Pavel Kohout - Die Einfälle der heiligen Klara

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Kann die fünfzehnjährige Klara hellsehen? Kann sie vielleicht sogar die Lottozahlen voraussagen? Eine ganze Kleinstadt gerät vorübergehend in Aufruhr. Schritt für Schritt entwickelt sich eine ebenso vergnügliche wie turbulente Geschichte von ganz und gar normalen Leuten, die unverhofft mit ganz und gar abnormalen Ereignissen konfrontiert werden. Pavel Kohout erzählt diese Geschichte mit leichter Hand, aber doch auf eindringliche Weise, unterhaltsam, aber doch mit Hintersinn.-

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Indes: Hat man uns nicht gerade das vorenthalten, was ein Naturwunder von einem Taschenspielertrick unterscheidet?

Wenn die eben erst exponierte Handlung reift, dann tut sich oft noch weniger, obwohl sich währenddessen der Lauf der Dinge und deren Kulmination anbahnen. Dann genügt es, in die stehenden Gewässer einen Kiesel des Geschehens zu werfen, und wie vom Blatt, genau nach Lehrbuch, setzen Kollisionen, Krisen, Peripetien und Katastrophen ein.

Freilich: Hat man uns nicht gerade um das beraubt, was das wirkliche Leben über ein Schattenspiel hinaushebt?

Folgen wir nicht dem Beispiel der Faulpelze, Dummköpfe oder Arschkriecher, die lediglich Feuersbrünste, Morde und Bürgermeisterwahlen in die Gemeindechronik eintragen, so daß nach einem halben Jahrhundert kein Mensch mehr feststellen kann, wer in der Gemeinde die schönsten Beine hatte, was zwar nicht alle, aber auch nicht wenige umwälzende Ereignisse erhellen würde. Lernen wir aus den eigenen Tagebüchern, in denen sich verzweifelt oft der Satz »Heute nichts Besonderes« breitmacht, so daß wir nach Jahren zwar genau wissen, wann uns wer welchen Zahn gezogen hat, aber vergeblich herumrätseln, was uns veranlaßt hat, aus so vielen besseren Möglichkeiten ausgerechnet die eigenen Ansichten, den eigenen Beruf und die eigene Frau auszuwählen.

Daher: Behalten wir die Akteure auch an dem Abend im Auge, da die eben erst in Gang gebrachte Geschichte wieder zum Stillstand kommt und alle sich noch als unwissende Reisende darin befinden, die weder von Eisenbahn noch Flugzeug transportiert werden, sondern vom Planeten selbst.

An jenem Abend saß, wie an jedem Abend, die Familie Zima vor dem Fernsehgerät. Auf der Herdplatte erkaltete der Himbeersaft, und die Küche duftete wie ein mittäglicher Garten. Auf dem Bildschirm hatte ein Komiker den unglücklichen Liebhaber abgelöst, und dem Publikum kamen die Tränen jetzt vor Lachen. Auch die Zimas lachten mit.

Der Vater hatte die großen Hände im Schoß liegen. Klára streichelte die weiße Katze. Die Großmutter strickte und dachte an den Opa: Auf dem Heimweg vom Slawenball waren sie bis zur Torbogeneinfahrt des vornehmen Hauses im Prager Stadtteil Vinohrady gelangt, wo sie in Dienst stand. Der Opa setzte ihr begeistert auseinander, das siegreiche revolutionäre Proletariat werde in Kürze auch ihr Joch beseitigen, und die Oma hoffte erregt, er werde ihr noch vorher einen Kuß geben. Mutter Zimová, die sich endlich vor das Fernsehen hingesetzt hatte, kramte ständig abwechselnd in beiden Schürzentaschen. Nach einer Weile fragte Vater Zima:

– Was suchst du, Mama?

– Ach, die Brille ...

antwortete Mutter Zimová.

Der Komiker machte den nächsten Witz, und Eltern und Tochter lachten aufs neue los. Dann drehte sich die Mutter zur Tochter um:

– Dir fällt auch nicht ein, wo sie sein könnte, Klárinka?

– Im Saft,

sagte die Tochter.

– Im Saft?

wunderte sich die Mutter,

– was macht die Brille im Saft?

Sie stand auf, ging zum Herd, rührte mit einer Schöpfkelle im erkalteten Saft und erstöberte etwas. Ein seltsamer Gegenstand kam zum Vorschein; von allen bekannten Gegenständen glich er ausschließlich einer in Himbeersaft gekochten Brille.

– Sie war drin!

rief die Mutter und spülte sie unter der Wasserleitung ab.

– Na also, hurra!

sagte Vater Zima.

– Dankeschön, Klárinka!

sagte die Mutter, als sie, die Brille auf der Nase, wieder vor dem Fernseher Platz nahm.

– Schon gut, Mama,

sagte Klára Zimová und stimmte in das Lachen ihrer Eltern über einen weiteren gelungenen Witz ein.

