Rita Renate Schönig - Das Asylhaus
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Die Untersuchung erstrecke sich über viele Tage, bis sie endlich ihre Schandtaten zugab.
Am Abend vor ihrer Entseelung hatte Vitus den Pfaffen zu der Hexe lassen müssen, damit sie ihre Sünden bekennen und bereuen konnte. Seiner Meinung nach, ein unnötiges Unterfangen, weil sie auf jeden Fall auf direktem Weg in die Hölle fahren würde.
Aber, so wollte es das Gesetz.
Nachdem der Diener Gottes – ein ungewöhnlich wohlbeleibter und hochgewachsener Benediktinermönch aus der Abtei in Seligenstadt – mit einer schwarzen tief über das Gesicht gezogenen Kapuze, nach längerer Dauer endlich den Kerker verlassen hatte, verriegelte Vitus wieder die Tür, ganz nach Weisung und Gewissen.
Dennoch war die Zaubersche am Morgen verschwunden und Vitus wollte sich erst gar nicht ausmalen, was mit ihm passieren würde, falls die Stadtwehr seiner habhaft würde. Das Verlies wäre ihm so sicher wie das Abendgeläut, wenn nicht gar Schlimmeres. Und die Vorstellung, bis zu seiner Hinrichtung im gleichen Turm ausharren zu müssen, in dem diese Hexe eingesessen hatte, versetzte ihn reinweg in Panik.
Im allerletzten Augenblick gelang ihm die Flucht. Er hörte schon das Galoppieren und Schnauben der kurfürstlichen Rösser, die sich auf der Suche nach ihm befanden, derweil er im üppigen Dickicht des Waldes verschwand.
Vitus watete ins Wasser. Erwärmt von der wochenlang brütenden Hitze, schmiegte sich es sanft um seine Knöchel. Schritt für Schritt lockte ihn das feuchte Element fort aus seiner bisherigen Heimat, die im Grunde keine wirkliche Heimstätte war, denn eine richtige Familie hatte er nie gekannt.
Seine Mutter war bei seiner Geburt gestorben und sein Vater hatte im Bauernkrieg sein Leben gelassen. So erzählte es ihm die Muhme, bis zu jener Nacht, in der sie dahinschied. Da änderte sie urplötzlich ihre Geschichte und behauptete, der Name seiner Mutter wäre Katrin, anstatt Luise und SIE hätten sie vertrieben. Wen die Muhme damit meinte, sagte sie nicht. Dafür bedachte sie Vitus’ Vater mit den grausamsten Verwünschungen. Vitus konnte sich keinen Reim darauf machen und führte ihre Ausführungen auf fieberige Wahnvorstellungen zurück.
Bis zu den Hüften stand er jetzt im Wasser und es schien an dieser Seite des Mains, steiler abwärts zu gehen, als es vom Ufer aus, den Anschein gehabt hatte.
Ob ich schon die Mitte des Flusses erreicht habe?
Vitus unterdrückte den Wunsch zurückzuschauen. Weiter, nur immer weiter , spornte er sich an. Und dann passierte es. Sein rechter Fuß tappte ins Leere. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte. Blitzschnell verschlang ihn das feuchte Element. Verzweifelt strampelte er mit Händen und Füssen. Die Bärenfellkappe, die er sich zuvor wieder angelegt hatte, umschloss bleiern seinen Kopf, saugte sich mit dem Flusswasser voll und hinderte ihn daran, seine Augen zu öffnen. Hart stieß er gegen ein Hindernis. Der anschließende stechende Schmerz befreite ihn vor weiteren resignierenden Gedanken.
Konrad
Seit endlos langen Minuten starrte Elisabeth mit offenen Augen in die Dunkelheit. Sie konnte den anbrechenden Morgen kaum erwarten. Beim ersten Lichtschein, der zaghaft durch die Butzenscheiben drängte, hielt sie es nicht länger aus. Sie schlüpfte aus dem Bett, das sie mit ihren Schwestern, der elfjährigen Anna und der neunjährigen Marie teilte. Beide schliefen tief und fest.
Hastig warf sie sich den braunen Leinenkittel über ihr Hemd und eilte aus der Stube. Einen Moment zögerte sie vor der Kammer der Eltern. Einzig das regelmäßige Schnarchen des Vaters drang an ihr Ohr. Ihre Mutter logierte mit dem drei Tage alten Zuwachs der Familie noch immer in der oberen Mansardenkammer. Ähnliche Schlafgeräusche kamen aus der Stube ihrer Brüder, dem vierzehnjährigen Christoph und Elisabeths Zwillingsbruder Martin.
