Marius Ivaskevicius - Die Grünen

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"Über den Krieg zu schreiben, wenn man das Schießen nur vom Schießstand her kennt, fällt nicht leicht. Genau genommen fällt es genauso schwer, wie an das Leben im Bunker zu denken, während man in der Dreizimmerdachwohnung am PC sitzt und schreibt. Wozu dann das alles? Ich fand Gefallen an diesem Krieg. Ich stellte fest, dass sich Heldentum und Niedertracht, Mut und Feigheit in etwa die Waage hielten. Die Vaterlandsliebe vermochte die Liebe zur Frau nicht auszutilgen. Allein Tod gab es ein wenig mehr als Leben. Den verängstigten Soldaten empfand ich als lebendiger als den furchtlosen, den verwirrten als wahrhaftiger als den zu allem entschlossenen. Deshalb sind meine Helden etwas Held und etwas Lump, manchmal Monster und manchmal Verlierer. Ich habe ihnen kein brüderliches Grab ausgehoben, sondern nur einen einfachen gemütlichen Erdbunker, in dem sie hoffentlich noch eine Weile leben."

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Nun ist das alles Geschichte und ich muss zugeben, sogar Lebedew wäre über seine treffliche Bildwahl erstaunt, wenn er denn davon erfahren würde. Aber besser alles der Reihe nach …

Der Tag schien kein außergewöhnlicher. Ein normaler Morgen, an dem wir nach Erhalt von ein paar dürftigen Angaben, Anweisungen von höherer Stelle zu einer Mission aufbrachen. Soldat Afanassi hat wohl erwähnt, dass wir keinen Lastwagen bekommen hatten. Ich glaube, genau dies war der Grund dafür, dass mit diesem so ganz gewöhnlichen Morgen ein so chaotischer Tag begann.

Wir waren zu viert. Fjodor haben wir erst hier getroffen. Er war auch ein Neuer, erst vor ein paar Tagen hierher versetzt. Zu Rapolas, dem vierten, kann ich nicht viel sagen. Der schaute offenbar zu mir, soviel weiß ich jetzt, als wäre ich ein Grünschnabel im Krieg oder krank oder ein Hitzkopf … Doch anfangs habe ich ihn gar liebgewonnen. Als spräche er mit meinen Lippen, sagte er das, was ich sagen wollte, einen Augenblick vor mir. Im Großen Krieg habe ich nur einen der Rede werten Freund angetroffen – Afanassi. In den ganzen vier Jahren. Rapolas lief mir schon am zweiten Tag dieses neuen Kriegs über den Weg. Das war ein vielversprechendes Zeichen.

Wir fuhren noch im Morgengrauen los. Rapolas kannte den Weg und der Kampf dauerte nur fünf Minuten. Manchmal sagt man »fünf Minuten« und meint damit, ganz kurz, wenn es eigentlich länger hätte dauern sollen, doch es dauerte, sagen wir mal, nur eine Stunde. Wenn die Fische schnell anbeißen, sagen wir »in fünf Minuten«, oder wenn sonst etwas gelingt. »In fünf Minuten« bedeutet erfolgreich und schnell, doch es bedeutet nicht in fünf Minuten. Der Kampf dauerte fünf Minuten. Ich sah auf die Uhr. Das heißt, er war erfolgreich, schnell und dauerte genau so lange, wie ich gesagt habe.

In Wirklichkeit gab es gar keinen Kampf. Wir umstellten ein Stück Land, von dem ein jeder sagen würde »ein Stück Land«. Und diesem Stück Land sagten wir dann, es sei umstellt. Wir sagten es ihm immer wieder, so lange, bis es explodierte.

Von Marja Petrowna sprach Rapolas gleich nach der Explosion. Ich weiß nicht, wer ihm die Zunge gelockert hatte, doch das war einer der Fälle, wo seine Lippen meine Worte aussprachen. Als ob diese Explosion hier oben detoniert wäre und mir das Gehirn auf seine Zunge rausgeblasen hätte.

Wir krochen hinein in dieses Stück Land. Sie saßen da zu dritt. Manchmal sagt man »saßen zu dritt« und meint damit, dass da drei Männer zusammensitzen und eine Flasche leeren, und du kommst als Vierter hinzu, schaust einfach so vorbei und weißt, du wirst nicht so schnell wieder rauskommen.

Von jenen drei würde ich nicht sagen wollen, sie warteten auf einen Vierten. Sie saßen da, als ob schon drei zu viel wären, als ob die Granate ein Ding wäre, auf dem geschrieben stünde: Sprengt nur zwei in die Luft. Und sie waren zu dritt und hatten nur eine Granate. Mit einem Wort, sie saßen da, als wäre die Explosion ein Wasserstrahl, unter den man es schaffen muss. Sie hatten sich auf die Granate gestürzt und nun keine Gesichter mehr.

Ich weiß nicht mehr, ob ich etwas hinter mir hörte, oder ob mich die Vorahnung überkam, dass da noch andere waren, die nicht unter den Wasserstrahl gepasst hatten. Mit geladenem Revolver wandte ich mich ganz langsam zur Leiter um, auf der wir heruntergestiegen waren. Ich hatte mich nicht getäuscht. Dahinter saß ein Vierter und bewegte kaum die Lippen. Er benahm sich wie ein an den Strand geworfener Barsch. Rapolas war mit einem Satz bei ihm und durchsuchte seine Taschen. Er hatte keine Waffe.

