Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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30.

In der Mit­te des Mo­nats März weh­te der Wind aus Sü­den und schi­en die Son­ne so warm, dass die Ärz­te dem Kai­ser Matt­hi­as eine Aus­fahrt emp­fah­len, von wel­cher er je­doch statt er­hei­tert bit­ter­bö­se zu­rück­kam, so­dass sei­ne dün­nen, von fal­ti­ger Haut um­schlot­ter­ten Hän­de hin und her zit­ter­ten. Er pfleg­te näm­lich bei Aus­fahr­ten Zucker­werk un­ter die Kin­der aus­zu­tei­len, die sei­nem Wa­gen nach­lie­fen, und als er nun aus dem Sack, den man ihm hin­ge­legt hat­te, ein Stück her­aus­nahm, um dar­an zu lut­schen, merk­te er, dass es ein Kie­sel­stein war und dass die gan­ze Tüte nur von sol­chen voll war. Es ent­stand ein Lau­fen un­ter der Die­ner­schaft, ein Koch schob die Schuld auf den Kon­di­tor, der es wie­der auf sei­ne Aus­läu­fer ab­lud, und end­lich wur­de dem Kai­ser ge­mel­det, es habe ge­ra­de an Geld ge­man­gelt, und da sei der Ge­würz­koch auf den Ein­fall mit den Kie­sel­stei­nen ge­kom­men, weil es oh­ne­hin nur für die heil­lo­sen Gas­sen­bu­ben sei; er bit­te nun aber de­mü­tig um Ver­zei­hung und wol­le so­gleich aus sei­ner Ta­sche gu­tes ech­tes Zucker­werk un­ter die lie­be Ju­gend ver­tei­len las­sen. Das klei­ne zu­sam­men­ge­schnurr­te Ge­sicht des Kai­sers nahm wie­der einen freund­li­chen Aus­druck an, in­dem er sich zu­frie­den er­klär­te, doch klag­te er noch ein we­nig über die böse Welt, mit der es nun schon so weit ge­kom­men sei, dass man so­gar die schuld­lo­sen Kind­lein be­trö­ge.

Am fol­gen­den Tage blies der Föhn so stark, dass der Kai­ser kei­ne Aus­fahrt wa­gen konn­te, und er lag kläg­lich von Schmer­zen ge­plagt in sei­nem Bet­te, von den Ärz­ten ver­trös­tet, dass sie mit dem ver­derb­li­chen wel­schen Win­de wie­der ver­ge­hen wür­den. Zwei Räte stat­te­ten ihm Be­richt von den Ge­schäf­ten ab, wie sich der Kö­nig Chris­ti­an von Dä­ne­mark be­schwe­re, dass der Graf von Schau­en­burg zum Reichs­fürs­ten er­nannt sei und sich oben­drein Fürst zu Hol­stein nen­ne, was eine un­leid­li­che Pro­vo­ka­ti­on für ihn als Her­zog von Schles­wig-Hol­stein sei. Fer­ner hielt sich der Kö­nig über das Reichs­kam­mer­ge­richt auf, wel­ches ent­schie­den hat­te, dass die Stadt Ham­burg eine freie Reichs­stadt sei, und er­mahn­te den Kai­ser, den Über­mut und die An­maß­lich­keit der han­si­schen Städ­te nicht auf­kom­men zu las­sen, wel­che sich als eine selbst­stän­di­ge Kör­per­schaft ge­bär­de­ten und schwei­ze­ri­sche und hol­län­di­sche Grund­sät­ze ins Reich ein­füh­ren woll­ten, wo­nach man denn die Fürs­ten aus­stop­fen und in die Ra­ri­tä­ten­kam­mer stel­len könn­te. Es wäre auch spött­lich für den Kai­ser, dass sie sich hin­ter den ed­len und hoch­be­rühm­ten Reichs­ad­ler wie hin­ter ei­nem Me­du­sen­schil­de ver­steck­ten, ihn her­nach aber gleich­sam in den Hüh­ner­stall sperr­ten, ihm die Fe­dern aus­rupf­ten und kaum ein ma­ge­res Fut­ter­korn gönn­ten.

