Thomas Günter
Die Fälle der Detektei Franz
Band 1
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Inhaltsverzeichnis
Titel Thomas Günter Die Fälle der Detektei Franz Band 1 Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Impressum neobooks
Ich bin ein Immobilienmakler ohne Aufträge. Die Zeit ist eben so. Nicht für mich, mit 45 Jahren melde ich mich doch nicht in das Heer der Arbeitslosen. Nein, selbst ist der Mann. Auto ist da, Büro vorhanden, sportlicher Typ. Na ich will ja nicht angeben aber mein Erscheinen gibt ein gutes Bild ab. Also wird das Schild „Immobilien Thomas Franz“ abgeschraubt und das neue Schild „Detektei Franz“ angeschraubt. Als guter Steuerzahler muss ich mein Gewerbe in der Stadt Hannover nur ummelden. Eine reine Formsache.
Ich muss mir schon einmal Gedanken machen, wie meine Bezahlung aussehen muss. Im Kopf habe ich meinen Tagessatz schon aber mal sehen, wie darauf mein erster Kunde reagiert. Soweit bin ich aber noch nicht. Vor der Ernte muss der Bauer erst einmal den Acker bearbeiten. Also los ans Werk. Handzettel verteilen, Werbung in der Tageszeitung und Wochenzeitung. Nun muss, wie jeder Kaufmann, auch ich auf Kundschaft warten. Ich muss nicht lange warten.
Ein Ehepaar mittleren Alters steht im Büro. Herr und Frau Krone legen mir ein Bild von ihrer Tochter Helga auf den Schreibtisch. „Unsere Helga ist seit vier Wochen verschwunden. Kann ihr Büro das Mädchen, wenn unsere Tochter noch lebt, zurückbringen?“ „Wollen wir davon ausgehen, dass ihre Tochter noch lebt.“ Das Bild zeigt ein schönes 16-jähriges Mädchen. „Nehmen Sie den Auftrag an?“ „Ja, natürlich“, ist meine Antwort. Herr Krone, Beamter. Frau Krone, Lehrerin. Herr Krone zückt sein Scheckheft. „Aber nein mein Herr, erst die Arbeit, dann der Lohn. Meine Dienste kosten pro Tag 200 Euro.“ Ist in Ordnung. Meine Frage in Sachen Polizei wird mit „ja“ beantwortet. „Da sie selten im Haus sind, kann ich einen Schlüssel bekommen?“ „Aber ja Herr Franz, wir lassen ihnen alle Freiheiten.“ „Danke!“
Mein erster Weg an diesem denkwürdigen ersten Tag meines neuen Berufslebens ist der Besuch im Tierheim Hannover. Meinen Wunsch, wieder einen treuen Freund an meiner Seite zu haben, will ich mir jetzt erfüllen. Meine ersten Schritte bei den Hunden werden sofort mit einem großen Schäferhund erfüllt. Genau so, wie mein Ajax vor 20 Jahren. Ohne Scheu oder Angst mache ich seine Tür auf. „Komm mein Freund, deine Zeit hier im Heim ist zu Ende.“ Die Dame im Tierheim versteht die Welt nicht mehr. „Der Hund ist unser schwerster Fall und nun steht er neben seinem neuen Herrn, als ob das schon immer so war.“ „Nein meine Liebe, ich bin nicht sein neuer Herr, sondern sein neuer Freund!“ Die Formalitäten sind schnell erledigt. „Wollen sie kein Halsband und keine Leine?“ „Nein, das brauchen wir nicht. Komm mein Freund, wir haben zu arbeiten. Wie selbstverständlich folgt mir der Hund zum Auto. Der Geländewagen von Honda ist für uns beide genau der richtige Wagen.
Das Haus der Familie Krone ist ein Reihenhaus in einer neuen Siedlung. Wir Beide schauen uns in Ruhe das Zimmer von Helga an. Ich weiß, dass Ajax, mein neuer Freund, sehr gut seine Arbeit macht. Auf dem Weg ins Büro kaufen wir noch einen großen Korb für ihn. Fressnapf und Schüssel muss ich ja zweimal kaufen. Die Überraschung und Freude zu Hause hat sich auf Ajax sofort übertragen. Er hat sofort gemerkt, hier bin ich zu Hause.
