Walther von Hollander - Lucia Bernhöven

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Das Buch gibt ein genaues, buntes, erregendes Bild des 20. Jahrhunderts, dargestellt am Leben einer Frau: der Studentin, Ehefrau, Mutter und schließlich Sängerin Lucia Bernhöven, die Kämpfe, Verwirrungen und Zusammenbrüche durchleben muss, um letztendlich ihre Selbständigkeit zu erringen. Lucia, die Tochter eines preußischen Obersten, erlebt als Kind mit wachen Sinnen noch die Kaiserzeit, als Studentin und junge Frau die hektische Zeit der Inflation, der Umwertung des Geldes und der moralischen Begriffe. Sie erlebt die Jahre des Dritten Reiches, des Krieges, die Brände, in denen die Städte untergehen. Sie rettet ihre Existenz, ihr Leben, ihr Herz durch viele Enttäuschungen und Abstürze, über tiefste Trauer hinweg in eine Liebesehe.

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In diesem Augenblick brach der Dachstuhl des Hauses ein. Drüben auf der anderen Straßenecke flogen auch die brennenden Balken auf die Straße, und gleichzeitig gellten die Warnsirenen von neuem. Wohin jetzt? Wieder in einen Keller. An den brennenden Häusern entlang, die Flugzeuge brummend darüber. Da ... Lichter ... die Weihnachtsbäume, grelle Lichtkugeln, heller als die Brände. Hinein in einen Keller, ins Dunkle! Aus.

Das also war das zweite Feuer, durch das sie hindurchsah, während draußen der Plüggen, der große See, unter dem Hauch eines plötzlichen, verwirrten Tauwindes aufseufzte und zerbrach. Die Eisschollen knisterten und krachten wie die Dachbalken in der Ansbacher Straße. »Eis und Feuer sind dasselbe.« – Wer hatte das gesagt? Kein sehr tiefsinniger Spruch. Ja, richtig, er stammte von einem Privatdozenten der Philosophie, den sie jetzt durch das dritte Feuer hindurch erblickte. Es war das Sonnenwendfeuer 1920, hinter dessen Flammen das Gesicht des Universitätsphilosophen Springmeier auftauchte, eines kleinen, dicken, fröhlichen Mannes, der wie ein Gummiball durch das Feuer hüpfte, vor Lust krähend wie ein junger Hahn und immer wieder andere blumenkranzverzierte Damen mit sich zerrend.

Warum erblickte die Frau durch die drei Feuer hindurch gerade das faunisch-harmlose Gesicht Springmeiers, der nur eine kleine Nebenfigur dieses Festes war, eine Randfigur jenes Sommers? Sie zögerte lange. Dann schrieb sie schwerfällig und wider Willen: Weil die Hauptfiguren genau so erloschen sind. Ja, erloschen. Hinter den Feuern nicht mehr zu sehen. Gesichtslos, augenlos. Und hatte denn damals nicht das Herz geflammt? War es nicht verwirrt von einer süßen Erschütterung? Nachfühlen, nachspüren! Jetzt erinnerte sie sich wieder. Ganz warm spürte sie die gleiche Entzückung.

2

Die Schritte schurrten auf dem Steingrund des Weges, der am kahlen Berghang emporkletterte. Unten, schon von fern gesehen, loderte das Feuer, hörte man Geschrei und Musik, oben, wenn man den Kopf in den Nacken legte, waren Sterne. Der Mann, der neben ihr ging, hieß Reinhold Wilmer. Sie sah jetzt, mit nachtgewöhnten Augen, sein gutgeschnittenes Profil, die kühne Nase, das vorspringende Kinn. Den wohlgeformten Hals, den Schillerkragen. Er bückte sich zuweilen, hob Steinchen auf und warf sie mit Bewegungen eines Diskuswerfers sinnlos in die Nacht. Er blieb plötzlich stehen. Ein Käuzchen schrie und verstummte. Dann Stille. »Hörst du ... der Tau fällt schon.« Sie lauschte, aber sie konnte den Tau nicht fallen hören. Sie wußte aber, daß das, was er gesagt hatte, eine Liebeserklärung war. »Nein, ich kann ihn nicht hören«, sagte sie. Und sie dachte: Ich liebe doch Theo Grain. Ich kann diesen Reinhold nicht lieben. Er nahm ihre Hand. Er drückte sie in das Gras, das an der Bergseite des Weges wuchs. Er sagte lächelnd: »Spürst du jetzt den Tau?« Ihre Hand war feucht und kühl. Sie strich über seine Haare. »Ja – jetzt spüre ich es«, sagte sie.

Sie stiegen bergauf, unten das Sonnenwendfeuer wurde noch kleiner. Das Geschrei, die Rufe verebbten ganz, als der schmale Bergpfad um eine Ecke bog. Ein leiser Wind, der Frühwind vor der Morgendämmerung, wehte ihnen entgegen. Er roch nach Gräsern, Wildrosen und nach dem glühenden Sonnenschein des vergangenen, vergessenen Tages. Das eben war Sommer! Die Steine atmeten noch Sonne, kurz bevor die Sonne wieder aufging.

Einen Kranz von Wildrosenknospen trug Lucia Bernhöven, die Zwanzigjährige, ein langes, lindenblütenfarbenes Sommerkleid und goldene Schuhe, durch deren dünne Sohle der Kiesweg stach. Die halblangen Haare trug sie in dieser Nacht offen. Es ist schwer zu sagen, ob sie damals hübsch war oder rührend oder häßlich in ihrem seltsamen Gewand, mit dem lächerlichen Tandaradeikranz im Haar, in ihrer fast männlichen Eckigkeit, mit den viel zu großen Schritten, mit denen sie sich an die Schritte des Mannes anpaßte, mit den halb blinden, nein, mit den halb wachen Welpenaugen.