An­de­rer­seits be­klag­te sich die Stadt Ham­burg, dass der Kö­nig ihr un­ge­wohn­te Zöl­le ab­for­de­re, dass er in öf­fent­li­chen Er­las­sen den gu­ten alt­deut­schen Elbstrom als den sei­ni­gen un­ge­scheut be­zeich­net habe und dass er schließ­lich ihr ge­gen­über eine neue Stadt ge­grün­det und mit großen Be­güns­ti­gun­gen aus­ge­steu­ert, ihr also gleich­sam als eine Fal­le auf die Nase ge­setzt habe, um ihr das Fut­ter weg­zu­schnap­pen. Die Stadt Ham­burg hof­fe, dass der Kai­ser sie nicht so jäm­mer­lich wer­de ver­schrump­fen und aus­sau­gen las­sen, umso mehr, als sie Tür­ken- und an­de­re Reichs­steu­ern stets pünkt­lich be­zahlt habe und nicht ein­mal ein Bau­er sei­ner Kuh das Heu aus­ge­hen las­se.

Der Kai­ser sag­te schmun­zelnd, da wä­ren zwei En­ten, die an ei­nem Frosch schluck­ten, und das bes­te wäre, kei­ne be­käme ihn, da sie bei­de schon frech ge­nug wä­ren. Die Räte lach­ten und wa­ren der­sel­ben An­sicht, doch mein­ten sie, dass der Däne als hoch­mü­ti­ger und un­ter­neh­men­der Fürst ganz be­son­ders zu fürch­ten sei; sie hat­ten ein Mahn­schrei­ben an ihn auf­ge­setzt des In­halts, der Kai­ser ver­wun­de­re sich höch­lich, dass der Kö­nig von Dä­ne­mark so im­per­ti­nent sein wol­le, sich et­wel­cher Ver­ach­tung des hei­li­gen Rei­ches zu un­ter­ste­hen und den nor­di­schen Meer­städ­ten die ur­al­te Han­dels­frei­heit zu ver­kür­zen, wel­chen Scha­den er ver­hof­fent­lich bald ab­stel­le, da der Kai­ser sonst zu sol­chen Mit­teln grei­fen müss­te, die der Kö­nig nicht gern se­hen wür­de. Den Schau­en­bur­ger be­tref­fend wür­de der Kai­ser die­sen ein­dring­lich er­mah­nen, sich un­ge­bühr­li­cher frem­der Ti­tel zu ent­hal­ten, sich viel­mehr in die­ser und an­de­rer Hin­sicht wie ein ehr­lie­ben­der deut­scher Reichs­fürst er­fin­den zu las­sen.

Dass Kö­nig Chris­ti­an sich des Gra­fen von Ol­den­burg an­nahm, der den Erz­bi­schof Fried­rich Adolf von Bre­men ver­klag­te, weil er seit vie­len Jah­ren mit sei­ner Schwes­ter ver­lobt sei, aber die Hei­rat zu ef­fek­tu­ie­ren sich be­harr­lich wei­ge­re, wo­durch er und sei­ne Schwes­ter vor al­ler Welt ver­ächt­lich ge­macht wür­den, be­trach­te­ten die kai­ser­li­chen Räte nur als einen Um­schweif des Kö­nigs, um den Erz­bi­schof von sei­nem Erz­bis­tum zu brin­gen, in wel­ches er be­kannt­lich sei­nen ei­ge­nen Sohn ein­schlüp­fen las­sen woll­te. Er habe den­sel­ben über und über mit Gold be­schmiert, da­mit er de­sto bes­ser durch das Pfört­lein ein­gin­ge, aber die Dom­her­ren, wenn sie auch da­von ab­grif­fen, so viel sie könn­ten, hiel­ten ihn doch sorg­lich auf der Sei­te, weil ih­nen der dä­ni­sche Hir­ten­stab zur­zeit noch et­was fremd vor­käme.