Am nächsten Tag besuchen wir die Schule von Helga. „Wir sind von der Detektei Franz. Unser Auftrag lautet, die Suche nach Helga. Also liebe Mitschüler, ich möchte etwas über Helga hören. Alles, auch die kleinste Kleinigkeit, kann uns Beiden helfen.“ Ajax geht schnüffelnd durch dir Reihen der Schüler. Bei einem Jungen bleibt Ajax stehen und knurrt leise. Ich tue so, als habe ich das nicht bemerkt. „Komm mein Freund wir gehen. Kann ich, wenn ich noch Fragen habe, noch einmal zu euch kommen?“
Der junge Mann war der Schnellste beim Antworten. Bis zum Abend müssen wir im Auto vor seiner Haustür warten. Das wird wohl in der nächsten Zeit meine wichtigste Arbeit sein: Warten, Beobachten und Geduld haben. Meine Geduld wird am Abend gegen 19 Uhr belohnt. Der junge Mann kommt mit Roller aus seiner Wohnung. Sein Weg führt mich ins Rotlicht Viertel von Hannover. Um nicht aufzufallen, kann ich nicht mit in die Bar gehen. Also wieder warten. Der Junge kommt sehr aufgeregt ins Freie, ein Anderer folgt. Die Beiden reden mit Füßen und Händen, eine heftige Diskussion. Mir ist sofort klar, es geht um Helga. Ich darf jetzt keinen Fehler machen, das Mädchen ist in höchster Gefahr.
Ich folge also dem Jungen nach Hause. Auf mein Klingeln macht der Vater auf. Ich zeige dem Mann meine Karte: „Ich muss ihren Sohn sprechen.“ Auf dem Flur erscheinen noch die Mutter und Schwester. Ajax läuft sofort auf die Tür zu, öffnet sie und hält den jungen Mann mit Knurren davon ab, aus dem Fenster zu springen. Der Sprung wäre ihm auch schlecht bekommen, die drei Treppen sind wohl doch zu hoch. „Darf ich erfahren, was, dass hier soll?“ „Sie dürfen. Ihr Sohn hat mit dem Verschwinden der Helga Krone zu tun.“ „Das ist doch lächerlich“, versucht die Mutter die Lage zu retten. Ich gehe zum Fenster. „Na mein Freund, dass ist aber doch zu hoch, oder? So, jetzt will ich eine Geschichte von dir hören. Aber die wahre Geschichte sofort.“ „Nun rede doch“, sagt der Vater. „Was ist das für eine Anschuldigung?“ „Ja, es stimmt, ich hänge damit drin. Wenn wir uns nicht beeilen, wird Helga heute Nacht nach Hamburg gefahren. Ich habe Spielschulden in der Bar im Hinterzimmer. Helga soll die Schuld mit Männern abarbeiten.“ „Komm, wir gehen sofort zur Polizei.“ Auf der Wache: „Reden können wir später, jetzt müssen wir handeln und zwar sofort.“
Ein Einsatzkommando stürmt die Bar. Tatsächlich, im Keller, zum Abmarsch bereit, finden wir Helga. Das arme Mädchen ist vollkommen verstört. „Komm, ich bring dich nach Haus zu deinen Eltern. Alles Andere morgen, meine Herren.“ Die Bar wird geschlossen, die Zuhälter verhaftet. Aber wir kennen das ja schon, „Winkeladvokaten“ holen die Strolche morgen wieder in Freiheit. Ein großes Hallo im Hause Krone, sie haben ihre Tochter wohlbehalten wieder. Vater Krone sorgt am nächsten Tag dafür, dass die Medien voll des Lobes über die Detektei Franz sind. Die Polizei will auch noch Einzelheiten von mir wissen. Mein Kommentar: „Betriebsgeheimnis.“ Ajax legt seine Schnauze auf mein Knie: „Na mein Freund, das war unser erster Fall. Wir haben toll gearbeitet.“ Am nächsten Morgen in der Klasse von Helga, wer ist da wohl der Hahn im Korb? Natürlich mein Freund Ajax. Die Streicheleinheiten der Jungen und Mädchen tun dem Hund gut.
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