Rita Renate Schönig - Das Asylhaus
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„Weiche von mir Satan“, flüstert er in Gedanken auf dem Weg zur Kapelle um mit seinen Brüdern, seiner eigentlichen Familie, am ersten Morgengebet, der „Virgil“ teilzunehmen.
Im Alter von vier Jahren brachte Konrads Vater, Stephan Herdegen, ein angesehener Münzmeister aus Nürnberg, ihn nach Seligenstadt, nachdem die Mutter bei der Geburt des jüngsten Bruders und ebenso das Kind gestorben waren, und anschließend eine Seuche den Rest der Familie dahingerafft hatte. Stephan Herdegen wusste sich keinen besseren Rat, als seinen einzigen, noch lebenden Sohn in die gütigen Hände des Abts Philipp Merkel, im Kloster der Benediktiner zu Seligenstadt zu geben und damit weit weg von der wütenden Seuche.
Mit Abt Philipp pflegte Herdegen freundschaftliche Bande, als dieser noch Abt eines Klosters im Rheingau gewesen war und immer, wenn Stephan Herdegen auf seiner Reise von Nürnberg nach Frankfurt in Seligenstadt Zwischenstation machte, versäumte er es nicht, dem Abt einen Besuch abzustatten. Beim Genuss von etlichen Bechern Wein disputierten die beiden bis spät in die Nacht hinein, sowohl über kirchliche wie auch profane Dinge und tauschten Neuigkeiten, aus den jeweiligen Regionen aus. Daher sah es Abt Philipp als seine heilige Pflicht, dem langjährigen Freund die schwierige Aufgabe der alleinigen Erziehung seines Sohnes abzunehmen und Konrad eine neue Heimstatt zu geben.
Von Beginn an kümmerte sich Bruder Wenzel um den verängstigten schmächtigen Knaben und päppelte ihn körperlich wie auch seelisch auf, wobei er bei der geistigen Nahrungszufuhr mehr Erfolg hatte. Egal was Bruder Wenzel dem kleinen Konrad an förderlich Nährendem zukommen ließ, er behielt immer seine schlaksige knochige Gestalt.
Konrad seinerseits fasste schnell Vertrauen zu seinem Lehrer und väterlichen Freund und verschlang gierig, was der ihm beibrachte. Sein besonderes Interesse galt der Kräuterkunde und Bruder Wenzel sah es mit Freuden. Im Laufe der Jahre wusste er in Konrad einen würdigen Nachfolger gefunden zu haben und, falls es Gott gefiele, ihn aus seinem irdischen Dasein zu erlösen und in sein ewiges Reich aufzunehmen, würde er beruhigt diesem Ruf folgen können … so dachte er. Doch Bruder Wenzels Traum wurde mit einem Schlag zunichtegemacht.
Ein Gichtanfall des Kurfürsten und Erzbischofs Wolfgang von Dalberg, aufgrund eines allzu üppigen Festmahls, überschattete dessen letzten Besuch in der Abtei zu Seligenstadt. Der Landesfürst musste zwei Tage lang das Bett hüten, woraufhin sein Leibarzt die klösterliche Küche für die Erkrankung seines Bischofs verantwortlich machte.
Auf Geheiß Abt Philipps stellte Konrad eine Reihe Heiltränke her, die tatsächlich dem Erzbischof wieder auf die Beine halfen.
„Einen wie Ihn könnten Wir gut um uns haben“, bemerkte der Landesfürst daraufhin anerkennend.
Abt Philipp wusste, was das bedeutete: Konrad würde nach Mainz befohlen, in diesen Sündenpfuhl. Der Abt machte sich größte Sorgen. Nur zu gut kannte er die unsittlichen Lebensbedingungen, die im bistümlichen Zentrum herrschten. Selbst wenn Erzbischof von Dalberg über diese exzessiven Ausschweifungen in seinem Umfeld erhaben sein dürfte - davon ging Abt Philipp aus - so waren sie doch eine Tatsache. Überdies traute er dem Leibarzt des Kurfürsten nicht über den Weg. Der würde sich nicht so ohne weiteres mit einem Nebenbuhler abfinden und unter Umständen Konrad das Leben im wahrsten Sinne des Wortes zur Hölle machen.
Just erst hatte Konrad die Gelübde der Bruderschaft der Benediktiner abgelegt und Abt Philipp war überzeugt, dass der Jungmönch noch nicht bereit war, sich in einer fremden, moralisch nicht einwandfreien Umgebung zu behaupten. Gleichwohl konnte und durfte er sich dem Begehren seines Kurfürsten nicht entgegensetzen.
So reiste Konrad im Frühjahr 1590 ins erzbischöfliche Ordinariat und Wolfgang von Dalberg schickte den Ordensbruder Wolfgang Keller aus seinem eigenen Konvent ins Seligenstädter Kloster.
