Heidi Troi - In 18 Morden um die Welt

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In 18 Morden um die Welt
Kriminelle Kurzgeschichten von fünf Kontinenten
Zwanzig Autorinnen erzählen als Hommage an Jules Vernes von Tatorten aus der ganzen Welt.
Da geht es um den Ravenmaster, der sich um die Raben im Londoner Tower kümmert. Um Sarah, die mit einem Katamaran in der indonesischen Inselwelt kreuzt. Oder um zwei schwarz-weiße Paare in Ghana. Dann um einen Schönheitschirurgen und seinen Patienten in Neu-Dehli. Um die Silvesterreise eines Paares nach Rio de Janeiro. Kann man sich vorstellen, dass es im Wiener Burgtheater hinter der Bühne leidenschaftlicher zugeht als auf ihr? Und schließlich: Was ist der berühmteste Cold Case Australiens?
Es gab nur diesen einen Schlüssel und den besaß sie. Dieser Stollen war ihr Geheimnis. Alle anderen, die davon wussten, waren längst tot. Sie war die Einzige, die Zugang zur Hölle hatte.
(Aus: «Dem Himmel so fern» von Thea Lehmann)
Eine Reise rund um den Erdball, infiziert vom Lese-Virus, aber völlig Corona-frei!

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Ein Schwall deutscher Touristen, die aussehen, als wären sie die Zwillinge der gestrigen Gruppe, schlapft matt durch das Tor. Ihr Stadtführer schafft es genauso wenig, mit seinen Informationen ihre Aufmerksamkeit zu fesseln, wie der arme Kerl, der im Rahmen der mittelalterlichen Erlebnisführungen in einer Rüstung vor ihnen herumkaspert. Ihre Gesichter werden dafür wie magisch von dem kleinen Brunnen angezogen, dessen Plätschern Abkühlung verspricht, und das Restaurant dahinter ein kühles Blondes oder vielleicht einen Eisbecher, und einer nach dem anderen löst sich von der Gruppe und steuert das Restaurant an.

Eine Dame, deren weiße Haare in verführerischem Blau schillern, kauft dem Kerl von der Straßenzeitung ein Exemplar ab. Er entblößt die weißen Zähne in seinem sonst kohlrabenschwarzen Gesicht zu einem freundlichen Lächeln, wünscht einen schönen Tag und hat damit seine Deutschreserven aufgebraucht.

Ich errate mehr, als dass ich es höre, wie die Dame zu ihm sagt: »Für Ihre Kinder.«

Der Straßenverkäufer grinst weiter, sucht wieder im Schatten Zuflucht. Da schwingt die Tür des Souvenirladens auf, das Falkenweibchen schießt heraus, die Touristen mit einem Fünf-Sterne-Lächeln bedenkend. » Via «, sagt sie zu dem Straßenverkäufer.

Er schaut sie verständnislos an.

» Via. Piazza Duomo

Er lächelt weiter. In seinem Gesicht geht die Sonne auf. Reckt ihr den Stapel Zeitungen entgegen.

Sie wischt mit beiden Händen vor seinem Gesicht hin und her. » No. Via! «, wiederholt sie.

Das Lächeln verschwindet aus seinem Gesicht. Umständlich sucht er in seinen Taschen, schließlich zieht er einen zerknautschten Zettel heraus. » Permesso «, sagt er.

»Ist mir scheißegal, dass du die Erlaubnis hast«, zischt das Falkenweibchen, nimmt ihm aber doch den Zettel aus der Hand und studiert ihn. Die anderen Ladenbesitzer lehnen hinter ihren Türen in ihren klimatisierten Räumen und beobachten emotionslos den Kampf des Falkenweibchens. »Wozu zahlen wir hier eigentlich die Steuern, wenn die Stadtverwaltung dieses Drecksgesindel dann doch in die Stadt lässt? Was denken die sich dabei? Hä?«

Obwohl die Türen zu sind, scheinen die anderen Kaufleute zu verstehen. Zucken die Achseln.

