Walther von Hollander - Der Eine und der Andere

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In «Tatiana. Eine Liebesgeschichte unter Emigranten» könnte doch eigentlich alles so klar und einfach sein. Egbert von Kranebitter, mit seiner Familie aus dem Baltikum nach Berlin geflohen, hat Irma geheiratet, die ebenfalls einer baltischen Familie entstammt. Man lebt zusammengepfercht in Berlin, Egbert hat aber zügig nach seinem Studium eine Anstellung bekommen und er hat Irma gefunden. Wenn da nicht auf einmal in Berlin die geheimnisvolle, reizvolle, jeglichen Rahmen sprengende Tatiana auftauchen würde, die Egbert kurz zuvor zufällig in Zürich kennengelernt hat. Und jetzt wird geliebt, gezögert, dann wieder versucht, die Dinge ausgesprochen und doch wieder nicht. Die Situation spitzt sich zu, als es für Irma bald nicht mehr zu bezweifeln ist, dass Egbert in eine «Weibergeschichte» verwickelt ist. – In «Der Eine und der Andere» begibt sich Regierungsrat Dr. Lüdecke von Berlin aus in das kleine Ostseebad. Er muss Abstand nehmen von den Ereignissen in der Hauptstadt, im Zuge deren die von ihm geliebte Karoline den Tod gefunden hat.-

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Der Herr schien es kaum zu merken, da im gleichen Augenblick eine lustige Frauenstimme aus dem gegenüberhaltenden Schlafwagen scholl – eine jener seltenen Stimmen, die hell und nicht gequetscht, hoch und mühelos, kraftvoll und nicht schrill sind. „Vite vite, Prantikoff!“ rief die Stimme „oh quelle soif!“ und gleich darauf wie ein kleines Kind, das eben eine Vokabel gelernt hat, Deutsch mit russischem Akzent: „Dürrstig! Dürrstig!“

Diese Stimme vermochte nicht nur den auf den Namen Prantikoff hörenden Herrn zu äusserster Kraftanstrengung zu begeistern, so dass er sich wie ein Hecht springend gegen die Letztstehenden warf, und da er nicht ganz das erwartete Hindernis fand, mehr ins Freie taumelte, als er wollte, und beinahe zu Boden geglitscht wäre ... diese Stimme riss auch die Gesichter aller Kaffeegierigen wie an einem Faden herum.

Viel war allerdings nicht zu sehen. Aber Egbert wusste sofort, dass er diese hellblauen Augen in Verbindung mit schwarzen Haaren auf dem Zürichsee gesehen hatte, und so stimmte er in das fröhliche Gelächter der Umstehenden ein, die teilweise über den taumelnden Prantikoff grinsten, teilweise sich an der lustigen Stimme erfreuten.

Nachher, in der Weiterfahrt war Egbert doch ein wenig unruhig. Wie merkwürdig, dass diese Frau im gleichen Zuge sass! Wie komisch, dass sie mit ihrem lackroten Kanu nicht zum Zürichsee gehörte! Dann konnte ja derlei Überraschendes genau so gut am Wannsee geschehen wie am Zürichsee. Dann machte es nicht die Landschaft, nicht die Gegend, ja dann konnte das Ungewöhnliche an jeder Strassenecke stehen und das Abenteuer aus jeder Sekunde sprühen.

v. Kranebitter hatte damit etwas Wesentliches erkannt. Er wusste bereits – ein wichtiger Schritt – von der Allgegenwart des Ungewöhnlichen. Nur noch ein Schritt, so war er an der Stelle, wo man ergreift: Dieses Ungewöhnliche ist im grossen und ganzen ein Phantom, eine Fata Morgana, die nur in Wüsten vorkommt. Es ist wesentlich nur für unsichere Kantonisten. Um das Gewöhnliche und Gegenwärtige geht der Kampf. Der Lebendige braucht keine Abenteuer, weil er ein Schicksal hat.

