[42]
Vgl, den Sachverhalt BFH v. 12.9.2014 -– VII B 99/13 m. entspr. Anm. Himmelreich PStR 2015, 30 ff.; so allgemein in Bezug auf Feststellungen in einem Strafurteil BFH /NV 2010, 1462; 2011, 286.
[43]
Eich S. 66.
[44]
TK- Loose § 70 Tz. 10.
[45]
Verneinend Klein- Rüsken § 70 Rn. 3; bejahend TK- Loose § 70 Tz. 10, wenn Veranlagungsstelle und Strafsachenstelle Dienststellen derselben Behörde sind.
[46]
Die Entscheidungen über den Erlass eines Haftungsbescheides hat nach dem AEAO zu § 71 „im Einvernehmen mit der für Straf- und Bußgeldsachen zuständigen Stelle“ zu ergehen.
[47]
Gleichlautende Erlasse der obersten Finanzbehörden der Länder, veröffentlicht in BStBl. I 2013, 1394 ff.
[48]
Vgl. hierzu aus der Einführung: „ Die Anweisungen enthalten zur Erleichterung der Amtsgeschäfte eine Zusammenfassung von hierfür maßgeblichen Grundsätzen sowie Hinweise für deren praktische Anwendung … . Bei streitigen Rechtsfragen ist im Interesse einer einheitlichen Verfahrensweise die Auffassung der Verwaltung wiedergegeben.“
[49]
Zum praktisch vor allem für § 396 Abs. 3 AO (Umfang des Ruhens der Verjährung) bedeutsamen „Tatbegriff“ restriktiv Kohlmann- Schauf § 396 Rn. 95 („Tat im verfahrensrechtlichen Sinne“);
FGJ- Jäger § 396 Rn. 59 nach dem Wortlaut beschränkt auf Steuerhinterziehung; so auch Müller-Gugenberger- Muhler § 15 Rn. 54.
[50]
Vgl. hierzu die aktuellen Entscheidungen des BayObLG wistra 2004, 239 sowie des BFH NStZ 2004, 577 zu den notwendigen Feststellungen einer Steuerstraftat m. Hinw. auf die Aussetzungsmöglichkeit nach § 396 AO; aus der Literatur Klein- Jäger § 396 Rn. 1; Grezesch wistra 1990, 289; Schuhmann wistra 1992, 172 ff.; Eich S. 55 f.; Wannemacher- Gotzens Rn. 4139 ff.
[51]
Jesse DB 2013, 1808 m.Hinw. auf LG Cottbus v.14.6.2010 – 22 Wi Qs16/10, juris Rn. 21.
[52]
Der BFH hat ca. 6 Wochen später die Steuerpflicht und damit die Rechtsauffassungen des FG München und des BayObLG bestätigt, vgl. BFH/ NV 2004, 1138.
[53]
Kohlmann- Schauf § 396 Rn. 32; Klein- Jäger § 396 Rn. 14.
[54]
Anders bei ermessensmissbräuchlicher Aussetzung des Verfahrens, vgl . AG Münster NStZ-RR 2003, 372, oder wenn die tatbestandlichen Voraussetzungen für die Ermessensausübung gar nicht vorgelegen haben, Klein- Jäger § 396 Rn. 20.
[55]
Vgl. hierzu Wannemacher- Gotzens Rn. 4144 m.w.N. in Fn. 6.
[56]
BVerfG NStZ 1991, 88; HHSp- Hellmann § 396 Rn. 10; Klein- Jäger § 396 Rn. 8; Joecks/ Jäger /Randt § 396 Rn. 5.
[57]
HHSp- Hellmann § 396 Rn. 14, 24.
[58]
HHSp- Hellmann § 396 Rn. 22; Kohlmann- Schauf § 396 Rn. 69; Klein- Jäger § 396 Rn. 6; BGH NStZ 1985, 128.
[59]
Vgl. hierzu etwa den Hinweis bei BGH NStZ 2004, 577: „Im Übrigen wird im Hinblick auf das beim Finanzgericht anhängige Verfahren auch die Möglichkeit einer Aussetzung nach § 396 AO in Betracht zu ziehen sein.“
[60]
Vgl. hierzu Klein- Jäger § 396 Rn. 3; Schuhmann wistra 1992, 175.
[61]
Bejahend etwa Klein- Jäger § 396 Rn. 3; so auch BayObLG wistra 2004, 239; ausführlich HHSp- Hellmann § 396 Rn. 52 ff.
[62]
BVerfG DStZ 1985, 283 mit Anm. Carle ; Klein- Jäger § 396 Rn. 11; Hellmann S. 59 Fn. 20.
[63]
Kohlmann- Schauf § 396 Rn. 32-34; Klein- Jäger § 396 Rn. 18.
[64]
AStBV (St) 2014, Nr. 6 Abs. 1 S. 1; Jesse DB 2013,1803 ff. m.w.N.
[65]
Etwa wenn die Finanzbehörde selbst erklärt, mit ihrer Entscheidung im Besteuerungsverfahren bis zum rechtskräftigen Abschluss des Steuerstrafverfahrens warten zu wollen, OLG Karlsruhe JR 1985, 387; Kohlmann- Schauf § 396 Rn. 78 ff. m.w.N.
