Pavel Kohout - Die Henkerin

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Lizinka, die Tochter eines Philologen, wird mit sechs männlichen Kollegen auf der «Höheren Lehranstalt für Exekutionswesen» zur Henkerin ausgebildet. Im Zuge der Emanzipation zur ersten Henkerin der Welt übrigens. An der Fachschule für Poenologie lernt sie hängen, guillotinieren, pfählen und rädern. Der vielbödige Roman ist mit einer Fülle von Episoden und Geschichten angefüllt, gleichzeitig garniert mit (pseudo-)wissenschaftlichen Essays und Zoten: eine Mischung wie von Bruegel.-

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Pavel Kohout

Die Henkerin

Roman

Deutsch von Alexandra

und Gerhard Baumrucker

Saga

Für Jürgen und Liza, die mich so viele Jahre überzeugten, dieses Buch müsse geschrieben werden, bis ich es schrieb!

PK

Personen, Schauplätze und Geschehnisse dieses Buches sind, leider, frei erfunden, dafür sind die historischen Informationen und die zitierte Literatur, gottlob, streng authentisch.

Wir leben in einer Welt, wo das Przewalskipferd beinahe schon ausgestorben ist. Wir werden immer häufiger Zeugen, wie die Monopolisierung auf der einen und die Kollektivierung auf der anderen Seite der Welt nicht nur kleine Gewerbetreibende und Landwirte vernichten, sondern auch freie Berufe, mit denen oft schon unersetzliche Erfahrungen der Menschheit verlorengehen.

Ich möchte meinen bescheidenen Text dazu beitragen, daß wir eines Morgens nicht in einer Welt ohne Scharfrichter aufwachen.

Pavel Kohout

Sázava, im August 1978

I

Am Gründonnerstag erwies sich, daß Lízinka Tachecí die Eignungsprüfung für das Konservatorium der dramatischen Künste nicht bestanden hatte.

Der Vorsitzende der Kommission, ein prominenter Mime, teilte ihrer Mutter Lucie voll ungeheucheltem Bedauern mit, die Jury habe erst nach stürmischer Diskussion so befunden, da auch wiederholte Versuche gezeigt hätten, daß ihre Tochter aufgrund ihrer Verschlossenheit sicherlich viel eher als Ärztin ihr Auskommen finden würde, als Wissenschaftlerin oder als Schriftstellerin.

Am Karfreitag offenbarte sich, daß Lízinka auch die Aufnahmeprüfung für die weiterführende Stufe des humanistischen Gymnasiums, von ihr auf dem Anmeldeformular an zweiter Stelle angeführt, nicht bewältigt hatte.

Der Direktor der Schule, ein eminenter Pädagoge, eröffnete ihrer Mutter voll unverhohlener Wehmut, das Kollegium habe erst nach hitziger Debatte befunden, da auch neue Tests erbracht hätten, daß ihre Tochter aufgrund ihres Aussehens gewiß viel eher als Fotomodell Karriere machen würde, als Mannequin oder als

1

Schauspielerin.

Als Dr. phil. Tachecí aus dem Büro heimkam, fand er nur seine Tochter vor. Sie saß im Eckwohnzimmer vor dem Fernsehgerät und betätigte die Schaltknöpfe. Drückte sie den einen, so schlugen zwei Männer verbissen mit den Fäusten aufeinander ein. Drückte sie den zweiten, so sang ein Kinderchor Volkslieder. Drückte sie beide zugleich, so erschien eine weiße, rauschende Fläche.

– Na, wie war’s? fragte Doktor Tachecí.

Lízinka zog, anderweitig eingenommen, die schmächtigen Schultern hoch.

– Wo ist Mama? fragte Doktor Tachecí.

Lízinka nickte in Richtung Schlafzimmer.

Doktor Tachecí ging in die Diele und drückte sacht die Klinke herunter. Es war zugeschlossen. Nach einer kleinen Weile klopfte er leise an. Nichts rührte sich. Nach weiterem Zögern fragte er seine Gattin schüchtern durch die Tür, ob sie Tee wolle oder etwas anderes.

Darauf stürzte Frau Lucie in die Diele heraus und schrie, sie wolle vor allem nicht mit einem Menschen zusammen leben, der seiner einzigen Tochter nicht zum Studium verhelfen könne. Dann schloß sie sich weinend im Bad ein.

Doktor Tachecí briet seiner einzigen Tochter das einzige noch vorhandene Ei – die anderen waren schon gefärbt und schickte sie, die zu zart und empfindsam war, um Zeuge der weiteren Ereignisse zu werden, ins Bett. Dann begann er an die Badezimmertür zu klopfen und besänftigende Worte zu äußern. Die Stille entsetzte ihn immer mehr. Er wußte nicht, wo das Gas abgeschaltet wurde, wußte jedoch, daß im Bad auch Rasierklingen und Tabletten waren. Er begab sich zum Telefon und blätterte zerquält im Teilnehmerverzeichnis. Mit seiner Familie verkehrte er nicht, Freunde hatte er keine, und die Polizei fürchtete er; unter dem Druck der Situation beschloß er, die telefonische Lebenshilfe anzurufen.

