Max Kretzer - Mut zur Sünde

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Seit Dietrich Frobel vor ein paar Jahren wegen seiner krankhaften Verschwendungssucht für geschäftsunfähig erklärt wurde, führt seine patente Frau erfolgreich das Kontor. Ab und zu kommt er vorbei – die elegante Stadtwohnung ist mit dem Kontor direkt verbunden – und seine Besuche sind von ausgesprochener Liebenswürdigkeit. Diesmal überrascht er seine Frau mit der Nachricht, dass der früher berühmte und bewunderte Tenor Dedo Emmerich sein Comeback in der Oper gibt. Ernestine erschrickt, mit Emmerich verbindet sie mehr als eine lose Bekanntschaft von früher. Die so lebensbejahende Frau hatte damals schon zwei Kinder geboren. Beide zeigten bald die gleichen genetischen Schwächen, die bei ihrem Mann im Laufe der Zeit so verheerende Folgen hatten. Mit dem Mut zur Sünde hatte sie sich auf den so begabten wie charmanten Künstler eingelassen. Dass sie seitdem sein Schweigen über diese Affäre bezahlt, ist der Lohn für ihren Sohn Günther. Keiner weiß, dass das einzige lebenstüchtige Kind der Frobels einen anderen Vater hat. Aber jetzt soll Schluss sein mit den Zahlungen. Doch die Wiederbegegnung mit Emmerich läuft nicht so wie geplant!Max Kretzer (1854–1941) war ein deutscher Schriftsteller. Kretzer wurde am 7. Juni 1854 in Posen als der zweite Sohn eines Hotelpächters geboren und besuchte bis zu seinem 13. Lebensjahr die dortige Realschule. Doch nachdem der Vater beim Versuch, sich als Gastwirt selbstständig zu machen, sein ganzes Vermögen verloren hatte, musste Kretzer die Realschule abbrechen. 1867 zog die Familie nach Berlin, wo Kretzer in einer Lampenfabrik sowie als Porzellan- und Schildermaler arbeitete. 1878 trat er der SPD bei. Nach einem Arbeitsunfall 1879 begann er mit der intensiven Lektüre von Autoren wie Zola, Dickens und Freytag, die ihn stark beeinflussten. Seit dem Erscheinen seines ersten Romans «Die beiden Genossen» 1880 lebte Kretzer als freier Schriftsteller in Berlin. Max Kretzer gilt als einer der frühesten Vertreter des deutschen Naturalismus; er ist der erste naturalistische Romancier deutscher Sprache und sein Einfluss auf den jungen Gerhart Hauptmann ist unverkennbar. Kretzer führte als einer der ersten deutschen Autoren Themen wie Fabrikarbeit, Verelendung des Kleinbürgers als Folge der Industrialisierung und den Kampf der Arbeiterbewegung in die deutsche Literatur ein; die bedeutenderen Romane der 1880er und 1890er Jahre erschlossen Schritt für Schritt zahlreiche bislang weitgehend ignorierte Bereiche der modernen gesellschaftlichen Wirklichkeit für die Prosaliteratur: das Milieu der Großstadtprostitution (Die Betrogenen, 1882), die Lebensverhältnisse des Industrieproletariats (Die Verkommenen, 1883; Das Gesicht Christi, 1896), die Salons der Berliner «besseren Gesellschaft» (Drei Weiber, 1886). Sein bekanntester Roman, «Meister Timpe» (1888) ist dem verzweifelten Kampf des Kleinhandwerks gegen die kapitalistische Konkurrenz seitens der Fabriken gewidmet. Während Kretzer anfangs der deutschen Sozialdemokratie nahestand, sind seine Werke nach der Jahrhundertwende zunehmend vom Gedanken eines «christlichen Sozialismus» geprägt und tragen in späteren Jahren immer mehr den Charakter reiner Unterhaltungsliteratur und Kolportage. Er starb am 15. Juli 1941 in Berlin-Charlottenburg.-

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„Aber erlaube mal, Püppchen — umherschleichen!“ zerrte er die Worte hervor, „wie sich das anhört. Tu ich absolut nicht, du bist doch auch wirklich kein Objekt dazu . . . Ich trete mir nur diese neuen Parkettkähne aus, die mir dieser Idiot von Schuster natürlich wieder zu eng gemacht hat. Dieser ganz unheilbare Idiot! Hat so ein Individibum wohl eine Ahnung, was für einen Kulturmenschen die Hühneraugen bedeuten? Nee. Hat er nicht.“