[66]
BVerfG NStZ 1991, 88; bei der grundsätzlichen Ermessensentscheidung über die Aussetzung des Verfahrens sind insbesondere prozessökonomische Gesichtspunkte und die Beteiligteninteressen gegeneinander abzuwägen, BFH BStBl. II 2003, 146; BFH /NV 2005, 503; 2006, 1103, 1109; 2008, 63; TK- Brandis § 74 FGO Tz. 16 m.w.N.; für Ermessensreduzierung auf Null ist schlüssiger Sachvortrag erforderlich, BFH/ NV 2003, 1598; 2007, 2366.
[67]
FG Baden-Württemberg EFG 1993, 458.
[68]
BFH /NV 1993, 419 f. m.w.N. zur Rechtsprechung des BFH etwa grundlegend BStBl. II 1992, 408 (Aussetzung bei nicht aussichtslosem Massenverfahren vor dem BVerfG ); BFH BStBl. II 1974, 247 (Gültigkeit eines Gesetzes kein Rechtsverhältnis i.S.d. § 74 FGO); keine Aussetzung wegen beim BFH anhängigem Musterverfahren in derselben Rechtsfrage, BFH/ NV 2000, 245; weitere Bsp. bei Gräber- Koch § 74 Rn. 12-17.
[69]
HHSp -Birkenfeld § 363 Rn. 72 ff.; m. Hinw. auf BFH/ NV 1996, 149; a.A. TK- Brandis § 363 Tz. 6, wonach das Strafgericht nicht über ein Rechtsverhältnis entscheidet, das im Besteuerungsverfahren „vorgreiflich“ ist.
[70]
Grundlegend BFH BStBl. II 1992, 408; dann ständige Rechtsprechung, vgl. etwa BStBl. II 1992, 673; 1993, 123; 1993, 241; 1993, 797; 1994, 473; 1996, 20.
[71]
BFH BStBl. II 1992, 673; BFH/ NV 1993, 244.
[72]
Vgl. zum Ruhen des Verfahrens Klein- Brockmeyer § 363 Rn. 12 ff., 20; PK- Pahlke § 363 Rn. 34 ff.
[73]
BFH BStBl. II 1990, 944; BFH/ NV 1999, 1587.
[74]
§ 363 Abs. 3 AO neu eingefügt durch das GrenzpendlerG vom 24.6.1994 (BGBl. I, 1395).
[75]
Zu den Voraussetzungen etwa Klein- Brockmeyer § 361 Rn. 13 ff. m.w.N.; umfassend HHSp- Birkenfeld § 361 Rn. 171 ff., 231 ff.
[76]
BFH BStBl. II 1979, 570; Klein- Brockmeyer § 361 Rn. 13.
[77]
Dabei ist darauf zu achten, dass neben dem Sachbearbeiter der Sachgebietsleiter der Veranlagungsstelle, am besten auch zumindest ein Sachbearbeiter der Vollstreckungsstelle und in entsprechenden Einzelfällen gegebenenfalls sogar die Amtsleitung des Finanzamts teilnimmt.
[78]
BVerfG v. 22.9.2009 – 1 BvR 1305/09; BFH /NV 2009, 2124 m.w.N.; hierzu Spilker DStR 2010, 731 ff.; TK- Seer § 69 FGO Tz. 13; Klein- Brockmeyer § 361 Rn. 31.
[79]
FG München Beschl. v. 20.8.2009 – XI V 521/09.
[80]
Vgl. zur Aufhebung der Vollziehung ohne Sicherheitsleistung FG Baden-Württemberg EFG 2004, 1405; Stbg 2004, 371, 378 ff. m. Anm. Füllsack ; aufgehoben durch BFHE 208, 92; FG Berlin/Brandenburg EFG 12, 1352; Klein- Brockmeyer § 361 Rn. 31 m.w.N.
[81]
Vgl. zum Verhältnis § 361 AO zu § 69 FGO etwa Klein- Brockmeyer § 361 Rn. 40 m.w.N.
Teil 1 Allgemeine Grundfragen› III. Das Steuergeheimnis (§ 30 AO)
III. Das Steuergeheimnis (§ 30 AO)
Teil 1 Allgemeine Grundfragen› III. Das Steuergeheimnis (§ 30 AO)› 1. Allgemeines
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Den Mitteilungs- und Offenbarungspflichten eines Steuerpflichtigen im Besteuerungsverfahren steht das Steuergeheimnis als Verpflichtung der Finanzbehörde gegenüber, diese Erkenntnisse nicht zu offenbaren. § 30 Abs. 1 AO stellt daher zunächst fest, dass Amtsträger das Steuergeheimnis zu wahren haben. Der Begriff des Amtsträgers ist in § 7 AO definiert mit einer Erweiterung des Personenkreises in § 30 Abs. 3 Nr. 1–3 AO unter anderem auf die für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten i.S.d. § 11 Abs. 1 Nr. 4 StGB. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die „Fernwirkung“ des Steuergeheimnisses: Nicht nur der ermittelnde Fahnder ist daran gebunden, sondern auch der zuständige Staatsanwalt und der mit der Angelegenheit betraute Richter.[1] Auch wenn sich das Recht auf Wahrung des Steuergeheimnis aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht des Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG und der Eigentumsgarantie des Art. 14 GG ableitet, ist es „ als solches “ kein Grundrecht.[2]
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