Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Trotz mehr­mo­na­ti­ger Be­la­ge­rung war noch im­mer kei­ne Aus­sicht, Pil­sen zu neh­men. Die durch ihre Lage und vor­treff­li­che Be­fes­ti­gung oh­ne­hin für un­ein­nehm­bar gel­ten­de Stadt er­freu­te sich ei­nes tüch­ti­gen Kom­man­dan­ten, Fels von Dorn­heim, der ein gu­tes Ein­ver­ständ­nis zwi­schen Bür­ger­schaft und Be­sat­zung wahr­te, so­dass die Sol­da­ten sich ge­nü­gen­der Ver­pfle­gung er­freu­ten; das Be­la­ge­rungs­heer da­ge­gen be­gann all­mäh­lich Not zu lei­den und über Un­tä­tig­keit und aus­blei­ben­den Sold zu mur­ren. Die Di­rek­to­ren schick­ten noch im­mer kein Geld, son­dern er­mahn­ten Mans­feld von Zeit zu Zeit, sich ent­schei­den­der Ak­tio­nen, durch wel­che Pil­sen ei­ni­ger­ma­ßen in ex­tre­mis ver­setzt wür­de, zu ent­hal­ten, denn der Kai­ser möch­te eine ernst­li­che Ge­fähr­dung der ihm er­ge­be­nen Stadt als re­bel­lisch und un­re­spek­tier­lich emp­fin­den. Ein­mal er­hielt er so­gar Be­fehl, die Be­la­ge­rung auf­zu­he­ben, und zog wirk­lich ab, je­doch um zu­rück­zu­keh­ren, als bald her­nach ein Ge­gen­be­fehl ein­traf.

Fels von Dorn­heim hat­te eine ein­zi­ge Toch­ter, die mit ei­nem Obers­ten ver­hei­ra­tet war und die er herz­lich lieb­te. Die­se kam ei­nes Ta­ges zu ihm und klag­te über ih­ren Mann, dass er sie, seit sie in Pil­sen wä­ren, ver­nach­läs­si­ge und übel be­hand­le, dass er ein Lie­bes­ver­hält­nis mit ei­ner von den Klos­ter­frau­en an­ge­knüpft habe, die vor den Mans­fel­di­schen in die Stadt ge­flüch­tet wä­ren und sich hier die Zeit mit welt­li­chen Hän­deln ver­trie­ben.

Dorn­heim strei­chel­te zu­erst das lie­be Ge­sicht der Frau, die ihm glich, und trös­te­te sie ein we­nig zö­gernd da­mit, dass das nun lei­der ein­mal die Wei­se der Män­ner sei und dass er sich am ers­ten wie­der zu ihr und ih­ren Kin­dern fin­den wür­de, wenn sie ge­dul­dig zu­war­te. Das habe sie wo­chen­lang ge­tan, ent­geg­ne­te sie, ihr Lohn sei aber ge­we­sen, dass er sie ins Ge­sicht ge­schla­gen hät­te, als sie ihm zum ers­ten Mal sei­ne Un­treue in ge­lin­den Wor­ten vor­ge­hal­ten habe. Ihre schön­um­säum­ten Au­gen flamm­ten schwarz vor Zorn und Scham; lie­ber, sag­te sie, als sol­che Schmach fer­ner zu er­tra­gen, wol­le sie mit ih­ren Kin­dern an der Hand ins Elend wan­dern. Der Kom­man­dant ging mit großen Schrit­ten im Zim­mer auf und ab, wäh­rend er mehr­mals zor­nig her­vors­tieß: »Das ist zu viel! das er­lei­det kein Dorn­heim!« Dann leg­te er den dunklen Kopf der Toch­ter an sei­ne Brust und sag­te be­schwich­ti­gend, er wol­le ih­ren Mann zur Ver­nunft brin­gen, sie sol­le ihm ver­trau­en; so­lan­ge er lebe, sol­le sein Kind nicht wie ein Bau­ern­weib ge­schla­gen wer­den oder ins Elend wan­dern. Sie lä­chel­te un­ter Trä­nen zu ihm auf, und ihr Blick ver­weil­te zärt­lich auf der fes­ten, brei­ten Ge­stalt des Va­ters und auf sei­nem blü­hen­den, rot­brau­nen Ge­sicht, aus dem die Au­gen so herz­lich und si­cher her­aus­se­hen konn­ten.

