Walther von Hollander - Der Eine und der Andere

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In «Tatiana. Eine Liebesgeschichte unter Emigranten» könnte doch eigentlich alles so klar und einfach sein. Egbert von Kranebitter, mit seiner Familie aus dem Baltikum nach Berlin geflohen, hat Irma geheiratet, die ebenfalls einer baltischen Familie entstammt. Man lebt zusammengepfercht in Berlin, Egbert hat aber zügig nach seinem Studium eine Anstellung bekommen und er hat Irma gefunden. Wenn da nicht auf einmal in Berlin die geheimnisvolle, reizvolle, jeglichen Rahmen sprengende Tatiana auftauchen würde, die Egbert kurz zuvor zufällig in Zürich kennengelernt hat. Und jetzt wird geliebt, gezögert, dann wieder versucht, die Dinge ausgesprochen und doch wieder nicht. Die Situation spitzt sich zu, als es für Irma bald nicht mehr zu bezweifeln ist, dass Egbert in eine «Weibergeschichte» verwickelt ist. – In «Der Eine und der Andere» begibt sich Regierungsrat Dr. Lüdecke von Berlin aus in das kleine Ostseebad. Er muss Abstand nehmen von den Ereignissen in der Hauptstadt, im Zuge deren die von ihm geliebte Karoline den Tod gefunden hat.-

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Gegen vier Uhr schlief er für eine halbe Stunde ein. Aber die Welt, um Gottes Willen die Welt! dachte er, als er bei einer Weiche aufwachte. „Die Welt,“ murmelte er und stampfte wieder im Gang auf und ab, „die Welt wartet nicht auf dich.“ Der Mond draussen war im Untergehen. Es wurde noch einmal dunkel zwischen Mond und Sonne.

3.

Die Herren, mit denen Egbert in Zürich zu tun hatte, empfingen ihn selbstverständlich als einen gesellschaftlich und geschäftlich gleichstehenden Mann. Sie wussten ja nicht, dachte Egbert verstohlen, dass er in einer winzigen Kammer in der Courbièrestrasse mit seiner Frau hauste. Übrigens war der junge Herr Stepptar, mit dem Kranebitter zuerst zu tun hatte, gleichfalls ein Neuling, der seine erste selbständige Verhandlung leitete. Die überhöflichen Verbeugungen dieser beiden jungen Männer voreinander zeigten also weniger Hochachtung an als Angst. Egbert ging aber bei dieser und bei allen folgenden Unterredungen nach kurzer Einleitung ganz gerade auf sein Ziel los, was ihm auf der Gegenseite den Ruf eines scharfen Kontrahenten eintrug und was die ganze Angelegenheit in zwei, statt, wie vorgesehen, in vier Tagen zu Ende brachte. Kranebitter drahtete seine Ergebnisse an die Direktion nach Berlin und gönnte sich noch einen Tag Zürich. Abends musste er sowieso mit den Vertragsgegnern speisen.