Die Ankunft in Berlin war ungemütlicher, als v. Kranebitter es gewünscht hatte. Die aufrichtige Freude Irmas, die sich wie immer in einem ungeduldigen Scharren mit dem linken Fuss äusserte, war da und das Kopfnicken und strahlende Aufschauen. Aber v. Kranebitter musste sich über den Kopf seiner Frau hinweg umsehen, ob er nicht die hellbraune Frau erblicken könne. Er hätte sie doch zu gerne in ganzer Figur gesehen. Er hätte auch gerne gewusst, wie sie ging.

Um das alles zu erfahren, hätte er nur ein wenig nach vorn zu schauen brauchen. Da stand nämlich Tatjana im Schutze einer Sandsteinsäule und sah sich (auf alle Fälle) den Riesen vom Zürichsee einmal an. Auch von seiner Frau versuchte sie etwas zu erspähen. Aber sie sah nur ein paar Reiherfedern auf und ab nicken und einen grauen Mantelkragen, der neuer und hübscher hätte sein können. Tatjana holte zum Arger Prantikoffs, der missmutig und verschlafen war und jedes Ankommen sowieso verabscheute, ihr Lorgnon hervor. Ja – der Schnurrbart war auch bei vollständigem Anzug nicht schön. Seine slawische Wehmut hätte man entbehren können. Der Schnurrbart (räsonierte sie für sich) gibt dem Gesicht den Zug von oben nach unten. Das Gesicht ist aber von unten nach oben gebaut. Wird aber – schade! – nicht so getragen. Gewicht des Gesichtes liegt doch gar nicht im Kinn, sondern in den Augen. Eigentlich möchte die Stirn tragen. Kann aber nicht. Muss auch nicht. Augen liegen wie in einem Tal. Rundum eingefasst von den vorspringenden Backenknochen und den Stirnknochen. Ach, der eckigen Augenbrauen wegen, deren der Mann sich schämt, trägt er den Schnurrbart. Der Gegensatz ist verschmitzt ausgetüftelt. Wirkt aber nicht. Vor allem, junger Mann, sehen lernen! Natürlich läuft er wie alle Deutschen mit dem Kopf voran. Wenn der Körper so ungelenk bleibt, entläuft der Kopf, denn der Hals ...

Hier ergriff Prantikoff mit Energie ihren kleinen Koffer und zog sie daran ein Stück weiter. Tatjana steckte lachend das Lorgnon weg. Sie hatte genug gesehen. Vor dem Bahnhof bestieg sie den hellblauen Mercedes-Wagen Prantikoffs, roch liebenswürdig an den Nelken, die in zu grossen Sträussen knallrot an beiden Fenstern angebracht waren, lächelte Prantikoff zu, winkte mit gelben Handschuhen und liess sich mit ihrer Zofe ins Esplanade fahren, während Prantikoff leise mit der rechten Backe zuckend in seine Dahlemer Villa abfuhr.

Das Ehepaar v. Kranebitter ging dicht hinter Tatjana durch die Sperre. Egbert sah sogar den Lederhut leuchten, aber er wusste nicht, wem er gehörte. Dann kam auch schon die Begrüssung mit Mutter und Tante, die freundlich über das Geländer winkten und den kaum acht Tage Weggewesenen wie aus schwerer Gefahr errettet bewillkommneten. Frau v. Kranebitter nützte die Gelegenheit, Freudentränen zu vergiessen, weidlich aus. Tante Lisa verbarg ihre Rührung hinter heftigem Schulterklopfen und murrenden Redensarten. Es war auch noch ein Bureaubote da, der zwar die Besorgung des Koffers übernahm, aber Herrn v. Kranebitter sofort auf die Direktion bestellte.

