Walther von Hollander - Der Eine und der Andere

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In «Tatiana. Eine Liebesgeschichte unter Emigranten» könnte doch eigentlich alles so klar und einfach sein. Egbert von Kranebitter, mit seiner Familie aus dem Baltikum nach Berlin geflohen, hat Irma geheiratet, die ebenfalls einer baltischen Familie entstammt. Man lebt zusammengepfercht in Berlin, Egbert hat aber zügig nach seinem Studium eine Anstellung bekommen und er hat Irma gefunden. Wenn da nicht auf einmal in Berlin die geheimnisvolle, reizvolle, jeglichen Rahmen sprengende Tatiana auftauchen würde, die Egbert kurz zuvor zufällig in Zürich kennengelernt hat. Und jetzt wird geliebt, gezögert, dann wieder versucht, die Dinge ausgesprochen und doch wieder nicht. Die Situation spitzt sich zu, als es für Irma bald nicht mehr zu bezweifeln ist, dass Egbert in eine «Weibergeschichte» verwickelt ist. – In «Der Eine und der Andere» begibt sich Regierungsrat Dr. Lüdecke von Berlin aus in das kleine Ostseebad. Er muss Abstand nehmen von den Ereignissen in der Hauptstadt, im Zuge deren die von ihm geliebte Karoline den Tod gefunden hat.-

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Jetzt in der Halle wirkte naturgemäss die Verdoppelung einer auffälligen Erscheinung verblüffend. Die Augen aller Gäste waren auf die kleine Gruppe gerichtet. Selbst die Boys – auf Nicht-Neugier-Zeigen dressiert – verlangsamten ihre Schritte und blickten schräg auf die beiden unheimlichen Damen.

Tatjana liess im Bristol und im Adlon anklingeln. Aber es war alles besetzt. Erst als sie ein wenig zornig selbst ans Telephon ging, bekam sie in einem Hotel am Tiergarten die gewünschten Zimmer.

Sie nannte aber dem Empfangsherrn ihre neue Adresse nicht. Prantikoff – so fuhr es ihr im Abgehen durch den Kopf – konnte ruhig seinen Teil vom Ärger abhaben. Im neuen Hotel war sie bald sehr zufrieden mit dem Wechsel. Die Zimmer gingen auf den Tiergarten hinaus. Das eine hatte einen gegen Aussicht abzudeckenden Balkon, auf dem man Sonnenbäder nehmen konnte.

Die Abendsonne schien gerade auf die Fliesen und auf die bescheidenen Blumentöpfe. Unten war das unablässige Schnurren der Autos der Hauptton. Zuweilen hörte man eine Elektrische um die Ecke weinen und ab und zu einen Autobus wie auf Bierfässern vorbeistampfen.

Die Hauptsache für Tatjana waren aber die bunten Bäume, von denen sie sich in Zürich so schwer getrennt hatte und die sie nun ein paar Kopfsprünge weit jenseits der Strasse wiederfand.

Frau Gawrilowa schlug den Schleier hoch und blieb in Hut und Mantel am Balkongitter stehen. Die eine Hand hatte sie in die Hüfte gestemmt. Sie döste etwas vor sich hin. Zuweilen schüttelte sie den Kopf, wie wenn sie eine Fliege verscheuchen müsste. Aber es war nur das zu verscheuchen, was sie die Ankunftsmelancholie nannte. Das war alles so langweilig: das Umherstehen, bis das grosse Gepäck kam, die ersten Telephongespräche mit Bekannten, die Verfügung über den ersten Abend. Ach ja, Bekannte sind dazu da, den Menschen traurig zu machen.

Was würde wohl Herr de Convenent zu klagen haben, welchen Liebhaber Hermine zur Westen betrügen, welchen Grad die Leidenschaft des Barons Okito (den sie Baron Harakiri nannte) angenommen haben? Wieviel Geld würde dieses Mal das Mitleid mit der „mütterlichen Freundin“ Primenko kosten? In welchem Theater trat der jugendliche Komiker Holzer auf, der sie vor zwei Jahren entzückt hatte und wohl auch noch heute entzücken würde, wenn er seine böse Zunge ein wenig seiner tadelfreien Gesinnung hätte unterordnen können? Was machte der Bankier Engel, der von seiner Frau so heftig betrogen wurde, dass er sich notgedrungen als Don Juan fühlen musste? Ob man den Architekten Fanz zu sehen bekam, der, im Augenblick die grosse Mode, ganz Berlin W über seinen Kamm schor? Frau Gawrilowa rieb sich seufzend die Augen. Welche Fülle der Ungesichter!

Sie wandte sich dem Zimmer zu. Die Koffer waren inzwischen angekommen. Das Bad war eingelaufen. Frische Wäsche lag auf dem Diwan, Tatjana begann sich auszuziehen. Sie ging dabei summend im Zimmer auf und ab. Ihre Stimme hatte nun eine herrliche tenorale Färbung. Sie spann die Töne langsam und traurig. Als Refrain kam dann ein herrischer Aufschrei. He ... Hepp ... He ..: Hepp ... laut, peitschend, männlich. Dann wieder die Melodie zwischen wenigen, kaum auseinanderliegenden Tönen hin und her gleitend. Es war eines jener Wolgaschifferlieder, von denen sie unzählige kannte und zuweilen einige sogar in der Öffentlichkeit sang.