Den Vormittag über war Egbert am Mythenkai, dort, wo die Terrasse so weit in den See springt. Er hatte sich lang auf eine Bank gelegt unter dem Laubdach einer Traueresche, die sich manchmal in dem sanften Wind duckte und zuweilen mit den äussersten Enden ihrer gebogenen Zweige das Wasser streichelte. Durch die Zweige sah er den See, der, von Möwenschwärmen überwimpelt, von Booten und Dampfern befahren, von Sonne beglänzt, lustig und festlich aussah. Die Stadt mit den breiten Hotels, mit den Luxusvillen am Wasser und den Steilstrassen darüber, der Blick über den See, über die Dörfer am Rand bis zu den blauen Hügeln und weissen Bergen, das alles kannte Egbert aus Abbildungen, die seine Eltern von der Hochzeitsreise mitgebracht hatten. Er erinnerte sich genau an das Album, das in lila Samt mit dem eingepressten Wappen der Kranebitters auf dem Marmortisch im Salon in Schledden gelegen hatte. Ausserdem hatte er Zürich einmal in einem Kaiserpanorama gesehen, einer Art Guckkastenrotunde, an deren Ferngläser man die Augen gepresst halten musste, während mit allerlei Klingelzeichen eine Reihe von plastischen, bunten Bildern am Beschauer vorübergezogen wurde. Das war in Dorpat gewesen, als er seine beiden älteren Brüder, die dort aktiv waren, kurz vor dem Kriege besuchte. Seitdem ... er richtete sich seufzend auf. Nun sass er in Zürich. Zwischen dem Kaiser panorama in Dorpat und der Wirklichkeit hier, welch eine tiefe Schlucht! Er schüttelte den Kopf. Es hoben sich allerlei Gedanken vom grauen Herzgrund. Hätte er in sich hineinschauen können, so wäre er sehr erstaunt gewesen. Da drängte sich das bleiche Wurzelwerk der Wünsche herauf, da wimmelte das bunte Getier der Begierden, da wuchsen die hellen Schösslinge eines unterdrückten Lebenstriebes rasch und steil und durchstiessen an allen Lücken die Herzmauer. Was in der Tiefe gekeimt, was mit einem schwarzen Wurzelhaar seine Nervenstränge übersponnen hatte, all dieses, das nicht leben und nicht sterben konnte, das hatte ein wenig Luft bekommen. Licht fiel in das Kellergrau. Sonne des Zürichsees taute.

v. Kranebitter war sehr unruhig. Sonst wusste er nichts. Es ging ihm im Seelischen noch so, wie es fast allen unter uns im Körperlichen geht. Die Kämpfe und das scharfe Gegeneinander, das Auf und Ab der Mikroben, der Bazillen, der Würmer, wir spüren nur wenig, wir wissen fast nichts davon und sind noch immer dem ausgesetzt, was „es“ mit uns anfangen will.

Egbert nahm sich ein Boot und fuhr hinaus. Seine breiten Hände legten sich gut und stark um die Ruder. Endlich wieder hob sich die mächtige Brust zu grossen Atemzügen, spannten sich die schlaffen Arme. Ein Ingenieur, fiel ihm ein, was für ein Unsinn; ein Ingenieur mit Reissbrett, Zirkel und Repräsentationsmappe. Er legte Hut und Rock auch noch ab, ja, nachdem er das Boot weit in den See getrieben hatte, wagte er es, sich auszuziehen und aus dem Hemd eine Badehose zu knüpfen. Hammer, Nagel und Spaten – murmelte er weiter – konnte er das handhaben? Das mochte noch gehen. Aber konnte er ein Auto bauen, ein Flugzeug steuern? Theoretisch konnte er das natürlich. Aber praktisch? Nein, da konnte er nur elektrische Maschinen konstruieren, Töpfe, Kocher, Röster, Wärmeplatten. Konstruieren? Aufzeichnen und ausrechnen. Aus!

Mit einem Seufzer zog er die Ruder ein, legte sich ins Boot und liess sich treiben. Seine Haut begann in leichten Perlen zu schwitzen. Einmal kam mit Winken und Juhu ein Dampfer vorüber. Das Boot tanzte in den Wellen der Schiffsschraube. Dann trieben Wind und Welle das Boot gemächlich seewärts. Die Möwen gewannen Vertrauen und fuhren flattrig dicht am Boot vorbei. Ganz fern heulte eine Fabriksirene die Mittagspause ein.

In diesem Augenblick tauchte am Horizont das Kanu Tatjanas auf. Von weitem sah es aus, als flitze ein bunter Farbstrauss über das Wasser. Das Kanu war hellrot und glänzend lackiert, das Ruder schwarz, als gelte es, „eine Leiche zu spedieren“. Tatjana hatte einen daunenfarbenen und daunenleichten Filzhut auf, der, durch ein Band an den Rändern gebogen, das zierliche Oval des Gesichtes einrahmte. Über das Vorderteil des Kanus war sorglich und goldbraun Rock und Jackett gebreitet.

