Verlag Echter - Geist & Leben 3/2021

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Klaus Vechtel SJ eröffnet Heft 3|2021 mit einer Notiz zur stark eingeschränkten Partizipation an sakramental-gottesdienstlichen Feiern während der Corona-Pandemie und reflektiert diese «Brucherfahrung» mit Michel de Certeau.
Unter der Rubrik «Nachfolge» versammeln sich zunächst zwei biografisch orientierte Beiträ-ge von Stefan Kiechle SJ und Markus Kneer. Während S. Kiechle den Leser(inne)n das 500-jährige Jubiläum der Verwundung des hl. Ignatius in Erinnerung ruft, portraitiert M. Kneer Emmanuel Mounier und skizziert dessen «Spiritualität der Begegnung». Georg Braulik OSB widmet sich dem Motiv der Fremdenliebe im Alten Testament und verbindet es mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Um dem Trend einer Geistvergessenheit in der westlichen Theologie entgegenzutreten, zeichnet Gerard Rouwhorst die Wiederentdeckung des Heiligen Geistes in den liturgischen Reformen im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils nach. Thomas Pogoda bietet den Leser(innen) einen interessanten Einblick in die Formation Ständiger Diakone im größtenteils «konfessionsfreien» Umfeld ostdeutscher Bistümer. Phyllis Zagano und Bernard Pottier SJ tragen schließlich den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich des Frauendiakonats zusammen.
Das Feld der Jungen Theologie wird in diesem Heft von Stephanie Höllinger bespielt, die der Bedeutung des Gefühls in Entscheidungsprozessen im Allgemeinen und den Geistlichen Übungen des hl. Ignatius im Besonderen auf den Grund geht. Letztere spielen auch im Refle-xions-Beitrag Jaime Tatays eine tragende Rolle. Angesichts der sich weiter zuspitzenden Kli-makrise und der zunehmenden Bedeutung einer ganzheitlichen Ökologie im christlichen So-zialdenken, zeigt Jaime Tatay SJ mit Ignatius sieben Dimensionen zu einer Versöhnung mit der Schöpfung auf. Andreas G. Weiß stellt den Leser(innen) die «Radical Orthodoxy»-Bewegung vor und befragt deren Theologie kritisch nach den Grenzen ihrer Leistungsfähig-keit. Michael Meyer legt Facetten einer missionarischen Spiritualität in der Spannung von actio und contemplatio dar und Hanns-Georg Nissing beschließt die Rubrik Reflexion mit Gedanken zur Anthropologie in den Auslegungen des Thomas von Aquin zum Vater unser.
Schlussendlich bietet Gotthard Fuchs' Literaturumschau zu Simone Weil gewinnbringende Lektüre-Impulse.

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„Seelendialog“ und Zeugnis

Neben dieser Funktion des Seelendialogs (vgl. Platons Sophistes 263 e 3–5) gibt es aber auch noch die Zeugnisfunktion der Cahiers : Mounier will sich der tatsächlichen Ereignisse versichern, um gewissermaßen ein zukünftiges Wahrheitsarchiv gegen sich selbst, d.h. seine Erinnerung, anzulegen. Die innere wie die äußere Funktion zeigen das Spannungsverhältnis, in der sich die menschliche Person befindet: Das eigene Selbst meditierend, aber immer in Beziehung zur Welt und zu den anderen Personen, die dadurch ein Recht auf ein „wahres“ Zeugnis erlangen.