Danach gab er zunächst seiner Mutter zur Begrüssung den üblichen Handkuss, ganz im Galanteriegenre seines Vaters, natürlich auch mit demselben Achtungsbedürfnis, denn er hatte vor ihr denselben heillosen Respekt wie alle in der Familie. Und nun fuhr er in seinen Kehlkopftönen, die noch komischer wie die seines Vaters wirkten, fort, sich über den Schuhmacher zu beklagen, und zwar mit einer Wichtigkeit, als hinge das Wohl der ganzen Welt davon ab. Er gehörte eben zu den Leuten, die über die nichtigsten Dinge einen Vortrag halten können. Was war ihm sein ganzes Jus, was der innere Mensch, wenn der äussere nicht seine Befriedigung erweckte! Aber sein Ärger war liebenswürdiger Art, mehr das hilflose Jammern eines bedauernswerten Menschen, der seine eigenen Sparren nicht kennt.

Frau Frobel, die sich längst an solche einfältigen Klagen gewöhnt hatte, hörte gleichgültig zu und nickte nur.

Edda jedoch, die über das „Püppchen“ aufgebracht war, sah sie mit einem heimlichen Tipp auf die Stirn bezeichnend an. Sie hatte nur die körperlichen Mängel vom Vater, den scharfen Verstand aber von der Mutter. Fortwährend verdrehte sie wie entsetzt die Augen, schöpfte wiederholt Luft, um etwas zu sagen, und platzte endlich in seine Redepause hinein. „Nun musst du es auch noch mal hören, du Ärmste. Und schon zu Günther hat er denselben Salm daraus gemacht . . . Ja, ich sage Salm, weil du immer Püppchen zu mir sagst.“

Wütend sah sie den Grinsenden an und stiess mit dem Fuss auf. „Denkst du denn, ich weiss nicht, was du damit sagen willst? Ich sei zurückgeblieben und ein unbedeutendes Ding! Ein Püppchen setzt man überall hin, wo man will, nicht wahr? Und da muss es warten, bis man sich wieder seiner erbarmt. Aber ich bin gelenkiger, als du glaubst. Obendrein vernünftiger. Pah!“ Verächtlich hob sie die Schultern. „Denk nur nicht, dass ich um ein Paar Schuhe so viel Theater mache.“

Gerhard schüttelte sich vor Lachen. „Aber Püppchen, Püppchen! Du wächst ja ordentlich.“

„Ma’chen, du musst es ihm verbieten“, wehrte sich die Kleine. „Weisst du, was er noch gesagt hat? Ich würde nie einen Mann bekommen.“

„Aber Püppchen, das sagst du doch selbst immer.“

„Dann brauchst du es doch nicht zu sagen.“ Sie war, eingedenk ihrer armseligen Figur, dem Weinen nahe. Aber, sich beherrschend, liess sie die Worte weiter sprudeln. „Ich beschäftige mich doch wenigstens mit etwas, ich erfülle doch schon meinen Zweck. Papa habe ich heute zwei Stunden bei seinen Münzen geholfen. Und wie hat er mich gelobt! Soll ich dir was sagen, Grosser? Lerne von Günther. Gegen den nimmst du dir so was nicht heraus, trotzdem er auch jünger ist als du. Vor dem hast du Respekt. Siehst du, da hast du auch etwas von mir bekommen.“

Gerhard nahm das wiederum nicht übel, sondern lachte ins Leere, gerade wie sein Vater lachte, wenn er sich damit für den Mangel an Worten entschuldigen wollte. Die Hände in den Hosentaschen, stolzierte er durch das Zimmer. „Respekt, Respekt“, echote er dann. „Natürlich habe ich Respekt vor ihm, du Püppchen. Weil er dazu da ist, später das Vermögen zu vermehren. Einer muss es doch tun.“

Frau Frobel hatte genug von diesem Streit, und so ging sie mit ihnen in das Speisezimmer, wo der Tisch bereits gedeckt war.