Die heutige Lucia, die beim Bauern Mowranke schreibende, unterdrückte die Neigung, über die unfertige, schlaksige Studentin Lucia zu lächeln. Sicherlich war sie auf jenem Nachtspaziergang schön gewesen. Denn sie liebte. Zum ersten Male liebte sie. Unbewußt noch und sich wehrend gegen die Überwältigung durch das Gefühl.

»Sie werden uns jetzt suchen«, sagte Wilmer. Er hatte also ihre Gedanken erraten. Sie hatte gerade gedacht, daß Theo Grain, der Maler, sie suchen würde, der lustige Maler mit den schwarzen Knopfaugen, mit dem braungelockten Kinnbart, mit dem süßen, leichten Tenor, der so zärtliche Volkslieder zur Laute singen konnte und bei dem sie Mittag für Mittag im Atelier oben an den Sonnenbergen hockte. Vier Wochen schon. Theo hatte ein recht hübsches Porträt Lucias gemalt, indem er lustig über ihre Seele schwätzte. Vier Wochen hielten sie eine reizende Kameradschaft. Theo Grain nannte es Liebe. Sie hatte ihm nicht widersprochen. Sie hatte es nicht besser gewußt.

Bis zu diesem Augenblick, in dem Reinhold Wilmer seine Jacke auszog, sie auf den Wegrand breitete, in dem sie sich hinsetzten und einander beide Hände reichten und in dem unzählige Braunellen und Meisen zirpend ihren Morgensang begannen, die Dämmerung die Sterne verblassen ließ und im Osten ein zager Lichtschein anhob.

»Gleich wird die Sonne kommen«, sagte Reinhold Wilmer. Und das hieß: »Ich liebe dich.« »Ich kann schon die Stadt sehen – wie weit sie ist«, antwortete sie. Und das hieß: »Ich liebe dich.«

Der Morgenwind knatterte in dem Pappelgebüsch über ihnen. Er führte Kühle mit, von den Feldern. »Frierst du?« fragte er. Sie schüttelte den Kopf. Sie sahen sich an und lächelten. Er legte seinen Arm um ihre Schulter. Sie rückte ein wenig beiseite, und er nahm den Arm wieder weg. Das hieß: Es ist nicht nötig, die Liebe auszudrücken. Es ist zu früh dazu oder zu spät. Keine Geste, keine Zärtlichkeit konnte ausschöpfen, was sie empfanden. Ein Rausch? Nein. Eine Leidenschaft? Nein. Glück? Ja. Glück. Weiter nichts.

»Wo kommst du eigentlich her?« fragte der Mann nach einer ganzen Weile. Sie wies lächelnd ins Tal, in dem jetzt die dämmerige Stadt sichtbar wurde, mit den schönen Türmen der Stadtkirche, dem nackten Hochhaus von Zeiß, den Villen, die an den Hängen emporkletterten und jetzt im ersten Licht des Morgenrots rosa aufschimmerten. »Nein, ich meine, wo du herstammst. Dein Vater ist sicher ein vornehmer Mann.« Sie zuckte die Achseln und lächelte: »Weiß nicht. Glaub’ nicht.« Er sagte heftig: »Mein Vater ist Arbeiter. Werkmeister. Da unten bei Zeiß.« Sie fragte harmlos: »Ist er nett?« Er spottete bitter: »Er liebt Vertikos, Plüschmöbel und ähnlichen bürgerlichen Unsinn.« Sie lachte: »Du bist Reinhold Wilmer, und ich bin Lucia Bernhöven. Alles andere ist einerlei.« Er murrte: »Das glaub’ ich nicht.« Sie schloß: »Die Sonne ist da. Wir wollen gehen.«

Sie stand auf, griff nach einem verblühten Löwenzahn, pustete den Samen fort, die kleinen silbergrauen Fallschirmchen. Der Wind hob sie auf und wirbelte sie weg. Sie griff in den langen blonden Schopf Reinholds. Sie bog seinen Kopf nach hinten. Sie sagte streng: »Ich muß es dir ja nun sagen. Ich liebe dich. Schade, daß ich es dir sagen muß.« Er sah zu ihr auf und flüsterte: »Du mußt es mir immer wieder sagen.« Sie antwortete nichts. Aber sie spürte einen feinen, stechenden Schmerz, den sie nicht benennen konnte. Sie wußte vielleicht schon, daß die Liebe, ihre erste Liebe, gekommen und aufgeblüht war und schon wieder verwehte, wie die Fallschirmsamen des Löwenzahns verweht waren. Nein – die hatte sie weggepustet. Hatte sie etwa die Vollkommenheit dieser schweigsamen Liebesstunde zerstört?

»Komm«, sagte sie heftig, »komm schnell.« Sie begann den Weg hinabzulaufen. Die Sonne war schon höher gestiegen und wärmte bereits. Sie lief sehr schnell und leicht. Sie hörte die verfolgenden Schritte des Mannes. Sie lief immer schneller. Er konnte sie nicht einholen. Sie lief bis zum Sonnenwendplatz. Dort riß er sie an sich, küßte sie. Sie ließ es sich gefallen.

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