EINLEITUNG EINLEITUNG Das Wissen über Ökologie – die Beziehungen zwischen Lebewesen – entschied über Leben und Tod der ersten Menschen. Ohne ein grundlegendes Verständnis, warum an einem Ort Tiere grasten und an einem anderen Früchte wuchsen, hätten unsere Vorfahren nicht überleben und sich entwickeln können. Welche Wechselwirkungen zwischen Tieren und Pflanzen sowie ihnen und der unbelebten Welt stattfanden, interessierte schon die Griechen in der Antike. Im 4. Jahrhundert vor Christus untersuchten Aristoteles und sein Schüler Theophrastos den Stoffwechsel und die Wärmeregulierung bei Tieren, sezierten Vogeleier, um ihre Entwicklung zu erforschen, und beschrieben eine Scala Naturae (Leiter der Natur) mit elf Stufen. Dies war der erste Versuch, alle Lebewesen zu klassifizieren. Aristoteles erklärte auch, dass einige Tiere andere konsumieren: die erste Beschreibung einer Nahrungskette. Im Mittelalter (476–1500) behinderte die katholische Kirche neue wissenschaftliche Ideen; das Verständnis der Ökologie schritt kaum voran. Doch ab dem 16. Jahrhundert wurden bei Seefahrten und durch technische Fortschritte, etwa die Erfindung des Mikroskops, erstaunliche Lebensformen entdeckt, der Wissensdurst stieg. Der schwedische Botaniker Carl von Linné entwickelte eine Klassifikation, das Systema Naturae . Dies war der erste wissenschaftliche Versuch, Arten zu benennen und ihrer Verwandtschaft nach zu ordnen. Damals herrschte im westlichen Denken der Essenzialismus vor: die Annahme, dass jede Art unveränderliche »essenzielle« Merkmale hat.
DIE GESCHICHTE DER EVOLUTION
Zeit ist unerheblich und niemals eine Schwierigkeit für die Natur
Frühe Theorien der Evolution
Eine Welt vor der unsrigen, zerstört durch eine Katastrophe
Aussterben und Veränderung
Keine Spur eines Anfangs – kein Anzeichen für ein Ende
Aktualismus
Der Kampf ums Dasein
Evolution durch natürliche Selektion
Wir Menschen geben Gene weiter
Die Vererbungsregeln
Wir haben das Geheimnis des Lebens entdeckt
Die Rolle der DNA
Gene sind egoistische Moleküle
Das egoistische Gen
ÖKOLOGISCHE VORGÄNGE
Lehren aus der mathematischen Theorie zum Kampf ums Überleben
Räuber-Beute-Gleichungen
Existenz wird von einigen wenigen Umständen bestimmt
Ökologische Nischen
Totale Konkurrenten können nicht koexistieren
Das Konkurrenzausschlussprinzip
Die Ergebnisse aus Forschung im Freien können mehr als nutzlos sein
Freilandexperimente
Mehr Nektar heißt mehr Ameisen und mehr Ameisen heißt mehr Nektar
Mutualismus
Wellhornschnecken sind wie kleine Wölfe in Zeitlupe
Schlüsselarten
Wie fit ein nach Futter suchendes Tier ist, hängt von seiner Effizienz ab
Optimaler Nahrungserwerb
Parasiten und Krankheitserreger regulieren Populationen wie die Räuber
Ökologische Epidemiologie
Warum Pinguine niemals kalte Füße haben
Ökophysiologie
Alles Leben ist chemisch
Ökologische Stöchiometrie
Angst an sich ist eine mächtige Kraft
Nicht konsumtive Effekte der Räuber auf ihre Beute
ORDNUNG IN DER NATÜRLICHEN WELT
In allen Dingen der Natur gibt es etwas Bewundernswertes
Klassifikation der Lebewesen
Mit dem Mikroskop entkommt nichts unserer Erforschung
Die mikrobiologische Umwelt
Wenn man die Namen der Dinge nicht kennt, geht das Wissen über sie verloren
Ein System zur Identifizierung aller Lebewesen
»Fortpflanzungsmäßig isoliert« sind die Schlüsselworte
Das biologische Artkonzept
Organismen gruppieren sich klar in mehrere primäre Reiche
Diversität aus moderner Sicht
Wer die Biosphäre rettet, könnte die Welt retten
Menschliche Aktivität und Biodiversität
Wir befinden uns in der Anfangsphase eines Massenaussterbens
Biodiversitäts-Hotspots
DIE VIELFALT DES LEBENS
Die Mikroben werden das letzte Wort haben
Mikrobiologie
Gewisse Baumarten stehen mit einem Pilzmycelium in Symbiose
Die allgegenwärtigen Mykorrhizae
Nahrung ist das zentrale Thema
Tierökologie
Vögel legen so viele Eier, dass die optimale Zahl an Nachkommen herauskommt
Regulierung der Gelegegröße
Der Bund mit einem treuen Hund ist so ewig, wie Bindungen zwischen Lebewesen überhaupt sein können
Tierverhalten
Definiere »Werkzeug« neu, definiere »Mensch« neu – oder akzeptiere Schimpansen als menschlich
Mit Tiermodellen das menschliche Verhalten verstehen
Alle körperliche Aktivität hängt von der Temperatur ab
Thermoregulation bei Insekten
ÖKOSYSTEME
Jedes Einzelteil des Werks der Natur ist notwendig, um alle anderen Teile zu unterstützen
Die Nahrungskette
Alle Lebewesen sind potenzielle Nahrungsquellen für andere Lebewesen
Das Ökosystem
Das Leben wird von einem gewaltigen Netzwerk aus Prozessen unterstützt
Energieflüsse in Ökosystemen
Die Welt ist grün
Trophische Kaskaden
Inseln sind ökologische Systeme
Inselbiogeografie
Die konstante Anzahl von Arten ist das, was zählt
Ökologische Resilienz
Populationen unterliegen unvorhersagbaren Kräften
Die neutrale Theorie der Biodiversität
Nur eine Gemeinschaft von Forschern hat die Chance, das große Ganze zu durchdringen
Langzeitstudien
Welche Strategie gut ist, hängt davon ab, was andere tun
Evolutionär stabiler Zustand
Arten erhalten die Funktionalität und die Stabilität von Ökosystemen
Biodiversität und Ökosystemfunktion
LEBEWESEN IN EINER SICH WANDELNDEN UMWELT
Die philosophische Naturkunde kann die Gegenwart nicht ohne die Vergangenheit fassen
Die Verteilung von Arten in Raum und Zeit
Das virtuelle Wachstum der Bevölkerung wird durch die Fruchtbarkeit des Landes begrenzt
Die logistische Gleichung
Die erste Voraussetzung ist die genaue Kenntnis der natürlichen Ordnung
Organismen und ihre Umwelt
Gewisse Arten schließen sich zu natürlichen Vereinen zusammen
Die Fundamente der Pflanzenökologie
Welche Faktoren sorgen für Unterschiede zwischen Pflanzen?
Читать дальше