Geschäftshaus und Wohnhaus stiessen zusammen und waren im ersten Stockwerk mit einem Durchbruch verbunden. In dieser ruhigen Gegend am Kanal, wo man kein Gegenüber hatte, wohnte und lebte es sich so schön, dass man niemals Verlangen nach dem äusseren Westen gezeigt hatte, obwohl man dort mehrere Mietpaläste besass, in denen alle Annehmlichkeiten der Neuzeit zu finden waren. Gerhard hatte zwar schon manchmal darüber gemuckt, heimlich unterstützt von seinem Vater, aber Frau Ernestine liess sie ruhig grollen und umging die Sache immer mit der Ausrede, dass sie selbst in die Nähe des Geschäfts gehöre und erst Günther so weit sein müsse, dass man sich auf ihn verlassen könne. Sie hatte auch sonst noch ihre besonderen Gründe, die aber niemand von ihnen zu wissen brauchte.

Im übrigen brauchte man sich durchaus nicht zu schämen, in einem Hause zu wohnen, das noch von Schinkel erbaut war und in dem sich schon beim seligen Kommerzienrat Minister wohlgefühlt hatten. In den letzten zehn Jahren hatte man nach und nach sechzigtausend Mark hineingesteckt, um der Wohnung grössere Räume zu schaffen und sie neuzeitlicher zu gestalten, und dieses Kapital musste erst wieder abgewohnt werden.

Das war wenigstens Frau Frobels Meinung, die sie gewöhnlich noch durch Bemerkungen ergänzte, dass man ja, wenn sie mal tot sei, machen könne, was man wolle. Ihr Mann lachte dann gewöhnlich und behauptete, sie werde sicher hundert Jahre alt werden. Gerhard jedoch dachte bei sich: Hübsche Aussicht für den Zug nach dem Westen!

Am Tische sass bereits Annemarie, die Dreizehnjährige, ein blasses, spillriges Ding, mit dem Vogelgesicht des Vaters aus dessen späterer Periode, was sich namentlich zeigte, sobald ihre Augen suchend in die Höhe gingen. Mit diesem Kinde hatte man am meisten durchgemacht, denn, obwohl tadellos gewachsen, war es von frühester Jugend au schwach und kränklich gewesen, trotzdem man es fast in Watte gewickelt und ihm die gesundeste Amme gehalten hatte, die man finden konnte. Die Neigung zur Bleichsucht war nicht herauszutreiben. Ewig war sie müde, klagte sie über Kopfschmerzen, so dass man sie wie ein Wesen aus Glas behandelte. Nur vorübergehend hatte sie die Schule besucht, dann war sie wieder ihrer Erzieherin anvertraut worden, die sich abquälte, sie aus ihrer geistigen Trägheit aufzurütteln. Neuerdings trug man sich mit der Absicht, sie auf mindestens zwei Jahre in eine Pension im Süden zu bringen, deren Inhaberin die Frau eines Arztes war, so dass man sie in guter Behandlung wusste. Geheimrat Völckner, der alte Hausarzt, hatte es so verordnet, und deshalb sollte Frobel senior die Reise nach da unten machen und Edda gleich auf ein paar Wochen mitnehmen.

Ewig voll zappelnder Unruhe, wie Annemarie war, hatte sie das Sitzen bereits lästig gefunden, und so lief sie auf ihren Storchbeinen der Mutter mit den Worten entgegen: „Mammi, wo bleibst du denn? Ich verhungere schon.“ Und sogleich knutschte sie die Mutter ab, springend wie ein junger Hund, der sich mit seinem Schnäuzchen durchaus reiben will. Sie sagte immer Mammi, weil sie das süsser als das „Ma’chen“ der Älteren fand.

Jedes der Kinder hatte überhaupt seine besondere Art, sich der Mutter gegenüber zu geben, die sie alle zusammen am liebsten vor Herzlichkeit aufgegessen hätte. Daran war nicht zu zweifeln.

„Und nachher isst du wieder so wenig“, erwiderte Frau Frobel und schickte dann gleich den Diener hinaus, der ihr heute, wo der Hausherr nicht anwesend war, überflüssig erschien. Das war mit Annemarie immer so: sie hatte zuerst mächtig Appetit, und kam dann das Essen auf den Tisch, so war sie auch schon wieder satt.

„Du gehst gleich nachher ins Bett und nimmst dir deine Wärmflasche“, fuhr Frau Frobel fort. „Und morgen, in der Mittagstunde, fahrt ihr wieder spazieren, du und Edda. Wir haben jetzt immer Sonnenschein, das wird euch gut tun, dir ganz besonders, der Geheimrat ist auch dafür. Ihr werdet euch hübsch die Pelzschuhe anziehen.“

„O ja, Mammi.“ Annemarie klatschte in die Hände und benahm sich beinahe dumm vor Freude. Sie war und blieb immer das Baby.

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