Sein Interesse an der Ökonomie erwachte in den frühen 1750er-Jahren. 1757 lernte er den Marquis de Mirabeau kennen, mit dem er die Économistes gründete – die Physiokraten. Er starb 1774.
Hauptwerke
1758 Tableau économique
1763 Philosophie rurale (mit dem Marquis de Mirabeau)
1766 Analyse der arithmetischen Formeln des Tableau économique
PRIVATLEUTE ZAHLEN NICHT FÜR STRASSENBELEUCHTUNG
ÖFFENTLICHE GÜTER UND DIENSTLEISTUNGEN
IM KONTEXT
SCHWERPUNKT
Entscheidungsfindung
VORDENKER
David Hume(1711–1776)
FRÜHER
um 500 v. Chr.In Athen werden z. B. Stadtfeste und Tempelbau mit indirekten Steuern finanziert. In Kriegszeiten werden gelegentlich direkte Steuern erhoben.
1421Der italienische Ingenieur Filippo Brunelleschi erhält das erste Patent – auf eine Hebevorrichtung für Schiffe.
SPÄTER
1848Das Kommunistische Manifest plädiert für den Kollektivbesitz der Produktionsmittel durch die Arbeiter.
19. Jh.In Europa und Amerika wird die öffentliche Straßenbeleuchtung eingeführt.
1954Der US-Ökonom Paul Samuelson entwickelt eine moderne Theorie der öffentlichen Güter.
Selbst in einer gut funktionierenden Marktwirtschaft gibt es Bereiche, in denen die Märkte scheitern. Ein Beispiel ist die Bereitstellung von öffentlichen Gütern – darunter versteht man Güter, die für alle frei zugänglich sein sollen oder bei denen es schwierig wäre, ihre Nutzung durch Nichtzahler zu verhindern. Diese Güter, wie etwa die Landesverteidigung, können von einem privaten Anbieter nicht profitabel erbracht werden. Die Gefahr des »Schmarotzens« (bei dem die Konsumenten in den Genuss der Güter kommen, ohne dafür zu zahlen) bedeutet, dass es keinen Gewinnanreiz gibt. Trotzdem gibt es eine Nachfrage nach diesen Gütern. Daher werden öffentliche Güter in der Regel von Regierungen bereitgestellt und über Steuern finanziert. Das Versagen des Marktes bei der Bereitstellung dieser Güter erkannte bereits der Philosoph David Hume im 18. Jahrhundert.
Leuchttürme sind ein öffentliches Gut,von dessen Nutzung man Nichtzahler kaum ausschließen kann und das viele Menschen gleichzeitig nutzen können. Sie sind ausnahmslos Gemeingut.
Auch Adam Smith glühender Verfechter des Freihandels, räumte in Anlehnung an Hume ein, dass es zur Aufgabe des Staates gehöre, öffentliche Güter bereitzustellen, die von Individuen oder Unternehmen nicht profitabel produziert werden können.
Öffentliche Güter haben zwei charakteristische Merkmale: Nicht-Ausschließbarkeit (es ist schwierig, Menschen von der Nutzung dieser Güter abzuhalten, die nicht dafür bezahlen) und Nicht-Rivalität (die Nutzung des Gutes durch eine Person beeinträchtigt die Nutzung durch andere nicht). Ein klassisches Beispiel sind Straßenlaternen.
Als sich im 19. Jahrhundert die Industriegesellschaften entwickelten, mussten die Länder eine Lösung für das Problem des Schmarotzertums im Bereich des geistigen Eigentums finden. Nicht greifbare Güter wie neues Wissen und neue Entdeckungen haben die Attribute der Nicht-Ausschließbarkeit und der Nicht-Rivalität. Daher besteht die Gefahr, dass sie vom Markt nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden. Die Entwicklung neuer Technologien wäre gefährdet, wenn sie nicht geschützt würden. Daher entwickelten die Länder Gesetze zur Sicherung von Patenten, Urheberrechten und Handelsmarken, um die Einnahmen aus neuem Wissen und neuen Erfindungen zu schützen. Die meisten Ökonomen erkennen an, dass Staaten eine Verantwortung haben, öffentliche Güter bereitzustellen, aber die Debatte über das Ausmaß dieser Verantwortung dauert an. 
»Wo aller Reichtum sich auf Wenige verteilt, müssen jene zur Versorgung des öffentlichen Bedarfs sehr stark beitragen. «
David Hume
David Hume
David Hume, der Inbegriff der »schottischen Aufklärung«, war einer der einflussreichsten britischen Philosophen des 18. Jahrhunderts. Er wurde 1711 in Edinburgh geboren und war schon als Kind brillant: Im Alter von zwölf Jahren ging er an die Universität und studierte erst Recht, dann Philosophie.
1734 zog Hume nach Frankreich, wo er seine philosophischen Ideen in der Schrift Ein Traktat über die menschliche Natur darlegte. Außerdem widmete er einen Großteil seiner Zeit dem Schreiben von Aufsätzen über literarische und politische Themen und freundete sich mit dem jungen Adam Smith an. 1763 ging Hume als Diplomat nach Paris, wo er sich mit dem revolutionären französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau anfreundete. 1768 ließ er sich wieder in Edinburgh nieder, wo er 1776 im Alter von 65 Jahren starb.
Hauptwerke
1739 Ein Traktat über die menschliche Natur
1748 Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes
1752 Political Discourses
DAS ZEITALTER DER VERNUNFT
1770–1820
1766
Anne Robert Jacques Turgot plädiert dafür, Handel und Industrie von Steuernzu befreien.
1771
Richard Arkwright eröffnet eine mechanisierte Baumwollspinnereiin England. Später führt er Maschinen ein, die die Industrialisierung einläuten.
1776
Adam Smithsklassisches Werk Der Wohlstand der Nationen erscheint.
1776
Der US-Kongress verabschiedet die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung.
1770ER-JAHRE
David Humewendet sich gegen den Handelsprotektionismus und das Streben, mehr zu exportieren als zu importieren.
1774
Turgot wird in Frankreich zum Finanzminister ernannt und versucht das Steuersystem zu reformieren,indem er reiche Landbesitzer besteuert.
1776
Die ersten Dampfmaschinen von James Watt werden in britischen Fabriken in Betrieb genommen. Dies gilt als wahrer Beginn der Industriellen Revolution.
1780ER-JAHRE
Der britische Premierminister William Pitt der Jüngere setzt Adam Smiths Vorschläge zur Liberalisierung des Handelsum.
1789
Die Erstürmung der Bastille in Paris löst die Französische Revolutionaus.
1795
Edmund Burkekritisiert die Beteiligung des Staates an der Regulierung von Löhnen und Preisen.
1803
Jean-Baptiste Say formuliert das Saysche Theorem:In der Wirtschaft kann es weder eine mangelnde Nachfrage noch ein Überangebot an Waren geben.
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