Die Un­ter­re­dung mit dem Schwie­ger­sohn, die den Kom­man­dan­ten nicht we­nig be­un­ru­hig­te, ver­lief be­que­mer, als er ge­dacht hat­te, und ziem­lich zu­frie­den­stel­lend; we­nigs­tens ver­sprach er, der vor Dorn­heim viel mehr Angst hat­te, als die­ser ahn­te, Bes­se­rung in je­der Hin­sicht, das schul­di­ge Ver­hält­nis mit der Ver­füh­re­rin, an der er kein gu­tes Haar ließ, ab­zu­bre­chen und sei­ne Frau mit ge­büh­ren­der Rück­sicht zu be­han­deln. Eine Ver­söh­nung wur­de zu­we­ge ge­bracht, bei der der Mann wein­te und schluchz­te und die jun­ge Frau blass und ver­schlos­sen drein­schau­te. In sei­ner Freu­de lud Dorn­heim den Schwie­ger­sohn und ei­ni­ge an­de­re Of­fi­zie­re auf den Abend zu ei­nem Ban­kett ein und trank mehr als ge­wöhn­lich, wäh­rend er sich sonst, na­ment­lich wäh­rend der Dienst­zeit, eher durch Mä­ßig­keit aus­zeich­ne­te. Doch war er be­son­nen ge­nug, um Mit­ter­nacht die Ta­fel auf­zu­he­ben; vor dem Zu­bett­ge­hen, sag­te er, wol­le er noch eine Run­de um den Wall ma­chen; er füh­le sich wach und nüch­tern, als sei er eben auf­ge­stan­den, setz­te er fröh­lich hin­zu, in­dem er sei­ne kräf­ti­ge Ge­stalt reck­te. Von ei­ni­gen Fa­ckel­trä­gern be­glei­tet, tra­ten sie den Rund­gang an, bei dem Dorn­heim ziem­lich fes­ten Fu­ßes vor­auf­ging, wäh­rend die an­de­ren, be­rauscht und schläf­rig, ihm nach­stol­per­ten. Sie wa­ren bei dem so­ge­nann­ten Ba­de­hau­se an­ge­kom­men, das ein Haupt­ziel der Be­la­ge­rer war, als Dorn­heim still­stand, weil er ein Geräusch ge­hört zu ha­ben glaub­te; es rühr­te von ei­nem Ar­ke­bu­sier bei den Mans­fel­di­schen her, der auf dem Bau­che bis an den Stadt­gra­ben ge­kro­chen war in der Hoff­nung, etwa Ge­le­gen­heit zu ei­ner küh­nen Tat zu fin­den. In dem Au­gen­blick, wo Dorn­heim, ei­nem der be­glei­ten­den Sol­da­ten die Fa­ckel aus der Hand neh­mend, sich zum Gra­ben hin­un­ter­beug­te, leg­te der ver­steck­te Schüt­ze an und traf den feind­li­chen Kom­man­dan­ten so gut ins Herz, dass er, nur noch einen ein­zi­gen Seuf­zer aus­sto­ßend, tot vorn­über in die Tie­fe stürz­te.

Sein Schwie­ger­sohn wur­de sein Nach­fol­ger; al­lein un­ter sei­nem lau­ni­schen Re­gi­ment, denn er ließ be­que­mer Nach­sicht un­ver­mit­telt bös­ar­ti­ge Här­te fol­gen, wur­de die Manns­zucht der Be­sat­zung lo­cker, die Ein­woh­ner­schaft ih­rer über­drüs­sig, und die Ver­tei­di­gung fing an, dem Fein­de al­ler­lei Blö­ßen zu zei­gen. Da nun auch end­lich von Prag aus Mah­nun­gen an Mans­feld ka­men, er sol­le Ernst ge­brau­chen, schritt er zum Stur­me und konn­te in der Frü­he des 22. No­vem­ber als Sie­ger in die er­ober­te Stadt ein­zie­hen.

