Fritz Krebs - Blind am Rande des Abgrundes

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Die mit historischen Daten unterlegten Erinnerungen des Autors führen den Leser durch einen bewegten Abschnitt deutscher Geschichte. Nach einer behüteten Kindheit in den politisch unruhigen Jahren vor Hitlers Machtergreifung erlebte der Schüler Fritz Krebs die systematische Vorbereitung der damaligen Jugend auf die Aufgaben und Pflichten des Soldaten. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges militarisierte sich das Leben der Menschen in Deutschland total. Immer mehr Männer mussten in den Menschen verschlingenden Krieg ziehen. Schließlich kam auch für die männliche Jugend seines Jahrganges der Tag, an dem sich ihr die Kasernentore öffneten. Damit tat sich vor diesen Jungen ein Abgrund auf. Als Schulklasse feierten sie noch einen lautstarken Abschied voneinander, bevor sie auseinander gingen und jeder an einen anderen Ort des vom Krieg heimgesuchten Europa verschlagen wurde. Der Autor selbst erlebte das Kriegsgeschehen zuerst an der Ostfront und später auch noch an der deutschen Westgrenze. Er wurde verwundet, geriet in Gefangenschaft, in der er fünf Jahre ausharren, oftmals hungern und über lange Zeit eine harte Arbeit verrichten musste, ehe er seine Heimatstadt wieder sah.

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Im Hause meiner Großeltern gab es zwei Haustiere, einen Hund von der Rasse der Pekinesen und eine schwarze Katze. Sie unterschieden sich für mich vor allem darin, dass sich der Hund streicheln ließ so lange ich das wollte, die Katze dagegen bestimmte selbst wann ihr das zusagte. Trotzdem hatte gerade sie ein ganz besonderes Verhältnis zu mir. Man sagte mir, sie habe sich zum Bewacher meines Babyschlafes aufgeschwungen und jeden Fremden angefaucht, der meinem Korbwagen zu nahe gekommen ist. Leider habe ich sie später durch meine Derbheit ungewollt so vergrault, dass sie sich hinfort nur noch in Gegenwart Erwachsener von mir anfassen lassen wollte. Trotzdem habe ich Katzen immer eine große Zuneigung entgegengebracht. Man sagt der Katze Charakter nach, weil man ihr nichts befehlen kann. Vielleicht wäre es für mich gut gewesen, wenn ich die Reaktion unserer damaligen Hauskatze schon so hätte verstehen können. Eine solche Lehre hinsichtlich des „Befehls von oben“ fand leider bei mir wie bei den meisten anderen Deutschen erst nach den schlimmen Erlebnissen im zweiten Weltkrieg den geeigneten Nährboden.

Als meine Eltern in Altenburg ihren eigenen Hausstand gründen konnten, war das für sie bestimmt ein Anlass zur Freude, hatten sie doch gemeinsam ein erstes wichtiges Ziel erreicht.

Das Schmiedehaus meiner Großeltern Am Mühlberg 1 in AuerbachVogtl Bei mir - фото 2

Das Schmiedehaus meiner Großeltern; Am Mühlberg 1 in Auerbach/Vogtl Bei mir löste die Ankündigung des bevorstehenden Wegganges der Familie aus Auerbach einen inneren Widerstand gegen das neue Zuhause aus, der noch Jahre anhalten sollte.