Die anderen Personen treten aber nicht erst im Nachgang zur eigenen Person hinzu, sondern sind ihr immer schon ko-präsent. Mouniers Notizen modellieren daher nicht seine Begegnungen nach seinem Gusto, sondern bezeugen die Gegenwart der eigenen Person in der Gegenwart der anderen Personen – und sind diese nicht vorhanden, tritt an ihre Stelle in Anlehnung an die platonische Dialogdefinition ein „innerer Gesprächspartner“: „Die wichtigste von allen [unseren Arbeitsmethoden] ist die, dass die Intelligenz ein Werk des Dialogs ist. Wenn sie niemanden hat, mit dem sie in Dialog treten kann, erschafft sie sich selbst einen imaginären Gesprächspartner, um mit sich selbst in Dialog zu treten. Ihre Erfahrung besteht darin, dass der Monolog tötet. Sie kennt ihn und nennt ihn fixe Idee, und die fixe Idee treibt in den Wahnsinn. Eine physische Kraft geht ihren Weg geradeaus und alle Widerstände, die ihr begegnen, sind für sie nur Reibungsverluste. Eine Idee lebt nur dadurch, dass sie sich auf diese Widerstände stützt. Sie festigt sich durch ihre Opposition, vervielfacht sich durch ihr Netz, entsteht durch ihre Kontaktnahmen.“ 4Erkenntnis ist also nicht, wie in cartesianischer oder kantischer Perspektive, die alleinige Leistung eines Subjekts, sondern immer schon in einen intersubjektiven Prozess eingebunden, und das Gespräch ist in diesem niemals etwas Zweitrangiges. Diese philosophische Positionierung, die Mounier stark an die zeitgenössischen phänomenologischen Arbeiten eines Maurice Merleau-Ponty und die personalistischen eines Maurice Nédoncelles heranrücken, ist an dieser Stelle wichtig, um zu verstehen, dass auch seine Notizen diesen intersubjektiven Prozess widerspiegeln.

Als Person Personen begegnen

Die Entretiens werden hier also als die praktische Umsetzung von Mouniers personalistischem Ansatz verstanden, oder vielleicht eher andersherum: Aus seinen Begegnungen erwächst in gewisser Weise seine philosophische Position – und die Notizen dokumentieren die Erfahrungen, auf denen der Personalismus gründet, weil die Begegnung des Selbst mit anderen als eine universelle menschliche Grunderfahrung interpretiert wird. In den Entretiens zeigt sich, was es heißt, eine Person zu sein und als Person zu leben. Dass dieser Anspruch nicht nur von außen an die Texte herangetragen wird, sondern dass auch Mounier eine „personalistische Praxis“ intendierte, geht aus einem Brief hervor, den er an seine spätere Frau Paulette am 01.09.1933 schreibt. Rückblickend auf sein bisheriges Leben heißt es dort: „Personen zu begegnen, das erwartete ich vom Leben.“ 5Und in Le personnalisme heißt es darüber, wie man die Person „beweisen“ könne: „[M]an lebt öffentlich die Erfahrung des personalen Lebens und hofft, damit eine große Anzahl zu überzeugen, die wie Bäume, Tiere oder Maschinen leben.“ 6Denn darin besteht „das Paradox der personalen Existenz: Sie ist die eigentlich menschliche Art und Weise der Existenz. Und doch muss sie unablässig errungen werden.“ 7Die Entretiens lassen sich also sowohl als Zeugnis des (inter-)personalen Lebens als auch als Aufruf dazu lesen.