Vor Pil­sen er­krank­te ei­ner der reichs­ten böh­mi­schen Stan­des­her­ren, Al­brecht Jo­hann Smir­sitz­ky, und starb in sei­nem Hau­se in Prag, wo­hin er sich hat­te brin­gen las­sen. Er war mit der Prin­zes­sin Ama­lie von Hanau, ei­ner En­ke­lin Wil­helms I. von Ora­ni­en, ver­lobt ge­we­sen, die den Bräu­ti­gam tief be­trau­er­te und ihr Bild an ei­ner Ket­te nach Prag schick­te, da­mit es zu ihm in den Sarg ge­legt wer­de. Der jun­ge Mann, der ein wil­des und lie­der­li­ches Le­ben ge­führt hat­te, war in ih­ren Au­gen ein Glau­bens­held, da er sich bei der De­fe­ne­stra­ti­on der ka­tho­li­schen Räte als ei­ner der Eif­rigs­ten mit ei­ge­ner Hand be­tei­ligt hat­te, und sie hielt sein An­den­ken hei­lig. Noch be­vor ein Jahr ver­flos­sen war, hei­ra­te­te sie den nun­mehr äl­tes­ten Sohn des Land­gra­fen von Hes­sen-Kas­sel, Wil­helm, dem sie zwar nicht an Bil­dung, aber an Ge­sund­heit und Tat­kraft über­le­gen war und der sich ihr mit gan­zem Her­zen hin­gab.

29.

Spät an ei­nem De­zem­be­r­abend des Jah­res 1618 in Straß­burg be­gab sich der Pro­fes­sor der Ge­schich­te Matt­hi­as Ber­neg­ger mit sei­nen Schü­lern zum Müns­ter, um den seit ei­ni­ger Zeit sicht­bar ge­wor­de­nen Ko­me­ten zu be­trach­ten. Ber­neg­ger hat­te der Re­li­gi­on we­gen sei­ne ober­ös­ter­rei­chi­sche Hei­mat ver­las­sen müs­sen und an der Straß­bur­ger Aka­de­mie eine An­stel­lung ge­fun­den. In sei­nem Hau­se, das ein fröh­li­cher Sinn und tä­ti­ger Geist be­leb­te, wohn­ten stets ei­ni­ge Stu­den­ten, die lie­be­voll und dank­bar an ihm hin­gen, nicht sel­ten aber auch ihn aus­nütz­ten und be­tro­gen. Dies pfleg­te sei­ner Lie­be kei­nen Ein­trag zu tun, wie er denn im­mer mit in­ni­gem An­teil von dem Schle­si­er er­zähl­te, der la­tei­ni­sche Ver­se aus dem Steg­reif mach­te, zur Man­do­li­ne sang und, wenn er ihm Geld ab­borg­te, ihn so un­schul­dig schel­misch an­sah, als ob er ihm im Voraus zu ver­ste­hen ge­ben woll­te, dass er es nie zu­rück­ge­ben wer­de. Eben­so von je­nem Bas­ler, der durch­aus nichts lern­te, sei es, dass er es nicht konn­te oder dass er kei­ne Lust dazu hat­te, aber sei­ner Frau in der Kü­che so an­stel­lig zur Hand ging, dass sie nicht mehr ohne ihn fer­tig wer­den konn­te, der frei­lich auch einen är­ger­li­chen Han­del mit ei­ner Dienst­magd an­stell­te, so­dass Ber­neg­ger um sei­net­wil­len bit­ten­der­wei­se bei den Rats­her­ren um­her­lau­fen und bei Freun­den eine An­lei­he ma­chen muss­te, um den Scha­den ei­ni­ger­ma­ßen zu de­cken. Noch mehr Not hat­te er mit dem von Küs­sow, ei­nem jun­gen Pom­mer, aus­zu­ste­hen, der sich be­trank und nie­mals be­zahl­te und, wenn Ber­neg­ger einen Zwei­fel aus­sprach, ob er auch zu dem Sei­ni­gen kom­men wür­de, stolz ent­rüs­tet sag­te, er sei von ur­al­tem deut­schem Adel, wol­le lie­ber das Le­ben ein­bü­ßen als die Ehre und for­de­re je­den vor sein Schwert, der ihm zu nahe trä­te. Er war faul und be­griff nichts, konn­te aber gut rech­nen und lös­te, wenn er nüch­tern war, die längs­ten und schwie­rigs­ten Auf­ga­ben so ge­schwin­de, als ob sie ihm je­mand ein­blie­se.

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