Mitten im Lied hielt sie dann inne, um den Professor Mengsdorf anzurufen. Ja, sie sei da. Nun nun, man würde ja sehen. „Heute abend? .... Eine hohe Ehre für Sie, Herr Professor! Freundin sogar versetzen? ... Nein, keine Konsultation nötig. Weder nötig noch möglich. Ich schätze leidenschaftliche Frauenärzte nicht.“

Noch den Hörer in der Hand haltend und lustigen Unsinn schwatzend, probierte sie mit einer Zehe die Wärme des Wassers, stieg dann mit einem Bein hinein, nickte ins Telephon, hängte ohne Abschied ein und liess sich auch nicht durch gleich darauf erschallendes Klingeln stören. Behaglich und mit vielen Dehnungen wälzte sie sich in der angenehmen Wärme.

Nachher liess sie sich von Fräulein Printemps massieren, schickte sie bald fort, weil sie ihren ungeschickten Tag hatte, und bearbeitete selbst lange und sachlich ihren ganzen Körper. Eine kleine Verschiebung des Gewichtes am linken Bein stellte sie sofort mit Unmut fest und machte sich mit Eifer und Verbissenheit daran, diesen Fehler zu beseitigen. Eine Stunde darauf, kurz bevor Prantikoff ihren Aufenthalt entdeckt hatte und mit vielen Zornreden im Busen die Treppen heraufgestürmt kam, verliess sie am Arm des Professors Mengsdorf, des „dämonischen“ (und in Wirklichkeit aussergewöhnlich tüchtigen) Frauenarztes, das Hotel, um ins Theater zu fahren.

Mengsdorf war selbstverständlich ausgezeichneter Laune. Nicht nur, dass er Tatjana leidenschaftlich liebte, nein, was für eine Reklame war es für ihn, mit der schönen Frau Gawrilowa gesehen zu werden!

5.

Wer war die Gawrilowa? Was war es mit der Gawrilowa? Eine Anfrage bei ihren Bekannten hätte merkwürdige Ergebnisse gehabt. War sie etwa keine Kokotte, weil sie über ein in der Bank von England lagerndes Vermögen von vielen Millionen verfügte? War sie etwa keine bedeutende Sängerin, weil sie höchstens alle halbe Jahre einmal öffentlich sang? War sie etwa keine Männerjägerin, weil es langsam – und sehr wider die öffentliche Meinung – durchsickerte, dass die Männer, mit denen sie vertraulich umging, mit denen sie reiste, wohnte, alle nicht an das heiss erstrebte „Ziel“ kamen? War sie, die Lieblingsschülerin der Pawlowa, etwa keine bedeutende Tänzerin, weil sich die Wigman abfällig über sie geäussert hatte?

Tatjana war eine ausgezeichnete Figur für alle Konventikel von Snobs und Übersnobs. Man konnte jemandem, der, sagen wir von der Kemp begeistert war, so herrlich entgegenhalten: „Und die Gawrilowa? Ha, Sie kennen nicht die Gawrilowa?“ Man konnte in Gespräche über Tanz einstreuen, dass die Gawrilowa die einzige sei, die Ballettechnik und Ausdrucksmöglichkeit des modernen Tanzes miteinander zu verbinden wusste; und man war nur selten in der Verlegenheit, auf einen Gegner zu treffen, weil nur wenige die Gawrilowa hatten tanzen sehen. „Schon weil sie prinzipiell nur nackt tanzt, ist der Zuschauerkreis begrenzt“, konnte man schmunzelnd schliessen.

An diesen Schwätzereien, Gerüchten und Verhimmelungen war natürlich einiges richtig. Tatjana Gawrilowa hatte eine herrliche Stimme und eine ungewöhnliche Begabung für Tanz. Aber soviel sie stimmlich und körperlich (sofern es überhaupt eine Trennung von Körper und Stimme geben kann) arbeitete, so wenig lag ihr an dem Resultat dieser Arbeit für andere. Sie lachte jeden aus, der sie eine „Künstlerin“ nannte. Sie meinte, dass heutzutage Künstler sein ein unnützes Ding und ein unverlangtes Opfer an die Menschheit darstelle, und sie wünschte nicht ein Quentchen ihres Lebens zu „opfern“. Sie arbeitete „nur für sich“, und zwar arbeitete sie zumeist streng und viel. Manchmal freilich liess sie auch monatelang alles liegen, um einer Marotte willen, einer Laune zuliebe, einer Kleinigkeit wegen – wie ihre Freunde sagten.

Man kann schon aus der Heftigkeit dieser Ausdrücke ersehen, dass diese Marotten zuweilen Mannsgestalt hatten. Dann war es auch nur die Jagd nach einem Stoff, der so leicht wie warm wie bunt sein sollte, nach einem Parfüm, das einmal eine mitreisende Dame in der Eisenbahn gehabt hatte, nach einer Blume, die einmal in Nizza ... oder auch nach einem Ort, an dem es keine Menschen und vor allem keine Männer gäbe.

Derlei Suchen unterbrach die systematische Arbeit natürlich fühlbar, und so kam es, dass die Technik der Gawrilowa sowohl im Tanz wie im Gesang nicht auf der Höhe ihres Talentes stand. Für uns ist es müssig, zu untersuchen, ob der Reiz ihres Gesanges und das Ergreifende ihres Tanzes vielleicht gerade in dem Mangel an Technik lag, oder ob eine schärfere Arbeit es ihr ermöglicht hätte, wirklich „die Bedeutendste in zwei Kunstgebieten“ zu werden.

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