Als Zweijähriger musste ich mich dennoch in die beschlossene Zusammenführung der Familie an einem anderen Ort fügen. Ich hatte mich allerdings schon zu sehr an die Menschen in meinem Geburtshause gewöhnt, als dass ich die Rechte und Pflichten meines Vaters hinsichtlich meiner Erziehung nun ohne weiteres hätte akzeptieren wollen. Ihn kannte ich bis dahin nur von seinen Wochenendbesuchen und mag dabei schnell gemerkt haben, dass er etwas strenger mit mir verfuhr als die anderen Erwachsenen. Er stammte nicht allein aus Preußen, er war auch Preuße hinsichtlich seiner Vorstellungen von Ordnung, Disziplin und Gehorsam. In meinem Gemüt aber war wohl schon die Saat sächsischer Gemütlichkeit aufgegangen, was unausweichlich einen ernsten Interessengegensatz zwischen Vater und Sohn heraufbeschwören sollte. Ich kleiner Sachse musste dabei der Unterlegene bleiben, wenngleich ich wohl merkte, dass die Sympathien meiner sächsischen Verwandten auf meiner Seite waren. So ging es im Kleinen ebenso wie schon einmal in der großen Politik. Die preußische Disziplin besiegte die sächsische „Gemütlichkeit“. Ich verlor mit einem Male eine vertraute Umgebung und wurde vorerst einmal von den Menschen getrennt, mit denen ich bislang zu tun gehabt hatte. Vermutlich hat mein Vater lange Zeit sehr darum gekämpft, dass aus mir kein verzogenes Bürschchen wurde aber solche Überlegungen sind einem Kind nicht plausibel zu machen. In Altenburg war ich erst einmal ein Fremder. Ich erinnere mich noch deutlich an den ungewohnten Duft von frischem Holz und neuer Farbe in der neueingerichteten Wohnung. Unter den Kindern der Nachbarschaft wirkte ich selbst wie ein Exot denn sie hatten einen ganz anderen Dialekt und amüsierten sich über mein vogtländisches Deutsch. Ich war wie aus dem Nest gefallen und sehr traurig. Die Eingewöhnung wurde mir glücklicherweise dadurch sehr erleichtert, dass man mich noch häufig und über Wochen hinweg nach Auerbach schickte, so dass mir bei jeder Rückkehr nach Altenburg die Hoffnung auf ein früheres oder späteres Wiedersehen mit Auerbach erhalten bleiben konnte. Allmählich lernte ich auch den Dialekt der Altenburger Kinder sprechen, ich wurde gewissermaßen „zweisprachig“, womit das Heimischwerden langsam Fortschritte machte.

Ich war drei Jahre alt und befand mich gerade wieder einmal im Hause meiner Großeltern, als ganz plötzlich mein Großvater verstarb. In der Erinnerung an dieses für meine Großmutter und die beiden Tanten folgenschwere Ereignis sehe ich noch deutlich vor mir, wie der Großvater in einem offenen Sarg unter Blumen auf den Amboss Steinen seiner Schmiede aufgebahrt lag. Das war das Ende der alten Schmiede, in die kein neuer Meister mehr einziehen wollte. Das alte Schmiedehaus blieb noch lange Jahre hindurch von den drei zurückbleibenden Frauen bewohnt und konnte somit der beliebteste Ferienaufenthalt meiner Kinder- und Jugendzeit werden.

Altenburg, die ehemals herzoglich-sächsische Residenzstadt, gehörte in der Weimarer Republik zum Land Thüringen und bildete das Zentrum des östlichsten der Thüringer Kreisgebiete. Am Rande der Leipziger Tieflandbucht gelegen ließ hier der fruchtbare Ackerboden gute Ernten und reiche Bauern gedeihen. Die Stadt selbst war ein kulturelles Kleinod, was wesentlich der Hinterlassenschaft ihrer einstigen fürstlichen Herrscher zu verdanken war. So besaß Altenburg ein sehr bekanntes Theater, verschiedene Museen und zahlreiche wertvolle Architekturdenkmäler, darunter viele Kirchen und mittelalterliche Türme. Die Stadt hatte unter ihren zahlreichen Schulen auch drei sogenannte höhere Schulen und mehrere Fachschulen. Das rege kulturelle Leben in dieser Stadt berührte mich zunächst noch nicht. Die Schönheit Altenburgs mit seinem auf einem Porphyr Felsen weiträumig angelegten Schloss und den winkligen mittelalterlichen Gassen sollte ich erst nach und nach kennenlernen. Wir wohnten nämlich im nördlichen Vorort Kauerndorf, der sich direkt an das Bahnhofsgelände anschloss. Er leitet in die der Stadt vorgelagerten Randbereiche der hier beginnenden Leipziger Tieflandbucht über. In unserer Straße gab es viele Kinder. So fand ich nach und nach auch genügend Spielgefährten meiner Altersgruppe. Das Milieu war hier kleinbürgerlich mit einem starken Anteil aus der Arbeiterschaft. Auch hier war das Leben der Menschen von der allgemein schwierigen Wirtschaftslage geprägt. Das konnte ich aus meiner damaligen Perspektive zwar noch nicht beurteilen, doch selbst Vorschulkinder wussten seinerzeit, dass es unter ihren Vätern solche gab, die keine Arbeit hatten. Die anderen Väter waren in einer der renommierten Nähmaschinenfabriken, der weltbekannten Spielkartenfabrik oder in einer ebenfalls nicht unbekannten Hutfabrik beschäftigt.

