Walther von Hollander - Lucia Bernhöven

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Das Buch gibt ein genaues, buntes, erregendes Bild des 20. Jahrhunderts, dargestellt am Leben einer Frau: der Studentin, Ehefrau, Mutter und schließlich Sängerin Lucia Bernhöven, die Kämpfe, Verwirrungen und Zusammenbrüche durchleben muss, um letztendlich ihre Selbständigkeit zu erringen. Lucia, die Tochter eines preußischen Obersten, erlebt als Kind mit wachen Sinnen noch die Kaiserzeit, als Studentin und junge Frau die hektische Zeit der Inflation, der Umwertung des Geldes und der moralischen Begriffe. Sie erlebt die Jahre des Dritten Reiches, des Krieges, die Brände, in denen die Städte untergehen. Sie rettet ihre Existenz, ihr Leben, ihr Herz durch viele Enttäuschungen und Abstürze, über tiefste Trauer hinweg in eine Liebesehe.

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»Kochen zum Beispiel«, warf Lucia ein, »da bin ich wirklich begabt. Eine große Kochkünstlerin ... leider im Moment bei der Kartennahrung ein Maler ohne Hände.«

»Ja, kochen zum Beispiel«, kicherte Mammi Trömner und goß sich einen zweiten Schnaps ein, »oder meinetwegen auch heiraten. Eine Ehe führen. Das ist ja heutzutage das Schwierigste. Aber das würde sie auch schaffen. Verstehen Sie die Männer? Daß dieses Juwel, unsere Lucia, nicht verheiratet ist!«

Lucia lachte wieder ihr helles, klingendes Lachen: »Ich bin ja noch verheiratet.« Und die Trömner: »Beinahe geschieden, und da stehen noch nicht zehn Männer an, um dieses Juwel – jawohl, ich wiederhole das – heimzutragen?« Und Lucia friedlich: »Würden Sie einen der Männer heiraten, die heute noch frei rumlaufen?« Frau Trömner hob beide Hände zum Himmel, schüttete dabei etwas Schnaps auf die Decke und versuchte unter Bedauernsrufen den Fleck wegzuwischen: »Um Himmels willen – nein, ich bin froh, daß ich im vorigen Jahrhundert geheiratet habe und rechtzeitig Witwe wurde. Mit den heutigen Männern ... das wäre Selbstmord.«

»Und mir muten Sie den Selbstmord zu, Mammi«, seufzte Lucia. »Das nennen Sie Liebe.«

»Nun, meinetwegen«, sagte die alte Dame, »dann gehen Sie eben wieder zum Film und werden dieses Mal berühmt, sammeln Millionen und ziehen sich auf ein Schloß zurück.«

»Und was mach’ ich dann auf dem Schloß ... außer durch die Zimmer wallen und die Dienerschaft befehligen, Hunde dressieren und Jagden reiten?« fragte Lucia schelmisch.

»Abends schreiben Sie dann«, sagte Frau Trömner. Und zu mir gewandt: »Sie schreibt nämlich. Was ... das weiß ich nicht. Sie zeigt es niemandem. Vielleicht, wenn Sie sie bitten ...« Damit trank sie ihren Schnaps aus und ging formlos, grußlos hinaus.

»So, Sie schreiben?« fragte ich mehr aus Höflichkeit als aus Neugierde. Denn aus bösen Erfahrungen habe ich eine panische Angst vor Manuskripten, die irgendwelche Anfänger in ihren Schubladen bergen und einem zur Unzeit ins Haus schicken.

»Ich habe Sie ganz ohne Nebenabsichten hergelockt«, antwortete Lucia, »das können Sie mir glauben. Ich wollte nur nicht allein sein, weil ... nun, es ist einerlei, warum. Aber jetzt scheint es mir, daß ich Sie wirklich hierhergebeten habe, um mit Ihnen darüber zu sprechen. Übers Schreiben. Sie verstehen doch was davon. Gelesen habe ich nur hier und da was von Ihnen.«

»Theoretisches über das Leben und über die Frauen und über die Ehe«, sagte ich. »Ja, so ungefähr«, nickte sie, »aber das macht nichts. Ich wollte nicht über Sie sprechen, sondern über mich. Dazu geben Sie mir bitte noch einen Schnaps.«

Ich schenkte ein und spottete: »Gehört soviel Mut dazu?«

Sie kippte den Schnaps schnell hinunter und sagte dabei: »Ja ... ’ne ganze Menge Mut.«

3

Sie stand mit einem Seufzer auf, trat an den Tisch und legte mit schnellen, etwas fahrigen Bewegungen die Fotografien in den Standrähmchen um. Dadurch wurde ich erst auf die Bilder aufmerksam. Soviel ich sehen konnte, waren es die Bilder von zwei Männern und zwei Kindern. Unter den Büchern holte sie eine große Schreibmappe hervor, kam zurück und setzte sich wieder. »Nein, es geht nicht«, sagte sie mehr zu sich, »was für ein Blödsinn.«

»Also ist es ein Selbstporträt, eine Selbstbiographie oder so was Ähnliches?« fragte ich. Sie nickte: »Alle Frauen, die schreiben, schreiben Selbstbiographien. Die meisten Männer übrigens auch. Was sie erlebt haben, was sie gesehen haben, was sie gedacht, gefühlt, na, und vor allem, was sie gelitten haben. Höchst langweilig. Kein Mensch interessiert sich für die Halsschmerzen des anderen. Ist es nicht so?«

»Es sei denn, er liebte ihn«, sagte ich, weil ich sie in ihrem Monolog unterbrechen wollte. Sie sprach nämlich nicht eigentlich zu mir, sondern zu sich selbst, und es war die Fortsetzung vieler Selbstgespräche in einer nicht durchbrechbaren Einsamkeit.