»Feige Hunde. Allesamt«, zischt sie. Dann knüllt sie das Dokument zusammen und wirft es zu Boden.

» No! « Der Zeitungsverkäufer erschrickt. » No! Permesso. «

»Scheiß drauf, auf deinen permesso . Fort jetzt! Verschwinde. Via!« Ihr Zeigefinger deutet irgendwo hinter sich.

Der Straßenverkäufer schaut sie mit schreckgeweiteten Augen an. Zu einer Salzsäule erstarrt. Ich bin sicher, wenn ich näher wäre, könnte ich Tränen in seinen Augen schimmern sehen.

Eine Türglocke gibt ein leises Bimmeln von sich. Die Tür des Haushaltswarengeschäfts öffnet sich. »Probleme?«, fragt die Inhaberin.

»Ja. Schon wieder so einer. Und wenn man was sagt, ziehen sie den permesso heraus und man ist machtlos. Und die Touristen schauen nur, dass sie vorbeikommen an diesem Gesindel, und kaufen tun sie nix.«

Die Inhaberin des Haushaltswarengeschäfts nickt verständnisvoll. »Ich klär das«, sagt sie, nickt Richtung Souvenirladen. »Da gehen grad zwei rein bei dir.«

Das Falkenweibchen ruckt seinen Kopf nach hinten und schießt ohne ein weiteres Wort zu ihrem Geschäft. Beinahe ist mir, als könnte ich seinen hellen Schrei durch die flirrende Luft hören.

Die Kauffrau schaut den Straßenverkäufer vor ihrem Geschäft an. » Tutto bene? «, fragt sie mit einem aufmunternden Lächeln.

Er nickt. Verbeugt sich. Verbeugt sich noch einmal. » Grazie. «

» Caffè? «, fragt sie. » Aria climatizzata. «

Wieder ziehen sich die Mundwinkel des Straßenhändlers nach oben. » Sì, caffè «, sagt er, faltet die Hände vor der Brust und verneigt sich. Dabei klemmt er den Zeitungsstapel mit seinem Arm an den Körper. Selig lächelnd folgt er der Inhaberin in den Laden.

Den Kaffee gönne ich ihm. Mir selbst wäre so ein Gesöff auch heute viel zu heiß, aber es ist ja nicht nur ein Kaffee. Es ist eine Versöhnungsgeste und vielleicht der Beginn einer langen Freundschaft zwischen zwei verschiedenen Kulturen, einem Mann und einer Frau, einem Armen und einer … na ja … zumindest einigermaßen wohlhabenden Geschäftsfrau. Oder es ist das, was ich denke. Meine Augen heften sich auf die Ladentür. Diesmal werde ich mich nicht ablenken lassen. Ich lehne mich wieder zurück an die Wand und sinniere vor mich hin. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.

» Posso fare una foto? « Ein junger Mann, die langen gerasterten Haare turbanmäßig um den Kopf gewickelt. Schlabberhosen, ein Hemd, das irgendwie wirkt, als hätte er es selbst gewebt, schaut mich freundlich an, deutet auf den Fotoapparat mit dem professionell wirkenden Objektiv. »Foto?«, wiederholt er.

Ich bin mäßig begeistert. Wenn mir diese Fotografen wenigstens danach nicht immer stolz ihre Bilder präsentieren würden. Aber so darf ich im Anschluss an das Fotoshooting immer meine ganzen Falten und Runzeln bewundern. Natürlich in Schwarz-Weiß und durch irgendwelche Filter noch verstärkt. Ein verlebtes Gesicht, an dem die Kosmetikindustrie vorübergegangen ist, nicht aber Wind, Wetter und Sonne. Das ›interessant‹ ist für einen Künstler, eine Geschichte erzählt. Ich reibe Daumen gegen Zeigefinger.

