Pavel Kohout - Wo der Hund begraben liegt

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Kohout erzählt in seinem Roman in raffinierter, tragikomischer Dialektik von dem Leben, das der Dackel Edison bei seiner Frau und ihm führt, und stellt es dem politischen Hundeleben der Verfemten und Geächteten gegenüber. Der Autor hat sich als seinen Vertrauten, dem er von allen Verfolgungen, Verhaftungen, Verhören und vor allem von der faszinierenden Entstehungsgeschichte der «Charta 77» berichtet, den Dackel Edi ausgewählt. Das Schicksal des Dackels verschmilzt mit dem seiner Herrschaften, die schließlich in eine atemberaubende Kriminalgeschichte verwickelt werden.

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Diener seiner ebenso verbotenen Kollegen, deren neue Werke er abschreiben, zuerst nur broschieren, später dann – damit auch ihr Äußeres der Bedeutung entspreche – binden und schließlich sogar mit Originalillustrationen der besten verbotenen Graphiker schmücken ließ, doch ebenso auch Diener des ständig wachsenden Abnehmerkreises, dem er neue Bände in seiner schweren Tasche bis in die Wohnung zustellte und bei denen er meist lange die Schulden eintrieb: den Beitrag für Papier, Farbbänder, Kohlepapier, das Abtippen und das Binden.

Dank seiner furchtlosen Unermüdlichkeit wuchs der Akt geistiger Selbstverteidigung einer kleinen Gruppe zu einer nationalen Institution heran. Er versetzte der Macht einen Schock im kulturellen Bereich, von dem sie sich eigentlich nie erholt hat: Sie fand nicht einmal einen Paragraphen dagegen. Weil es nicht um Pamphlete ging, sondern nachweislich um Kunstwerke, von denen so manches bald darauf im Ausland erschien, weil alles von Hand und nicht mechanisch vervielfältigt war und vor allem, weil jedes Exemplar die Unterschrift des Autors trug, die ihm den Rechtsstatus eines Manuskripts garantierte, kam es dazu, daß die Bände der Edice Petlice bei Hausdurchsuchungen zwar häufig beschlagnahmt, aber dann auch oft zurückgegeben wurden.

Das Regime durfte keine weiteren Berge von Porzellan zertrampeln, wenn es sich gleichzeitig um einen neuen Eintritt in den europäischen Salon bemühte, was der Große Bruder gerade zu brauchen schien. Noch immer war die Kulturwelt bereit, eher Solschenizyn und Böll zu glauben als Hermlin und Engelmann. Das beeinflußte weiterhin sowohl das Denken der Entspannungspolitiker wie auch die öffentliche Meinung Europas.

Die Straflosigkeit der Edition war höchstwahrscheinlich von der gleichen Zauberküche garantiert, die für Zet und mich frische Reisepässe gebacken hatte. Die Zeit sollte bald verraten, daß sich die slowakotschechischen Falken, ob sie wollten oder nicht, an der allöstlichen Brautwerbung beteiligen mußten, mit der man den Westen soeben an den Verhandlungstisch der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa lockte. Von ihr versprach sich die Breschnew-Gruppe, daß sie die militärisch-politische Teilung des gefährlichen Kontinents zumindest für jene sprichwörtlich ewigen Zeiten gesetzlich verankern würde.

Von den vorhergehenden Tauwetterperioden sollte sich diese sicherheitshalber darin konsequent unterscheiden, daß sie keine riskante Erwärmung bewirken, sondern nur ein weiteres Fallen des Quecksilbers verhindern wollte. Die Edition Schloß und Riegel war deshalb nicht im geringsten ein Sproß gesellschaftlicher Bewegung, eine Frühlingsschwalbe, wie es etwa die Filme der tschechischen neuen Welle Anfang der sechziger Jahre waren. Sie war und bleibt ausschließlich Kind ihrer Väter, der tschechischen Schriftsteller der siebziger Jahre, die sich weder als Bürger noch als Künstler entmündigen ließen. Und vor allem Kind ihres Pflegevaters Ludvík Vaculík.

Als Mitte des vorigen Jahrhunderts die tschechische Sprache und Literatur dank der nie totgeschwiegenen Kralitzer Bibel der böhmischen Protestanten nach zweihundert Jahren Germanisierung von den Toten auferstand, verlegte der legendäre Kramerius sechs Dutzend Bücher, die er allerdings auf Gutenbergs praktischer Maschine druckte. Aus der tschechischen Geschichte ragt er bis heute wie ein Denkmal heraus.

Vaculík mit seinen maschinenschriftlichen Auflagen von sechzehn bis zweiunddreißig Exemplaren – ein- oder zweimal von Hand getippt – verbrannte unvergleichlich viel mehr Energie unter unvergleichbar schlechteren Bedingungen: Im Unterschied zum geschätzten Unternehmer Kramerius war er ein Geächteter. Weit über zweihundert Neuerscheinungen von Prosa und Poesie, die er so herausgegeben hat, werden ihm einen Platz in der tschechischen Kulturgeschichte auch dann noch sichern, wenn das Wort «husák», das «Gänserich» bedeutet, wieder nur ein Begriff aus der Naturkunde sein wird.