Das alles sah man von weitem. Erst der Näherkommende hätte erkennen können, dass Tatjana im Augenblick nur mit einem nilgrünen Schwimmhöschen bekleidet war. Herrlich stand dieses zarte Grün zu dem Braun der Haut, das am ehesten an das Braun junger Haselnüsse oder eben aufblühenden Goldlacks erinnerte. Auffällig und ziemlich weit sichtbar, wie kleine Gefahrsignale, leuchteten die hellroten Knospen ihrer Brüste.

Tatjana hatte sich ein wenig in ihrem Sonnenbad im Uferschilf verspätet. Sie paddelte darum eilig und eifrig und hatte mehr der wirklich heftigen Wärme wegen als aus Gründen der Verliebtheit in sich selbst ihre Bekleidung bis auf die Kleinigkeit abgelegt. Sie hatte das Kanu Egberts schon eine Weile gesehen. Aber da sie mehr rechts und links sehr ausser Kurs kam und dort auch sichtbar bemannte Boote auftauchten, empfahl sie sich mit einem Stossseufzer ihrem gewohnten Glück und versuchte in scharfem Schwung an dem „verschlafenen“ Boot vorbeizukommen.

Wahrscheinlich nun hatte Egbert das Kanu kommen hören. Jedenfalls tauchte er, als nur noch wenige Meter die Boote trennten, riesig und geblendet aus seinem Fahrzeug auf, golden die Kinderhaare beschienen und den Mund nicht sehr klug aufgerissen. Egberts Auftauchen und Tatjanas Schreck mussten die Fahrtrichtungen stark beeinflusst haben. Denn Tatjanas Kanu streifte langsam und knirschend an Egberts Boot vorbei, und die beiden Fahrzeuge gerieten in ein leises Schwanken und Zittern. Einen Augenblick sahen die beiden sich ganz nah und erstaunt an, blitzten die Zornaugen Tatjanas hellblau und scharf in die schläfrigen Staunaugen Egberts, spürte Egbert den Atem der Frau wie warmen Wind auf seinem Gesicht, fühlte Tatjana sich doch ein wenig schwach in der Überrumpelung, wurde Egbert vor Verwirrung weiss wie ein Taschentuch. v. Kranebitter meinte, er müsse nun wohl etwas sagen, was einer Entschuldigung ähnelte, da man doch (warum fuhr ihm das gerade durch den Kopf, während er entzückt das Hellbraun der untadeligen Brüste anstarrte?), da man doch als Mann auch dann um Entschuldigung zu bitten habe, wenn einem eine Frau auf die Füsse tritt, oder aber vielleicht müsse er auch nur die Frau beim braunen Fell packen und ins Boot herüberziehen. War das das Richtige? Egbert wusste es nicht.

Tatjana hätte eigentlich, als sie den hübschen, maulaufreissenden Kerl da vor sich sah, erstmal heftig lachen müssen, dann aber gewann sie schnell ihre Tatkraft wieder, und indem sie sich sagte, dass unter den gegebenen Umständen der Rücken weniger anstössig sei als die Vorderseite, hatte sie ihr Boot in ein paar derben Schlägen ein ganzes Stück weggebracht. Einmal musste sie sich noch vorsichtig umdrehn. Ja, um Egbert besser beobachten zu können, legte sie den Hut ab und enthüllte damit erstaunlicherweise nicht, wie man ihrer ganzen Erscheinung nach hätte vermuten müssen, blonde Haare, sondern ein entzückendes Durcheinander blauschwarzer Locken und Strähnen. Sie schüttelte und strich die Haare ein wenig zurück und sah sich dann einfach und ohne Umstände um. Da sie aber ein wenig kurzsichtig war, konnte sie nur noch die Umrisse eines Manneskörpers erkennen und das Weisse eines starren Gesichts. Erstaunt stellte sie dabei fest, dass sie in den zwei Sekunden der Begegnung sich das Gesicht recht gut gemerkt hatte.

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