Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Wäh­rend der klei­ne Trupp, von ei­nem La­ter­nen­trä­ger ge­führt, durch die ne­be­l­er­füll­ten Gas­sen schritt, er­zähl­te Ber­neg­ger von dem Ko­me­ten und sei­ner et­wai­gen Be­deu­tung. Vie­le glaub­ten, sag­te er, ein Ko­met zei­ge ins­be­son­de­re den Tod ho­her Her­ren an, und nach­dem kurz vor sei­nem Er­schei­nen der Erz­her­zog Ma­xi­mi­li­an, sech­zig­jäh­rig, ge­stor­ben sei, habe man ja nun auch den Tod der Kai­se­rin Anna er­fah­ren müs­sen, und von be­denk­li­cher Lei­bes­schwä­che des Kai­sers wer­de viel ge­fa­belt. An­de­re be­zö­gen die dro­hen­de Fa­ckel mehr auf Krieg und Pest, und auch das kön­ne ja nur all­zu leicht ein­tref­fen, da von ge­wis­ser Sei­te, näm­lich von den Je­sui­ten, un­ge­scheut zum all­ge­mei­nen Krie­ge auf­ge­ru­fen wer­de und der Krieg schon für sich eine Pest sei. Er wol­le ih­nen, sei­nen Schü­lern, aber nicht ver­hal­ten, dass ein­zel­ne, zum Bei­spiel der große Kep­ler, den er mit Stolz sei­nen Freund nen­ne, von sol­chen An­deu­tun­gen nicht viel hiel­ten, in­dem Kep­ler auf alle Er­schei­nun­gen der Welt die phy­si­ka­li­schen Ge­set­ze an­ge­wen­det wis­sen woll­te, wel­che wohl Got­tes Grö­ße im All­ge­mei­nen of­fen­bar­ten, nicht aber sei­nen Wil­len in Be­zug auf die mensch­li­chen Ge­schi­cke im ein­zel­nen. Er wies auf Kep­lers großes Werk von der Har­mo­nie der Welt hin, wo­nach die gan­ze Welt mit Ein­schluss der Erde in sich zu­sam­men­hän­ge und durch sich be­ste­he; frei­lich wä­ren dies al­les ge­fähr­li­che Wahr­hei­ten oder gar nur Hy­po­the­sen, de­nen vor­züg­lich die Ju­gend sich nur be­hut­sam nä­hern dür­fe.

Un­ter sol­chen Re­den ge­lang­ten sie bis dicht vor die plötz­lich aus dem duns­ti­gen Dun­kel auf­tau­chen­de Mau­er des Müns­ters, und in­dem Ber­neg­ger sei­ne Her­de über­blick­te, be­merk­te er, dass der Pom­mer fehl­te. Wo denn der von Küs­sow ge­blie­ben sei? frag­te Ber­neg­ger er­staunt die an­de­ren. Den lock­ten an­de­re Ster­ne, sag­ten die jun­gen Leu­te la­chend, er wer­de wohl in ir­gend­ein Sei­ten­gäss­chen ent­schlüpft sein. Ber­neg­ger schüt­tel­te seuf­zend den Kopf und sag­te: »Hät­te der jun­ge Bö­otier nicht auf dem Heim­we­ge da­von­lau­fen kön­nen?«

In­zwi­schen hat­te der durch ein Glo­cken­zei­chen her­bei­ge­ru­fe­ne Turm­wär­ter das Pfört­lein ge­öff­net und ver­si­cher­te wäh­rend des Auf­stiegs, dass der Him­mel klar sei; der Ne­bel lie­ge nur wie ein aus­ge­brei­te­tes La­ken über den Dä­chern. In der Tat emp­fing die aus dem en­gen Schacht auf die Platt­form Tre­ten­den der kla­re Raum, aus dem al­les Trü­be, Duns­ti­ge und Schwe­re aus­ge­schie­den und in die Tie­fe hin­ab­ge­sto­ßen zu sein schi­en; ne­ben sich sa­hen sie den schlan­ken Turm wie einen Speer in die dia­man­te­ne Luft schwe­ben. Ber­neg­ger lehn­te sich an die Mau­er und blick­te ein we­nig be­täubt in das fest­li­che Ge­wim­mel der Ster­ne. Ha­ben etwa doch die­je­ni­gen recht, dach­te er, wel­che be­haup­ten, es sei un­er­laubt, na­tür­li­che Ge­set­ze auf die gött­li­chen Ge­heim­nis­se an­zu­wen­den? Ist es nicht Fre­vel von uns Zwer­gen, das gren­zen­lo­se Kleid Got­tes aus­mes­sen zu wol­len? uns ein­zu­bil­den, Gott, der ohne An­fang und Ende ist, der aus dem Nichts schafft, tei­le mit uns kurz­le­bi­gen Wür­mern die­sel­ben Ge­set­ze? Gleich­zei­tig dach­te er mit Be­wun­de­rung des Man­nes, der mit mäch­ti­gem Fin­ger in das Flam­men­cha­os ewi­ge Li­ni­en schrieb, und es schi­en ihm, als kön­ne Gott dem wa­gen­den Geis­te, der sich sei­nen Spu­ren nach­schwang, um ihn zu er­ken­nen, nicht zür­nen.