Sie huschte über den Flur, den nur eine kleine Luke zum Hof hin erhellte und im Winter mit einer Schweinehaut abgedeckt wurde. Die verräterisch knarrenden Stellen auf der steilen Treppe vermeidend, stieg sie hinab und verharrte auf der untersten Stufe. Abgestandener Bier- und Essensgeruch waberte aus der offenstehenden Tür des Schankraums und in der gegenüberliegenden Küche entfachte Käthe gerade die Glut in der Feuerstelle neu. Sie bückte sich nach einem Holzscheit, streckte dabei Elisabeth ihr ausladendes Hinterteil entgegen und ließ das Holz in die obere Öffnung des Ofens fallen, sodass feine rot glühende Funken in die Höhe tanzten. Dann verschloss sie die Luke mit einer schweren Eisenplatte.
Seit Elisabeth sich erinnerte, lebte Käthe im Haushalt, und der Vater äußerte einst scherzhaft, sie gehöre zu Mutters Heiratsgut.
Käthe war jeden Morgen die Erste, die im Haus rumorte und die Letzte, die zu Bett ging. Sie sprach wenig, über sich schon gar nicht, und erledigte ohne Klagen ihre Tagespflichten.
Leichtfüßig schlich Elisabeth durch den Flur und die drei ausgetretenen Sandsteinstufen hinab in den Innenhof, vorbei am Stall, in dem die Schweine und Kühe untergebracht waren oder manchmal merkwürdige Gestalten ... nach Käthes Meinung.
Burgel und der Braune, die beiden Kaltblüter wieherten leise, als würden Sie Elisabeth begrüßen, indessen aus dem Hühnerstall noch kein einziger Laut drang. Hinter der Mauer, die die elterliche Hofreite begrenzte gluckerte der Klosterbach, der das große hölzerne Rad der „Roten Mühle“ in Bewegung hielt.
Elisabeth öffnete die Holzpforte und setzte ihre nackten Füße ins morgenfeuchte Gras. Die ersten zaghaften Strahlen der Sonne bezwangen eben die Kämme der Spessarthöhen und badeten den Sandstein des Mühlengebäudes in glutrotem Licht. Einen Moment ergötze sie sich an diesem Anblick bevor sie am Badehaus vorbei, durch den Häuserwinkel zur Maingasse eilte. Vor ihr, auf der anderen Seite, erhoben sich die romanischen Türme der Basilika, die zu einem späteren Zeitpunkt dem ursprünglich karolingischen Gotteshaus hinzugefügt worden waren. Nach einem kurzen Blick die Maingasse entlang huschte Elisabeth durch die Öffnung in der Klostermauer und vorbei an der Laurentiuskapelle.
Erst seit einigen Jahren – und nur unter unablässigem Druck der Stadtoberen – genehmigte die Abtei das Durchqueren ihres geweihten Bodens für das gemeine Volk. Insbesondere für die Totenträger war es immer eine Tortur, die Leichenkiste durch die gesamte Oberstadt zu tragen, um den Verstorbenen auf dem Gottesacker neben der Gemeindekirche „Zu Unserer Lieben Frau“ zur letzten Ruhe zu betten.
Das jetzt grob in die Mauer geschlagene Loch war eben mal so groß, dass eine Totenkiste samt ihren Trägern hindurchpasste und zeugte von der Missbilligung des Abtes gegenüber derart Vergünstigung. Desgleichen bedeutete dieses „Zugeständnis“ vonseiten der Abtei einen weiteren Sieg der Seligenstädter, im immerwährenden Machtspiel zwischen der Bevölkerung und dem Klerus.
An der östlichen, dem Main zugewandten Klostermauer zog Elisabeth einen Schlüssel hervor und öffnete das Türchen. Sofort verbarg sie sich hinter der Hecke im Inneren. Vor ihr erstreckte sich der Konvent Garten – Konrads Reich. Friedlich, nahezu andächtig präsentierten sich die gepflegten Kräuter- und Gemüsebeete im frühmorgendlichen Licht.
Während Elisabeth ungeduldig wartete, schweifte ihr Blick zu dem mächtigen Vierungsturm der Basilika, dessen ohnehin weithin sichtbares Kreuz auf der Spitze jetzt im Sonnenlicht erstrahlte, wie von einer Korona umgeben.
***
Auch in dieser Nacht hatte Bruder Konrad kaum ein Auge zugetan. In den kurzen Traumphasen ereilten den tief gottesfürchtigen Benediktinermönch Erinnerungen, die er in den letzten Jahren erfolgreich verdrängt zu haben glaubte; weshalb er einen Großteil der vergangenen Nächte kniend auf dem harten Steinfußboden des Kreuzgangs verbracht hatte. Trotz etlicher Vaterunser und Rosenkränze setzte der gewünschte Erfolg nicht ein. Allein die Kälte lähmte seine Knochen und es kostete ihn Mühe aufzustehen.
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