Der diensthabende Psychiater hörte sich seinen unzusammenhängenden Bericht an und fragte:

– Wie lange ist sie schon dort?

– Etwa zwei Stunden, sagte Doktor Tachecí.

– Macht sie das oft? fragte der Psychiater.

– Nein sagte Doktor Tachecí, gewöhnlich schließt sie sich im Schlafzimmer ein.

– Wo schlafen dann Sie? fragte der Psychiater.

– Gewöhnlich im Bad, sagte Doktor Tachecí.

– Dann schlafen Sie heute im Schlafzimmer, sagte der Psychiater, so können auch Sie es mal genießen.

– Entschuldigen Sie, sagte Doktor Tachecí, aber ich habe die begründete Befürchtung ...

– Entschuldigen Sie, sagte der Psychiater, aber ich habe heute zum drittenmal nacheinander Nachtdienst, ich würde selbst mit dem Bad vorliebnehmen. Glauben Sie, sie würde ans Telefon kommen?

– Ich glaube nicht, sagte Doktor Tachecí, ich dachte, ob Sie nicht hierher ...

– Schwerlich, sagte der Psychiater, ich muß am Telefon bleiben, in diesen Tagen drehen uns massenhaft Eltern durch. Haben Sie kein Stemmeisen?

– Was ist das? fragte Doktor Tachecí.

– Sie sind Philosoph? fragte der Psychiater.

– Philologe, sagte Doktor Tachecí.

– Aha, sagte der Psychiater, wie wär’s dann, wenn Sie ihr sagen, der Schulinspektor möchte sie sprechen?

– Entschuldigen Sie, sagte Doktor Tachecí, ich lüge grundsätzlich nicht.

– Herr Doktor, sagte der Psychiater, vielleicht ruft mich gerade jemand an, dem ich wirklich helfenkann. Solange Sie sich Grundsätze leisten können, ist Ihr Fall keineswegs hoffnungslos.

Doktor Tachecí legte langsam den Hörer auf. Da kam seine Frau aus dem Bad. Sie war festlich frisiert und ausdrucksvoll geschminkt, als ginge sie zu einem Ball. Ohne ihren Mann eines Blickes zu würdigen, zog sie ein goldenes Notizbüchlein aus der Handtasche, trat ans Telefon, wählte eine Nummer und wartete, mit dem Absatz aufstampfend. Dann fragte sie mit glockenheller Stimme:

– Oskar?

– Ja, sagte Oskar, wer spricht dort?

– Lucie, sagte Frau Lucie.

– Welche Lucie? fragte Oskar.

– Lucie Alexandrová, sagte Lucie Tachecí.

Doktor Tachecí stand vor dem Bad, schluckte.

– Lucie Alexandrová! sagte Oskar, ist ja phantastisch! Lucie!

– Was machst du, Ossi? fragte Frau Lucie, immer noch ledig?

– Versteht sich, sagte Oskar, und du immer noch verheiratet?

– Versteht sich, sagte Frau Lucie, ich dachte, ich könnte wieder einmal auf ein Gläschen bei dir vorbeikommen.

Doktor Tachecí sagte vom Bad her:

– Lucie ...

– Das wäre ja phantastisch, sagte Oskar, bloß ...

– Du bist nicht allein, sagte Frau Lucie.

– Versteht sich, sagte Oskar.

– Ich komme gern ein andermal, sagte Frau Lucie, heute brauche ich eher deinen Rat.

– Suchst du ein Auto? fragte Oskar, oder eine Wohnung?

– Nein, sagte Frau Lucie, ich habe eine Tochter.

– Gratuliere, sagte Oskar, suchst du einen Hort?

– Ich habe sie seit fünfzehn Jahren, sagte Frau Lucie.

– Was? Ja so, entschuldige. Das war also schon vor fünfzehn ...? Ist ja phantastisch!

– Man hat sie nicht in die höhere Schule aufgenommen, sagte Frau Lucie, sie schien ihnen entweder zu schön oder zu gescheit.

– Wozu braucht sie dann die höhere Schule? fragte Oskar.

– Ich will, daß sie etwas wird, sagte Frau Lucie, ich will nicht, daß es ihr so ergeht wie mir.

– Lucie ... sagte Doktor Tachecí vom Bad her.

– Höhere Schule, sagte Oskar, Herrschaft, wer wäre da ... Wer hat mir da ... Moment, da gibt es doch so eine Kommission ... Sekunde, Krümelchen ...

– Das hast du schon lange nicht mehr zu mir gesagt, sagte Frau Lucie.

– Was? Ja so, entschuldige, ich sag’s auch nicht zu dir.

– Schade, sagte Frau Lucie.

– Hat es eine Woche Zeit? fragte Oskar, bis ich aus den Bergen zurück bin? Wir könnten dann alles auf einmal erledigen.

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