Spiritualität des Gesprächs

In ihnen spiegelt sich zudem eine Art „Spiritualität“ oder „Meditation“ des Gesprächs und der zwischenmenschlichen Begegnung, die Mounier in sich als Verantwortung „spürt“: „Ich bin ein Mensch der Konversation, der Meditation, des Dialogs, welcher die strenge Verantwortung seiner Meditation zwischen den Menschen spürt und der ihr nur nachkommen will in einer stetigen Kommunikations- und Dienstbereitschaft.“ (721) Die Meditation geschieht in Begegnung mit anderen, im Ereignis des Gesprächs. Deshalb schreibt Mounier Mitte September 1949, wenige Monate vor seinem Tod, an seinen Freund Jean-Marie Domenach: „Das Ereignis wird unser innerer Meister sein.“ 8Die Aufzeichnungen zu den Ereignissen, die Entretiens , sind so auch Spuren dieses „inneren Meisters“, von dem sich Mounier geleitet weiß. Er schreibt in der ersten Person Plural: Auch das Ereignis ist keine alleinige Angelegenheit eines autonomen Subjekts, sondern hat intersubjektiven Charakter und wird auch immer die Person des anderen bezeugen – womit auch die Wahrheit des Zeugnisses eine Rolle spielt. Nach der Niederlage Frankreichs im Sommer 1940 sieht er in seinen Aufzeichnungen ein „Konservatorium der Wahrheit“: „Diese Aufzeichnungen haben nichts von einem ‚intimen Tagebuch‘. Ich schrieb Ähnliches, als ich jung war – vertraulicher. Mir ist der Gedanke daran ganz einfach abhandengekommen, als wir zu zweit dasselbe Leben führten. Auch um Fakten aufzuschreiben, welche ich bereute, eines Tages nicht mehr wiederzufinden. Warum komme ich darauf zurück? (…) Das Motiv: Jacques [Lefrancq] und Paul Fraisse zu erlauben, sich dadurch zwischen uns wiederzufinden, wenn die Mauer des Schweigens fällt. Der Grund: Wir treten in eine Periode des Untergrunds ein, in der nicht mehr jeder Gedanke ausgesprochen, jede Tatsache veröffentlicht, jede Absicht verdeutlicht werden kann. Für einige und für die Zukunft ein kleines Konservatorium der Wahrheit anlegen.“ (592) Dieses Zitat zeichnet noch einmal die Entwicklung nach, welche Mounier selbst in seiner Aufzeichnungspraxis sieht und in der drei Phasen unterschieden werden können. Die Aufzeichnungen der ersten Phase, vor der Freundschaft und Ehe mit seiner Frau, kennzeichnet er als „vertraulicher“ – die Notizen als Spiegel, weil er sich selbst gegenüber Zeugnis ablegen will, dass er den anderen in den Begegnungen gerecht wird. In der zweiten Phase halten seine Notizen lediglich äußere Fakten fest – als Stütze für die richtige Rekonstruktion der Ereignisse. Schließlich ist die dritte Phase durch die Umstände bestimmt und hat eine klare Aufgabe: Die Wahrheit in Zeiten der Lüge bewahren, als Zeugnis für die Freunde (Lefrancq ist ein langjähriger Freund, bei dem Mounier Paulette kennengelernt hat, und der Kopf Esprits in Belgien; Fraisse ein enger Mitarbeiter der Zeitschrift – von beiden ist Mounier durch den Krieg getrennt).

Beispiele der spirituell-personalen Begegnung

Wenn dieser Abschnitt nun einige Ausschnitte der Entretiens einer intensiveren Untersuchung unterzieht, dann werden sie also nicht in erster Linie als historische Dokumente gelesen, sondern als Zeugnisse ebenjener interpersonalen Begegnungen und Ereignisse, die sie bezeugen.