Andere arbeiteten auch in den Betrieben der Braunkohlenindustrie, die sich in der Umgebung nördlich und westlich der Stadt befanden. Arbeit gab es für die damals 45 Tausend Einwohner Altenburgs auch noch bei Post und Bahn, im Druckereiwesen, in der Zigarrenfabrik oder in einer der hier ansässigen Maschinenfabriken beziehungsweise in der Brauerei. Unser Haus lag in einer Straße, die parallel zum Bahngelände lief.

Fritz 1926 Wir wohnten damals im obersten Stockwerk des zweigeschossigen - фото 3

Fritz 1926

Wir wohnten damals im obersten Stockwerk des zweigeschossigen Doppelhauses. Wenn ich aus dem Fenster schaute, konnte ich die Fernzüge vorbeifahren sehen, die auf der Strecke Leipzig Zwickau verkehrten. Diese Strecke war noch nicht elektrifiziert und so lernte ich nach und nach die verschiedensten Arten von Dampflokomotiven kennen. Es stampften schwere Güterzüge vorüber, deren Lokomotiven wegen der Ausstattung mit drei Zylindern schon von der Ferne an ihrem besonderen Rhythmus zu erkennen waren. Ich konnte lange im Fensterbrett lehnend zuschauen, wie die verschiedenartigen Waggons vorüberzogen und dabei mit markantem Schlagen ihrer Räder über die Schienenstöße hopsten. Das Geschehen auf dem Bahnkörper war uns so nahe, dass beim Vorüberdonnern von Schnellzügen jedes Mal ein leichtes Klirren des Geschirrs in unseren Schränken zu hören war. Daran gewöhnten wir uns allmählich so, das es nur noch auffiel wenn Gäste darauf aufmerksam machten. Alles in allem wurde die neue Wohnung in Bezug auf ihre Nähe zur Bahn für mich ein sehr anregendes Zuhause. Verglichen mit den Straßen heutiger Wohngebiete war die, in der ich nun aufwuchs, für Kinder fast schon ein Spielplatz. Sie hatte einen Belag aus Kopfsteinen. Darüber rumpelten die Pferdewagen der Bauern aus dem benachbarten Dorf und auch die Gespanne einiger Fuhrunternehmer. Es gab nur wenige Autos in diesem Stadtrandviertel. Manchmal kam der Arzt vom unteren Ende der Straße mit seinem Hanomag vorbei oder das sogenannte „Konsumauto“, das die Konsumgeschäfte der Stadt belieferte. Es gab auch ein Postauto und in größeren Zeitabständen erschien ein Fahrzeug der Stadtreinigung. Letzteres wurde von allen Leuten kurz als „Kehrmaschine“ bezeichnet. Es bereitete uns Kindern im Sommer viel Vergnügen wegen seiner Spritzdüsen, aus denen das Wasser bis über die Bordsteine spritzte. Wir nutzten solche Gelegenheiten, um die nackten Füße darunter zuhalten. Ich erinnere mich noch recht gut an die bunten Regenbogenfarben, die dabei von der Sonne in den Wassernebel hineingezaubert wurden. Das Konsumauto umlagerten wir häufig dann, wenn es frische Brote im Konsumladen ablieferte. Der Duft nach frischgebackenem Brot konnte unseren Appetit mächtig entfachen und mancher lief dann schnell, um sich bei seiner Mutter eine „Bemme“ in die Faust stecken zu lassen. Häuser gab es in dieser Straße nur auf einer Seite. An der anderen Seite führte ein Zaun entlang dem Bürgersteig und grenzte den Fuß des hochgelegenen Bahngeländes vom Geschehen auf der Straße ab, soweit das eben möglich war. Wir hatten jedenfalls bald genügend lose Latten entdeckt, um jederzeit den mit dichtem Buschwerk bewachsenen, uns streng verbotenen Bahndamm mit in unser Spiel einbeziehen zu können. Besonders an Sommernachmittagen war unsere Straße von vielen Kindern bevölkert.

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