Die Großmutter küßte den Opa aus eigenem Antrieb und entfloh, schamentbrannt, in die Gegenwart. Forschend betrachtete sie den Bildschirm und erkundigte sich:

– Haben Sie ihn schon erwischt?

Die Antwort erfolgte, wie üblich, unisono:

– Das ist schon was anderes, Oma!

Am selben Abend, fast gleichzeitig, saßen Tikals im Wohnzimmer. Es geschah selten, daß sie so dasaßen, denn der Vater hatte oft im Krankenhaus Dienst, in letzter Zeit sogar um so öfter, als er die neue Schwester Dušková, ebenso bildhübsch wie unerfahren, vor den Zudringlichkeiten der übrigen Ärzte bewahren mußte; heute hatte Schwester Dušková dienstfrei, und so konnte er sich der Familie widmen. Frau Tikalová räumte den Tisch ab, und Doktor Tikal schlug interessiert eine englische Fachzeitschrift auf. Darin befand sich ein Aufsatz über die nichtoperative Heilung von Meniskusschäden, den er unbedingt lesen mußte.

– Papa,

fragte Tikal junior, daheim keine Spur von Häuptling,

– wie wird man Hellseher?

– Was ist das für eine blöde Frage?

– Kann man sich dazu ausbilden lassen?

– Ja. Im Zirkus. Läßt du mich eine Weile lesen?

– Wie kannst du das sagen!

sagte vorwurfsvoll Frau Tikalová. Sie kam eben aus der Küche zurück und zündete sich eine Zigarette an. Den sich häufenden emotionalen Rückziehern ihres Gatten trachtete sie ein gesteigertes intellektuelles Übergewicht entgegenzusetzen.

– Zum Beispiel dieser Hanumann? Kürzlich stand in den »Kuriositäten aus aller Welt« etwas über ihn geschrieben!

– Du meinst wohl Hanussen!

sagte Doktor Tikal ätzend. Die endlose Polemik, die seine Frau aus krankhafter Eifersucht mit ihm führte, ging ihm gleich aus zwei Gründen auf die Nerven: weil sie zu Recht eifersüchtig war und weil sie sich nicht einmal die allereinfachsten Namen merken konnte.

– Wenn du weißt, wie er heißt, dann weißt du auch, daß er ein berühmter Hellseher war,

verkündete Frau Tikalová, deren Übergewicht in letzter Zeit durch das untrügliche Gefühl gesteigert wurde, ihr Gatte habe sich wieder mal mit einem Weibsbild eingelassen.

– Ich weiß nur das, wovon ich mich selbst überzeugt habe. Und das möchte ich gern auch meinem Sohn einimpfen.

Er begann aufs neue mit der Lektüre des ersten Absatzes. Seine Frau setzte sich ihm kampfeslustig gegenüber.

– Wer eine Möglichkeit nur deshalb ausschließt,

sagte sie und überlegte, ob es wieder eine Patientin war oder eine seiner Kolleginnen,

– weil es der Wissenschaft noch nicht gelungen ist, sie aufzuhellen, der hemmt die Entfaltung des Denkens!

Ihr Tonfall ließ Doktor Tikal aufhorchen. Sollte sie von der Existenz der bildhübschen Schwester Dušková bereits Kenntnis erlangt haben? Sicherheitshalber gab er sich äußerst versöhnlich.

– Aber ich will doch nichts hemmen! Ich sage nur meine persönliche Meinung, nichts weiter. Meiner Ansicht nach ist jegliche Hellseherei entweder ein Trick oder ein Schwindel. Darf ich jetzt diesen Artikel zu Ende lesen? Ich muß morgen einen Fall entscheiden.

Er begann zum drittenmal mit der Lektüre des ersten Absatzes.

– Seltsam!

sagte Frau Tikalová und brach ab. In dem Moment hatte sie die Erleuchtung durchzuckt, sie könnte sich den Monatsdienstplan verschaffen: Sollte sie dem Personal angehören, mußte sich die Unbekannte durch einfachen Vergleich mit den Dienstzeiten des Gatten glatt aussondern lassen. Jawohl, dem Herrn Doktor Tikal würde über kurz oder lang nichts anderes übrigbleiben, als wieder einmal zu Kreuze zu kriechen, sich durch reichliches Lösegeld freizukaufen und, was die Hauptsache war, längere Zeit leisezutreten! Der künftige Triumph schwang schon jetzt in ihrer Stimme mit.

– Seltsam,

wiederholte sie,

– daß du’s fertigbringst, nach dem Artikel irgendeines englischen Scharlatans einen Menschen aufzusäbeln, und gleichzeitig schimpfst du auf den Hanussík, mit dem sich die größten Schriftsteller befaßt haben, etwa dieser ... Wie heißt er doch ...?

– Erstens,

sagte Doktor Tikal nun wieder gereizt, weil er sich eben genau ausgerechnet hatte, daß seine Frau von der erst vor knapp einem Monat erfolgten Einstellung der neuen Schwester in der entlegenen Inneren keinen blassen Schimmer haben konnte,

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