Louis Massignon . – Am 05.03.1930 machen sich Guitton und Mounier auf und wollen mit Louis Massignon, dem großen Orientalisten und Mitglied der Académie française , über ein Problem sprechen, das beide bewegt. 9Er ist nicht zu Hause, sie wollen schon wieder gehen, treffen ihn dann jedoch noch am Aufzug. Die Zufälligkeit der Begegnung wird nun zum Ereignis: „[E]in zufälliger Augenblick beschert uns diesen unvergesslichen Besuch. Er strahlt vor Heiligkeit.“ (145) Mounier beschreibt die Situation im Büro Massignons. Letzterer sitzt im „warmen Schatten“ und hat durch sein „feines Gesicht“, seine „Kinderaugen“ eine solche Präsenz, dass Mounier von „Reinheit“ und „jungfräulich“ spricht. Letzteres wird noch einmal durch die Präsenz seiner Stimme hervorgehoben, die manchmal der eines „jungen Mädchens“ gleicht. Massignons Stimme ist distinguiert, ohne gekünstelt zu sein. Er spricht mit Nachdruck, doch nie mit einem Timbre der Leidenschaft. Stirn und Augen Massignons sind Mounier beim Aufschreiben noch so gegenwärtig, dass er es eigens festhält: „Jetzt, eine Stunde nach unserer Rückkehr, sehe ich nichts anderes als diese Stirn und diese klaren Augen.“ (145) Sein und Guittons Gefühl angesichts dieser Präsenz beschreibt er mit „Freude“. Gleichzeitig hat er den Eindruck, dass seine Beschreibung hinter dem Ereignis zurückbleibt. 10Mounier bezeugt hier Massignon als Person im höchsten Sinne des Begriffs: Er füllt das aus, was in Le personnalisme eine „leibhafte“ und „inkarnierte Existenz“ genannt und was gerade auch durch die Beschreibung der leiblichen Präsenz (Gesicht, Augen, Stirn, Stimme: alles Aspekte, die in der Begriffsgeschichte von Prosopon und Person eine wesentliche Rolle spielen) unterstrichen wird. 11 Françoise . Stand in der Beschreibung des Gesprächs mit Massignon dessen spirituelle wie intellektuelle Generosität im Vordergrund, so führt uns die zweite Begegnung in einen anderen Bereich der personalen Präsenz: die Konfrontation mit der im Alter von acht Monaten an einer schweren Enzephalitis erkrankten Tochter Françoise (geb. 1938), was schließlich im April 1940 zu einem vollständigen Stillstand ihrer nervlich-mentalen Entwicklung führt. Am 28.08.1940 schreibt Mounier in Montverdun, einem kleinen Ort im Zentralmassiv: „Gegenwart Françoises. Geschichte unserer kleinen Françoise, die über geschichtslose Tage hinzugleiten scheint.“ (593) Allen, die ihm mit dem Spruch „Ein großes Unglück ist auf sie gekommen“ begegnen, entgegnet er: „Jemand ist zu uns gekommen, und es war groß, und das ist kein Unglück.“ (594) In seiner Tochter, die nach menschlichen Maßstäben nichts kann, enthüllt sich ihm noch einmal tiefer die personale Präsenz, die ihn zu einem Vergleich führt, der sakramentale Qualität hat: „Eine lebendige Hostie unter uns, stumm wie sie, strahlend wie sie. (…) Wer weiß, ob von uns nicht verlangt wird, eine Hostie zwischen uns zu bewahren und anzubeten, ohne die göttliche Gegenwart unter einer armen, blinden Materie zu vergessen? Meine kleine Françoise, Du bist mir auch ein Bild des Glaubens. Hier unten erkennt ihr ihn im Rätsel und wie in einem Spiegel (…)“. (594) Dieser sakramentale Vergleich und die Anspielung auf 1 Kor 13,12 sind wohl keine spirituelle Überhöhung der Krankheit seiner Tochter, sondern der Ausdruck des intensiven gemeinsamen Fragens des Ehepaares Mounier angesichts dieser Prüfung, die sie durchmachen: „Wir haben Françoise in unserem Schicksal gelesen. Für Poulette wurde sie das Bild dieses ‚Maßstabes für nichts‘ – dieses Maßstabes für alles (…). Sie ließ für uns beide, mit unserer Elternschaft, die Geschichte unserer Liebe noch einmal neu beginnen, die angesichts des gegenseitigen Verzichts, in der totalen Hoffnungslosigkeit, zurückgewonnen werden musste.“ (594) Die unscheinbare Präsenz Françoises lässt auch Paulette („Poulette“ ist ihr Kosename) und Emmanuel noch einmal ganz anders zueinander finden. Und ihr Leiden verbindet sich auf eine ganz eigene Weise mit den Leiden der Zeit und der Welt, mit den ungezählten Opfern des Weltkriegs. Mounier schließt mit Worten, die ihn in einem Dialog mit seiner Tochter zeigen, der über die Sprache hinausgeht: „[J]etzt, wo es scheint, dass wir auf Dauer zusammen sind, Françoise, meine kleine Tochter, fühlen wir eine neue Geschichte in unseren Dialog eingreifen: den einfachen Formen des mit dem Schicksal geschlossenen Friedens widerstehen; Dein Vater, Deine Mutter bleiben; Dich nicht unserer Resignation preisgeben (…); Dir Dein tägliches Brot der Liebe und der Gegenwart geben; dem Gebet folgen, das Du bist; an unserer Wunde rühren, da diese Wunde die Tür Deiner Gegenwart ist; bei Dir bleiben. Vielleicht muss man uns beneiden wegen dieser tastenden Elternschaft, dieses unaussprechlichen Dialogs, welcher viel schöner ist als die gewöhnlichen Spiele.“ (595) Die andere Person ist nicht nur in der höchsten Vollendung ihrer Möglichkeiten gegenwärtig (Massignon), sondern auch und gerade in der alleinigen Möglichkeit ihres bloßen Daseins, welches schon an Un-Möglichkeit grenzt (Françoise). Besonders in dieser Spannung von Möglichkeit und Un-Möglichkeit des Personseins scheint die Präsenz der Person auf.

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