Lucia nickte. Dann sah sie mich wieder mit ihrem durchdringenden, spöttisch-leuchtenden Blick an: »Und wer sich für die Halsschmerzen des Geliebten interessiert, der tut’s aus Ärger und Eifersucht. Die Halsschmerzen lenken den Geliebten doch von der Liebe ab, ja, sie sind ein Raub an der Liebe. Daher der Kummer.« »Liebe als Egoismus zu zweien ... da ist was dran«, sagte ich, eigentlich mehr, um die etwas zäh gewordene Unterhaltung fortzuspinnen. Die Bernhöven aber fuhr mir ziemlich ärgerlich ins Wort. Sie wollte keine Konversation mit mir treiben. Dazu sei meine Zeit zu schade und ihre auch. An geistreichen Anmerkungen zum Leben, an halbgaren Aphorismen mangle es ihr nicht. Die könne sie am laufenden Band produzieren. Das war eigentlich eine ziemliche Unverschämtheit. Denn ich hatte mich ihr ja wahrhaftig nicht aufgedrängt. Sie hatte mich aufgelesen und mitgeschleppt. Und ich sagte ihr das deutlich.

Sie hörte sich das freundlich an. »Nun geben Sie mir doch noch einen Schnaps«, sagte sie, »wir kommen langsam in das Stadium ehrlichen Gespräches.«

Ich schenkte ihr ein, und wir stießen miteinander an. »Wenn ich grob sein muß«, sagte ich ihr, »so bin ich durchaus nicht ehrlich, sondern höchstens gereizt und nervös«, und reichte ihr die Hand zur Versöhnung. »Und nun wollen wir anständig und kameradschaftlich miteinander reden. So geradeaus, wie es nur Menschen vermögen, die sich nicht kennen.«

Sie nickte, behielt meine Hand in der ihren, betrachtete einen Augenblick neugierig die Linien der Innenfläche, ließ plötzlich los und ging zum Ofen, um ihn polternd und rackelnd wieder in Gang zu setzen. Sie kam zurück, setzte sich auf die Lehne ihres Sessels und sagte vorsichtig tastend: »Finden Sie nicht, daß man sich in den ersten Minuten des Kennenlernens am besten kennt? Da hat man noch die Übersicht über das Ganze, den ersten, frischen Eindruck. Die vielen ablenkenden Einzelheiten sieht man noch nicht. Vorhin, als Sie hereinkamen, mit einem Blick das Zimmer abtaxierten und es mit mir verglichen ... wußten Sie da nicht ziemlich genau, wer ich bin?«

Ich mußte das zugeben. Sie war mir, je länger wir miteinander gesprochen hatten, um so unklarer geworden. Die scharfen Konturen ihres Bildes waren schon wieder etwas verwischt. Jetzt hätte ich nur noch einzelne Charakterzüge beschreiben können, sehr vage Eindrücke von allerlei Gegensätzlichkeiten. Ungebärdig etwa und sehr beherrscht, unkonventionell und an den Formen hängend. Einsam und sehr an das Leben gebunden. Sehr empfindsam und dem Groben zugeneigt. Aber auch äußerlich sehr gegensätzlich: sekundenlang erregend schön, anziehend, ja verführerisch, und gleich darauf wieder durchschnittlich aussehend, etwas zu männlich und betont uneitel. »Sie haben recht«, sagte ich, »ich kenne Sie nicht mehr. Wir können also ruhig von unbekannt zu unbekannt sprechen. Sie können mir z. B. was vorlesen. Ich werde es anhören, meine Meinung sagen und es wieder vergessen. Wahrscheinlich werden wir uns nie wiedersehen.«

Sie lächelte ein liebliches Lächeln, und ich mußte an Rabners, des Journalisten, Anrede »Eure Lieblichkeit« denken. »Wahrscheinlich nicht«, sagte sie, »denn sicherlich sind Sie darin ebenso wie ich: Sie suchen keine Freundschaften. Sie suchen überhaupt keinen Menschen mehr. Aber das Pech will’s, wenn man sie nicht sucht, findet man sie, ja, man stolpert über sie. Hoffentlich erschreckt es Sie nicht, wenn ich Ihnen sage: Wir sind bereits befreundet. Ob wir wollen oder nicht. Stimmt’s?«

Und da ich nicht gleich zustimmte, trat sie zu mir, legte mir die Hände auf die Schulter und setzte sehr herzlich hinzu: »Es ist, ich schwör’ es Ihnen, keine Liebeserklärung, obwohl man sich ja auch in Sekunden hoffnungslos oder hoffnungsvoll ineinander verlieben kann. Es ist wortwörtlich eine Freundschaftserklärung, und Sie können nicht umhin, zuzustimmen. Also trinken Sie auf unsere Freundschaft.« Ich prostete ihr zu. Sie hatte recht. Wir waren befreundet, und wir sind es bis auf den heutigen Tag geblieben, obwohl wir uns nur selten sehen, obgleich wir uns niemals besonders drum bemüht haben, uns zu treffen oder zu sprechen. Es ist eine verläßliche, gute und fruchtbare Freundschaft geworden.

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