Walther von Hollander - Der Eine und der Andere

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In «Tatiana. Eine Liebesgeschichte unter Emigranten» könnte doch eigentlich alles so klar und einfach sein. Egbert von Kranebitter, mit seiner Familie aus dem Baltikum nach Berlin geflohen, hat Irma geheiratet, die ebenfalls einer baltischen Familie entstammt. Man lebt zusammengepfercht in Berlin, Egbert hat aber zügig nach seinem Studium eine Anstellung bekommen und er hat Irma gefunden. Wenn da nicht auf einmal in Berlin die geheimnisvolle, reizvolle, jeglichen Rahmen sprengende Tatiana auftauchen würde, die Egbert kurz zuvor zufällig in Zürich kennengelernt hat. Und jetzt wird geliebt, gezögert, dann wieder versucht, die Dinge ausgesprochen und doch wieder nicht. Die Situation spitzt sich zu, als es für Irma bald nicht mehr zu bezweifeln ist, dass Egbert in eine «Weibergeschichte» verwickelt ist. – In «Der Eine und der Andere» begibt sich Regierungsrat Dr. Lüdecke von Berlin aus in das kleine Ostseebad. Er muss Abstand nehmen von den Ereignissen in der Hauptstadt, im Zuge deren die von ihm geliebte Karoline den Tod gefunden hat.-

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Gesprochen wurde von den Eheleuten sehr wenig, und ihre Beziehungen hätten sie untereinander gar nicht zu benennen vermocht. Manchmal lachte Irma, wenn sie allein war, lachte leise und herzlich darüber, dass man Egbert und sie nun allgemein als Mann und Frau ansah, ansprach, ja respektierte. Wie merkwürdig: Nach so viel „vorläufig“, „einstweilen“, und „als noch“ sollte das Gegenwärtige schon etwas bedeuten!

Das Leben ging so seinen Gang. Das Frühjahr 1924 brachte zu der unerträglichen Kälte, die weit bis in den April hinein dauerte, auch noch die Angst um v. Kranebitters Stellung. Es fanden überall sehr weitgehende Entlassungen statt, und am fünfzehnten jeden Monats fassen die drei Frauen angstvoll in ihren engen Zimmern umher und warteten auf den heimkehrenden Egbert. Aber der kam immer mit derselben gleichmütigen Undurchdringlichkeit (die nun mal zu den Berufsmännern gehört), hängte seinen Hut an den Haken, streifte sorgsam die Handschuhe ab, zog den Mantel langsam aus und setzte sich sofort zu Tisch. Manchmal konnte es dann die alte Frau v. Kranebitter nicht mehr aushalten und fragte, ob alles in Ordnung sei. Meist aber warteten alle drei geduldig, bis Egbert mit der Sprache herausrückte.

Nun, man kam um alle diese Klippen herum. Merkwürdigerweise wurde Kranebitter sogar in eine bessere Stellung versetzt, eine Tatsache, die niemanden mehr erstaunte als ihn selbst. Unerfindlich, wie man darauf kam! Er hatte jetzt eine Art Repräsentationsposten inne, zu dem ihn wohl sein Name, aber nicht seine Kleidung und auch nicht sein etwas stöckriges Benehmen befähigte.

Er fühlte sich zuerst sehr unbehaglich dabei, war ein paar Tage zu Hause grenzenlos gereizt und unliebenswürdig und gewöhnte sich dann. Er machte seine Sache sogar vorzüglich. Aber er wusste das nicht. Wer hätte ihm das auch wohl sagen sollen? Die Direktoren hüteten sich, ihn zu loben, weil sie glaubten, sie würden die ausgezeichnete Kraft dann nicht so billig behalten können, und die Frauen zu Hause verstanden und wussten von seiner Tätigkeit so viel wie ein Deutscher von Politik.

In den Oktober 1924 fiel v. Kranebitters Reise nach Zürich. Das kam ganz plötzlich. Von heute auf morgen musste er reisen. Pass und Visum waren durch die Empfehlung des Werkes in einem Tage besorgt worden, und Kranebitter fuhr abends mit einer Aktentasche der Direktion, in einem binnen vierundzwanzig Stunden auf Geschäftsunkosten gefertigten Anzug und Mantel, mit einem bis ins Kleinste durchgesprochenen Auftrag, ab.

Wie er so am Fenster des Zweiterklasseabteils lehnte, den schwarzen, kleinen Hut etwas schief in die Stirn gedrückt, den Kragen so hoch geschlagen, dass gerade noch die ewige Zigarette hinausschauen konnte, ähnelte er, wie Frau v. Kranebitter gerührt feststellte, ganz genau seinem seligen Vater. Tante Lisa, die gleichfalls voll Stolz auf den „fixen Jungen“ sah, blieb auch in diesem Augenblick dabei, dass das lange schmale Gesicht der Hollschen Familie zuzuschreiben sei, während die kleine Irma, die heute zum ersten Male ein kleines, schwarzes Seidenhütchen aufhatte, um das sich einige sparsame Reiherfedern in bizarren Linien sträubten, ihr Gesichtchen angestrengt zu ihrem Mann aufgeschlagen hielt und ihn in der seltsamen Mischung aus Frage und Bereitschaft, aus Lächeln und Fremdheit anschaute, mit der sie immer bei ihm war.