»Tritt zur Seite«, bat ich. »Ich will ihm zumindest in die Schulter schießen.«

Ich wollte mich möglichst schnell in diesen Krieg eingliedern. Das heißt nicht, dass ich es wie ein wildes Tier nicht mehr aushielt, ohne gleich jemanden umzunieten. Ich brauchte ihr Gefühl, damit auch in mir Gefühle hochkämen, jemand würde mich zu hassen beginnen und mein Hass wäre erweckt. Mit einem Wort, ich hätte nicht mehr das Gefühl, dass wir in einem Teich schon einmal gesprengte Barsche fingen.

Doch Rapolas stellte sich vor den Mann und tänzelte mit irgendeinem Papier um mich herum – so, wie man auf Festen tanzt.

»Jožemaitis«, rief er immer wieder.

Afanassi bückte sich und sah uns durch die Öffnung seltsam an. Ich nahm Rapolas das Papier weg. Es war ein Pass.

Weder der Vorname und schon gar nicht der Nachname dieses Mannes sagten mir anfangs irgendetwas. Jonas Žemaitis. Dann erinnerte ich mich an Lebedew. Meinen Kampfesvater, Patron, oder wie soll ich ihn nennen … Mir kam wieder in den Sinn, was er damals gesagt hatte. Das war der einzige Name, den er in Moskau mehrmals aussprach, im Wartezimmer. Nur wollten dieser Vor- und Nachname einfach nicht zu demjenigen passen, der da hinter der Leiter kauerte und die Nüstern bewegte. Rapolas rannte immer noch wie ein Wahnsinniger zwischen ihm und mir hin und her und sagte immer wieder »Sieg« und Ähnliches. Ich fragte ihn, ob er auch alles richtig gelesen habe auf diesem Papier und er antwortete in etwa so: »Auch was zwischen den Zeilen steht, Wassili. Dass du heiraten sollst. Marinuschka. Pech für Wassili: kam und der Krieg – in zwei Tagen … Unter einer Leiter fand er den Sieg. Drück das Ohr hier an die Wand, wenn Afanassi diesen Hundesohn nach oben zieht. Die Erde wird erleichtert aufseufzen. Vielleicht auch nicht, vielleicht wird es nicht deutlich zu hören sein, dann werde ich aufatmen. Es ist Zeit, dass du heiratest. Denn beim nächsten Mal wird die Explosion nicht so tief unten stattfinden und dir etwas abreißen, sodass du nicht mehr heiraten kannst.«

Ihr seht ja selbst, was für ein Mensch das war.

Er war es denn auch, der die Sache mit Marja Petrowna, mit Marinuschka, in Gang gebracht hatte, mit seinen Lippen sprach jetzt offenbar sein Gehirn, überzeugend, doch nicht sehr intelligent, wie sich später herausstellte, hatten wir diesen Pass und Marja Petrowna ganz umsonst gekreuzt.

Marja Petrowna, Verhörrichterin; und jetzt spreche ich in der dritten Person. Sie hatte uns keinen LKW gegeben. Ich hatte sie genau fünf Minuten lang gesehen und dann später diese Stunde. Marja Petrowna ist eine beeindruckende Frau, nicht so sehr, dass man sie sich in fünf Minuten merkte, doch über eine längere Zeit fiel sie einem ins Auge, von wo aus alle Wegweiser, na ihr wisst schon, wohin die von dort führen. Bis wir also zum Bunker kamen, hatte ich schon beinahe in Marja Petrowna verliebt. Und dann händigte mir Rapolas auch noch Žemaitis fast wie eine Blüte aus, die ich ihr auf den Finger stecken konnte, wie die fehlende Stunde, in der sie mich nicht gesehen hatte.

Wir luden die Leichen auf den Wagen. Dann Žemaitis. Sein Hirn war beschädigt. Dort musste es wohl dröhnen, denn er hörte uns nicht, bewegte nur die Nüstern und hob und senkte den Arm, als wir auf den Sieg Spiritus tranken und die Flasche kreisen ließen. Am Fluss befahl ich anzuhalten.

»Ein Fluss«, sagte ich.

In Woroschilowo gibt es ebenso einen, wir hatten ihn gestaut, das Wehr brach. Nur ist dort die Erde ruhiger. Obwohl, der Fluss ist vielleicht genauso einer. Aber hier ist die Erde böse.

Ich trank einen ordentlichen Schluck. »Was für ein Sieg wäre das«, dachte ich bei mir. Als die Männer Berlin einnahmen, lag ich im Krankenhaus. Dann kam Lebedew zu Besuch. »Schwester, ich weiß«, flechte ich, »die Männer haben Berlin … Also wenigstens einen Löffel voll Spiritus.« Sie sagte: »Den nackten Oberschenkel darfst du berühren, Spiritus gibt’s keinen«. »Dann, du schönes Ding, sauge ich mich lieber an deinen Lippen fest.«, sagte ich. »He«, sagte sie, »Soldat, die Männer haben in Berlin ihr Leben geopfert, und du hast hier die Gelegenheit zum unanständig sein. Steck deine Hand unter meinen Mantel, Spiritus habe ich keinen.«

Wir standen am Fluss. Ich erzählte vom Bild, von Lebedew, zeigte mit dem Finger auf Žemaitis und sagte, da müsse ein Fehler vorliegen. Lebedew hatte klipp und klar gesagt: »Dort wird Žemaitis sein. Er wird dir aus den Ohren herauskommen – hör nicht hin. Ein ganz gewöhnlicher Mensch, wir haben zusammen in Paris studiert und Cognac getrunken. Die anderen mögen ja vielleicht wilde Tiere sein, wie man sagt, doch wenn ihr Anführer Cognac mag …« Ich sah diesen »ganz gewöhnlichen« Menschen an und versuchte ihm eins nach dem anderen die Worte anzuheften, mit denen Lebedew mir ihn beschrieben hatte. Sie wollten nicht an ihm haften bleiben. Dann befahl ich ihn zu baden.

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