Mein Gegenüber zwinkert. Nickt. » Allora? Posso? «

»Wenn’s sein muss.« Ich setze mich in Pose und den tiefsinnigen Blick auf, den die Fotografen so mögen. ›Kalenderblick‹ nennt ihn der Willi. Er ist überzeugt, dass wir unsere Porträts in teuren Hochglanzkalendern wiederfinden würden, wenn wir so was kauften. Der ›Kalenderblick‹ ist mehr ein Gefühl als sonst was und ich brauche meine ganze Konzentration, um dieses Gefühl heraufzubeschwören. Ich kenne die Welt und ihre Abgründe, denke ich. Willi schießt mir in den Kopf, die Gosch-Tina, der Präsident … kenne ich die Welt wirklich? Die Kamera klickt und klickt. Kurz überlege ich, warum der Fotograf dieses Geräusch nicht abstellt. Kann man doch bei den heutigen Geräten. Aber wahrscheinlich braucht er das für sein Fotografen-Feeling. Dann wandern meine Gedanken wieder zu Willi – Klick – Willi – Klick – Tina – Klick – Gigi – Klick – Willi …

» Perfetto «, sagt da der Fotograf neben mir, drückt mir einen Zehn-Euro-Schein in die Hand. » Perfetto. Mille grazie. « Dann ist er weg.

Weg ist auch der Straßenverkäufer. Ist er noch im Haushaltswarengeschäft oder hat er sich einen anderen Platz gesucht? Hat das Falkenweibchen auch ihn davon überzeugt, dass er sein Geschäft woanders fortsetzt oder …? Ich male mir aus, wie er und die Stadtaktivistin einträchtig nebeneinander am Michaelstor ihre Arbeit versehen, aber ein anderes Bild schiebt sich vor mein inneres Auge. Nimmt mein ganzes Denken ein. Ich könnte mich dafür ohrfeigen, dass ich mich von diesem verdammten Fotografen habe ablenken lassen. Für lumpige zehn Euro.

Die Inhaberin des Haushaltswarengeschäfts tritt aus dem Laden, lässt ihre Augen über die Straße schweifen. Ihr Blick fällt auf mich. Lächeln. »Schon wieder so heiß heute, nicht?«

Ich nicke.

»Kaffee?«

»Nein, danke«, sage ich.

Sie zuckt die Schultern, verschwindet im vollklimatisierten Geschäft.

Ein Rütteln weckt mich aus meinen Gedanken. »Ob Sie immer genau auf dieser Bank sitzen müssen«, gellt die Stimme des Falkenweibchens in mein Ohr.

»Wieso, will sonst noch jemand hier sitzen?« Ich stelle mich blöd. Natürlich könnte ich woanders sitzen. Aber ich will nicht. Das ist mit Abstand die Bank mit der abwechslungsreichsten Aussicht – schon wegen des Falkenweibchens. Ich grinse sie an. Werde ich nun hinter ihr Geheimnis kommen? Erfahre ich, wohin der Präsident und die Gosch-Tina verschwunden sind? Und der Willi? Und der Straßenverkäufer und die Stadtaktivistin – wobei die eigentlich aus dem Rahmen fällt. Doch sie zischt nur und verschwindet in ihrem Laden. Mein Tag ist doch nicht mein Tag. Und hier auf dem Platz ist es definitiv zu heiß. Sehnsüchtig denke ich an die Bank im Herrengarten, die zu dieser Tageszeit im Schatten liegt. Das Plätschern des kleinen Brunnens in der Mitte des fürstbischöflichen Kräutergartens. Ich stehe auf. Das Falkenweibchen hatte seine Chance. Mein Verdacht ist wohl unbegründet. Ich grüße in die Richtung des Souvenirladens, nicke der Inhaberin des Haushaltswarengeschäfts zu und verlasse die Brixener Altstadt durch das Kreuztor, nur um gleich danach durch einen kleinen Durchlass in den Herrengarten einzutreten. Der Blumenladen am Eck verströmt süße Düfte, dann die Hinterfront des Haushaltswarenladens. Davor meine schattige Bank.

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