Sich zu sei­nen Schü­lern wen­dend, frag­te er plötz­lich, was denn nach ih­rer Mei­nung den Men­schen vom Tie­re un­ter­schei­de? und er­hielt zur Ant­wort, das tue der Ge­dan­ke. »Wohl­an«, sag­te Ber­neg­ger, »miss­trau­et im­mer de­nen, die euch ab­hal­ten wol­len zu den­ken; aber ver­ge­sst nie­mals, dass das Den­ken von Gott stammt und zu Gott füh­ren muss.« Dann zeig­te er ih­nen die Pla­ne­ten, wel­che sicht­bar wa­ren, die Stern­bil­der und den Ko­me­ten, der sei­nen an­sehn­li­chen Schweif quer durch die Milch­stra­ße zog. »Gleicht er nicht«, sag­te er, »ei­nem wü­ten­den Stier, der blind in eine Her­de fromm wei­den­der Kühe hin­ein­stürmt?« Ver­hof­fent­lich wäre dies Him­mels­bild kein Vor­spiel der Zu­kunft, son­dern diente den strei­ten­den Men­schen zur War­nung, dass sie lie­ber die Ros­se vor den Pflug schirr­ten und die Erde sich zum Nut­zen pfleg­ten und schmück­ten, an­statt sie durch ihre Hufe zer­stamp­fen zu las­sen.

Er habe im­mer ge­hört, sag­te der Turm­wart ein we­nig miss­ver­gnügt, dass die Ko­me­ten die not­wen­di­ge Be­stra­fung der Men­schen an­zeig­ten und des­halb auch die Ge­stalt ei­ner Zuchtru­te hät­ten, wel­che Gott dräu­end aus­hän­ge. Auch sei er über­zeugt, dass zu kei­ner Zeit die Men­schen mehr und gründ­li­cher ein Straf­ge­richt ver­dient hät­ten durch Bos­heit, Lüge, Ab­göt­te­rei und Ruch­lo­sig­keit al­ler Art, so­dass es ihn nicht wun­der­neh­men wür­de, wenn Gott sie al­le­samt mit ei­nem Staup­be­sen wie So­dom und Go­mor­rha von der Erde fe­gen soll­te.

Es sei im Plut­arch zu le­sen, er­zähl­te Ber­neg­ger, dass vor der Ver­schüt­tung der Städ­te Her­ku­la­ne­um und Pom­pe­ji durch den Ve­suv ein rot­ge­schwänz­ter Ko­met meh­re­re Mo­na­te am Him­mel ge­stan­den habe. Auch jetzt ver­neh­me man wie­der von ei­nem Ru­mo­ren und Zi­schen im In­nern des Ve­suvs, und sei es ja­wohl mög­lich, dass die durch den Ko­me­ten in der Ster­nen­welt her­vor­ge­ru­fe­ne Un­ord­nung sich im Bau­che des Erd­pla­ne­ten spie­gle.

Ei­ner der Schü­ler be­merk­te, dass Ita­li­en der Sitz des An­ti­christ sei und die ge­weis­sag­te Ka­ta­stro­phe also füg­lich dort Platz grei­fen könn­te, viel­leicht ste­he gar der Um­sturz der päpst­li­chen Ty­ran­nei be­vor.

Ber­neg­ger schüt­tel­te den Kopf; Ve­ne­dig habe den Stuhl des Paps­tes wohl ein we­nig ins Wan­ken ge­bracht, aber nun ste­he er fes­ter als zu­vor.

Die Böh­men sei­en doch aber in Aufruhr und woll­ten einen evan­ge­li­schen Kö­nig, sag­te der Schü­ler. Wenn sich alle ös­ter­rei­chi­schen Län­der ih­nen an­sch­lös­sen, so kön­ne etwa noch von dort aus die ge­rei­nig­te Kir­che über ganz Eu­ro­pa wach­sen.

Er möch­te lie­ber wün­schen, sag­te Ber­neg­ger, das Feu­er blie­be auf Böh­men be­schränkt und man könn­te, wie man bei Wald­brän­den zu tun pfleg­te, durch Aus­ro­den rings­um eine In­sel aus dem Lan­de ma­chen, von der die Fun­ken nicht an­ders­wo­hin über­sprän­gen und zün­de­ten. Schließ­lich aber könn­ten sie auf alle Fäl­le Gott dan­ken, dass sie in der frei­en Stadt Straß­burg wie auf ei­nem glück­se­li­gen Ei­land sä­ßen, hin­ter des­sen gu­ten Mau­ern und Rech­ten man den Kriegs­schwall nur wie fer­nes Meer­brau­sen höre.

In der Stadt Straß­burg, murr­te der Turm­wart, sei es auch nicht mehr, wie es sein sol­le, wer die Au­gen of­fen hal­te, kön­ne auch hier den lei­di­gen Teu­fel durch die Gas­sen schwän­zeln se­hen, und man müs­se sich nur der Lang­mut Got­tes ver­wun­dern, mit der er die ge­büh­ren­de Stra­fe noch im­mer ver­hal­te.

Ber­neg­ger, der wuss­te, dass er als Aus­län­der und Re­for­mier­ter in der lu­the­ri­schen Stadt miss­bil­ligt wur­de, be­zog die­sen Ta­del nicht mit Un­recht auf sich und schwieg ein we­nig klein­laut, aber er fass­te sich wie­der und sag­te lä­chelnd, sie wä­ren sich wohl alle man­nig­fa­cher Un­voll­kom­men­heit und Über­tre­tung be­wusst, und so tä­ten sie al­le­samt am bes­ten, auf die Gna­de Got­tes zu hof­fen, von wel­cher der Ster­nen­bo­gen, der schon seit Jahr­tau­sen­den un­ge­trübt über der mensch­li­chen Ver­wor­ren­heit ste­he, ein trös­ten­des Bild sei.

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