Matthias F. Steinmann - Die Todesanzeige

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Eine aussergewöhnliche Todesanzeige reisst den arrivierten Tatmenschen Fritz Wyl unvermittelt aus dem Alltag. Darin ist von der Rache Gottes die Rede und von der Mitverantwortung von sechs ehemaligen Internatskollegen. Schuldgefühle und die Sorge um seine gefährdeten Kollegen bringen Fritz dazu, noch in derselben Nacht loszufahren. Matthias F. Steinmann hat einen bis zum Schluss äusserst spannenden Kriminalroman geschrieben, in dem das uralte Thema von Schuld und Lebenslüge auf eine neue, überraschende Art behandelt wird.

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Im Anschluss an das Mittagessen: «So kommt doch einmal mit uns, zum Reden und so, nicht hier, nein dort hinten, ja, um die Ecke bei der Friedhofmauer», dazu warme Mittagsstimmung mit Glasluft, Rattern von fernen Traktoren, leichter Wind und leise fallende Blätter. Und dann: «Was wollt ihr?» «Was wir wollen? Lento deck», und ich schlug wortlos zu, mit dem Ring am Finger, mehrfach die Linke in sein Gesicht und eine volle Rechte drauf, und er sank, bereits blutend, die Hände halb erhoben, wie betend, an der Friedhofmauer wie in Zeitlupe zu Boden. Der vorlaute, ach so vorlaute Fredy Oberer. Heute ist er Konzernleiter in der Textilbranche. Ob man die Narbe noch sieht? «Dr Hünger», nein, «dr Hünger» war da schon nicht mehr dabei, denn er hätte da dabei sein müssen, wie Lento und unsere kleine Gefolgschaft aus dem Berginternat. Ob Lento noch lebt? Warum ich das frage? Lento war nicht nur Internatsbergler, sondern richtiger Bergler, ein Externer aus dem Hochtal, mit einem drahtigen, struppigen Schopf, Bartstoppeln, gross und etwas bäurisch ungelenk, doch muskulös, ein Samstagabendsäufer und auch -schläger, aber vor allem eben Bergler mit einigen für uns beinahe wild-romantischen Zügen: Jäger, Kletterer und auch Schmuggler, hart, ruhig, ja wortkarg, aber auch leicht gefährdet. Ob Lento noch lebt? Ob er sich an Hünger erinnern könnte? Irgendwie war Lento für mich Schutz und ich sein Pilotfisch – allerdings eben nur zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Situationen. Zum Beispiel an der Maturafeier, stockbesoffen waren wir da … Ob er sich erinnern könnte?

«Und was meint die Witwe mit» – und ich sprach es laut – «was meint sie mit und seinen sechs guten Internatsfreunden, die hatte der doch nie!»

«Das müsstest schon eher du wissen. Aber wenn du willst, können wir auch pendeln.»

«Wenn es der Wahrheitsfindung dienen würde … Aber du weisst ja besser als ich, dass das vorerst das Stellen der richtigen Fragen bedingt, und diese fallen kümmerlich aus: Meine vorläufige Antwort zu Hünger lautet: er war ein oder zwei Jahre mit mir im Berginternat. Ins Talinternat hat er nicht gewechselt, das wüsste ich. Er ist irgendeinmal erschienen und irgendeinmal verschwunden. Auch kann ich ihn mir nur ungefähr vorstellen, aber ich habe keine Ahnung, in welcher Klasse er war, ob und welche Freunde er hatte, woher er kam, wohin er ging, was er tat und warum … weiss Gott, ich weiss es einfach nicht mehr, das heisst, es kommt mir nicht mehr in den Sinn. Und ich weiss überhaupt nicht, ob ich es wissen will, denn da hat dein verheissungshungriges Naturell schon in die richtige Wunde gestochen … etwas sitzt da tief drinnen, etwas beunruhigt, stört mich. ‹Dr Hünger›, ‹dr Hünger›, verflucht, was war denn mit diesem Hünger …»

Beinahe hätte ich hinzugefügt: «Diese Sau» – aber warum?

«Er ist tot», unterbrach mich Annette mit einem befremdeten, erstaunten Blick über meine so plötzliche Aggressivität. «Aber mir scheint, dass du gut daran tätest, dich zu erinnern – oder wenn du es nicht schaffst, dich zu erkundigen, denn», jetzt kam der gönnerhafte Ton, den ich schon aus unseren unzähligen pseudopsychotherapeutischen Gesprächen kannte, «denn ich glaube, die Blockade ist signifikanter Ausdruck für eine nicht verarbeitete ‹Jugend-Dingsbums›!»

Aha, sie wagt noch nicht den Terminus «Schuld», «Jugendschuld», meint es aber, meine Jung-, Freud- und Fromm-gebildete Gefährtin, dachte ich böse, auch wenn es nicht so gemeint war, ich es deshalb auch nicht gesagt hatte. Aber ein bisschen traf es schon zu. Annette interessierte sich brennend für alle psychologischen Erklärungen des Seins, in einer zwar etwas oberflächlichen, aber umso umfassenderen Art. Kein Bereich des Lebens, der nicht letztlich irgendwie durch psychologische Gesetzmässigkeiten zu erklären und eben einer Analyse zugänglich wäre.