„Auf diese Weise, entsteht der Abtei keine Schmälerung im sakralen und im persönlichen Bereich“, erklärte er in dem Schreiben, das er Bruder Wolfgang mit auf den Weg gab.
Für Konrad bedeutete diese Änderung in seinem Leben keineswegs Freude, sondern einfach nur Furcht. Daran änderte auch der feudale Raum nichts, in den ihn ein Priesterschüler führte, nachdem er im kurfürstlichen Konvent angekommen war.
In der ersten Nacht schlief er ermattet von der Reise und dem ungewohnt weichen Bett. Doch in der Folgenden weckten ihn seltsame Geräusche. Er meinte, ein Flüstern zu hören, dann wieder ein Kichern wie von Weibsvolk wahrzunehmen. Er fegte den Gedanken als ad absurdum und ein Produkt einer Sinnestäuschung zur Seite. In diesem Teil der Residenz waren die engsten Berater des Kurfürsten untergebracht. Da hatte Weibervolk nichts zu suchen.
In der nächsten Nacht vernahm er aber das gleiche Spektakel. Letztendlich öffnete er einen Spalt breit seine Tür. Im spärlichen Mondlicht, das durch die bleiverglasten Fenster fiel, erkannte Konrad, dass zwei Weiber mit raschelnden Röcken hinter einer Tapisserie-Ware verschwanden. Neugierig zog er den Wandbehang zur Seite und entdeckte eine Nische und eine Tür. Vorsichtig legte er sein Ohr an die selbige. Dahinter vernahm er leise Stimmen und Gekicher. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, als unvorhergesehen die Tür geöffnet wurde und Konrad erschrocken zurückwich.
„Oh. Ihr müsst der junge Klosterbruder sein, dem unser teurer Fürst so wohlwollend zugetan ist.“ Nicht im Geringsten beunruhigt raunte ihre samtene Stimme in sein Ohr.
Konrad hingegen war verwirrt. Im selben Augenblick legte das Weib einer ihrer Hände auf seine Brust. Mit dem ganzen Gewicht ihres Körpers drückte sie ihn an die Wand, dass es ihm den Atem nahm. Er wollte fliehen, starrte jedoch die Frau nur an. Einen Moment später packte ihre erfahrene Hand unter seine Kutte. Ein unbekannter, aber wohliger Schauer durchfuhr seinen Körper. Panik überkam ihn.
„Welch Freude“, wisperte die Stimme an seinem Ohr und ihre Zunge fuhr über seine Lippen. „Solltest du meiner bedürfen, junger Bruder; ich bin stets bereit. Doch heute habe ich andere Verpflichtungen.“ Mit einem kurzen kehligen Lachen rannte sie zur hinteren Treppe.
Konrads gesamter Leib schien lichterloh zu brennen. Er litt Höllenqualen. Weshalb hatte er dieses Weib nicht von sich gestoßen? Der Geist soll die Kontrolle über den Körper haben und nicht umgekehrt, so lautete eine Regel der Benediktiner. Warum war er so schwach?
In seinem Zimmer überkam ihn der Wunsch, Dominikanermönch zu sein, dann hätte er sich jetzt geißeln dürfen – sogar müssen. Aber den Benediktinern war die Selbstbestrafung durch körperliche Züchtigung verboten. Hingegen war es nicht verboten, anstatt des weichen Bettes den harten Fußboden als Nachtlager zu wählen.
Sein gesamtes Vertrauen in Gottes Diener auf Erden war ins Wanken geraten. Das entsetzlichste aber war, jetzt musste er dem Gerücht Glauben schenken, das hinter vorgehaltener Hand unter den klerikalen Domestiken die Runde machte.
In der ersten Zeit nach dem Zwischenfall empfand Konrad Scham, später nur Trauer über dieses Sodom und Gomorra, in dem er verdammt war zu leben. Sein sehnlichster Wunsch war es, wieder in sein Kloster nach Seligenstadt und zu Bruder Wenzel zurückzukehren.
Schneller als erwartet sollte sich diese Hoffnung erfüllen.
Am 22. Dezember 1590, eine Stunde nach Ende der Komplet, ließ ihn der Kurfürst zu sich rufen. Er hielt ein Schreiben in den Händen, das ihm augenfällig schwer auf den Magen schlug, denn er kam gleich zur Sache.
„Prior Rudensherer aus deinem Heimatkloster teilt mir mit, dass mein geschätzter Glaubensbruder Abt Philipp schwer erkrankt daniederliegt und es wäre der Wunsch des Abts dich noch einmal zu sehen, bevor er seine Augen für immer schließen würde, um zu unserem Herrn zu gehen.“
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