Patrick Kruß - Die lebenden Schatten

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Vor zwei Jahren verschwand Penelope Ahrendt spurlos. Nur ihr Bruder Gregor hat sie noch nicht aufgegeben. Während einer Gedenkfeier für Penelope überschlagen sich die Ereignisse und Gregor scheint tatsächlich auf ein erstes Lebenszeichen seiner Schwester zu stoßen. Dabei erinnert er sich an ein Spiel, das sie als Kinder spielten: Gelingt es ihm die hinterlassenen Hinweise richtig zu deuten, wird er Penelope finden. Schon bald gerät Gregor in einen Strudel düsterer und schockierender Geheimnisse. Wem kann er noch vertrauen? Ist Penelope wirklich am Leben oder droht er den Verstand zu verlieren?

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Die Erinnerung an meine Schwester und an unsere Kindheit - an all die Jahre, in denen es für mich nur uns beide gab - erfüllen mein gesamtes Denken.

Heute ist es schlimmer als sonst. Schlimmer als die Tage, an denen ich mich dazu zwingen muss, nach vorne zu schauen und zurück zu dem zu finden, der ich einst war.

Ich höre, wie mein Gegenüber etwas notiert und sich räuspert.

„Haben Sie eine Vermutung, Gregor, warum Penelopes Worte eine derartige Bedeutung für Sie haben?"

Ich sehe auf und mustere meine Therapeutin Dr. Clara Brunner. Sie trägt eine weiße Bluse, eine sandfarbene, breit geschnittene Hose aus Leinen und mit bunten Edelsteinen verzierte Sandalen. Ihre braunen Haare fallen ihr gestuft über die Schultern. Obwohl zwischen uns fast zwanzig Jahre liegen, finde ich sie attraktiv. Aber daran sollte ich nicht denken und tue es doch gerade deshalb, weil es absolut unpassend ist. Mit ihren dunkelbraunen Augen, die von einer Brille mit dünnem, schwarzen Gestell umrahmt werden, schaut sie mich neugierig an; bereit mit dem Stift in ihrer rechten Hand auf dem Notizblock vor sich meine Aussagen und ihre eigenen Eindrücke hierzu stichwortartig festzuhalten. Bei unserer ersten Sitzung hatte ich mich über ihre Notizen beschwert und erklärt, mich wie bei einem Verhör zu fühlen; besonders, weil Dr. Brunner mir ihre Mitschrift nicht zeigen wird. Nach fast drei Monaten habe ich jedoch ihre Arbeitsweise akzeptiert.

„Bei unserem Spiel", beginne ich nach einem Moment des Überlegens „habe ich stets die Rolle des Suchenden übernommen. Ich war der Geforderte. Penelope verschwand und ich musste sie finden."

„Glauben Sie diese Rolle noch immer inne zu haben?", hängt sich Dr. Brunner an meiner Wortwahl auf.

„Vermutlich ja", stimme ich ihr zu und merke dabei, wie sich mein Körper verkrampft. Eine schmerzliche Erkenntnis gewinnt die Oberhand und ich verschaffe ihr Gehör. „Nach zwei Jahren haben alle aufgegeben. Niemand sucht mehr nach ihr. Die Polizei behauptet zwar das Gegenteil, aber ich bin mir sicher, dass sie kein Interesse mehr daran hat, Penelopes Verschwinden aufzuklären. Und meine Eltern… sie scheinen keine Kraft mehr zu verfügen, um die Suche noch weiter voranzutreiben. Also bleibe nur ich übrig." Ich schlucke und kämpfe durch rapides Blinzeln gegen das Brennen in meinen Augen an.

„In unserem letzen Gespräch haben Sie den Wunsch geäußert, Ihr Studium fortzusetzen. Sie sagten sehr bildhaft, sich von den Fesseln lösen zu wollen, die Sie seit zwei Jahren umspannen. Halten Sie es für möglich, Gregor, dass auch Ihre Eltern ähnlich empfinden und sie deshalb aufgehört haben, Penelope zu suchen?"

Ich hole tief Luft. Dr. Brunner kennt weder meinen Vater noch meine Mutter. Ich könnte ihr natürlich erzählen, in welcher Weise beide mit dem rätselhaften Verschwinden meiner Schwester umgehen, aber genau diesem Verhalten werde ich mich heute Abend stellen müssen und deshalb ziehe ich es vor, so lange wie möglich keinen Gedanken daran zu verschwenden.

„Vielleicht", stimme ich ihr halbherzig zu. Die Wanduhr zu meiner rechten erklingt und kündigt das Ende unserer Sitzung an.

„Wir werden hier das nächste Mal anknüpfen."

Dr. Brunner legt Stift und Notizbuch beiseite, steht auf und reicht mir ihre Hand. „Ich weiß, welcher Tag heute ist. Falls Sie spüren, dass Ihre Emotionen und Erinnerungen besonders hohe Wellen schlagen, versuchen Sie sich auf das zu besinnen, was wir in den letzten Wochen zusammen erarbeitet haben. Lassen Sie es eine Art Anker sein."

Ich erwidere Dr. Brunners Geste und bedanke mich. Von der Garderobe nehme ich meine dunkle Lederjacke, die - so wird mir bewusst, als ich nach draußen auf die Straße trete - für die warmen Temperaturen dieses Abends viel zu klobig ist.