Annette, in ihrer ersten Ahnung bestätigt, dass dieser Johnny Hünger etwas mit mir zu tun haben könnte, roch bereits das gestandene Seelenblut, das es da vielleicht – und dann noch bei ihrem Lieblingspatienten – aufzulecken gäbe. In ihren Augen leuchtete Appetit – oder vielleicht sah ich das nur so und war tatsächlich krank. Hier galt es aber, ein Zeichen zu setzen:

«Man kann sich auch an etwas nicht erinnern, das einen nicht oder nur wenig betrifft, zum Beispiel eine flüchtige Bekanntschaft oder ein Name. Darin gleich eine Blockade mit Tiefgang zu vermuten, finde ich typisch für dich.»

«Aber es passt besser: So lies die Anzeige doch einmal ganz: sie beklagt ihren Mann, der damals starb – wahrscheinlich seelisch, sie ruft einen rächenden Gott an und verweist auf sechs gute Freunde in deinem Internat … und wahrscheinlich bist auch du gemeint. Du willst dich nur nicht, kannst dich eben nicht erinnern. Wenn das nicht nach einer tragischen Jugendverstrickung klingt – die gibt es nämlich nicht nur in der Literatur.»

«Mag sein, dass das für dich so klingt … ja, selbst wenn du recht hättest … ich kann es dir beim besten Willen weder bestätigen noch verneinen, weil ich nichts mehr weiss.»

Aber recht hatte sie eben doch: Einfaches Vergessen ist nicht «Nicht-Erinnern-Können»! und schon gar nicht Verdrängen; und es kann eben sein, dass es sich hier um eine bedeutende Aussparung meiner persönlichen Geschichte handelt, die sich zwischenzeitlich zwar fugenlos geschlossen hatte, von der ich aber offensichtlich etwas ahnte. Ich spürte es ja, da war etwas mit Hünger, ganz eindeutig. Aber dies vor mir oder vor ihr einfach so zuzugeben, dazu bedurfte es konkreterer Anhaltspunkte.

«Ruf sie doch an!»

«Was soll ich?»

«Ja, ruf sie an, bezieh dich auf die Todesanzeige, auf die Abdankung am nächsten Montag und erkundige dich nicht als ehemaliger Freund, sondern nur als Kollege, wenn’s dir leichter fällt.» Und dann, dachte ich, bin ich involviert … und wahrscheinlich mehr als mir lieb ist … da gibt es noch einen anderen Weg – Lento zum Beispiel! Und ich erklärte ihr, dass Lento die ganzen acht Jahre mit mir im Internat verbracht hatte und sich wahrscheinlich erinnern würde. Darauf folgte ein längeres Palaver, wie das anzustellen sei, dass sie aber jetzt in die Stadt müsse, noch zu tun habe und so weiter, bis Annette ihre Sachen gepackt hatte und dann tatsächlich wegfuhr.

Mein Plan war – einmal zu Ende gedacht – zwar einfach, die Ausführung allerdings schwierig, da heute Samstag. Bei meinen Adresslisten und gesammelten Adresskärtchen in einer alten Zigarrenkiste lag auch die Adressliste unserer Abschlussklasse, und da war Lento unter Lento Oggier aufgeführt. Als Erstes konnte ich dort anrufen, denn gerade in den kleinen Bergdörfern verbleiben Familien über Generationen im gleichen Haus. Dort wiederum dürfte ich einen Hinweis bekommen, wo sich Lento zurzeit aufhielt.

Führte das nicht zum Erfolg, blieb mir die Gemeindekanzlei. In solch kleinen Gemeinden wissen sie in der Regel recht gut Bescheid über den Verbleib ihrer ausgewanderten Mitglieder, kamen letztere doch oft von Heimweh geplagt übers Wochenende nach Hause und gaben in der Wirtschaft eine Runde frei und sich zum besten. Sie bildeten so noch einige Zeit das Gesprächsthema im Dorf … vor allem, wenn dem Heimurlauber im Unterland – aus der Sicht der Bergler – auch Erfolg beschieden war. Ein erster Anruf bei der Telefonauskunft bestätigte mir, dass die Adresse immer noch gleich, nämlich auf den Namen des Vaters lautete, die Telefonnummer sich dagegen geändert hatte. Kommunikation ist mein Beruf, und regelmässig komme ich in die Situation, mir persönlich unbekannte Menschen anzurufen, um das Gespräch nach einigen entschuldigenden und motivierenden Phrasen in die von mir gewünschte Richtung zu lenken. Meistens mit dem handfesten Ziel, eine bestimmte Information zu erhalten oder einen bestimmten Wunsch erfüllt zu bekommen; aber eben in dem mir angestammten, zu überblickenden Berufsbereich.

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