Vi­el­leicht, sag­te der Kai­ser, in­dem er über das gan­ze Ge­sicht lach­te, wä­ren dem Kö­nig von Dä­ne­mark die Wei­ber aus­ge­gan­gen, er sol­le ja ein Her­ku­les in der Lie­be sein, und wol­le sich ein neu­es Jagd­ge­biet im Rei­che grün­den.

Ja, sag­ten die Räte un­ter an­hal­ten­dem Ge­läch­ter, der Kö­nig sei sehr amo­ros und hal­te sich auch für einen Ado­nis, sehe auch der­glei­chen aus auf den Bil­dern, die sein Ge­sand­ter bei sei­nem letz­ten Be­such in Wien ver­teilt habe. Das Frau­en­zim­mer in Dä­ne­mark sol­le üb­ri­gens aus­neh­mend schön sein, nicht fett wie das hie­si­ge, son­dern zart und blond, dazu ver­lieb­ter Na­tur und treu­los, weil sie in ih­rer Un­mä­ßig­keit mit ei­nem Man­ne nicht ge­nug hät­ten.

Wenn Dä­ne­mark nicht so weit ent­fernt und nicht ket­ze­ri­sches Land wäre, möch­te er wohl ein­mal da­hin rei­sen und dem Kö­nig zu Hil­fe kom­men, sag­te der Kai­ser, wäh­rend die bei­den vor sich nie­der­sa­hen und kaum das La­chen ver­bei­ßen konn­ten.

Hier­auf soll­te der Kai­ser noch die Mans­fel­di­sche Achts­er­klä­rung un­ter­schrei­ben; aber er war müde ge­wor­den und sag­te ver­drieß­lich, es habe kei­nen Zweck, den Ba­stard und Ha­be­nichts noch zu äch­ten, mit dem müs­se Bu­quoy auch ohne das fer­tig wer­den, wozu be­kom­me er denn das vie­le Geld, und so wei­ter. Die Räte hin­ge­gen sag­ten, das Pa­tent müs­se durch­aus mor­gen an­ge­schla­gen wer­den, ba­ten fle­hent­lich, der Kai­ser möge doch un­ter­schrei­ben, und lie­ßen ein Süpp­lein kom­men, um ihn wie­der zu er­fri­schen. ›Wir set­zen ihn aus dem Frie­den in den Un­frie­den und er­lau­ben sei­nen Leib, Hab und Gut Je­der­män­nig­li­chem‹, las der eine, wäh­rend der an­de­re dem Kai­ser eine Fe­der in die Hand gab und ihm die Stel­le be­zeich­ne­te, wo­hin er sei­nen Na­mens­zug set­zen soll­te. In­dem der Kai­ser schrieb, dem vor Schläf­rig­keit die Au­gen zu­fal­len woll­ten, lief et­was Spei­chel und Sup­pe über sei­ne her­ab­hän­gen­de Un­ter­lip­pe auf die Ur­kun­de; er blick­te er­rö­tend um sich, wisch­te schnell und ver­stoh­len mit dem Är­mel sei­ner wol­le­nen Nacht­ja­cke dar­über und sag­te kläg­lich, die Sup­pe sei wie­der so schlecht ge­we­sen, nie­mand sor­ge für ihn, seit dem Tode der Kai­se­rin habe er kei­ne ein­zi­ge gute Schüs­sel mehr be­kom­men. Noch ehe die Räte sich ent­fernt hat­ten, war der Kai­ser ein­ge­schla­fen und in sei­nen schwe­ren Kis­sen und Fe­der­bet­ten fast ver­lo­ren. An­ge­sichts sei­ner Schwä­che wur­de sein Ab­le­ben stünd­lich er­war­tet, aber es ver­gin­gen noch zwei Tage, bis er wirk­lich, das un­ge­dul­di­ge War­ten Fer­di­n­ands und sei­ner An­hän­ger end­lich krö­nend, verstarb.

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