Egbert war eigentlich müde und eher ein wenig festlich gestimmt. Schliesslich machte ihn aber die Wichtigkeit seiner Mission ganz stolz, und so fuhr er wie ein richtig wichtiger Mann – das Direktionsauto wartete auf ihn – vom Bahnhof in schnellstem Tempo „zu einer Konferenz“.

Es stellte sich natürlich heraus, dass alles Wesentliche in Egberts Telegrammen gestanden hatte und dass die Begleitumstände genau so gut in den nächsten Tagen hätten erörtert werden können, aber es lässt sich naturgemäss kein Direktor gern die Gelegenheit entgehen, „in Gesellschaft einiger Kollegen mit geschärfter Aufmerksamkeit dem Berichte des Beauftragten zu lauschen, der – soeben aus der Schweiz zurück – seine Meinung von den Abschlüssen dahin zusammenfasste, dass ...“

Die Konferenz, an die sich allerlei Privatgespräche anschlossen und deren wichtigstes Ergebnis war, dass Egbert eine Summe als Gratifikation zugesprochen erhielt, die es ihm ermöglichte, die ganze Familie mit Winterschuhen zu versorgen, dauerte fast vier Stunden. Zu Hause fand Egbert die Familie nebst einem engen Freundeskreis mit knurrenden Mägen vor leeren Tellern sitzen. Er war nun wirklich etwas abgespannt, und ihm schien die Luft im Zimmer bedrohlich und erstickend. Einen Augenblick sass er verzweifelt mit Irma Arm in Arm auf dem Diwan in der Kammer. Dann zog er ihr ein zartes und buntes Seidenkleidchen an, das entzückend zu dem Weizenblond ihrer Haare passte und das er eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges in Zürich hatte kaufen können. Irma besah sich vorsichtig im Spiegel. Sie freute sich sehr und dankte ganz ergriffen. Des Kleides wegen (rechnete sie im stillen aus) hatte Egbert doch vierundzwanzig Stunden dritter Klasse gesessen, statt, wie ihm bezahlt wurde, zweiter.

Dann aber zog sie das Kleid schnell wieder aus. „Das Hallo da drin ist so anstrengend, wenn man was Neues anhat.“ Egbert nahm sie lachend auf den Arm und trug sie ins Zimmer. Das Hallo, das da losbrach, störte sie nun nicht. Sie fühlte sich sogar sehr zu Hause darin. Als sässe man gemeinsam in einem Bad. Sie fühlte sich in diesem Augenblick ihrem Manne zum ersten Male befreundet.

*

Die Ankunft Tatjana Gawrilowas vollzog sich dieses Mal nicht reibungslos. Im Esplanade hatte man durch eine Kette von Zufällen die gewünschten Zimmer nicht freihalten können. Der Empfangschef schwänzelte betrübt um Frau Gawrilowa herum. Er entschuldigte sich abwechselnd französisch, russisch und deutsch und empfahl angelegentlich die benachbarte Zimmerflucht. Frau Gawrilowa passte das nicht. Sie stand kerzengerade und abweisend, das Gesicht vom engmaschigen Schleier streng verhüllt, in der Halle. Die Zofe, Mademoiselle Printemps, dem Alter nach nur wenig ihrem Namen entwachsen, stand zehn Meter links hinter ihrer Herrin. Abwesend und gegenwärtig zugleich. Sie war – eine Marotte Tatjanas, die, einmal aus bestimmten Gründen ausgedacht, die Regel für die Reise blieb – vom Hut bis zum Schuh genau wie ihre Herrin gekleidet. Figürlich war der Unterschied zwischen beiden Frauen nicht nennenswert. Die Haltung allerdings schloss jede Verwechslung eigentlich aus. Aber wer hat dafür ein Auge? Jedesmal, wenn Tatjana die Feinnervigkeit und das Unterscheidungsvermögen ihrer Freunde durch das Auftreten von Fräulein Printemps auf die Probe stellte, musste sie seufzend die Plumpheit der Männer erkennen.

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