In der ungleichen Konkurrenz ließ der Ein-Mann-Verlag Vaculík, was die Qualität der veröffentlichten Arbeiten anlangt, alle Verlage des Regimes weit hinter sich. Eigenhändig holte er die tschechische Literatur aus dem Grab, indem er ihre Kontinuität wiederherstellte und den verbotenen Autoren das Gefühl des Publiziertseins wiedergab. Er war es, der als erster das Leben auf den Kulturfriedhof zurückbrachte und den schwierigen und langwierigen Prozeß seiner Auflösung in Gang gesetzt hat.

In jenem Herbst pflegten wir uns beide mit der uns angeborenen Pünktlichkeit mindestens einmal in der Woche an der öffentlichen Sauna vor dem Nationaltheater zu treffen, um dann drinnen eine Stunde lang miteinander, jeder über etwas anderes zu schweigen, oder zuzuhören, wie sich die Mitschwitzer über Versammlungen unterhielten, über Auslandsreisen und andere Erlebnisse aus einer für uns fremden Welt. Nackt und schnurrbärtig blieben wir unerkannt.

Im Schwimmbecken, klein wie ein Spucknapf, in die träge dahinfließende Moldau eingetaucht, teilten wir uns dann knapp und leise mit, was das weitreichende Ohr des Regimes nicht hören sollte. Dort antwortete Vaculík mir einmal auf die Frage, wie es ihm gehe, mit dem Satz, den ich selbst weiterhin dankbar anwenden werde, weil er die ganze Einsamkeit von Verfemten ausdrückt:

«Ich kann mich nicht beschweren. Ich wüßte nicht, bei wem.»

Im Jahre 1980 wurde er von führenden deutschen Schriftstellern für den angesehenen Preis des deutschen Buchhandels vorgeschlagen, der ihm, neben anderem, eine wichtige Immunität hätte verleihen können. Statt seiner bekam ihn der Geiger Yehudi Menuhin, dessen Schreibbemühungen sich niemals mit Vaculiks Geigenspiel vergleichen lassen. Vaculík spielt auch ziemlich gut Geige.

Vielleicht wird es mal in der Zukunft für einen schönen deutschen Musikpreis reichen?

22

Böhmen, noch Herbst 1974

Der Geist von Helsinki steckte noch in der Flasche, er sah ärmlich wie ein Embryo aus, doch war er schon ganz lebenslustig.

Die Schnepfen verließen Böhmen, Zet kam zurück. Die Paß- und Zollbeamten auf dem Flughafen Ruzyně überschlugen sich in Nichtbeachtung. Seit dem Frühlingstag, an dem mich Dr. Černý aus dem Kompost herausziehen ließ, hatte ich keinen Polizisten mehr gesehen, und meine Freunde allesamt ebensowenig. Es schien, daß der mit Wundermacht ausgestattete Mann uns wie eine besorgte Hausfrau jedes Steinchen, über das Zet und ich hätten stolpern und wodurch wir uns dann alles noch einmal hätten überlegen können, aus dem Weg räumte.

Er war sich, glaube ich, sehr wohl klar darüber, daß ich in dieser Zeit auch das geringste Symptom mit einer starken kollektiven Lupe untersuchte, um rechtzeitig herausfinden zu können, ob die Möglichkeit einer befristeten Reise wirklich Kennzeichen einer Wende zum Besseren oder nur eine List war. Und bestimmt war er sich meiner Solidarität mit den Freunden bewußt, die, wenn ich sie jetzt bezeugen müßte, das zarte Gewebe seiner Mühen unwiederbringlich zerreißen würde.

In der Unberechenbarkeit byzantinischer Regime, die am stärksten die Bürger bedrückt, welche in ihr Räderwerk geraten sind, liegt paradoxerweise auch die größte Hoffnung auf Befreiung. Zum Tauwetter, wie es seit dem Krieg fast alle, allgemein «östlich» genannten Gesellschaften erlebt haben – Polen sogar einige Male! –, genügt eine unerwartete tektonische Störung in der herrschenden Gruppe.

Um das System zu erhalten, sind dann die Regime oft zu weitreichenden Konzessionen bereit. Bei glücklicher Konstellation von Personen und Sternen, wie sie hier zuletzt Anfang der sechziger Jahre bestand, kann sich für längere Zeit eine atembare Atmosphäre herausbilden. Bedingung ist, eine solche Chance rechtzeitig zu erkennen, keine wesentlichen Fehler in der Einschätzung von Möglichkeiten und Unmöglichkeiten zu machen, sich nicht auf den Fliegenfänger der listigen Macht zu setzen, aber auch den Schwan der Hoffnung nicht zu verpassen, der so schnell nicht wiederkommt. So verstand ich auch meine Reise nach Hamburg.

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