2009In dem Artikel Are »Great« Companies Just Lucky? in der »Harvard Business Review« heißt es, dass der Erfolg nur bei der Hälfte der untersuchten 287 Unternehmen auf bestimmte Praktiken oder Merkmale der Organisation zurückzuführen sei.
2013Der Song mit dem aussagekräftigen Titel »Get Lucky« von Daft Punk ist ein Ergebnis von Zusammenarbeit, Marktforschung sowie starkem Marketing und guter Werbung. Sein kommerzieller Erfolg demonstriert den Wert sorgfältiger Geschäftsplanung.
Glück gilt gemeinhin als unbeherrschbar, dennoch kennt jeder die Redensart: »Ohne Fleiß kein Preis«. Auch Ray Kroc, der CEO von McDonald’s, meint, dass Glück durch harte Arbeit beeinflussbar sei. Die Wahrheit ist, dass beides zutrifft: Da die globalen Märkte immer unvorhersehbarer reagieren, hängt Erfolg zumindest teilweise vom Glück ab. Bei zwei gleichzeitig gegründeten Unternehmen kann es allein darüber entscheiden, welches am Ende erfolgreich ist und überlebt.
Sorgfältig erstellte Geschäftspläne sollen Unternehmen vom Glück unabhängig machen. Eine gute, durch solide Marktforschung untermauerte Idee und solide Finanzplanung helfen einem Unternehmen, trotz der Launen des Marktes zu überdauern. Gute Pläne legen die Vorgehensweisen für turbulente Zeiten und Notfälle fest und schützen damit vor dem Unbekannten. Außerdem tragen sie dazu bei, dass Firmen von günstigen Marktbedingungen profitieren. Was oft wie Glück wirkt, ist das Ergebnis von umfassender Planung, wie das berühmte Beispiel der Post-it-Zettel zeigt. Der mehrfach nutzbare Klebstoff wurde zufällig erfunden, aber nur durch guten Geschäftssinn wurde er ein kommerzieller Erfolg.
Bei so vielen Unbekannten spielt Glück eine Rolle für den Erfolg eines Start-ups. Aber mit Voraussicht kann man ein wenig nachhelfen. 
»Die oberste Regel im Geschäftsleben lautet, dass man immer das Richtige tun sollte. Wenn Sie das beherzigen, werden sich die Chancen vor Ihnen auftun. «
Ronald CohenWagniskapitalgeber (geb. 1945)
ERWEITERN SIE IHRE VISION UND SORGEN SIE FÜR STABILITÄT, WÄHREND SIE VORWÄRTSGEHEN
DER ZWEITE SCHRITT
IM KONTEXT
SCHWERPUNKT
Geschäftserweiterung
WICHTIGE DATEN
1800Der französische Baumwollfabrikant Jean-Baptiste Say macht den Begriff »Entrepreneur« bekannt.
1999Der chinesische Unternehmer Li Kashing betont, wie wichtig die Vision für das Wachstum eines Unternehmens ist. Er sagt: »Erweitern Sie Ihre Vision und sorgen Sie für Stabilität, während Sie vorwärtsgehen.«
2011In Lean Startup: Schnell, risikolos und erfolgreich Unternehmen gründen ermutigt der Unternehmer Eric Ries neue Firmen, Ressourcen möglichst effizient zu nutzen, um Wachstum zu erreichen.
2011In den Industrieländern steigt die Zahl der aktiven Unternehmer um 20 Prozent, weil viele Menschen in der Rezession ihre Arbeit verlieren.
Zwar scheint es so, als würde die Unternehmenslandschaft von großen Konzernen dominiert, doch es gibt wesentlich mehr kleine Firmen. Die meisten bestehen aus dem Gründer bzw. Eigentümer und bleiben so klein wie am Anfang. In den USA haben über 99 Prozent der Unternehmen weniger als 500 Mitarbeiter. Im Jahr 2012 gab es knapp fünf Millionen kleine Unternehmen mit weniger als 49 Mitarbeitern und nur 6000 Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten.
Entscheidend ist der Ehrgeiz des Gründers. Viele Eigentümer sind zufrieden mit ihrem Lebensstil und wollen ihr Unternehmen gar nicht vergrößern. Der wichtigste äußerliche Faktor ist Geld. Wachstum benötigt Kapital, das kleine Firmen nur schwer auftreiben können und hoch verzinst wird. Hinzu kommt, dass – bei unbegrenzter Haftung – der Eigentümer sein gesamtes persönliches Vermögen verlieren kann, wenn das Unternehmen scheitert. Dieses Risiko wollen viele nicht eingehen.
Unternehmergeist zeichnet sich allerdings durch die Bereitschaft zum Risiko aus. Wer wachsen will, muss den riskanten, aber wichtigen zweiten Schritt wagen. Die meisten Kleinunternehmer stellen zu diesem Zeitpunkt Fremde als Mitarbeiter ein. Zudem erlernen sie Führungsund Managementaufgaben, damit sie das Personal, die Systeme und Prozesse im Unternehmen verwalten können. 
Auch wenn große Firmenwie riesige, alte Eichen wirken, waren sie einmal Schößlinge. Was sie von Firmen, die klein bleiben, unterscheidet, ist oft nur die Bereitschaft zum Risiko.
ROM WURDE NICHT AN EINEM TAG ERBAUT
DAS RICHTIGE TEMPO
IM KONTEXT
SCHWERPUNKT
Unternehmenswachstum
WICHTIGE DATEN
um 1970McKinsey & Company entwerfen das McKinsey-Portfolio für die Entscheidung, welche Geschäftsbereiche wie schnell wachsen sollen.
2001Neil Churchill (INSEAD) und John Mullins (London Business School) schreiben den Artikel How Fast Can Your Company Afford to Grow . Sie prägen das Konzept der selbstfinanzierbaren Wachstumsrate (SFG).
2002Toyota will der größte Automobilhersteller werden. Nach einem Rückruf von 8 Mio. Autos 2010 wird eingeräumt, dass das Wachstum zu schnell vorangetrieben wurde.
2012Edward Hess beschreibt in Grow to Greatness: Smart Growth for Entrepreneurial Businesses Wachstum als wiederkehrende Veränderung.
Es mag überraschen, aber zu schnelles Wachstum ist einer der Gründe, warum junge Unternehmen scheitern. Viele können diese Entwicklung einfach nicht finanzieren und haben dann plötzlich kein Geld für den täglichen Betrieb mehr. Doch die Kosten durch eigene Einnahmen zu decken, ist für jeden Manager eine große Herausforderung. Er muss sicherstellen, dass das wachsende Unternehmen die steigenden Kosten tragen kann.
Die Wirtschaftsprofessoren Neil Churchill und John Mullins erarbeiteten 2001 eine Formel, um das geeignete Wachstumstempo einer Firma aus eigenen Mitteln zu berechnen. Mit dieser sogenannten selbstfinanzierbaren Wachstumsrate (»Self-financeable Growth Rate«, SFG) können Manager erkennen, wann die Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht sind. Dazu müssen sie drei Werte kennen: Wie lange steckt das Geld der Firma in Bestand und Betriebsmitteln, bis die Waren und Dienstleistungen, die sie produziert, bezahlt sind? Wie viel Geld benötigt sie zur Finanzierung von einem Euro Absatz? Und wie viel Geld erzeugt jeder Euro Absatz?
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