Merkwürdig, nichts von den Widerlichkeiten, die wir bis jetzt durchgemacht und durchgefürchtet haben, erfüllte mich mit dem Gefühl einer solchen Ohnmacht wie diese Waldepisode. Und wenn in drei Jahren als letzte Aktion des unbekannten Großen Manipulators der Untersuchungsbeamte Marcel Malkus als Wilderer von Amts wegen für Zet das Fangeisen legt, erinnere ich mich sofort an das Bild von euch zweien, in den zugeschnappten Zangen gefangen und einander erschreckend ähnlich ...

Am Donnerstag, dem 9. Januar, brachte die Zeitschrift Tvorba ein Gespräch mit Bohumil Hrabal. Der regierende Fürst der tschechischen Prosa begrüßte darin die Kulturpolitik der kommunistischen Partei des Doktor Husák, wie sie der letzte Parteitag beschlossen hatte, und meldete sich auf diese Weise aus dem Kulturfriedhof ab. Das Regime konnte das mit Recht für seinen größten Erfolg bei der Gewinnung der Ungebesserten halten, von deren Größten nur noch Jaroslav Seifert, der regierende Fürst der tschechischen Poesie, übriggeblieben war.

Wir waren tief davon betroffen, wie alle unsere Freunde, und auch die Massen seiner begeisterten Stammleser, die einst von Mitternacht an Schlange vor den Buchläden gestanden hatten, wann immer donnerstags ein «neuer Hrabal» herauskommen sollte, und die sich in den letzten Jahren aus Vaculíks Petlice -Ausgaben eigenhändig die wundersamen Romane Ich bediente den englischen König und Die Stadt, in der die Zeit stehenblieb abschrieben.

Der junge Prager Musik-Underground, der immer mehr ins Feuer der Macht geriet, veranstaltete sogar eine Verbrennung der Bücher seines ehemaligen Gottes, der zeitiger Ruhe den Vorzug vor ewigem Ruhm gab. Daß zu den amtlichen Reißwölfen jetzt noch private Scheiterhaufen kamen, erschien mir besonders ganz schrecklich. «Diese Generation erinnert das an gar nichts!» verteidigte sie jemand. Daß diese Jüngeren sich das teuflische Ritual selbst neu ausgedacht haben sollten, kam mir noch erschreckender vor.

Der freie Fall der Gegenstände zwingt den Menschen, nicht am Gravitationsgesetz zu zweifeln. Die historischen freien Fälle hatten mich schon längst davon überzeugt, daß bestimmte Mittel, und würden sie auch zu den heiligsten Zwecken angewandt, gesetzmäßig den Weg zur Hölle pflastern. Diese bedrückenden Flammen jedoch zwangen mich, mich mit Hrabals «Besserung» gründlicher zu beschäftigen. Er war doch schon einmal totgeschwiegen worden, als ich noch glaubte, meine Revolution sei die einzig gerechte in der Geschichte.

Im Vergleich mit den denunziatorischen Widerrufen des Dichtes Holub vom vorvorigen Jahr, und auch mit vielen mea culpa -Eingeständnissen, die folgen sollten, so etwa mit dem Šotolas oder Mencls, die sich aus Reue namentlich von ihren angeblichen Verführern distanzierten, ergab sich Hrabal auf eigene Kosten und auf seinem Niveau: Er ließ sich mitten in sein unwiederholbares Vokabular zwei schäbige Funktionärssätze hineinpfuschen. Sie ragten aus dem Aufsatz heraus wie Balken mit der Aufschrift: Vorsicht, Verseucht!

Jiří Šotola schrieb seine Irrtümer den Redakteuren jener Blätter zu, deren Chefredakteur er vorher gewesen war. Der Regisseur Jiří Mencl beschuldigte jene Filmkritiker der politischen Manipulation, die ihn in den sechziger Jahren eben zu Mencl gekürt hatten. Ich erinnerte mich an die aufrichtige Empörung dieses damals noch jungen Mannes, als er mich 1966 in der Fernsehsendung Der Streit fragte, wie denn die Verbrechen der fünfziger Jahre hinter unserem Rücken geschehen konnten. Die Verbrechen der siebziger Jahre bemühte man sich gar nicht mehr vor ihm zu verbergen, und er stellte diesmal keine Fragen.

Die blutige Mafia der Macht aus den Zeiten des Kalten Krieges begann Mitte der fünfziger Jahre zurückzuweichen aus Angst vor dem Zorn enttäuschter Idealisten, die bereit waren, sich ihrer verratenen Träume wegen zu rächen. Die moderne Mafia der Parteibürokraten stellte bald fest, daß die zornigen jungen Männer der sechziger Jahre sich unter dem Eindruck der Panzer schnell beruhigten und ihre Ideale gegen pragmatischen Zynismus austauschten.

Die Partei, die selbst ihre besten eigenen Kräfte zur Ader gelassen hatte, fand die neuen Verbündeten eigenartigerweise gerade in den einstigen Opponenten. Wie gefallene Mädchen, die sich unter dem weißen Schleier Unbeflecktheit einreden, schufen sie sich eine neue Moral: Wenn sich die Kommunisten gegenseitig auffressen, entstünde endlich der verdiente Raum für sie. Die stillen, aber beharrlichen Rebellen wie Václav Havel, den Philosophen Patočka und andere ihrer geistigen Führer von gestern schrieben sie mit dem Seufzer ab, einen Märtyrer habe die Nation schon in Hus, jetzt brauche sie Lebende, die auch für den bitteren Preis von Konzessionen die tschechische Kultur und Bildung für die Nation erhielten.

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