Noch zwei Stunden, schießt es mir durch den Kopf, bevor ich zu meinen Eltern muss. Je weniger Zeit mir bleibt, desto stärker wird in mir der Wunsch davonzurennen und mich in die Lüge zu flüchten, dass Penelope noch immer bei uns ist. Dass sie nicht ohne ersichtlichen Grund verschwand und bis heute jede Spur von ihr fehlt.

Wo bist du, Nelo? Geht es dir gut? Was ist damals passiert? Bist du überhaupt noch am Leben?

Die quälenden Fragen in meinem Kopf treiben mich zur Standpauke , dem beliebten Lokal meines Kumpels Leo, in dem ich zwischenzeitlich an den meisten Tagen der Woche Bier zapfe, Kaffee zubereite, Softdrinks ausschenke und Cocktails mixe. Nachdem ich mein kombiniertes Studium des Journalismus und der Medienwirtschaft unterbrochen habe - oder aufgrund meiner damals schlechten Verfassung abbrechen musste - bat mir Leo einen Job an. „Bis du wieder völlig auf den Beinen bist", schlug er mir vor. Ich bin froh, ihn meinen Freund nennen zu dürfen. Er machte sich Sorgen und sah, dass mir jegliche Tagesstruktur fehlte. Nachdem all meine Bemühungen Penelope zu finden gescheitert waren, verkroch ich mich in meiner kleinen Wohnung und ging nur noch hinaus, wenn es unausweichlich war.

Das regelmäßige Arbeiten und die Therapie bei Dr. Brunner haben mir tatsächlich geholfen, mich zu stabilisieren. Aus Sorge, der Zugang zum Alkohol könnte mich noch tiefer ins Verderben stürzen, teilte mich Leo anfangs nur für Schichten am Nachmittag ein, an denen er selbst meistens im Lokal anwesend war und die Gäste Kaffee, Wasser und Limonade bevorzugten. Leo erkannte schnell, dass ich nicht der Typ bin, der seinen Kummer in Hochprozentigem ertränkt - zumindest nicht im beängstigenden Maß - und so wechselten meine Schichten nach und nach auch in den Abend.

Nur heute, an diesem besonderen Tag, sitze ich am Tresen der Standpauke und trinke, während mir Leo von den Hochzeitsvorbereitungen mit seiner Verlobten Ayleen berichtet, einen Whiskey Sour.

„Auf unserer Gästeliste haben wir inzwischen 127 Namen und Ayleen würde gerne noch mehr einladen. Wenn das so weitergeht, muss ich mein Lokal verkaufen, um die Hochzeit bezahlen zu können", scherzt Leo und nippt an seinem Wasser.

„Bei Ayleens sechs Geschwistern nimmt die Verwandtschaft bereits einen großen Teil ein", erinnere ich ihn und schaue kurz auf meine Armbanduhr.

„Entschuldige", kommentiert Leo meine Geste. „Ich weiß eigentlich, dass du gerade keinen Nerv für solche… Lappalien hast."

„Nein, schon in Ordnung", versichere ich. „Jede Ablenkung hilft mir, nicht an die Erinnerungsfeier zu denken."

„Ziemlich bizarr das Ganze", antwortet Leo vorsichtig; den Blick auf das dunkelbraune Holz der Theke gerichtet.

„Sie wollen damit Nelo ehren und die Erinnerung an sie mit allen teilen, für die sie wichtig war." Ich nehme einen großzügigen Schluck meines Longdrinks und verziehe das Gesicht. „Als ob sie jeden ihrer Freunde und Vertrauten kannten. Heute Abend werden hauptsächlich Personen anwesend sein, die meinen Eltern wichtig sind."

„Halten sie es denn inzwischen für die einzige Möglichkeit, dass Penelope…", beginnt Leo eine Frage, deren Ende er eigentlich nicht aussprechen möchte.

„Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht", schneide ich ihm das Wort ab. „Sie haben die Suche nach ihr aufgegeben und wiegen sich - wenn sie eine Emotion zulassen - in dem Selbstmitleid, nach all den Aufrufen, den Vermisstenanzeigen, dem Vertrauen auf die Polizei und dem Einschalten der Presse, nichts mehr unternehmen zu können. Ich bin der Einzige aus unserer kleinen und einst so perfekten Familie, der Nelo weiterhin zu finden versucht. Oder der vielleicht glaubt, dass sie am Leben ist."

Leo weiß, dass auch all meine Bemühungen umsonst geblieben sind. Meine eigenen Recherchen verliefen genauso im Sand wie die Untersuchungen der Polizei. Niemand von uns konnte auch nur annähernd einen Grund erkennen, der Penelope dazu gebracht hätte, aus freien Stücken zu verschwinden.

Meine Schwester war glücklich, da bin ich mir sicher. Sie studierte Medizin, war beliebt, pflegte zu meinen Eltern und zu mir ein inniges Verhältnis und hatte einen Freund, den ich zwar nicht leiden kann, was jedoch unerheblich ist. Sie war eine hilfsbereite, fröhliche, optimistische und ausgeglichene 27jährige Frau.

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