Seltsamerweise stieg Egbert, als die Schaffner bereits mit den Türen zu klappen begannen, noch aus dem Wagen, hob Irma hoch und hielt sie lange und sanft an seiner Brust. Das war bei diesem Menschen, der jede Zärtlichkeit in Gegenwart Dritter verabscheute, ein ganz ungewöhnlicher Vorgang. Tante Lisa wandte sich auch errötend ab und vergass beinahe zu winken. Ihr Taschentuch begann erst zu flattern, als der Zug sich um die erste Ecke krümmte.

Die drei gingen dann zu Fuss nach Hause. Erstens sparte man Geld. Dann aber war dieser Abend von sommerlicher Milde. Bei Josty sassen die Menschen dicht gedrängt im Freien, und in der Tiergartenstrasse schnurrten die offenen Autos über den blanken Asphalt, klapperten die alten Spazierfahrtdroschken, schob sich eine Schlange von Menschen in die Alleen, die nach warmem Nebel und erstem Laubfall rochen.

Irma fühlte sich zum ersten Male in ihrem Leben glücklich. So war also doch mehr an der Liebe dran, als sie vermutet hatte! Wie warm konnte ein Herz klopfen! „Nun fährt er schon“, murmelten die beiden Alten andächtig und nahmen Irma in die Mitte.

Zu Hause zog sich Irma sofort zurück. Sie legte sich aus Spass heute nicht in ihr Bett, sondern richtete mühsam Egberts Lager her, legte sich ihr Kissen noch auf Egberts Kissen und lag so, den Kopf sehr hoch gestützt, eine ganze Weile im Hellen. Sie konnte beim besten Willen nicht schlafen. Es war so wehmütig allein und doch wieder auch schön. Es fehlte etwas, aber es war auch etwas da, was sonst fehlte. Sie konnte so richtig vor sich hinlieben, ohne Gefahr, den grossen Mann bei seinem Lesen, Rauchen oder Starren zu stören. Als sie gegen zwölf noch immer nicht schlafen konnte, wurde es ihr ungemütlich. Es war auch so heiss. Schliesslich kroch sie beschämt in ihr Bett zurück, löschte das Licht und steckte sich eine Zigarette an. Sie rauchte sonst selten, und es schmeckte ihr nie. Aber es schien ihr nun schön zu sein, auf den Glutkern zu starren, und ausserdem verbreitete sich bald jene Luft im Zimmer, die ihr die Schlafluft zu sein schien.

v. Kranebitter, für den diese Reise die erste Unterbrechung seines fast fünfjährigen Berliner Aufenthaltes war, verbrachte die Reisenacht ausserordentlich erregt und unruhig. Gut nur, dass er seinen Platz an der Gangtür hatte. Denn sonst hätte es bestimmt einige heftige Proteste gesetzt, die sich bereits bald hinter Wittenberg in einem scharfen Knurren seines Gegenübers ankündigten.

Egbert brachte daraufhin die meiste Zeit stehend am Gangfenster zu. Es tat ihm unbeschreiblich wohl, dass da Bäume waren und Gärten, Wälder und ein Fluss, Häuser, einzeln und in kleinen Rudeln. Gott ja, dachte er, es gibt eine Welt! Es standen Tränen in seinen Augen. Der Mond kam mit grossem Nebelhof über einem unbekannten, schwarzen Wald herauf. Die Landschaft blieb eine Weile zwischen rotem und silbernem Licht in undurchsichtiger Dämmerung. Dann schoben sich die Schatten unter dem zunehmenden Mondlicht zusammen. Es gab den milden Gegensatz zwischen Dunkel und Licht, in dem die Farben verschwimmen und die Töne besonders gut durchdringen. Einmal hörte Kranebitter ein Pferd, das dicht an der Eisenbahnschranke stand, durch das Klirren und Stampfen der Räder schnauben.

Das erschütterte ihn ganz unmittelbar. Nicht – wie man denken sollte – als Jugenderinnerung, sondern vielmehr, weil da gar nicht zusammengehörige Sachen auf ihn zustiessen, Landschaft, Mond und Pferd, das alles stillstand, und Egbert, Zug und Wunsch, das alles davonlief. So – meinte es ganz jungenhaft in ihm – müsste das Leben sein. Gleichzeitig: Zusammenstoss ganz fremder Dinge und Vorbeistreifen an dem stets ganz anderen. Und dann (aber das blieb natürlich ganz innen bei ihm, und er hätte es, wie immer, nicht benennen können) müsste, da das Fremde ja heransauste mit dem Willen, den Menschen zu zersprengen, müsste eine Kraft da sein, Fremdes und Eigenes (wir hätten gesagt: Welt und ich) zusammenzufügen. Woher diese Kraft kommen sollte, hätte er nicht sagen können. Kraft im Menschen selbst, das hatte er nicht erfahren und wusste nichts davon.

Es kam jedenfalls in dieser Nacht der einfache Gedanke nicht mehr zur Ruhe, dass er eiligst „etwas erleben“ müsse, gleichgültig was. Er dachte dabei gar nicht an seine Frau. Im Gegenteil: ihm als „verheiratetem Manne“ lag derlei traditionsgemäss sehr fern. Einige seiner Kameraden bekannten sich zwar zu „modernen Ideen“ und lebten danach, aber die ganze Betrügerei, das Heimlichtun, das er da immer sich entwickeln sah, war nichts für Egbert. Eine Frau? Das war nun Irma. Punktum!

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